Die Finanzkrise hat zu einem weltweiten Rückgang der Produktions- und Konsumzahlen von Fahrrädern geführt. So wurden in Deutschland im letzten Jahr lediglich 3.850.000 Räder verkauft, was einem Rückgang der Absatzzahlen gegenüber 2008 um 10,9 Prozent entsprach. Auch in den anderen 26 EU-Staaten gingen die Velokäufe nach unten. Ausnahmen: in Italien, Großbritannien und Litauen nahmen die Verkaufszahlen leicht zu. Unter dem Strich sanken die Verkäufe von Fahrrädern in der gesamten Europäischen Union wieder auf eine Marke unter 20 Millionen Stück, etwa 1,3 Millionen weniger als im Jahr 2008.
Hier eine Übersicht über die Verkäufe von Fahrrädern in der EU:
| 2007 | 2008 | 2009 | |
| Belgien | 500.000 | 500.000 | 500.000 |
| Bulgarien | k. Angabe | 210.000 | 180.000 |
| Dänemark | 554.000 | 544.000 | 534.000 |
| Deutschland | 4.582.000 | 4.320.000 | 3.850.000 |
| Estland | k. Angabe | 30.000 | 25.000 |
| Finnland | 310.000 | 330.000 | 320.000 |
| Frankreich | 3.500.000 | 3.417.000 | 3.132.000 |
| Griechenland | 220.000 | 220.000 | 200.000 |
| Irland | 80.000 | 90.000 | 70.000 |
| Italien | 2.000.000 | 1.780.000 | 1.930.000 |
| Lettland | k. Angabe | 50.000 | 30.000 |
| Litauen | k. Angabe | 52.000 | 60.000 |
| Luxemburg | k. Angabe | 5.000 | 5.000 |
| Malta | k. Angabe | 10.000 | 8.000 |
| Niederlande | 1.400.000 | 1.388.000 | 1.281.000 |
| Österreich | 430.000 | 465.000 | 465.000 |
| Polen | 709.000 | 684.000 | 560.000 |
| Portugal | 330.000 | 350.000 | 300.000 |
| Rumänien | k. Angabe | 150.000 | 120.000 |
| Schweden | 485.000 | 530.000 | 500.000 |
| Slowakei | k. Angabe | 250.000 | 200.000 |
| Slowenien | k. Angabe | 110.000 | 90.000 |
| Spanien | 1.000.000 | 900.000 | 750.000 |
| Tschechien | k. Angabe | 370.000 | 320.000 |
| Ungarn | k. Angabe | 300.000 | 260.000 |
| Vereinigtes Königreich | 3.400.000 | 3.311.000 | 3.400.000 |
| Zypern | k. Angabe | 30.000 | 20.000 |
| Total | 19.500.000 | 20.396.000 | 19.110.000 |
k. Angabe: keine Zahlen verfügbar
Fahrradportal: Europäische Union: Fahrradmarkt in den 27 EU-Ländern im Jahr 2009
Ein großer Hemmschuh für den Aufbau einer korrekten Radverkehrsinfrastruktur sind die völlig realitätsfremden Szenarien der Verkehrspolitiker. So erwartet die Gesamtverkehrsprognose Berlin 2025 für den Radverkehr eine lächerlich kleine Steigerung von 12,1% auf 15,7%, bezogen auf das Jahr 2006. In Wirklichkeit hat der Radverkehr in Berlin in den letzten vier Jahren so stark zugelegt, dass bereits heute der Anteil der Radler am Modal Split nahe an 16 Prozent liegt. Wenn man also den Prognostikern in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung glauben will, dann dürfte es in den nächsten 15 Jahren keine nennenswerte Steigerung mehr geben. Die Sache mit den 16 Prozent kann ich nicht mit Zahlen belegen, aber der Augenschein lehrt, dass der Radverkehr in diesem Sommer noch einmal gut zugelegt hat.