Fahrradcodieraktion in Wedding und Mitte

Die Berliner Polizei wird in dieser Woche im Wedding und in Mitte Fahrradcodieraktionen durchführen. Morgen am 18. August bietet sie in der Zeit von 11 bis 15 Uhr vor dem Eingang des Kombibades in der Seestraße 80 interessierten Radfahrern die Möglichkeit, einen persönlichen Sicherheitscode in den Fahrradrahmen einzugravieren. Darüber hinaus gibt es Tipps und Hinweise rund um die Sicherheit des Fahrrads.

Einen Tag später wird die gleiche Aktion auf dem Sportplatz in der Auguststraße in Mitte stattfinden. In der Zeit von 13 bis 16 Uhr wird die Polizei hier einen Informationsstand einrichten und fleißig weitercodieren.

Pressemeldungen Nummer 2475 und 2482 der Berliner Polizei

Neue BUMM-Lampen pushen Tagfahrlicht

Die neuen Lampen der Lumotec IQ Serie von Busch & Müller kommen mit Tagfahrlicht. Zusätzlich zum Hauptscheinwerfer haben die Fahrradlampen superhelle Signal-LEDs. Im Tagmodus leuchten die LEDs maximal hell, während der Hauptscheinwerfer nur gedimmt leuchtet. Anders im Nachtmodus: hier leuchtet der Hauptscheinwerfer mit voller und die LEDs mit verminderter Kraft. Zwei LEDs übernehmen zusätzlich die Standlichtfunktion.
Busch & Müller

100 Tage Meldeplattform Radverkehr in Frankfurt

Im Rahmen ihrer Radverkehrsoffensive hat das Fahrradbüro des Rhein-Main-Gebietes eine Meldeplattform Radverkehr eingerichtet. Ziel war es, Problemstellen und Qualitätsmängel im Radwegenetz aufzudecken und zu lösen. Nach den ersten hundert Tagen wurde Bilanz gezogen. Zwischen dem 29. April und 28. Juli waren 398 Meldungen eingegangen, also fast vier pro Tag. In der folgenden Grafik wird gezeigt, worauf sich die Meldungen bezogen:

meldeplattform-frankfurt-torte.gif

In einem großen Teil der Meldungen werden Oberflächenprobleme von Radwegen angeführt, wuchernde Pflanzen, Wurzelschäden, Pfützenbildung, Schlaglöcher usw. Weiterhin wurden Behinderungen und Probleme bei der Verkehrsführung genannt.

Auf einem Dutzend Fotos werden die Erfolge des Meldesystems dokumentiert. Dabei liegt es auf der Hand, dass sich einzelne eher marginale Probleme schneller und leichter lösen lassen, ein einzelnes Schlagloch etwa und das Geraderücken einen Spiegels. Andere, vor allem die Verkehrsführung betreffende Probleme wiederum machen den Mitarbeitern des Fahrradbüros „noch eine Weile Kopfzerbrechen“.

Bei de.rec.fahrrad kommt die Meldeplattform nicht gut weg: „Ich finde es mutig, wie die Stadt hier an ein paar nachrangigen Symptomen herumdoktort und das Ergebnis als Verbesserung präsentiert.“

Fahrradportal Frankfurt Main: Unsere Etappensiege
Meldeplattform Radverkehr Frankfurt

Martin Wollenberg von „Berlin on Bike“ im taz-Interview

In manchen Bezirken gehören die geführten Radtouren von Berlin on Bike zum alltäglichen Straßenbild. Erkennbar an den knallgelben Schildern am Gepäckträger radeln sie in Gruppen von bis zu 15 Touristen durch die Stadt, mal locker und entspannt, mal unsicher schwankend, aber immer langsam. Im taz-Montagsinterview wird der ehemalige taz-Redakteur und heutige Macher von Berlin on Bike Martin Wollenberg befragt zum Nervfaktor der Fahrradtouris aus unterschiedlichen Ländern, zum rasanten Wachstum des Velotourismus in Berlin und darüber, wie Berlin grade dabei ist, sein Image als kreative Stadt kaputt zu machen.
taz: „Um in Berlin Fahrrad zu fahren, sollte man auch Fahrrad fahren können“

Foto: Berlin on bike
Fotograf: ana gasston

Apple-Patentantrag zur Fahrrad-Datenerfassung

Die Firma Apple hat letzte Woche einen Patentantrag für ein Smart Bicycle System gestellt. Das Patent hat den Titel Systems and Methods for Integrating a Portable Electronic Device with a Bicycle und beinhaltet, dass sich an verschiedenen Stellen des Fahrrades Sensoren befinden, die Daten via Kabel oder über drahtlose Systeme zum iPhone gesendet. Zusammen mit den Daten, die im iPhone selbst anfallen (GPS, Bewegungssensoren oder das Gyroskop)  ergibt sich ein vielfältiges Datenbild des Radfahrers: „speed, distance, time, altitude, elevation, incline, decline, heart rate, power, derailleur setting, cadence, wind speed, path completed, expected future path,  and pace“. Natürlich hilft die App auch bei der Navigation, Video- und Audio-Aufnahmen können ebenfalls möglich sein.

Möglich ist auch die Verknüpfung mit anderen iPhones. So können Gruppen von Radfahrern über die App und das Smartphone miteinander kommunizieren, wenn es Schwierigkeiten gibt. Gesteuert wird das Smart Bicycle System über Touchscreen oder über Sprachbefehle.
Patently Apple: Apple Introduces us to the Smart Bike

UPS-Paketboten mit Lastenrädern unterwegs

Der Paketdienst UPS will den Einsatz von Fahrrädern zur Paketzustellung leicht erhöhen. Bisher ist bundesweit ein ein Lastenfahrrad mit dem braunem Design und dem UPS-Emblem unterwegs, und zwar in der Kölner Innenstadt. Jetzt sollen vier Paketfahrräder in Hamburg, Bremen, Hannover und Bochum und ein Zweitfahrrad in Köln hinzukommen. Damit steigt der Bestand auf bundesweit sechs Lastendreiräder, die übrigens in Berlin gefertigt werden.

Ein Stück kehrt der Paketdienst damit zu seinen Anfängen zurück. UPS wurde 1907 in Seattle gegründet und lieferte in den ersten Jahren ausschließlich per Rad oder zu Fuß aus.

Posttip: UPS-Paketboten müssen Rad fahren lernen

Darwin Award auf der Oberbaumbrücke

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Kommentar zu den Bauarbeiten an den Gleisen auf der Oberbaumbrücke zwischen Kreuzberg und Friedrichshain. Größere Version nach dem Klick auf das Bild.
Dank an Bernd für das Foto.

„Warum war der Große Tiergarten während der Fußball-WM für den Radverkehr gesperrt?“

Während der Fußballweltmeisterschaft im vergangenen Juni und Juli war der Tiergarten für Radfahrer großflächig abgesperrt, siehe Beitrag Radfahrer müssen Tiergarten umfahren vom 21. Juni 2010. Die Grünen-Abgeordnete Claudia Hämmerling hat zu dieser Frage eine mündliche Anfrage gestellt. In der schriftlichen Antwort des Innensenators Körting wird ausschließlich auf Sicherheitsgründe verwiesen, die zur Sperrung des größten Berliner Parks für Radfahrer geführt haben:

„Die Sperrungen dienten einzig und allein der Sicherheit der Benutzer/innen der Wege in der Grünanlage. Die Sperrungen hatten mehrere Gründe:

  1. In den frühen Morgenstunden bis zur Eröffnung des Fan Festes 2010 fanden auf der Straße des 17. Juni zunächst Reinigungsarbeiten und danach bis zur Eröffnung der Fanmeile intensive Lieferverkehre statt.
  2. Da der Verkehr auf der Straße des 17. Juni auch für die Fahrzeuge des für die Grünanlage verantwortlichen privaten Reinigungsdienstes und die Pflegekräfte des Straßen- und Grünflächenamtes im Veranstal-tungsbereich nicht möglich war, musste dieser über die Wege in der Grünanlage erfolgen. Das Gefährdungspotenzial für Fußgänger/innen und Radfahrer/innen war durch diesen Wirtschaftsverkehr als hoch einzuschätzen.
  3. Auf der Straße des 17. Juni zwischen dem Platz des 18. März und der Yitzhak-Rabin-Straße finden zur Zeit erhebliche Baumaßnahmen statt. Damit einher geht ein Schwerlastverkehr nahezu im Minutentakt, der einen Radverkehr ausschließt.“

Abgeordnetenhaus Berlin: Warum wird der Große Tiergarten während der Fußball-WM für den Radverkehr gesperrt? (pdf-Dokument)

Die Berliner Polizei hat 409 Dienstfahrräder

Die Polizei und ihre Fahrzeuge
Noch nutzt die Polizei überwiegend Kraftfahrzeuge, Foto: www.polizei.berlin.de

Auf eine kleine Anfrage der Grünen antwortet Innensenator Erhard Körting (SPD), dass die Berliner Polizei derzeit 409 Dienstfahrräder im Einsatz hat. Diese werden bei allgemeinen Präsenzstreifen für die Verkehrsüberwachung sowie in Bereichen, die für Kraftfahrzeuge ungeeignet sind, eingesetzt.

In früheren Diskussionen zu den Schwerpunkteinsätzen der Polizei gegen Fahrradunfälle wurde oft der Wunsch geäußert, in Berlin eine echte Fahrradpolizei aufzubauen. So würden Verkehrsverstöße wie z.B. Nahüberholen und blindes Rechtsabbiegen auch von der Polizei wahrgenommen und könnten besser geahndet werden. Zudem könnten typische Fahrradfallen wie z.B. widersprüchliche Beschilderungen wahrgenommen und an Verkehrsbehörden weitergeleitet werden – als meldender Bürger stößt man hier nicht selten auf Desinteresse.

Interessant wäre auch, die Fahrradquote der Ordnungsämter zu kennen. Deren Mitarbeiter bewegen sich nur in einem Bezirk fort und haben dabei keine hohe Eilbedürftigkeit. Der Einsatz überdimensionierter Kraftfahrzeuge wirkt aus ökonomischer und ökologischer Sicht unangemessen. Überwachte Parks werden oft nur vom Parkplatz aus betreten, unterschiedliche Beschilderungen an den verschiedenen Eingängen nicht wahrgenommen und Radfahrer so ggf. zu Unrecht zur Kasse gebeten.

Dass es mehr Dienstfahrräder als Streifenwagen gibt, ist ja schonmal eine gute Sache. Nur, liebe Polizei, setzt diese doch einfach mal ein!

Freakbiketour Berlin – Wien – Budapest

Die Wiener Bikekitchen möchte in diesem August einen freak bike ride von Berlin über Dresden und Prag nach Wien und Budapest durchführen. Freak bikes oder tall bikes sind selbstkonstruierte und -gebaute Spaßräder, bei denen der Pilot meist ein Stockwerk höher sitzt. Geplant ist der Start am Sonntag, dem 8. August in Berlin. Wenn alles gut geht, dann erreichen die Velonauten Wien am 20. August, um dort an der Critical Mass teilzunehmen. Ihren Abschluss soll die Freakbikereise am 27. August in Budapest finden.

„Wir möchten dabei die Bikekitchens bzw. Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstätten auf der Route besuchen und sowieso alle Einladen mit zu radln, die ganze Strecke oder auch nur ein Stück. Wir wollen uns mit euch treffen und austauschen und dabei eine schöne Radreisezeit haben.

Wie schauts aus, habt ihr Lust mitzufahren? Wenn ja, dann schreibt uns bitte für die weitere Planung an: info@bikekitchen.net In unserem Wiki gibts auch eine Planungsseite, wo wir Pläne konkretisieren, Orgasachen reinschreiben etc.:
http://www.bikekitchen.net/index.php/Freakbikeride.
Auf dieser Seite könnt ihr auch mitschreiben.

Wir möchten euch auch in euerer Stadt und eurer Werkstatt besuchen und einen Zwischenstop einlegen und dafür brauchts eine Übernachtungsmöglichkeit. Wir haben Zelte mit und sind recht anspruchslos. Habt ihr die Möglichkeit uns zu beherbergen? und mit uns gemeinsam zu feiern?“

Bikekitchen: Freakbikeride
Foto: Peloton in full effect von gabriel amadeus

Christian Smolik gestorben

Christian Smolik, der wichtigste Verfasser deutschsprachiger Literatur zum Thema Fahrrad-Technik, ist gestern im Alter von 66 Jahren gestorben. Smolik war ursprünglich Langstreckenläufer und stieg verletzungsbedingt auf ein Rennrad um. Seitdem beschäftigte er sich mit Fahrradtechnik.
Smolik Velotech