„So, hier sind die Prunkstücke, und zwar die so genannten Fixies, die hier im Straßenverkehr anfallen und zwar nur mit einem starren Randkranz ohne Bremsen:“ Mit diesen Worten präsentiert der Leiter der Asservatenkammer der Berliner Polizei Bernd Böhme fast jedes einzelne der beschlagnahmten Fixies nicht ohne Stolz vor der Kamera der RBB-Abendschau. Ein Sprecher der Berliner Polizei: „Wir haben mittlerweile fast ein Dutzend dieser Räder aus dem Verkehr gezogen. Wir fokussieren das auch weiterhin und wir werden in Zukunft auch größere Aktionen durchführen.“
RBB-Abendschau: Fixie-Alarm
Es kann sein, dass sich im Zusammenhang mit Fixies in dieser Stadt die eine oder andere gefährliche Situation ergeben hat, aber hat es Unfälle mit Fixies gegeben? Darüber schweigt die Polizei. Ich wäre froh, wenn die Polizei mit vergleichbarem Ehrgeiz nach Autofahrern fahnden würde, die Radfahrer zu eng überholen oder die beim Rechtsabbiegen Radfahrer auflaufen lassen. Ich bin sicher, dass diese Art von gefährlichen Situationen Hunderte Mal häufiger auftreten.

Wenn Radfahrer ein rotes, achteckiges Schild mit der weißen Aufschrift „STOP“ vor sich sehen, bedeutet das eine Pflicht zum Anhalten. Beide Räder müssen still stehen, der Fuß muss von der Pedale auf den Boden gesetzt werden. Insofern sind Radfahrer allen anderen Verkehrsteilnehmern gleichgestellt. Allerdings ist die Anhaltepflicht für die Radfahrer besonders ineffektiv, denn es kostet viel Energie, ein Fahrrad abzustoppen und danach wieder auf Reisegeschwindigkeit zu bringen. Im Staat Idaho in den USA gab es kürzlich eine Gesetzesinitiative, die zum Ziel hatte, das Gebot zum Halt bei Stopschildern für Radfahrer aufzuweichen. Statt vollständig anzuhalten würde es nach diesem Gesetzesentwurf ausreichen, langsam an eine Stopstraße heranzurollen und sie zu passieren, wenn sie frei ist. Das so genannte Idaho Stop Law wurde vom Parlament leider nicht verabschiedet. Eine ähnliche Regelung hierzulande würde helfen, das Radfahren gleichzeitig sicher und effizient zu machen.
