Strike Bike wird gebaut

Die Kollegen des besetzten Fahrradwerks in Nordhausen haben heute grünes Licht für die Produktion der Strike Bikes gegeben. Indymedia schreibt: "Dank der Solidarität und des Engagements tausender Menschen weltweit wurde die Strike-Bike-Kampagne ein sensationeller Erfolg. In einer in der deutschen Nachkriegsgeschichte einmaligen Aktion werden die KollegInnen der besetzten Fahrradfabrik in Nordhausen im Oktober Fahrräder selbstverwaltet produzieren. Schon jetzt wurden so viele Fahrräder bestellt, wie für die Aufnahme der Produktion nötig sind."

Heute ruft die Linke Zeitung dazu auf, Strike Bikes zu kaufen: Ein Fahrrad, das ohne KapitalistInnen hergestellt wurde.

Update: Spiegel-Online schreibt heute: Bestellboom gibt Fahrrad-Werkern neue Hofnung.

Strike Bike vorbestellen!

Bis nächsten Dienstag bleibt noch Zeit, dann müssen die Kollegen des besetzten Fahrradwerks in Nordhausen wissen, ob die Produktion der Strike Bikes anlaufen kann. Eintausend achthundert Räder müssen bis dahin vorbestellt sein.

Ihr könnt das Fahrrad direkt und online bei Strike Bike zum Preis von 275,- Euro bestellen. Das Rad kommt per Paket zu Euch, Ihr müsst lediglich die Pedalen anschrauben, den Sattel fixieren und den Lenker einstellen.

Wer das Strike Bike komplett aufgebaut und fahrfertig möchte, kann das Rad auch bei uns im Laden zum Preis von 350,- Euro erhalten. in diesem Preis sind Service und die Erstinspektion enthalten. Bitte Mail an die Rad-Spannerei senden, wenn Ihr das Rad aus dem Fahrradladen abholen möchte.

Das Medieninteresse wird indes von Tag zu Tag größer. In der Mitteldeutschen Zeitung wird geunkt, dass das Aus für Bike Systems in Nordhausen beschlossene Sache sei. "Wir gehen davon aus, dass sich der Betrieb nicht halten lässt." Das sagte gestern Wolfgang Wutzke, Inhaber der Kanzlei Wutzke & Förster, die als Insolvenzverwalter von Bike Systems in Nordhausen eingesetzt sind. Der ganze Artikel steht hier:
Mitteldeutsche Zeitung

Im Tagesspiegel wird unter der Überschrift "Nordhäuser Doppelzorn" berichtet. Zitat: "Ihr Werk ist pleite, seit Juli halten sie es besetzt. Nun soll das Band wieder laufen – auf sozialistische Art". Der Artikel steht hier:
Tagesspiegel

In den Tagesthemen lief gestern ein drei-Minuten-Bericht zu den Strike Bikes ab Minute 5:30 bis Minute 8:50.
Tagesthemen

CM reminder

Was war nochmal jeden letzten Freitag im Monat um 16 Uhr
Richtig! Critical Mass!
Gemeinsam Radfahren und Spaß haben. Diesmal sogar eine Jubiläums-Ausgabe: vor 10 Jahren bildete sich das erste Mal eine kritische Masse RadlerInnen nach dem Vorbild in San Francisco und wühlte sich durch den berliner Verkehr.

Start: 16 Uhr Heinrichplatz in Kreuzberg

Strike Bike läuft gut an

Die Ankündigung die Produktion wieder aufzunehmen hat den BesetzerInnen der Fahrradfabrik in Nordhausen eine enorme Öffentlichkeit beschert.
Arbeiten ohne Chef scheint nach dem Modell der Selbstverwaltung in argentinischen Fabriken auch in Europa viele Fans zu haben. Inzwischen gibt es aus ganz Europa, ja selbst aus Ägypten und Australien Bestellungen für die auf 1800 Stück limitierten Räder.
Eine dauerhafte Selbstverwaltung für die 120 Beschäftigten bräuchte natürlich eine ganze Menge mehr Solidarität, z.B. auch in Form von Kapital. Potentielle konventionelle Investoren scheint es jedenfalls schon zu geben, schließlich beweist die Belegschaft ja gerade, dass sie außergewöhnliche Fahrräder produzieren können.
Wer noch ein Rad ergattern will sollte sich sputen, die Frist für Bestellungen des Strike Bikes läuft am 2. Oktober ab.

Morgen um 19 Uhr gibt es in Berlin eine Informatonsveranstaltung im FAU-Lokal in der
Straßburger Str.38, 10405 Berlin (U2 Senefelder Platz)

 

Bicycle Film Festival

Wien ist bekannt für seine Critical Mass Aktivitäten und das Bemühen vieler AktivistInnen um eine fahrradfreundliche Stadt. Frucht dieser Anstrengungen ist auch die einzige Ausgabe des
Bicycle Film Festivals im deutschsprachigen Raum. Es findet vom 4. bis 7. Oktober statt und ist flankiert von einer Vielzahl weiterer kultureller Veranstaltungen rund ums geliebte Stahlross.
Wer nicht hingeht ist selbst schuld!
bicyclefilmfestival.com

Fahrräder aus Streikproduktion!

Strike-BikeEs klingt unglaublich, doch es ist wahr: die 120 Arbeiterinnen und Arbeiter aus der besetzten Fahrradfabrik Bike-Systems in Nordhausen lassen sich auch nach mehr als 70 Tagen Werksbesetzung nicht entmutigen. Jetzt setzen sie sogar noch einen drauf und fangen an auf eigene Faust Fahrräder zu produzieren!
Eine limitierte Serie von 1800 Strike-Bikes in feuerrot wartet auf AbnehmerInnen.
Wir waren von der Idee begeistert und haben bei der Konzeption des Rades geholfen. Herausgekommen ist ein grundsolides Fahrrad für den Einsatz im Kiez. Unsere Absolute Empfehlung für den schmalen Geldbeutel. Dieses Rad ist jetzt schon Legende.
Demnächst auch bei uns im Laden!
Strike-Bike.de
Strike-Bike Flyer (pdf)

Antifaschistische Radtour

Eine alternative Stadtführung: Geschichte auf zwei Rädern durch Moabit und Mitte erfahren.

Fahrradkorso

Entlang an Orten von Verfolgung und Widerstand 1933-1945
Sonntag, den 09.09.2007
Route:
-11h Auftaktkundgebung Gedenkstaette Ploetzensee, Huettigpfad (S-Bhf Beusselstrasse, Bus 123, 3 Min Fussweg)
-Beusselkiez, ehemaliges Wohnhaus der juedischen Kommunistin Ottilie Pohl
-ehemaliger Gueterbahnhof Moabit, Deportationen in Berlin
-ehemaliges Zellengefaengnis Moabit, Repression und Mord gegen Gegner_innen der NS-Herrschaft
-Friedrichstrasse am ehemaligen Lokal Imperator, Widerstand der Swing-Jugend
-Hausvogteiplatz, Pogrom und Arisierung
-Amtsgericht Mitte, Hans Litten-Rechtsanwalt gegen Hitler
Abschluss auf der Veranstaltung Erinnerung und Mahnung, Marx-Engels-Forum am Rotem Rathaus

Via AIM

Messefahrt zur Eurobike

Heute Friedrichhafen und in zwei Wochen Köln. Natürlich fahren wir da hin, obwohl die letzen Messen uns wenig gebracht haben gibt es zumindest einen Überblick über die Trends in der Industrie. Ich bin aber trotzdem gespannt, ob wir bei unserer Suche nach der Nadel im Heuhaufen nicht doch noch fündig werden. Ich schätze 90% ist völlig uninteressant für uns, da kann aber auch leicht was übersehen werden. Enttäuschung immer wieder:
Viele großartige japanische und amerikanische Hersteller finden keinen Großhändler für Europa.
Das muss sich ändern. Mal sehen.
Nach den Messen präsentieren wir dann, was uns gefallen hat.
eurobike
ifma-cologne
Schlimm nach den Messen: die Lobgesänge in den Fachmagazinen.
Von objektiver, kritischer Berichterstattung keine Spur.

critical mass berlin

hello friends of the cycling city! Wie jeden letzten Freitag im Monat gehts morgen auf die Piste für eine fahrradfreundliche Stadt. Wir nehmen uns den Platz der uns zusteht und zeigen wieviel Spaß radfahren machen kann. Also nix wie ruff uffn Sattel und ab nach Kreuzberg! Start wie immer 16 Uhr Heinrichplatz.
Siehe auch cmberlin.blogsport.de

Autofahrer beißt Radfahrer das Ohr ab

Ein Autofahrer hat in der nordrhein-westfälischen Stadt Düren einen Radfahrer zu Boden geworfen und ihm in das Ohr gebissen. Die Polizei teilte mit, dass der Autofahrer am Samstagnachmittag zwei 38 und 44 Jahre alte Radfahrer aus Jülich mit sehr knappem Abstand überholt hatte, obwohl die gesamte Fahrbahn frei war. Als einer der Radfahrer daraufhin mit einer Armbewegung protestierte, rastete der Autofahrer aus. Er hielt seinen Wagen an, sprang heraus und stürzte sich auf den Biker. Als der andere Radfahrer zur Hilfe kam, wurde auch er attackiert. Nach dem Biss musste dem Radler ein Teil seiner Ohrmuschel amputiert werden.

Ausstellung Kunst & Velo

Ausstellung Kunst und VeloBerührungspunkte zwischen der zeitgenössischen Kunst und dem Fahrrad sucht eine Ausstellung in der kleinen Schweizer Stadt Olten. Die Kunstschau wurde von dem Bildenden Künstler Guido Nussbaum zusammengestellt und erhebt nicht den Anspruch, das Themenfeld umfassend abzudecken. Aber sie versucht, der grossen Vielfalt der künstlerischen Bezüge zum Thema gerecht zu werden. Vielleicht könnte man diese Ausstellung mit einer Velotour vergleichen, wo mehr zu sehen ist als bei einer interkontinentalen Flugreise.

Ausstellung Kunst & Velo (noch bis zum 26. August 2007)
Kunst Museum Olten
Kirchgasse 8 in 4603 Olten / Schweiz
Mo geschlossen, Di bis Fr 14-17 Uhr, Sa und So 11-17 Uhr
via: Fahrradportal

Fahrrad als Krankentransporter

Bicycling Empowerment Network (BEN) ist eine gemeinnützige Organisation in Namibias Hauptstadt Windhuk. Die 2005 gegründete BEN versucht, das Fahrrad als günstiges und nachhaltiges Verkehrsmittel zu fördern. BEN sammelt Spenden und Gebrauchtfahrräder, importiert gebrauchte Bikes nach Namibia und sorgt für den Transfer von Know-How. So entstanden auf Gemeindeebene kleine Fahrradwerkstätten.

Fahrradkrankentransporter

Darüber hinaus schiebt die Organisation verschiedene Projekte an. Ein Beispiel ist die Entwicklung von Krankentransportanhängern. Das Produktionsmodell hat breite Reifen, eine abnehmbare und verstellbare Liege für den Krankentransport und einen Sonnenschutz. Im März 2007 wurde mit der Produktion von Krankentransportern begonnen, geplant sind 36 Fahrzeuge im ersten Produktionsjahr. Das Foto von aaronforest zeigt das Rote Kreuz Namibias im Einsatz.
Community Bike Cart Design
Bicycling Empowerment Network Namibia
Aarons Blog
Über das Bicycle Ambulance Project (englisch, pdf)
Foto: aaronforest

Besetzte Fahrradfabrik: „Nichts zu verlieren!“

Wer nach Nordhausen/Thüringen mit der Bahn fährt, um die BesetzterInnen der Fahrradfabrik Bike Systems zu besuchen, braucht am Bahnhof keinen Passanten nach dem Weg zur Fahrradfabrik zu fragen – obwohl jeder den Weg weiß – der Besucher braucht nur seinen Ohren zu trauen. Er geht dorthin, wo ein lautes und permanentes Gehupe herkommt. Vor der Fabrik sieht man, zumindest bei gutem Wetter, ca. 20 Frauen und Männer in einer Reihe vor dem Werkzaun sitzen, einige haben rote Schirmmützen der IG Metall auf, alle haben Trillerpfeifen zur Hand. Fast jedes vorbeifahrende Auto hupt und alle BesetzterInnen heben als Antwort eine Hand mit hochgestrecktem Daumen und trillern nachhaltig. Ein hoher Lärmpegel an der vielbefahrerenen B 80, vom Hellwerden bis zum Dunkelwerden. Eine Kollegin hatte am ersten Besetzungstag, Dienstag, dem 10. Juli, die Idee, ein Schild zu malen: Bitte hupen. Das Schild braucht niemand mehr hochzuhalten!
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Fahrradwerk in Nordhausen besucht

Wir waren vergangenen Sonntag in Nordhausen und haben mit den Arbeitern der besetzten Fahrradfabrik gesprochen. Wir wurden sehr herzlich empfangen und haben Näheres über die Sachlage erfahren. Uns wurde das Werk gezeigt und der Werdegang der letzten Jahre erklärt.

Die Arbeiter erfahren in diesen Tagen grosze Solidarität von der Bevölkerung. Eine Woche zuvor wurde ein groszes Fest veranstaltet, wo Bevölkerung aus Nordhausen und Umgebung zu Gast waren. Die Solidaritätsbekundungen, die über Email reinkommen, reichen von Betriebsratsgrüszen bis zu ersten Kaufversprechen, sollte der Betrieb in Selbstverwaltung übergehen. Im Gespräch stellte sich heraus, dass aber Selbstverwaltung sich als besonders schwierig darstellen würde, da im Prinzip nur noch der “produzierende Arm” der Fabrik vorhanden ist. Alles weitere wie Verwaltung, Vertrieb und Finanzen sind in der Vergangenheit von Geschäftsleitung grösztenteils ausgegliedert wurden.

Inwiefern sich aus dem Protest also tiefergreifend widerständige Praxis entwickelt, ist im Moment schwer vorherzusagen. Als wir ankamen hingen bereits Poster den zapatistischen Kaffee anpreisend für den täglichen Widerstand – wobei die Belegschaft sich nicht notwendigerweise mit dem Mexikaner mit Gewehr in der Hand und Sombrero auf dem Kopf identifiziert. Auch steht die Idee einer Selbstverwaltung nicht offen im Raum. Als ich vorsichtig danach fragte, sagte ein Arbeiter: “Ha, der nächste der nach Selbstverwaltung fragt.” Wir haben dann zwar ein wenig darüber philosophiert, wie ein womöglich ökologisch und sozial nachhaltig hergestelltes Fahrrad auf der Welle bewussteren Konsums mitreiten könnte – allgemeine Begeisterung gibt es in der Belegschaft dafür (noch) nicht, eher Zweifel.

Auf die Frage, wie mensch den Widerstand der Nordhausener unterstützen kann, wurde uns gesagt, dass Öffentlichkeit besonders wichtig wäre. Man könnte Diskussionsabende zur Thematik organisieren. Ich habe einerseits auf regionale Sozialforen als auch auf die Menschen des Kongresses zur Solidarischen Ökonomie verwiesen. Darüberhinaus sind globalisierungskritische Mitmenschen im Allgemeinen sicherlich auch an diesem Thema interessiert.

Kontaktdaten und mehr Infos gibt es auf LabourNet.

Dieser Beitrag wurde komplett aus dem Blog von anarchitect übernommen. Vielen Dank!

Nordhausen: Fahrradfabrik besetzt

Die Nordhäuser Fahrradwerke Bike Systems wurden kürzlich vom US-Finanzinvestor Lone Star aufgekauft und sollten abgewickelt werden. Das ausgeblutete Unternehmen konnte die Löhne noch nicht einmal bis zum Ende der gesetzlichen Kündigungsfrist zahlen. Da platzte den Fahrradarbeitern der Kragen und sie besetzten kurzerhand die Fahrradfabrik. Trotz Kampfunerfahrenheit sind die Beschäftigten von Bike Systems entschlossen, den Widerstand bis zu einer Lösung fortzusetzen.

Indymedia über die Fahrradfabrikbesetzung
junge Welt: „Nix zu verlieren“
Wikipedia über die Investmentgesellschaft Lone Star
Special von LabourNet.de über Bike Systems Nordhausen