Luftverschmutzungsproblem gelöst

Vorgestern noch hatten Aktivisten des Radentscheids vor dem Roten Rathaus gegen die Vergiftung der Luft durch Verkehrsabgase protestiert und heute hören wir aus den Niederlanden, dass Forscher die Lösung für das Problem der Luftverschmutzung gefunden haben. Vorgestellt wurde in Amsterdam der Prototyp eines riesigen Außenstaubsaugers. Es ist ein großer, etwa acht Meter langer Industriefilter aus Stahl, der auf dem Dach von Gebäuden installiert wird. Das Gerät kann etwa 800.000 Kubikmeter Luft in einer Stunde durch das System jagen und dabei 100 % aller Kleinpartikel sowie 95 % aller ultrakleinen Partikel wegfiltern. Die Luft im Umkreis von etwa dreihundert Metern um die Anlage wird damit entscheidend sauberer.

Problem erkannt, Problem gebannt. Nun muss nur noch ein Forscher auf die Idee kommen, ein Windrad hinter den Staubsauger zu stellen, da, wo die ganze picobello Luft rauskommt. Mit dem Strom aus dem Windrad könnten wir den Staubsauger antreiben. Wir hätten ein perfektes Perpetuum Mobile. Alle Dieselfahrzeuge können weiter lustig durch die Stadt stinken, macht ja nichts, wird ja eh gleich weggefiltert. Und einmal in der Woche kommt die BSR, um die Staubsaugerbeutel auszutauschen.

FRance24: Dutch unveil giant vacuum to clean outside air

Einfacher Trick schützt Radfahrer

Eigentlich ist dieser Beitrag in einem Autofahrerblog besser aufgehoben. Für diese Zielgruppe hat „DRadio Wissen“ einen kurzen Spot produziert, der helfen soll, dass einem das Öffnen einer Autotür mit der rechten Hand in Fleisch und Blut übergeht. Denn jedes Jahr werden zahlreiche Fahrradfahrer verletzt oder getötet, weil Autofahrer beim Tür öffnen nicht achtsam genug sind.

Aber für jeden Radfahrer sollte es ebenfalls zur Gewohnheit werden, mit genügend Abstand an einem parkenden oder haltenden Auto vorbeizufahren. So kann erst gar nicht eine gefährliche Situation entstehen.

DRadio Wissen: Getürte Radfahrer

Bundeszuschüsse für den Bau von Radschnellwegen

Laut einem Bericht der „Saarbrücker Zeitung“ plant Bundesbauminster Dobrindt (CSU) eine „millionenschwere Finanzspritze“ für den Bau von Schnellradwegen in Deutschland. Dobrindt: „Diese Entwicklung wollen wir mitgestalten und dafür sorgen, dass das Rad weiter an Attraktivität gewinnt.“ Das Förderprogramm soll voraussichtlich 25 Millionen Euro betragen. Damit Bundeszuschüsse direkt für den Bau von Fahrradschnellwegen geleistet werden können, soll das Bundesfernstraßengesetz geändert werden. Detailregelungen würden „schnellstmöglich abgeschlossen“, ließ das Ministerium verlauten. Der Meldung ist nicht zu entnehmen, ob das Förderprogramm einmalig ist oder Jahr für Jahr neu aufgelegt werden soll. Wenn man davon ausgeht, dass sich 16 Bundesländer um Fördermittel bemühen und die Gelder nach dem Gießkannenprinzip verteilt werden, erhält jedes Land eine Summe von 1,56 Lillionen Euro.

Saarbrücker Zeitung: Dobrindt legt Förderprogramm für Radschnellwege auf

Eurobike in Friedrichshafen 2018 früher und ohne Publikumstag

Einerseits gilt die Eurobike in Friedrichshafen am Bodensee als europäische Leitmesse für Produkte rund um das Fahrrad. Jahr für Jahr ziehen mehr Aussteller auf größerer Fläche mehr Besucher an. Andererseits ist aber auch eine Absetzbewegung verschiedener Fahrradhersteller zu verzeichnen. So hat die ZEG – Europas größter Zweirad-Fachhandelsverband – bekannt gegeben, ab dem kommenden Jahr nicht mehr an der Branchenmesse in Friedrichshafen teilzunehmen und stattdessen eine eigene Hausmesse zu veranstalten. Schon länger nicht mehr am Bodensee dabei ist die amerikanische Firma Kona. Es droht eine Defragmentierung der Branche in einzelne Haus- und Ordermessen mit Eventcharakter.

Nun hat die Messeleitung die Reißleine gezogen und kündigt für das Jahr 2018 eine Neukonzeption der Eurobike an. Die Fahrradmesse wird um knapp zwei Monate nach vorn gezogen und beginnt am Sonntag, dem 8. Juli 2018. Ob die Messe drei oder vier Tage dauern wird, ist noch ungewiss. Sicher ist aber jetzt schon, dass die Publikumstage am Ende der Messe ersatzlos wegfallen. Die Messe soll nur noch für Fachbesucher offen sein.

Eurobike: Eurobike stellt die Weichen neu

Autofreies Kreuzberg veröffentlicht Leitfaden zum Freiräumen von Fahrradstreifen

Motto der Initiative Autofreies Kreuzberg ist der Satz: „Träumen ist erlaubt: ein Stadtteil, in dem die Straßen den Menschen gehören!“ … und nicht den Autos, möchte man hinzufügen. Die Initiative geht das Problem praktisch an und hat einen Leitfaden zum Freimachen von Radverkehrsanlagen veröffentlicht. In einer Liste werden Punkt für Punkt alle Schritte abgehandelt, um einem zugeparkten Radstreifen räumen zu lassen, von „110 wählen!“ über den Abschleppvorgang bis zum abschließenden Punkt „Deine Personalien werden als Zeuge notiert (keine Angst, das hat keine Folgen für Dich).“

Was aber passiert, wenn sich die Polizei weigert, die Verkehrsbehinderung zu beseitigen? Alle Verkehrsteilnehmer haben einen Anspruch darauf, dass eine Behinderung von der Polizei beseitigt und nicht nur mit einem viel zu billigen Knöllchen bestraft wird! Der Leitfaden bietet für diesen Fall eine Übersicht über gängige „Argumente“ der Polizei und passende Antwortmöglichkeit. Und wenn sie der Beamte dennoch partout weigert, ein Auto abschleppen zu lassen, hilft ein Anruf bei der Wachleitung.

So vorgegangen ist der Zeitaufwand klein und der Effekt groß, denn das Abschleppen spricht sich unter Autofahrern herum.

Autofreies Kreuzberg: Radwege frei!

Berliner Fahrradmarkt

Fast immer einen Tag nach der Critical Mass (Ausnahme: im September läuft der Markt sechs Tage vor der CM) zieht es die Fahrradfrickler und Fraks zum Berliner Fahrradmarkt auf dem Civili-Gelände in der Waldemarstrasse 57. Hier eine Installation aus Fahrradteilen in den Bäumen über dem Markt.

Berliner Fahrradmarkt

Ort: Waldemarstrasse 57 (Civili-Gelände)
10997 Berlin

Zeit: an jeden letzten Sonnabend im Monat von  9-17 Uhr bis Oktober

„Freie Fahrt für freie Bürger“

Vor mehr als 40 Jahren trat der Allgemeine Deutsche Automobil-Club e. V. (ADAC) eine Kampagne los, um gegen ein Tempolimit auf Autobahnen und Bundesstraßen zu kämpfen. Die ADAC Motorwelt, die Mitgliederzeitschrift des Verbandes und auflagenstärkste Zeitschrift in Deutschland, prägte den Spruch „Freie Fahrt für freie Bürger“. 1974, als der Slogan erschien, gab es etwa 16.000 Verkehrstote im Jahr in der damals noch viel kleineren Bundesrepublik. Heute liegt die Zahl der Verkehrsopfer in Deutschland bei circa 4.000, ungefähr ein Viertel des Blutzolls des Jahres 1974.

Schon damals wirkte der Spruch wie von gestern. Die Aktion zog Proteste und Austritte nach sich, da ein Teil der Mitglieder die Pro-Auto-Politik des Vereins nicht teilte. In der ADAC-Chronik findet sich dazu folgender Eintrag: „Der ADAC kritisiert den Tempo-100-Großversuch auf Autobahnen. Die ‚Motorwelt’ kündigt an, dass der Club alles tun wolle, das ‚unrealistische Kriechtempo’ zu verhindern.“

Heute, mehr als vier Jahrzehnte später, ist der Spruch das zentrale Motto der verkehrspolitischen Aussagen der AFD. Im Absatz 14.5 des Grundsatzprogramms der AFD (Freie Nutzung der Verkehrsmittel ohne Schikanen) heißt es wörtlich:

„Die AFD ist strikt gegen verkehrspolitische Schikanen, Kostenerhöhungen und vernachlässigte Verkehrswege, mit denen ein individueller Umstieg auf den öffentlichen Nah- und Fernverkehr erzwungen werden soll. Die Autofahrer werden auf Deutschlands Straßen durch immer mehr und nicht nachvollziehbare Geschwindigkeitsbeschränkungen behindert. Die Kommunen nutzen dies dann vorrangig als zusätzliche Einnahmequelle. Bald droht auch ein allgemeines Tempolimit auf allen Autobahnen. Die AFD fordert „Freie Fahrt für freie Bürger“ und lehnt alle Beschränkungen aus anderen Gründen als der Verkehrssicherheit ab. Kein Tempolimit auf Autobahnen, 100 km/h auf Landstraßen und 50 km/h innerorts auf allen Durchgangsstraßen, jederzeit. Ein zu hoher Lärmpegel ist ggf. durch Lärmschutzmaßnahmen zu reduzieren. Der Ausstoß von Feinstaub bei Kfz mit Dieselmotoren ist durch Weiterentwicklung der Motor und Abgastechnik zu minimieren.“

AFD: Grundsatzprogramm der Alternative für Deutschland

Fahrradweg unterhalb des Wasserspiegels

Man sieht es zwar nicht auf dem Foto, aber diese vier jungen Leute sind auf Rädern unterwegs. In dem kleinen belgischen Ort Bokrijk gut fünfzig Kilometer westlich von Aachen wurde ein 212 Meter langer und drei Meter breiter Fahrradweg auf dem Grund eines Sees gebaut, sodass die Radfahrer etwa auf Augenhöhe mit dem Wasser fahren können. Der Radweg ist eine neue Attraktion in einem Freilichtmuseum in der Teichlandschaft De Wijers.

Tourismus Limburg: Fietsen door het Water

„Ritzelzähler und Warnwestenträger“

„Radfahren ist nicht gesund. Es macht unsere Städte unwirtlich und verschandelt die Natur. Das Fahrrad hat keine Zukunft und ist das Gegenteil vom Ausdruck einer eigenständigen Persönlichkeit.“

Der Zündfunk Generator von Bayern 2 widmet seine Sendung „Ritzelzähler und Warnwestenträger“ Argumenten gegen das Radfahren. Mit sehr schöner Playlist.

BR Bayern 2: Ritzelzähler und Warnwestenträger

(Dank an Sascha für den Hinweis.)

Der gute Radweg?

In de.rec.fahrrad wird gerade über „gute Radwege“ diskutiert. Dabei wurde ein Beispiel aus Kopenhagen verlinkt:

Morning Ebb And Flow from jim slade on Vimeo.

Sieht gut aus, oder? Erstmal jedenfalls. Aber fixiert man einen beliebigen Radfahrer im Pulk, so stellt man fest, dass er ganze 2-3 Ampelphasen brauchen wird, um über die Kreuzung zu kommen. Die wenigen Autos hingegen können sich an der Ampelkreuzung an drei Fahrspuren aufstellen und so garantiert in der nächsten Grünphase losfahren.

Zugegeben – so viele Radfahrer auf der Fahrbahn, das würde den Autoverkehr stark ausbremsen, allenfalls ein Mitschwimmen im Pulk bliebe ihm. Aber ist die Alternative zwangsläufig, den Radverkehr auf einen engen Weg zu zwängen, der ihm das Vorankommen so erschwert?

Lange Nacht der Bikeshops @ Radspannerei

Feiert mit uns den beginn des Berliner Fahrradfrühlings! Im Rahmen der Berlin Bicycle Week 2016 Musik von DJ Bruno, Bier & nichtalkoholische Getränke, eine Bike Performance und ein Gewinnspiel für sensible Finger: die Grabbelkiste!

Dieses Frühjahr steht auch verkehrspolitisch im Zeichen des Fahrrads: der Volksentscheid Fahrrad sammelt ab Mai Unterschriften für ein fahrradfreundliches Berlin. Wir diskutieren bei Bier und Musik mit Euch Ziele und Perspektiven.

Am Dienstag, den 15.03.2016 ab 19 Uhr in der Radspannerei, Kottbusser Str. 8

Lange Nacht der Fahrradläden

Zehn Jahre Fahrradzukunft

Mit der heute erschienenen Nummer 21 feiert die Zeitschrift „Fahrradzukunft“ ihr zehnjähriges Bestehen. Die spendenfinanzierte Online-Zeitschrift zeichnet sich aus durch eine objektive Berichterstattung ohne Nähe zur Industrie, aber auch durch eine ungewöhnliche Themenzusammenstellung.

In der jüngsten Nummer geht es wieder einmal um die elekrische Versorgung von Smartphone, Fotoapparat und Co. mit Hilfe des Nabendynamos auf Radreisen. Im Beitrag „Steckdose unterwegs – Teil 4“ von Andreas Oehler werden die auf dem Markt erhältlichen Ladelösungen mit Akkupuffer einem Test unterzogen.

Im Jahre 2005 wurde in Schweden die Helmpflicht für junge Radfahrer zu bis 15. Lebensjahr eingeführt. Erik Sandblom betrachtet, welche Wirkungen die Gesetzgebung zum Helmtragen auf Schwedens junge Radfahrer hatte. Gab es seitdem mehr oder wenieger Kopfverletzungen von Radfahrern und wie hat sich die Helmpflicht auf die Fahrradnutzung ausgewirkt?

Abgerundet wird die neue Nummer der FZ von einer neuen Ausgabe von „Tobis Fahrradgeschichten“. Untertitel: Von Sonnenblumen, Planetengetrieben, James Dean, Fluchtursachen und dem Freihandelswahn.

Fahrradzukunft

Studie „Fahrsicherheit von Fahrradfahrern unter Cannabiseinfluss”

Wenn man am letzten Freitag eines Monats kurz vor der Tagesschauzeit mit einem Berliner in der Hand auf dem Heinrichplatz steht und darauf wartet, dass der Platz mit Radfahrern geflutet wird, dann riecht es manchmal so komisch. Cannabis auf der CM, dürfen die das und was bewirkt das eigentlich?

Die letzte Frage haben sich Forscher am Institut für Rechtsmedizin an der Universität Düsseldorf gestellt und Anfang des Jahres die Studie „The effect of cannabis on regular cannabis consumers’ ability to ride a bicycle“ veröffentlicht. In einem Cannabis-Praxis-Test rauchten Versuchspersonen Marihuana und absolvierten dann mit dem Fahrrad einen Hindernisparkour. Die Forscher nahmen an, dass der Genuss eines Joints die Fahrleistung ähnlich reduziert wie 0,5 Promille Alkohol im Blut.

Insgesamt 14 Radfahrer fuhren die Teststrecke mehrfach ab. Nach einer nüchternen Eingangsrunde wurde ein kleiner Jount geraucht und die Strecke erneut abgefahren, bevor es wieder einen Joint gab und die Probanden ein drittes Mal auf das Fahrrad stiegen. Auch nach drei Joints und deutlich erhöhtem Cannabis-Influence-Faktor erlaubte sich keiner der Probanden größere Fahrfehler als zuvor im nüchternen Zustand. Versuchsleiter Dr. Benno Hartung: „Der Versuch hat mir gezeigt, dass es gar nicht so einfach zu bestimmen ist, welchen Einfluss Cannabis auf das Fahrvermögen tatsächlich hat. Aus der THC-Konzentration allein – und sei sie noch so hoch – ist jedenfalls kein Rückschluss auf eine Fahrunsicherheit eines Radfahrers möglich.“

Springer: The effect of cannabis on regular cannabis consumers’ ability to ride a bicycle
ze.tt: Nüchtern oder bekifft: Fahrradfahren bleibt immer gleich leicht

Holländer auf dem Holzweg

In der niederländischen Gemeinde nahe der deutschen Grenze entsteht bis zum kommenden Sommer der weltweit erste Radweg aus recycletem Holz und organischem Harz. Das so hergestellte Material soll sehr hart und extrem verschleißfest sein und angeblich länger halten als Asphalt oder Beton. Auf einem 200 Meter langen Abschnitt eines Radweges sollen vorproduzierte Platten aus zusammengeklebten Holzschnitzeln verlegt werden. Danach wird in einer mehrjährigen Testphase erprobt, als wie sicher (und vandalensicher) sich das Matrial erweist. Erste Ergebnisse werden in einem Jahr erwartet.

Fietsberaad: Bio-fietspad in Drenthe

Kinderwagen verwandelt sich in Beiwagen

Bereits im Jahre 1951 hat ein Erfinder in Mittelengland einen Kinderwagen konstruiert, der sich im Handumdrehen zu einem Beiwagen für das Fahrrad verwandeln lässt. Die Achsen des Kinderwagens besitzen Teleskopstangen, die sich ausgefahren mit dem Fahrrad verbinden lassen. Wenn man den Handgriff des Kinderwagens nach hinten klappt, werden drei Räder des Wagens nach oben gezogen, sodass nur das hintere linke Rad als Beiwagenrad fungiert. Gut gelöst ist auch, dass der Beiwagen eigentlich rückwärts fährt, so hat der Radfahrer jederzeit Augenkontakt zum Kind.