Senat will Radfahrer besser zählen

Als der Berliner Senat im März diesen Jahres die neue Radverkehrsstrategie für die Bundeshauptstadt vorstellte, präsentierte er einen bunten Reigen von Absichtserklärungen und Zielen. Was aber fehlte, waren harte und aktuelle Fakten zum Fahrradverkehr. Stattdessen griff man bezüglich des Anteils des Radverkehrs an allen Wegen der Berliner Wohnbevölkerung auf Zahlen von 2008 zurück.

Diese Peinlichkeit will sich der Senat in Zukunft ersparen und gibt deshalb Geld für automatische Fahrradzählstellen aus. Bereits vor einem Jahr wurden testweise zwei Anlagen installiert, ohne die Öffentlichkeit zu informieren, wie der Tagesspiegel heute berichtet. Eine Zählstelle ist auf der Fahrradbrücke über den Alemannkanal installiert. Dieser Radweg in Spandau ist Teil des Radweges Berlin-Kopenhagen und wird vermutlich von mehr Radtouristen als von Alltagsradfahrern befahren. Die zweite Zählstelle liegt ebenfalls auf einem fahrradtouristischen Hotspot. Der Schwedter Steg zwischen dem Mauerpark und der Behmstraße ist Teil des Mauerradwegs und Teil des Radwegs Berlin-Usedom. Laut Tagesspiegel waren die Senatsplaner davon ausgegangen, „dass hauptsächlich Touristen die vor 15 Jahren eröffnete Fußgängerbrücke über die Gleise am Nordkreuz nutzen.“ Aber man erlebte eine Überraschung. Der Schwedter Steg wird unter der Woche von 1.500 bis 2000 Radfahrern pro Richtung und Tag befahren, am Wochenende pedalieren jedoch nur ungefähr 500 den Schwedter Steg. Diese Zahlen und der Fakt, dass die Verkehrsspitzen am frühen Vormittag und in den Nachmittagstunden liegen, sprechen dafür, dass der Steg vorwiegend als Pendlerstrecke von Berliner Radfahrern genutzt wird.

Im Jahr 2014 will der Senat die Zahl der automatischen Radfahrerzählstellen auf insgesamt 12 stationäre Geräte ausweiten. Wo die Zählstellen installiert werden steht noch nicht fest. Der Tagesspiegel: „„Richtig spannend“, so ein Planer, wäre eine Installation im Straßenzug Unter den Linden / Straße des 17. Juni. Dies dürfte aber an technischen Schwierigkeiten scheitern, da die Wege für Radler dort zu breit sind und Gefahr besteht, dass Autos mitgezählt werden.“

Dort, wo der Senat bisher manuell die Radfahrer gezählt hat, wurden starke Anstiege des Radverkehrs festgestellt. An der Kreuzung Blücher- / Zossener Straße hat sich die Zahl der Radfahrer von 2001 bis 2011 verdoppelt. Im nächsten Jahr 2012 schnellte der Radverkehr dort um weitere 20% nach oben. Inzwischen geht man im Senat davon aus, dass der Anteil der Radfahrer innerhalb des S-Bahnrings bei 25% liegt.

Tagesspiegel: Jeder Radler zählt

Neue Critical-Mass-Berlin-Homepage

Seit einigen Tagen existiert eine neue Homepage zur Critical Mass in Berlin. Unter
http://www.critical-mass-berlin.de/
sollen in Zukunft alle Infos und Termine zur Freitags-CM am letzten Freitag des Monats ab Heinrichplatz und zur Wochenenend-CM am ersten Sonntag des Monats ab Brandenburger Tor erscheinen. Der private Betreiber legt Wert darauf, dass er nicht Veranstalter der Critical Mass Berlin ist, logisch, eine CM hat schließlich keinen Veranstalter. Zusätzlich finden sich auf der neuen Homepage eine Presserückschau zur Berliner Critical Mass und allgemeine aktuelle Tourentipps.

Die alte CM-Homepage unter
http://cmberlin.blogsport.de/
wird nicht mehr aktualisiert. Schade eigentlich, denn auf dem alten Internetauftritt war es immerhin möglich, zu diskutieren, was auf der neuen Homepage nicht geht.

Ein Gutteil der Diskussion um die Berliner Critical Mass findet auf der
Facebook-CM-Berlin-Seite
statt. Dort war auch zu lesen, dass die Letzte CM am 30. August mit etwa 360 Teilnehmern rekordverdächtig groß war. Neu war auch eine „ausgesprochen kooperative Rennleitung“, die Verirrte wieder zurück zur Strecke gelotst haben. Das ist in der Tat eine gute Nachricht, denn in der Vergangenheit hat die Polizei häufig genug zum Mittel der Schikane gegriffen, um der CM Herr zu werden.

Friedrichshain-Kreuzberg will Kopfsteinpflaster-Straßen mit Radstreifen bauen

Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg will die Mittel für Verkehrsinvestitionen in den nächsten Jahren kostenneutral umschichten. Wegfallen sollen diverse Fahrbahnerneuerungen in Ritterstraße, Holzmarktstraße und Koppenstraße.

Gebaut werden sollen für das eingesparte Geld asphaltierte Fahrradstreifen in der Reichenberger in Kreuzberg sowie in Mainzer und Gärtner-, Jung- und Niederbarnimstraße in Friedrichshain. Alle diese Straßen haben zur Zeit Kopfsteinpflaster über die gesamte Straßenbreite. In Friedrichshain soll durch den fahrradfreundlichen Ausbau von Gärtnerstraße und Mainzer Straße eine neue Nord-Süd-Achse vom Rudolfkiez in Friedrichshain nach Lichtenberg geschaffen werden.

Geplant sind außerdem Fahrradabstellplätze zu Lasten von PKW-Stellplätzen, etwa vor der Markthalle Neun in der Eisenbahnstraße.

Berliner Morgenpost: Radstreifen statt Fahrspuren

Fahrraddiebe tarnen sich als Verteiler von Werbebroschüren

Auf den Trick muss man erst einmal kommen: unter der Überschrift „„Legende“ enttarnt – Mutmaßliche Fahrraddiebe festgenommen“ berichtet die Polizei in Berlin heute von einer neuen Methode des Fahrradklaus. Hier der Text der Pressemeldung:

„Zwei mutmaßliche Fahrraddiebe wurden gestern Mittag auf frischer Tat in Moabit festgenommen. Polizisten der Direktion 3 fielen die 23 und 44 Jahre alten Männer gegen 13.45 Uhr in der Umgebung der Bandelstraße auf, als sie mehrere Häuser betraten und deutlich sichtbar Werbebroschüren bei sich trugen. Die auf die Bearbeitung von Wohnungseinbrüchen speziell geschulten Beamten erkannten die „Legende“ der Broschürenverteiler als typisches Verhalten für Wohnungseinbrecher und beobachteten sie. Als das Duo ein Haus in der Bandelstraße nunmehr mit zwei Fahrrädern wieder verließ, beendeten die Polizisten den Beutezug und nahmen sie vorläufig fest. Sie wurden nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung zunächst auf freien Fuß gesetzt. Die weiteren Ermittlungen übernimmt die Kriminalpolizei der Direktion 3.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 2226 vom 28.08.2013 – 11:05 Uhr

Fahrradtour „Kollektive in Berlin“ am 31. August

Zur letzten Fahrradtour „Kollektive in Berlin“ wird am Sonnabend, dem 31. August 2013 aufgerufen. Wer sich für die wechselvolle Geschichte Berliner Kollektivbetriebe interessiert, der kann auf dieser Tour einiges erfahren. Los gehts um 14:00 Uhr am Mehringhof in der Gneisenaustraße 2 in Kreuzberg. Danach werden etwa 20 Kollektive in Kreuzberg – mit einen Abstecher nach Friedrichshain – „abgefahren“. Auf weitere Kollektive, die nicht auf der Route liegen, wird hingewiesen. Endpunkt der Fahrradtour ist die Regenbogenfabrik in der  Lausitzer Straße 22 in Kreuzberg. Die Teilnahme an der Fahrradtour ist kostenlos, Mitfahrkarten werden vor Beginn der Tour auf dem Mehringhof-Hof ausgegeben. Eine Anmeldung ist nicht zwingend erforderlich, aber hilfreich: Mail an andy_wolff(at)regenbogenfabrik.de.

 

Kollektiv-Betriebe

Berliner ADFC wird 30

Am 14. Juni 1983 wurde in Westberlin der Landesverband des ADFC gegründet, zum ersten Vositzenden der Radfahrerlobby wählte die Gründungsversammlung Tilman Bracher. Die Nullnummer der Mitgliederzeitschrift „radzeit“ war bereits im Mai 83 erschienen.

Aus einem kleinem, verschworenen Haufen von Radfreunden ist dreißig Jahre später eine Organisation mit 13 Stadtteilgruppen und mehr als 12.000 Mitgliedern geworden, die einmal im Jahr mit der Sternfahrt die größte Fahrraddemo der Welt veranstaltet. Am Sonntag, dem 18. August 2013 will der ADFC seinen 30. Geburtstag feiern: „Wir warten mit allem auf, was dazugehört: Live-Musik, Getränke vom Fass und Essen vom Grill. Bücher und Fahrradkarten, Infos über Verkehrssicherheit, besondere Fahrräder zum Staunen und Ausprobieren … Ob Familien-Rallye, Kletterturm oder Kinderparcours – auch für Familien mit Kindern gibt es viel zu entdecken. Das komplette ADFC-Programm eben.“

Das Fest beginnt um 14:00 Uhr mit der Begrüßung durch die ADFC Landesvorsitzende Eva-Maria Scheel. Wer vorher noch ein wenig abstrampeln möchte, der kann an einer von acht geführten ADFC-Fahrradtouren oder an der Familienrallye teilnehmen, die als Ziel alle das Fest auf dem Tempelhofer Feld haben (Teilnahme: 3€ für Mitglieder; 6€ für Nichtmitglieder).

ADFC Berlin: Jubiläumsfest 30-Jahre-ADFC

Zum Unfall in der Perleberger Straße

Als Ergänzung zum Beitrag zum Spurwechsel-Unfall in der Perleberger Straße am Mittwoch dokumentieren wir hier drei Fotos, die aus einem Vortrag zum Radverkehr in Berlin im Jahre 2012 stammen. Gehalten wurde der Vortrag von Bernd Zanke, Vorstandsmitglied für Verkehrssicherheit beim Berliner ADFC. Bernd hatte 2010 den Radfahrstreifen am gerade umgebauten Knoten an der Kreuzung Perleberger Straße und Ellen-Epstein-Straße kritisiert. Damals befand sich der Radfahrstreifen rechts von der Rechtsabbiegerspur, was zu Unfällen und gefährlichen „Beinahe-Unfällen“ führte, weil die meisten Radfahrer geradeaus in der Perleberger fahren. Aus der Rechtsabbieger-Fahrspur bogen in das Gewerbegebiet am Tage viele Lkw nach rechts ab. Zusätzlich gibt es an dieser Stelle eine Rechtsabbieger-Lichtzeichenanlage. Im Klartext: die Kfz bogen rechts ab und „übersahen“ die Radfahrer. Eine Situation, ähnlich dem Hochbordradweg, trotz uneingeschränkter Sichtverhältnisse. Das erste Foto zeigt den Zustand der Kreuzung im Jahre 2009 mit dem Radfahrstreifen rechts von der Abbiegerspur.

Daraufhin wurde der Schutzstreifen in Mittellage, gemäß ERA 2010, markiert, wie es die Fotos zwei und drei zeigen. Im oben erwähnten Vortrag von 2012 hatte Bernd Zanke kritisiert, dass eine Rotunterlegung des Radfahrstreifens fehlt.

Der ADFC hat nach dem schweren Unfall vom letzten Mittwoch die Verkehrslenkung Berlin (VLB) erneut gebeten, die „Rotunterlegung“ zu prüfen und durch die VLB anzuordnen.

ADFC Berlin: Folien „Infrastruktur – Radfahrstreifen“ von 2012 (Seiten 6 und 7)
Dank an Bernd Zanke für die Folien

Moabit: Schwerer Unfall beim Spurwechsel

Sie gelten als ein Lösungsansatz zur Verhinderung schwerer Rechtsabbiegeunfälle: Schutzstreifen, die zwischen Geradeausspur und Rechtsabbiegerspur angeordnet sind. Nun wurde eine 63-jährige Radfahrerin auf einem solchen Schutzstreifen von einem Lkw überrollt. Sie verlor ein Bein, das andere ist schwer verletzt. Offenbar wollte ein Sattelschlepper gerade von der Geradeausspur der Perleberger Straße auf die Rechtsabbiegerspur wechseln, um in die Ellen-Eppstein-Straße einzubiegen und sah die Radfahrerin auf dem Schutzstreifen nicht. Laut „BZ“ wurden die Beine vom ersten Rad des Lkw überrollt.

In den Tagesspiegel-Leserkommentaren wird die verkehrsbauliche Situation so beschrieben, dass Radfahrer von einem Hochboard-Radweg auf den Schutzstreifen geführt werden und bereits kurz nach dieser Einführung die Rechtsabbiegerspur beginnt. Dies scheint regelmäßig zu kritischen Situationen zu führen.

BZ: Lkw überrollt beide Beine einer Radlerin

Tagesspiegel: Radfahrerin von Lkw erfasst

Nicht aktuelle Streetviewansicht (Baustellenbereich)

Berlin: 41 m² zum Wohnen, 40 m² für den Verkehr

Im Durchschnitt entfallen auf jede Berlinerin und jeden Berliner 41 Quadratmeter Wohnfläche und 40 Quadratmeter Verkehrsfläche. Der Flächenverbrauch für Verkehrszwecke in Berlin ist zwischen 2007 und 2011 um 2,5% gesunken. Grund dafür ist die Entwidmung des ehemaligen Flughafens Tempelhof. Da auch die Bevölkerungszahl um etwa den gleichen Betrag gesunken ist (exakt 2,6%), ist Berlin das einzige Bundesland, in dem die Bürger mehr Wohn- als Verkehrsfläche zur Verfügung haben.

In Flächenländern ist das Verhältnis der Wohnfläche zur Verkehrsfläche gravierend schlechter. Besonders in ostdeutschen Bundesländern sinkt einerseits die Bevölkerungszahl, während gleichzeitig die durchschnittliche Verkehrsfläche stark ansteigt. So lag beispielsweise die durchschnittliche Wohnfläche pro Person 2010 in Brandenburg bei 43 Quadratmetern, die durchschnittliche Verkehrsfläche pro Einwohner lag 2011 bei 438 Quadratmetern.

Im bundesdeutschen Durchschnitt ist das Missverhältnis zwischen Wohnfläche und Verkehrsfläche nicht ganz so ausgeprägt. Der Durchschnittsdeutsche hatte 2011 eine Wohnfläche von 45 Quadratmetern zur Verfügung, während die Verkehrsfläche pro Bundesbürger 2010 bei 224 Quadratmetern lag.

Allianz pro Schiene: Pro Bürger 224 m² für Verkehr – 45 m² zum Wohnen

Park(ing) Day in Berlin

„Liebe Stadt- und Radinteressierte, wir sind gerade dabei, den diesjährigen Park(ing) Day in Berlin zu organisieren.

Der Park(ing) Day ist ein eintägiges globales Open-Source Experiment, das sich mittlerweile in vielen Städten weltweit etabliert hat. Der diesjährige Park(ing) Day findet am 20. September statt. Die Idee ist, Parkplätze für ein paar Stunden in öffentlich nutzbare Flächen umzugestalten und damit den öffentlichen Raum zurückzueroberen, der sonst nur von parkenden Autos eingenommen wird. Wir nutzen dabei die “Parkraumbewirtschaftung”, bezahlen für einen Parkschein und gestalten den Parkplatz für die bezahlte Parkzeit um. Infos zum Park(ing) Day gibts hier:
http://parkingday.org/

In den letzten Jahren gab es in Berlin vereinzelte Initiativen, die sich daran beteiligt haben, doch wir würden gerne etwas Übergreifenderes organisieren. Dafür brauchen wir euch, eure Ideen und eure Teilnahme.

 

Wir denken, es wäre gut, sich auf eine Straße bzw. eine Gegend zu konzentrieren und dort gebündelt aufzutreten. Uns schien die Oranienstraße/Oranienplatz in Kreuzberg sehr gut geeignet.

Um den Park(ing) Day zu organisieren und um uns Fahrrad- und Stadtinteressierte in Berlin generell besser zu vernetzen, wollen wir euch gerne am 31.7. um 19 Uhr auf dem Tempelhofer Feld vor dem Biergarten (Eingang Columbiadamm) treffen (bei schlechtem Wetter geben wir noch eine Alternative durch). Wer später kommt, kann uns gerne unter 0177 6122862 erreichen, um herauszufinden, wo wir stecken. Wer am Mittwoch keine Zeit hat, aber trotzdem mitmachen möchte, gebe uns bitte auch Bescheid.

Bitte schreibt uns doch, wenn ihr Zeit und Lust habt, den Park(ing) Day in Berlin mitzugestalten (ideologisch, materiell, oder wie auch immer) und am kommenden Mittwoch beim Treffen dabei seid. Und bitte leitet diese Email gerne an interessierte Personen oder Gruppen weiter.

Sonnige Grüße, Kevin, Till und Ulrike von Alle Macht den Rädern.“

Lastenfahrräder ausleihen in Berlin-Prenzlauer Berg

Eine Studentengruppe der TU Berlin verleiht ab dem 05. August 2013 bis Ende September 2013 Lastenfahrräder in Berlin Prenzlauer Berg. Interessenten haben die Möglichkeit Lastenfahrräder verschiedener Hersteller sowie unterschiedliche Modelle stündlich von 1 h bis zu 12 h zu mieten.

Gemeinsam haben die Studenten im letzten Jahr ein Konzept unter dem Begriff „LastenfahrradSharing“ entwickelt. Was bisher hauptsächlich für Autos bekannt ist und sich immer größerer Beliebtheit erfreut, soll zukünftig auch für Lastenfahrradfahrer möglich sein. Damit möchten die Studenten das enorme Potenzial von Lastenfahrrädern vielen Bürgern zu einem günstigen Preis zugänglich machen.

Unter dem Motto „Lastenfahrräder für jeden erfahrbar machen“, sollen den Nutzern auch bestehende Ängste oder Vorbehalte gegenüber Lastenfahrrädern genommen werden. Insbesondere Bürger, die zu Hause nicht über ausreichend Platz zum Abstellen eines eigenen Lastenfahrrads verfügen, kommen durch den Verleih in den Genuss Lastenfahrräder nutzen zu können. Das Projekt trifft mit der Idee: „Teilen ist das neue Haben!“, voll den Geist der Zeit.

 

Die „Erfahrungen“ der Kunden werden in einem Fragebogen festhalten und ausgewertet.Das Projekt findet in der Oderberger Str. 38, am Café KRONE, gegenüber der Feuerwehrwache statt.

Weitere Informationen zum Projekt auf der Facebook-Seite Unser Lastenfahrrad

Fahrradunfälle in Berlin im Juni 2013

Die Zahl schwerverletzter unfallbeteiligter Radfahrer ist in Berlin im Jahr 2012 im Vergleich zum Jahr 2011 von 655 auf 684 gestiegen, das waren 29 mehr als im Vorjahr. Nach diesen Angaben, die Anfang der Woche  der ADAC veröffentlichte, verunglückten 2012 durchschnittlich 57 Radfahrer im Monat in Berlin so schwer, dass ein Krankenhausaufenthalt für mindestens 24 Stunden notwendig wurde.

Im letzten Monat, im Juni 2013, gab die Berliner Polizei ingesamt 31 Pressemeldungen zu Unfällen mit Radfahrern heraus. Drei Fahrradunfälle im Juni verliefen tödlich (+1511, #1596, #1632), 28 weitere Radfahrer landeten schwerverletzt in Berliner Krankenhäusern.

Das Alter der betroffenen Radfahrer verteilt sich über alle Altersgruppen von 0-9 Jahre (#1541) bis 70-79 Jahre (#1417, #1413, #1632). Auffällig ist, dass die Altersgruppe der 20-29-Jährigen besonders stark vertreten ist, 12 von 31 schwerverletzten Radfahrerinnen und Radfahrer war zwischen 20 und 29 Jahre alt, das waren 38,7% aller Schwerverletzten.

In jedem der 12 Berliner Bezirke gab es mindestens einen schweren Unfall, besonders viele Meldungen gab es im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg (6 Unfälle) und in Mitte (5 Unfälle). 12 der 31 Unfälle ereigneten sich innerhalb des S-Bahnrings, 19 außerhalb des Rings.

Zwei Drittel aller Fahrradunfälle sind Kollisionen mit LKW (8 Unfälle) oder PKW (12 Unfälle). Das restliche Drittel verteilt sich auf Unfälle mit Fußgängern (3 Fälle), Motorrädern (3 Unfälle), anderen Radfahrern (3 Unfälle) sowie auf Straßenbahnunfälle (2 Fälle).

Von den acht LKW-Unfällen waren fünf klassische Rechtssabbiegerunfälle, darunter ein tödlicher Fahrradunfall. Ein weiterer tödlicher Unfall war ein nicht typischer Rechtsabbiegeunfall (#1596), hinzu kommen ein Linksabbiegeunfall (#1466) und ein Unfall durch nicht eingehaltenen Abstand seitens des LKW (#1418).

Die größte Gruppe der Fahrradunfälle ist die Gruppe der Unfälle zwischen Radfahrern und Autofahrern, 12 Radfahrer wurden im Juni durch 12 Unfälle schwer verletzt. Anders als bei der Gruppe der Unfälle mit LKW-Fahrern hat die Gruppe der Unfälle mit PKW-Fahrern unterschiedliche Ursachen: drei Rechtsbbieger-Unfälle (#1454, #1493, #1564), drei Linksabbiegerunfälle (#1417, #1453, #1571), zwei Fahrradunfälle im Fließverkehr (#1422, #1541). Zwei Unfälle ereigneten sich, als Radfahrer versuchten, eine Straße zu überqueren (#1422, #1482), zweimal fuhren Radfahrer auf haltende Autos auf (#1634, #1634).

Google Maps: Fahrradunfälle in Berlin Juni 2013

Fahrradparkhaus in Bernau

Gleich neben dem Bahnhof von Bernau ist Montagnachmittag das erste Fahrradparkhaus der Region Berlin-Brandenburg eröffnet worden. Das etwa 15 mal 30 Meter große Gebäude ist eine Stahlkonstruktion mit Witterungsschutz und bietet Platz für 566 Fahrräder auf drei Etagen. Die Zahl der Veloparkplätze scheint knapp bemessen, denn täglich pendeln 5000 Leute von diesem Bahnhof in die Hauptstadt. Insgesamt investieren die Stadt Bernau und das Land Brandenburg 1,7 Millionen Euro in das Fahrradparkhaus, davon stammen 900.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.

Knapp 500 der Radparkplätze können kostenlos genutzt werden. Wer will, kann sein Rad auch in einer verschließbaren Fahrradbox sicher abstellen. Diese Boxen können gegen eine Gebühr gemietet werden. Für einen Monat kostet das 10 Euro, für ein halbes Jahr 50 Euro und für ein Jahr 95 Euro. Darüber hinaus gibt es auf allen drei Etagen Schließfächer zum sicheren Verstauen von Taschen etc. Die Nutzung eines Schließfaches kostet 20 Cent am Tag. Nach dem Abschließen des Fahrrads gelangen die Radler direkt vom Parkhaus zum Bahnsteig.

Die offizielle Eröffnung des Parkhauses ist für Mitte August geplant, wenn alle Restarbeiten am Bahnhofsvorplatz beendet sind.

 

Bernau bei Berlin: Bernaus Fahrradparkhaus bietet Platz für 566 Räder
Foto: Stadt Bernau

Schwerpunktkontrollen in Tempelhof-Schöneberg und Steglitz-Zehlendorf

Von heute bis zum 27. Oktober kündigt die Berliner Polizei umfangreiche Schwerpunktkontrollen zur Überwachung und zum Schutz des Radfahrverkehrs an. Bis Ende Oktober müssen Rad- und Autofahrer insbesondere auf den nachfolgenden Verkehrsachsen mit Kontrollen rechnen:

  • Tempelhof-Schöneberg: Hauptstraße, Kleiststraße, am Tempelhofer Damm sowie Hildburghauser Straße und Nahmitzer Damm
  • Steglitz-Zehlendorf: Teltower Damm, in der Schloßstraße und Kaiser-Wilhelm-Straße

Die Presseerklärung wird verknüft mit folgenden Hinweisen:

„In diesem Zusammenhang möchte die Polizei auf folgende Verhaltensweisen hinweisen:

  • Ist ein Radweg mit blauem Schild gekennzeichnet, muss er von Radfahrern benutzt werden. Ist kein Radweg vorhanden, gehören Radfahrer ab dem 10. Lebensjahr auf die Fahrbahn und nicht auf den Gehweg.
  • Die Schutzstreifen auf der Fahrbahn, die von Radfahrern benutzt werden müssen, sollen ein Plus an Sicherheit für die Radler bieten – auf ihnen darf nicht geparkt werden.
  • Beim Abbiegen ist dem geradeaus- oder entgegenlaufenden Verkehr Vorrang einzuräumen. Das gilt insbesondere auch für Fußgänger und Radfahrer.
  • Vergewissern Sie sich beim Rechtsabbiegen mit einem Schulterblick, ob sich nicht ein Radfahrer von hinten nähert. Beobachten Sie die Situation schon beim Heranfahren an eine Kreuzung oder Einmündung und achten Sie dabei auf die Radwegführung.

Sie sollten jederzeit daran denken, nicht auf Ihr Recht zu beharren und eine mögliche Unachtsamkeit anderer Verkehrsteilnehmer einkalkulieren.
Mit gegenseitiger Rücksichtnahme und vorausschauendem Handeln im Straßenverkehr trägt jeder dazu bei, das Unfallrisiko zu senken.“

Presseerklärung der Berliner Polizei Nummer 1639 vom 28.06.2013 – 11:10 Uhr

Radfahrer bei Unfall in Lichtenrade getötet

Ein Radfahrer verstarb heute Mittag aufgrund seiner schweren Verletzungen noch am Unfallort in Lichtenrade. Nach den bisherigen Ermittlungen und Zeugenaussagen waren gegen 12.50 Uhr sowohl der 73-jährige Radfahrer, als auch ein 53 Jahre alter Lastwagenfahrer in gleicher Richtung in der Fehlingstraße unterwegs. Als der Fahrer der Sattelzugmaschine mit Auflieger nach rechts in den Lichtenrader Damm abbog, erfasste er den Radfahrer. Obwohl der LKW-Fahrer und zwei außer Dienst befindliche Polizeibeamte sofort Wiederbelebungsmaßnahmen bis zum Eintreffen des mit dem Rettungshubschrauber landenden Notarztes durchführten, erlag der Radfahrer seinen schweren Verletzungen. Der 53-Jährige kam mit einem Schock zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Aufgrund der Rettungsmaßnahmen und der anschließenden Unfallaufnahme kam es bis etwa 16.30 Uhr zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen. Die Ermittlungen führt der Verkehrsermittlungsdienst der Polizeidirektion 4.

Pressemeldung der Berliner Polizei # 1632 vom 27.06.2013 – 18:30 Uhr