Radfahrerin in Charlottenburg von rechtsabbiegendem Lastwagen erfasst und tödlich verletzt

„Eine Radfahrerin, die heute früh in Charlottenburg von einem Lastwagen erfasst worden war, trug tödliche Verletzungen davon. Den bisherigen Ermittlungen zufolge befuhr ein 46-jähriger Fahrer eines Lastwagens mit seinem Fahrzeug den Kaiserdamm in Richtung Bismarckstraße. Als der Mann gegen 8 Uhr 50 mit seinem Lastwagen nach rechts in den Messedamm einbog, erfasste er die 64-jährige Radlerin, die ebenfalls auf dem Kaiserdamm in Richtung Bismarckstraße unterwegs war. Die Frau erlag noch am Unfallort ihren Verletzungen.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 2986 vom 14.09.2012 – 12:40 Uhr

Reelight RL770

Das Fahrradlicht RL770 von Reelight wurde gerade auf der Eurobike vorgestellt. Es ist eine Komplettlichtanlage mit Front- und Rücklicht, die immer leuchten, wenn das Fahrrad in Bewegung ist. Energie bezieht die Anlage aus den herkömmlichen von Reelight bekannten Magneten, die allerdings verbessert wurden, die Halterungen sind nicht mehr in Plastik ausgeführt sondern aus Metall. Der Dynamo wird am Hinterbau angebracht und versorgt über Kabel die Lampen vorn und hinten. Reelight benötigt keine Batterie, die Anlage ist fest montiert, sodass man sein Licht immer dabei hat. Reelight erfordert keinerlei Auswechseln von Teilen oder Wiederaufladen und ist immer einsatzbereit. Die Anlage ist nach der StVZO zugelassen für Fahrräder unter 11 Kilogramm. Der empfohlene Verkaufspreis der Reelight RL770 liegt bei 89,95 Euro.

Reelight (Die RL770 ist zur Zeit noch nicht auf den Seiten des Herstellers beschrieben.)

Wir verlosen ein Exemplar der Reelight RL770 – gewissermaßen als „zweiter Preis“ der Owleye-Verlosung vom vergangenen Freitag. Wer bereits einen Kommentar zur Owleye abgegeben hat, braucht nichts mehr zu tun, sie oder er nimmt automatisch an der Verlosung teil.

Podiumsdiskussion „Kein Knast für Schwarzfahrer“

Wenn ich drei Wünsche an die Verkehrspolitik frei hätte, dann wäre einer davon, dass alle Verkehrsteilnehmer gleich behandelt werden. Am krassesten ist die Ungleichbehandlung bei den Sanktionen zu finden. Menschen, die wegen Beförderungserschleichung erwischt werden, landen beim dritten Mal vor dem Richter. In der Justizvollzugsanstalt in Tegel sitzen viele nur deshalb ein, weil sie die Strafen wegen Schwarzfahren nicht bezahlen können. Demgegenüber wird die Erschleichung von Parkgebühren wie ein Kavaliersdelikt behandelt. Leute, die wegen dieses Vergehens zum dritten oder vierten Male erwischt werden, zahlen einfach nur weitere fünf Euro und gut ist.

„Die Piratenfraktion wird einen Antrag in das Parlament einbringen, der vorsieht, dass Berlin sich im Rahmen einer Bundesratsinitiative dafür einsetzt, den Straftatbestand der Beförderungserschleichung („Schwarzfahren“) aus dem Strafgesetzbuch zu streichen und diesen künftig nur noch zivilrechtlich zu behandeln.

Bisher ist es gängige Praxis der Verkehrsbetriebe, dass nach der dritten registrierten „Schwarzfahrt“ ein Strafantrag gestellt wird. Als letzte Konsequenz hieraus kann es zu einer sogenannten Ersatzfreiheitsstrafe für den Beschuldigten kommen, wenn die verhängte Geldstrafe nicht beglichen wird.

In der Regel sind hiervon Menschen betroffen, die ohnehin in sehr prekären Verhältnissen leben. Eine Freiheitsstrafe reißt den Betroffenen aus seinem sozialen und unter Umständen auch beruflichen Kontext und zementiert so die ohnehin schon schwierigen Lebensumstände.

Schwarzfahrerprozesse kosten gleichzeitig viel Geld und binden polizeiliche und justizielle Ressourcen. Die ohnehin überfüllten Justizvollzugsanstalten werden dadurch über Gebühr strapaziert.“

Am 17.09.2012 veranstaltet die Piratenfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus eine Podiumsdikussion zum Thema „Kein Knast für Schwarzfahrer“.

Es diskutieren:

  • Dr. Olaf Heischel, Rechtsanwalt, Vorsitzender des Vollzugsbeirates Berlin,
  • Ulf Buermeyer, Richter am Landgericht Berlin,
  • Dr. Thomas Hilpert, Rechtsanwalt, Verband Deutscher Verkehrsunternehmer e. V., und Dr. Simon Weiß, rechtspolitischer Sprecher der Piratenfraktion.

Moderation: Christopher Lauer, Fraktionsvorsitzender der Piratenfraktion.

Datum: Montag, 17.09.2012
Ort: Abgeordnetenhaus von Berlin, Raum 304, Niederkirchnerstraße 5, 10117 Berlin
Zeit: 19:00 Uhr
Dauer: ca. zwei Stunden

„Die Radfahrer sind schuld!“ Warum hat Berlin zu wenig Fahrradwege? Finanzierung durch Sonderbesteuerung?

„Die Zahl der Radfahrer hat im Berliner Straßenbild in wenigen Jahren ungeheuer zugenommen. Bei den einschlägigen Geschäften herrscht ebenso wie bei den illegalen „Lieferanten“, den Fahrraddieben, eine ständig ansteigende Hochkonjunktur. Man braucht nur einmal eines der großen Fahrradgeschäfte im Zentrum Berlins in der Gegend der Weinmeisterstraße aufzusuchen, und man wird erstaunt sein über den riesigen Andrang in diesen Läden. Wenn die wirtschaftlichen Verhältnisse, die starke Erwerbslosigkeit und der unaufhaltsame Lohnabbau nicht hemmend wirken würden, müßte sich Berlin schon jetzt zu einer Radfahrerstadt wie etwa Kopenhagen entwickelt haben.“

Überschrift und der zitierte Text sind aus einem Artikel der Zeitung „Berlin am Morgen“ vom 11. September 1932. Nach einem Klick auf das Faksimile seht ihr eine größere Version der Artikels.

Vielen Dank an Stephanie, die den Artikel bei der Recherche nach einem ganz anderen Thema entdeckt hat.

USB-Fahrradlicht mit STVO-Zulassung

Die Firma Owleye stellt auf der Eurobike ein STVO-zugelassenes Fahrradlicht vor. Das HighLux.30 ist die – nach Firmenangeben – weltweit kleinste und leichteste Fahrradbeleuchtung. Mit einem Gewicht von gerade mal 58 Gramm und einer Länge von 7 Zentimetern bringt es über 30 LUX Beleuchtungsstärke auf die Straße. Ein Spezialreflektor verteilt das Licht so, dass die Lampe eine Zulassung nach der deutschen STVO-Norm erhalten hat. Im Innern der Lampe arbeitet ein Li-Polymer-Akku. Vorteile des neuen Akkus sind die lange Lebensdauer, der fehlende Memorie-Effekt und die Tatsache, dass das Licht auch bei Temperaturen unter Null korrekt arbeitet. Mitgeliefert wird ein USB-Kabel zum Aufladen der Lampe. Das Fahrradlicht ist ab sofort im Handel und wird zu einem empfohlenen Verkaufspreis von 49,95 Euro angeboten.

Da ich ein Exemplar des HighLux.30 zum Testen erhalten habe, gebe ich das Fahrradlicht weiter. Wer in den Kommentaren schreibt, dass sie oder er das Gerät haben möchte, achtet bitte darauf, eine funktionierende Mail-Adresse anzugeben. Ich verlose das Teil am Montag, 3. September 12:00 Uhr.

Owleye HighLux.30

Eurobike 2012

Seit heute morgen 8:30 Uhr strömen die Leute, die beruflich mit dem Fahrrad zu tun haben, auf die Eurobike in Friedrichshafen am Bodensee. Die größte Fahrradmesse Europas kann auch in diesem Jahr mit neuen Rekorden protzen: mehr Aussteller (1250) aus mehr Ländern (49) ziehen mehr Fachbesucher (40.000 sind angemeldet) und mehr Journalisten (1.800) an. Alle sind gespannt, welche Neuheiten und Trends in der Saison 2013 den Ton angeben. Die Messegesellschaft verkündet, dass in diesem Jahr 366 Weltpremieren auf der Leitmesse des Fahrrads vorgestellt werden.

Bei Lichte besehen zeigt sich, dass das Prinzip dees Fahrrad kaum verbessert werden kann. So werden hier ein paar Gramm eingespart, da wird der alte Look durch die trendigen Farben der Saison ersetzt und dort ist ein Teil ergonomischer als sein Vorgänger. Alles soll neu, frisch, clever sein, wirkliche Innovation ist das aber nicht.

Auf einem ersten Messerundgang ist mir nicht viel aufgefalllen, über das es sich lohnt zu berichten. Vielleicht wird das morgen anders, wenn die Goldmedaillen der Eurobike verteilt werden. Allerdings habe ich mir ein Fahrrad lange angesehen. Die Firma Kona aus den USA stellt ein kurzes Lastenrad vor, das mir rundum gefällt. Das Kona Minute ist gewissermaßen die kleine Schwester des Kona Ute, das bereits seit vier Jahren auf dem Markt ist. Für diese Art von Fahrrädern hat sich der Begriff „Longtail“ eingebürgert. Analog dazu könnte man das Kona Minute – also das Mini-Ute – ein Midtail-Transportrad nennen. Es sieht schick aus, kann eine Menge transportieren und fährt sich doch eher wie ein Fahrrad als wie ein Lastenrad. Kona gibt auf den Rahmen eine lebenslange Garantie. Ausgestattet ist das Kona Minute mit Scheibenbremsen, zweifüßigem Ständer und einer Holzplatte auf dem Gepäckträger. Das sehr leichte Aluminiumtransportrad wird für 799 Euro verkauft.

Eurobike

Kona Minute

Wie begleitet man Kinder beim Radfahren?

Der Tagesspiegel wirft eine interessante Frage auf – wie begleitet man Kinder beim Radfahren?

Kinder bis zum 8. Lebensjahr müssen und Kinder bis zum 10. Lebensjahr dürfen Gehwege benutzen. Das schließt eine Benutzung der Fahrbahn oder von Radwegen aus, die wiederum den begleitenden Erwachsenen vorgeschrieben ist. Streng genommen müssten die Erwachsenen auf der Fahrbahn oder dem Radweg fahren und sich dort einerseits auf den Verkehr konzentrieren und andererseits das Kind beaufsichtigen und im Ernstfall eingreifen. Da das nicht möglich ist, könnten sie sich im Falle eines Unfalls eine Verletzung ihrer Aufsichtspflicht vorwerfen lassen.

Der Gesetzgeber hält sich bedeckt – auch in der ab 2013 gültigen STVO kommt das Thema nicht vor. Und so hat man weiterhin die Wahl zwischen drei unbefriedigenden Alternativen – der regelwidrigen Begleitung des Kindes auf dem Gehweg, der Aufsichtspflicht verletzenden Nutzung der Fahrbahn oder dem völligen Verzicht auf das gemeinsame Radfahren mit Kindern, das in der Gesetzeslandschaft irgendwie vergessen wurde.

Tagesspiegel 26.8.2012: Nur nicht in die Quere kommen

Unfallrisiko Kopfhörer?

Schon oft haben wir über Vorstöße berichtet, die das Unfallrisiko durch Kopfhörer mit Verboten beseitigen wollten. Im Januar 2012 behauptete das ZDF-Magazin „heute“, dass die Fußgängerunfälle durch das Tragen von Kopfhörern zunehmen würden. AutoVerkehrsminister Ramsauer polemisierte im selben Monat: „Mit lauter Musik schlafwandeln sie über Straßen und Bahnsteige„. Ja, sehr gefährlich, die ständigen Bahnsteigunfälle.

Ein neuer Vorstoß für ein Verbot von Kopfhörern für Fußgänger und Radfahrer kommt nun von der MDR Umschau. Auch hier behauptet man unter dem ausdrücklichen Hinweis auf fehlende gesicherte Zahlen (!), dass Unfälle, die von Fußgängern oder Radfahrern mit Kopfhörern verursacht werden, zunehmen würden. Man stützt sich dabei auf Protokolle der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB), nach denen Gefahrenbremsungen von Straßenbahnen wegen Kopfhörerträgern zunehmen.

Nach Aussagen einer Wissenschaftlerin kommt es dabei nicht auf die Lautstärke an. Auch leise Musik hätte die Reaktionszeit von Probanden in einer Studie um etwa 20% erhöht. Der MDR zieht daraus seine Schlüsse: Aus der Gruppe von Autofahrern, Motorradfahrern, Radfahrern und Fußgängern greife man die beiden letztgenannten heraus und verbiete ihnen die Musik während der Fortbewegung. Konsequent und logisch, oder?

Und da die aufgesetzte Krone bisher fehlt, lässt man noch Staatssekretär Mücke zu Wort kommen, der – sollte sich wirklich ein Problem darstellen – das Verkehrsministerium in der Pflicht sieht, eine Regelung zu schaffen. Genauso beherzt, wie man das bei anderen, in den Unfallursachen wirklich auftretenden Problemen, Stichwort „Rechtsabbieger“, tut?

MDR Umschau: Unfallrisiko Kopfhörer, 21.8.2012 (Kommentare ohne vorherige Registrierung möglich)

Diskussionsveranstaltung: Eine Stadt fährt Rad

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Stadt Wert Schätzen – Reden über Berlins Zukunft gibt es heute auf dem Tempelhofer Feld eine Podiumsdiskussion zum Themenschwerpunkt Eine Stadt fährt Rad. Es geht um die Radverkehrsstrategie der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, die Finanzierungsschwerpunkte dafür bis 2015 sowie die Einbindung in das Klimaschutzkonzept Berlins für 2020. Ab 18 Uhr werden im „Bauhaus re use-Pavillon“ folgende Podiumsteilnehmer diskutieren:

  • Christian Gaebler, Staatssekretär Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt
  • Burkhard Horn, Ansprechpartner Radverkehr, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt
  • Eva-Maria Scheel, Landesvorsitzende des ADFC Berlin e.V.
  • Susanne Grittner, Mitorganisatorin Sternfahrt, ADFC Berlin e.V.
  • Marko Teubert, Fahrradverleih Pionierfeld Tempelhofer Damm

Ort: Tempelhofer Feld, „Bauhaus re use Pavillon“ (Temporärer Bau von zukunftsgeraeusche, Nähe Almende Kontor) Zugang über den Ost-Eingang „Oderstraße“ – am besten mit dem Fahrrad!
Zeit: Donnerstag, 23. August 2012 um 18 Uhr
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist jedoch erforderlich: info@plattenvereinigung.de

Marzahn-Hellersdorf: Radfahrer von Auto erfasst

Manche Meldungen der Berliner Polizei sind superknapp formuliert. So berichtet sie heute unter der Überschrift „Radfahrer von Auto erfasst“:

Schwere Verletzungen erlitt ein Radfahrer bei einem Verkehrsunfall heute früh in Biesdorf. Ein 50-jähriger Fahrer eines „Citroen“ fuhr in der Kreuzschnabelstraße in Richtung Köpenicker Straße. Als der Fahrer kurz vor 7 Uhr mit seinem Auto den Kreuzungsbereich Kreuznabel-/Wulkower Straße erreicht hatte, kollidierte er mit einem 16-jährigen Radler, der die Wulkower Straße in Richtung Elsterwerdaer Platz befuhr. Der Jugendliche erlitt schwere Verletzungen am linken Bein und an der Hüfte und kam zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus.

Pressemeldung # 2695 der Berliner Polizei vom 22.08.2012 – 14:40 Uhr

Diese Meldung wäre noch richtiger, wenn die Polizei erwähnen würde, dass es sich bei der Kreuzung um eine Tempo-30-Zone handelt und der Jugendliche von rechts kam.

Fahrradstraße mit Durchfahrtverbot

Die Bezirke Pankow und Mitte haben in der Choriner Straße keine Kosten und Mühen gespart, um eine neue Fahrradstraße einzurichten. Diese ist wichtig, um dem zunehmendem Fahrradverkehr eine Alternative zu der, aufgrund der Gleise äußerst gefährlichen, Kastanienallee anzubieten. Nun sind Fahrradstraßen ja eher ein Witz, da sich Autofahrer erfahrungsgemäß eine Teufel darum scheren, aber dennoch wurde die neue Fahrradstraße gut angenommen. Nun aber zeigt der Bezirk Pankow mal wieder seine wahren Prioritäten im Straßenverkehr. Fährt man die Choriner Straße Richtung Schönhauser Allee, so ist etwa 50 Meter vor Beginn der Schönhauser Schluß. Eine Baustelle verengt die Fahrbahn, und anstatt Autos die Durchfahrt komplett zu verbieten, müssen Radfahrer nun absteigen und das letzte Stück schieben, damit es die Autofahrer schön bequem haben. Es wäre ja zu viel verlangt, dass ein motorisierter Anlieger (nur solchen ist die Befahrung der Fahrradstraße gestattet) den Umweg über die Schwedter Straße nehmen müsste. Eine ähnliche Farce hatte der Bezirk Mitte ja bereits in der Linienstraße veranstaltet.

Aus reiner Verwunderung über diesen Treppenwitz, habe ich heute gleich Fotos davon gemacht. Und siehe da, es dauerte nur zehn Minuten, bis ich einen Transporter dabei fotografierte, wie er zwei Radfahrer abdrängte, und einen Taxifahrer, der entgegen der Einbahnstraße fuhr. Ersteres wird hoffentlich angezeigt (ich habe die Adressen mit den Radfahrern ausgetauscht) – bei letzterem weiß ich nicht, ob es die Mühe Wert ist.

(Dank an Sven für Gastbeitrag und Foto.)

Weiterer Teil des Ostseeradwegs in Polen fertiggestellt

Wer den Ostseeradweg in Polen befährt, der erlebt einen Mix aus sehr gut ausgebauten Wegen einerseits und andererseits nur schlecht zu befahrende Strecken mit hohem Autoverkehrsaufkommen. Eine wichtige 14 Kilometer lange Etappe ist gestern übergeben worden. Zwischen den Ortschaften Pogorzelice und Mrzesżyno westlich von Kolberg in der Wojewodschaft Westpommern gibt es nun einen Radweg, der teilweise über die Steilküste der Ostsee verläuft und herrlich weite Ausblick auf das Meer eröffnet. Der neu eröffnete Abschnitt führt über ehemaliges polnisches Kasernengelände und konnte vorher überhaupt nicht befahren werden. Stattdessen waren Radfahrer gezwungen, einen Umweg über Trzebiatow (Treptow) zu nehmen, der relativ weit ins Landesinnere führt. Der neue Radweg direkt an der Küste ist nachts beleuchtet und hat an Aussichtspunkten Bänke, Tische, Fahrradständer und Mülltonnen. Insgesamt hat die neue Verbindung 2,5 Milionen Zloty (circa 600.000 Euro) gekostet, wovon 1,8 Millionen Zloty Fördermittel waren.

GS24: Z Pogorzelicy do Mrzeżyna na dwóch kółkach piękną drogą rowerową

Autofreie Sonntage in Potsdam?

Der Potsdamer Oberbürgermeister Jann Jakobs plädiert in seiner wöchentlichen Kolumne auf potsdam.de für autofreie Fahrradsonntage. Er ist selbst passionierter Radfahrer und nutzt das Rad auf dem Weg zur Arbeit, in der Freizeit und manchmal sogar zu offiziellen Anlässen. In der Kolumne schreibt er über sich öffnende Autotüren, Straßenbahnschienen, unnötige Autonutzung und die Möglichkeiten des Fahrrads.

Potsdam.de: Aussteigen und Aufsteigen von Jann Jakobs

Sollte Radfahren verpflichtender Bestandteil der Führerscheinprüfung sein?

2012 wird später in die Geschichte Großbritanniens eingehen als das Jahr, in dem das Radfahren einen großen Aufschwung erlebte. Die sportlichen Erfolge von Bradley Wiggins spielen dabei eine Rolle, viel stärker aber hat die große gesellschaftliche Debatte um die Sicherheit der Radfahrer das Klima verändert. Ein Ort intensiver Diskussion ist das Bike Blog der britischen Tageszeitung The Guardian.

Im Bike Blog erschien vorgestern ein Beitrag mit dem Titel „Make cycling proficiency a compulsory part of driving licence“. Knapp 500 Kommentare in kurzer Zeit belegen, dass das Thema den Leuten unter den Nägeln brennt.

Der Guardian schreibt: „Jeder Autofahrer sollte selbst erleben, wie es ist, ein Fahrrad im Straßenverkehr zu bewegen. Jeder Lastwagenfahrer muss zuerst einen normalen Führerschein machen, bevor er Fahrzeuge über 3,5 Tonnen bewegen darf. Und Leute, die ein Auto fahren möchten, sollten erfahren, wie es ist, neben Autos und anderen Fahrzeugen ein Fahrrad zu fahren. Autofahrer müssen wissen, wie sich kleine Fahrzeuge und verletzliche Verkehrsteilnehmer auf der Straße verhalten, und die einzige Möglichkeit, zu erfahren, wie es Radfahrern geht, ist selbst einer zu sein.“

„Ein weiterer Vorteil dieser Regelung wäre, dass mehr Leute erfahren würden, wie bequem und sicher das Radfahren in Wirklichkeit ist. Viele Leute haben einfach noch Angst, sich auf das Fahrrad zu setzen. In einer aktuellen Befragung haben 46% gesagt, sie würden für kurze Strecken zum Rad wechseln, wenn die Straßen sicherer wären.“

Guardian Bike Blog: Make cycling proficiency a compulsory part of driving licence