Neue „radzeit“ jetzt doppelt so groß. Auch doppelt so gut?

Das war die Frage, als ich die neue Ausgabe der ADFC-Mitgliederzeitschrift „radzeit“ des Berliner Landesverbandes in den Händen hielt. Zugegeben, ich war selten gespannter auf das neue Heft als diesmal. Statt in DIN A5 erscheint das „Das Fahrradmagazin für Berlin und Brandenburg“, wie es nun im Untertitel heißt, im Format DIN A4, statt 6x wird es nur noch vier mal im Jahr an die Mitglieder verschickt. Das Layout ist angenehm nüchtern und zurückhaltend, das Papier ist dicker.

Inhaltlich will das Blatt sein „Profil schärfen und einen lokaleren Fokus wählen“. Zum Ausdruck kommt das dadurch, dass dem Landesverband Brandenburg in Zukunft eine regelmäßige Seite gewidmet ist. Im Prinzip eine gute Sache, denn die schönen und schrecklichen Aspekte des Radfahrens in unserem Nachbarland haben für die Berliner Radfahrer einen hohen Stellenwert. Der lokalere Schwerpunkt wird auch sichtbar durch mehr Artikel über die Berliner Bezirke. Im Premierenheft gibt es einen Beitrag über Spandau und drei Artikel zu Kreuzberger Radproblemen.

Auch der Politik-Teil hat zugelegt, im Zentrum der ersten Nummer steht ein Interview mit dem Fahrradtechnikguru Ernst Brust über schrottige Räder und ein Artikel darüber, wie die große Koalition aus SPD und CDU in Berlin den Radverkehr mit dem Mittel der so genannten „qualifizierten Haushaltssperre“ bekämpft. Die letzten Seiten der radzeit sind wie gehabt: Tourismus und Glosse.

Angekündigt aber noch nicht im Netz ist eine neue Online-Ausgabe der radzeit, die sich „orientiert an den Lesegewohnheiten neuer Zielgruppen“. Man darf gespannt bleiben.

(Link wird nachgereicht.)

Berlin und Kopenhagen spielen beim Fahrradverleih in einer Liga

Berlin hat Erfahrung damit, wie man ein Fahrradverleihsystem vor die Wand fährt. Der Vertrag mit der Deutschen Bahn über den eher unbeliebten Leihfahrrad-Service namens Call a Bike ist bereits Ende letzten Jahres ausgelaufen, das Stadtbüro von Call a Bike in der Schönhauser Allee 179 steht leer. Die Stadtentwicklungsverwaltung hat es verschlafen, rechtzeitig die Ausschreibung für einen neuen Betreiber vorzubereiten. Niemand rechnet damit, dass ein neues System vor dem Jahresende am Start ist. Unterdessen kündigt die DB an, ihr System auf jeden Fall weiterführen zu wollen, zur Not auch ohne die Unterstützung des Senats. Call a Bike hatte in Berlin in der Vergangenheit nur sehr mäßige Ausleihzahlen und war anderen Systemen wie beispielsweise dem Hamburger StadtRAD sowohl hinsichtlich der Nutzung als auch hinsichtlich der Rentabilität um Längen unterlegen.

Auch Kopenhagen zeigt, wie man es besser nicht machen sollte. Im vergangenen Jahr wurde das Leihfahrrad GoBike vorgestellt, ein stark aufgepimptes E-Bike mit integriertem Tablet-PC als eine Art Steuerkonsole mit GPS, digitalem Schloss, einer LED-Lichtanlage und und und. Das Rad hat einen großen Nachteil: es ist 6.000,- Euro teuer, Räder anderer Leihsysteme kosten nur einen Bruchteil davon. Der hohe Anschaffungspreis führt zu einem hohem Vermietungspreis. In Kopenhagen kostet die erste Stunde eines Leihfahrrades 25,- dänische Kronen, das sind etwa 3,30 Euro. Das wiederum führt dazu, dass das System kaum genutzt wird und wenn, dann lediglich von Touristen. Durchschnittlich wird jedes GoBike 0,8 mal am Tag ausgeliehen. Folge: das Fahrradverleihsystem ist unwirtschaftlich und kann nur durch permanente Subventionen der Stadt aufrechterhalten werden.

Berlin und Kopenhagen stehen also vor der gleichen Aufgabe: in die Hände spucken und noch mal komplett neu anfangen!

copenhagenize: Watching Copenhagen Bike Share Die

Berliner Verkehrsunfallstatistik 2014

An einem ganz normalen und durchschnittlichen Tag wurden im vergangenen Jahr in Berlin 2356 Anzeigen wegen Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit geschrieben, im gesamten Jahr 2014 wurden 860.000 Autofahrer erwischt. Die Rate der Autofahrer, die deutlich zu schnell fuhren, lag bei 5,25 Prozent, das heißt, dass jeder 19. Kraftfahrer zu schnell und damit potentiell andere Menschen gefährdend unterwegs war.

Ebenfalls stark im Kommen war 2014 der gemeine Rotlichtverstoß. Exakt 29.101 Verstöße notierte sich die Berliner Polizei. Der so genannte qualifizierte Rotlichtverstoß mit mehr als einer Sekunde rotem Ampellicht stieg gar um satte 30 Prozent von 3.894 im Jahr 2013 auf 5.213 im Jahr 2014.

Angesichts dieser Zahlen ist es kaum verwunderlich, dass der Kraftverkehr für den Großteil der in der Stadt verursachten Unfälle verantwortlich ist. Zählt man Pkw, Lkw, Motorräder und Busse zusammen, so kommt man auf einen Wert von 86,59 Prozent aller Unfälle, die durch diese Gruppe der Verkehrsteilnehmer verursacht wurden.

Das Bild wird ein anderes, wenn man sich die Unfälle des vergangenen Jahres nicht unter dem Aspekt der Verursacher sondern unter dem der Opfer betrachtet. Die Leidtragenden dieses Verkehrssystems sind die Fußgänger, sie verursachen gerade einmal ein Prozent aller Unfälle, stellen jedoch mit 40,38% aller im Straßenverkehr getöteten Personen die mit Abstand größte Gruppe der Verkehrsunfallopfer.

Auch die Radfahrer sind mit 19,23% aller getöteten Personen eine große Gruppe. Zehn Radfahrer kamen im vergangenen Jahr im Straßenverkehr ums Leben. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der verunglückten Radfahrer im Zeitablauf seit dem Jahr 2000. Trotz einer stark anwachsenden Zahl von Radfahrern in Berlin steigt die Zahl der Opfer nicht an respektive sinkt sogar leicht.

Polizei Berlin: Verkehrsunfallstatistik
ADFC Berlin: Unfallstatistik

Unfall am Moritzplatz

„Zu einem Zusammenstoß zwischen einem Taxi und einer Radfahrerin kam es gestern Abend in Kreuzberg. Gegen 21.20 Uhr fuhr der 49-Jährige mit einem „Toyota“ von der Prinzenstraße kommend in den Kreisverkehr des Moritzplatzes. Hierbei stieß er mit der 34-jährigen Radfahrerin zusammen, die auf dem Weg in Richtung Oranienplatz war. Die Frau stürzte und erlitt Verletzungen am Kopf zu. Sie kam mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus, wo sie stationär aufgenommen wurde. Der Taxifahrer blieb unverletzt. Wegen des Unfalls kam es für eine knappe halbe Stunde zu einer Straßensperrung der Oranien- und der Prinzenstraße vor der Einfahrt zum Moritzplatz.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 0411 vom 19.02.2015

Der Kreisverkehr am Moritzplatz fordert mal wieder seinen Blutzoll. Seit vielen Jahren ist dieser Ort ein Unfallbrennpunkt in Bezug auf Radfahrer. In den Jahren 2011 bis 2013 gab es hier 154 Verkehrsunfälle mit 61 Verletzten, darunter waren 75 Unfälle mit Beteiligung von Fußgängern oder Radfahrern.

Was tut Berlin dagegen, dass hier regelrecht Schwerverletzte in Serie produziert werden? Nichts. Dabei reicht ein Blick auf das Luftbild, um zu erkennen, dass mit einem Eimer Farbe der Kreisverkehr erheblich entschärft werden könnte. Auffällig ist zunächst, dass die Fahrbahn im Kreisel riesig breit ist und die Kraftfahrer zum Fahren in zwei Reihen animiert. Auch die Ausfahrten aus dem Kreisel sind teilweise zweispurig. Dadurch werden Unfälle durch verdeckte Sichtbeziehungen geradezu provoziert.

Abhilfe könnte man schaffen, indem man die Fahrbahn im Kreisel deutlich verengt, sodass nur noch einspurig gefahren werden kann und zwar möglichst eng am inneren Kreisel. Dadurch entsteht zwischen Fahrbahn und Radspur ein nicht befahrener, mindestens zwei Meter breiter Puffer. Radfahrer werden besser gesehen und Kfz und Radfahrer kreuzen einander in stumpferem Winkel.

Fünf Minuten Chaos in der O-Straße

92 Leute hatten bei dem Facebook-Event „Erster Internationaler Falschparker-Tag“ auf „Zusage“ geklickt, bei 51 weiteren Facebook-Freunden war die Teilnahme unsicher. Gutmütig gezählt standen gestern nur zwei Dutzend Radfahrer auf dem Heinrichplatz, um einmal für wenige Minuten den Spieß umzudrehen beim Falschparken. Eine Hand voll Medienvertreter waren anwesend und die Polizei war auch am Start mit einer sichtbar geparkten Wanne. Kaum hatten die Lasten- und sonstigen Radfahrer nach einer Zuckelrunde um den Block die Oranienstraße wieder erreicht und ihre Fahrzeuge in zweiter Reihe geparkt, ging einige Minuten nichts mehr. Doppeldeckerbusse, Lastwagen, Autos und Räder waren hilflos ineinander verkeilt. Die herbeieilenden Polizeibeamten bemühten sich, Räder und Lastenräder an den Fahrbahnrand zu schieben; keine ganz einfache Aufgabe, wenn Räder und Lastenräder zusammengeschlossen sind. Nach wenigen Minuten war der Parkspuk vorbei und die Oranienstraße war wieder die ganz normale Radfahrerhölle. Positiv an der Sache war immerhin das recht große Medienecho. Eine kleine Auswahl:

Tagesspiegel: Falschparken gegen die „Radfahrer-Hölle“
Bild: Gegenschlag im Fahrrad-Auto-Krieg
Zeit-Fahrradblog Velophil: Mit den Rädern in die zweite Reihe
RTL: Am 11.02. ist Falschparker-Tag: Hat niemand ein Herz für Parksünder?  

1. Internationaler Falschparker-Tag am 11. Februar

Am kommenden Mittwoch, dem 11. Februar, findet in Berlin und anderswo der 1. Internationale Falschparker-Tag statt. Anlass ist die Gewohnheit von Motorisierten, auf Rad- und Gehwegen zu parken, ihr Fahrzeug mal eben in der zweiten Reihe abzustellen, um was auszuladen, einen Kaffee zu trinken – oder auch ganz selbstverständlich über Nacht, ohne Warnblink und jedes Unrechtsbewusstsein.

Nun wollen Radfahrer in der Kreuzberger Oranienstraße testen, ob für sie das Gleiche gilt. In-der-zweiten-Reihe-Parken mit (Lasten-)Rad. Um mal kurz was abzuladen, eine Besorgung zu machen oder eine Briefsendung einzuwerfen. Eine Idee der Initiative Clevere Städte.

Zeit: Mittwoch, 11. Februar 2015 ab 13:00 Uhr
Ort: Oranienstraße 14A in Kreuzberg vor dem Buchladen “Müßiggang”

Facebook: Erster Internationaler Falschparker-Tag
Initiative Clevere Städte

Reisevorträge im ADFC-Buchladen

Schlussspurt bei den Vorträgen des ADFC zu Reisezielen in aller Welt, bevor im Frühling die Reisesaison startet.

Am Freitag, dem 06. Februar 2015 führt uns Robert Pelz „Von Berlin nach Budapest“. Die Radreise beginnt vor der Haustür in Berlin und führt über Prag und Wien, dann entlang des Donauradweges nach Bratislava mit dem Ziel Budapest. Es geht durch fünf Länder, mit viel Kultur und Natur. Ein Abschnitt des Vortrages widmet sich der Reiseplanung mit GPS Gerät, das bei dieser Reise zum Einsatz kam.

Am Freitag, dem 13. Februar 2015 geht es in einem Vortrag von Carmen und Lüder Wienberg um „Carretera Austral – Traumpiste in Westpatagonien“. Die Carretera Austral (span. „südliche Landstraße“) ist eine erst seit den 1990er Jahren bestehende Straße, die von der Hafenstadt Puerto Montt aus in den bis dahin straßenmäßig unerschlossenen Süden Chiles führt. Sie bietet die gesamte landschaftliche Schönheit Westpatagoniens und verläuft – überwiegend als Schotterpiste – durch eine immergrüne Pflanzenwelt entlang von grandiosen Bergpanoramen mit vergletscherten Gipfeln, vorbei an türkis leuchtenden Seen und unendlich vielen Wasserfällen bis zum südlichen patagonischen Eisfeld, wo sie als Sackgasse endet. Es sei denn, man ist wie Carmen und Lüder Wienberg mit dem Fahrrad unterwegs und wagt eine nur Wanderern und Radlern vorbehaltene abenteuerliche Grenzpassage nach Argentinien, wo am Fuße des Monte Fitz Roy ihre Fahrradreise endete, von der sie heute berichten.

Am Freitag, dem 20. Februar 2015 berichtet Thomas Jakob aus „Israel, Palästina, Jordanien – unterwegs per Rad in den faszinierendsten Ländern des Nahen Ostens“.

Alle Vorträge beginnen jeweils am Freitag um 19:00 Uhr.

Eintritt:
EUR 3,00 (ADFC-Mitglieder)
EUR 6,00 (Nichtmitglieder)
EUR 4,50 (Ermäßigt)

Ort: ADFC Buch- und Infoladen
Brunnenstraße 28
10119 Berlin-Mitte

ADFC Berlin: Reisevorträge 2014/2015

Im Straßenverkehr ausgerastet und auf Radfahrer eingeprügelt – Schläger mit Bildern gesucht

Der Verkehrsermittlungsdienst der Polizeidirektion 3 sucht Zeugen eines Vorfalls, der sich am 9. Juli 2014 in Mitte ereignet hatte. Mit der Veröffentlichung von Bildern hoffen die Ermittler auf Hinweise, die zur Namenhaftmachung eines bisher unbekannten Schlägers und seines Begleiters führen.
An dem Mittwoch fuhr ein 34 Jahre alter Radfahrer gegen 17.30 Uhr mit seinem Herrenrad auf dem Radfahrstreifen der Wilhelmstraße von Tempelhof in Richtung Mitte. Nach bisherigen Erkenntnissen musste der Radfahrer dann einem braunen „Hyundai“ Geländewagen mit Heidelberger Kennzeichen ausweichen, der aufgrund eines Staus halb auf dem Radfahrstreifen stand. Der Radfahrer war nach eigenen Aussagen über den Gehweg ausgewichen und dann kurz nach dem Fahrzeug wieder auf die Fahrbahn gefahren. Ob er das haltende Auto hierbei berührt hatte, konnte der Mann nicht mehr sagen. Der Radfahrer fuhr anschließend weiter bis zur Leipziger Straße und bog nach rechts in Richtung Alexanderplatz ab. Plötzlich wurde er von dem braunen „Hyundai“ überholt, der über den Gehweg gefahren war, um ihm zu folgen. Der Geländewagen bedrängte den Radfahrer zunächst vom Gehweg aus. Hierbei gefährdete der Autofahrer diverse Fußgänger, die auf dem Gehweg liefen, verletzt wurde glücklicherweise niemand.
Anschließend fuhr der Wagen zurück auf die Fahrbahn und bedrängte den inzwischen aufgrund des aggressiven Verhaltens des Fahrers verängstigten Radfahrer von der anderen Seite. Als der Wagen auf gleicher Höhe wie der 34-Jährige fuhr, öffnete sich plötzlich das Beifahrerfenster und der Radler wurde mit einem Schlagstock mehrfach geschlagen. Gleichzeitig wurde das Auto immer wieder nach rechts gegen den Radfahrer gelenkt, um ihn am Bordstein einzuklemmen. An der Kreuzung Leipziger Straße Ecke Mauerstraße überholte der Autofahrer den Radler schließlich und stellte sich ihm mit seinem Wagen in den Weg. Der Radfahrer musste ruckartig bremsen, um nicht gegen das Auto zu prallen. Der Autofahrer sprang heraus und rannte auf den 34-Jährigen zu. Dieser versuchte noch zu wenden und davon zu fahren, wurde jedoch in diesem Moment schon von dem Unbekannten mit dem Schlagstock mehrfach gegen den Kopf geschlagen. Hierbei schrie der aggressive Mann diverse Beleidigungen und drohte den Radfahrer zu töten. Auch herbeieilende Zeugen beleidigte und bedrohte der Unbekannte. Nachdem Passanten eingeschritten waren, lief der Schläger zunächst zurück zu seinem Fahrzeug. Das Opfer fotografierte dann sowohl den Autofahrer als auch das Fahrzeug, woraufhin der brutale Mann erneut auf den 34-Jährigen zulief und ihm mehrfach gegen den Kopf trat, bis dieser umfiel und regungslos liegen blieb. Nach dieser erneuten Attacke stieg der Unbekannte in das Fahrzeug, wendete und fuhr auf der Leipziger Straße zurück in Richtung Potsdamer Platz.
Der Radfahrer erlitt Verletzungen, die stationär in einem Krankenhaus behandelt werden mussten. Er leidet psychisch noch heute sehr unter dem Angriff.

Die Ermittlungen zu dem Autofahrer und seinem Beifahrer blieben bis heute ohne Erfolg.

Der Autofahrer wird folgendermaßen beschrieben:

30 bis 40 Jahre alt
südländisches Aussehen
sprach deutsch mit leichtem Akzent
hatte muskulöse Unterarme und eine trainierte Statur
trug ein helles T-Shirt, Jeans und Schuhe mit einer hellen Applikation
hatte dunkle Haare und einen Drei-Tage-Bart
trug eine auffällige, goldfarbene Uhr am linken Handgelenk
Sein Begleiter wird folgendermaßen beschrieben:

20 bis 25 Jahre alt
auffallend schlank
über 180 cm groß
kurze dunkelblonde oder bräunliche Haare
kariertes Hemd in unterschiedlichen Türkistönen
sprach deutsch mit leichtem Akzent
Der Verkehrsermittlungsdienst fragt:

Wer kennt die beiden Männer und kann Angaben zu ihnen machen?
Wer kennt das Fahrzeug?
Wer hat den Vorfall beobachtet, sich bislang nicht bei der Polizei gemeldet und kann Angaben zu dem Übergriff machen?
Wer kann sonstige sachdienliche Hinweise geben?
Zeugen werden gebeten, sich beim Verkehrsermittlungsdienst der Polizeidirektion 3 in der Invalidenstraße 57 in Moabit unter den Telefonnummern (030) 4664 – 381 352 bzw. – 381 800 zu melden. Selbstverständlich nimmt auch jede andere Polizeidienststelle Hinweise entgegen.

Meldung der Berliner Polizei Nr. 0247 vom 30.01.2015
Weitere Bilder des Gesuchten sind hier veröffentlicht.

Critical Mass Januar 2015

In der langen Geschichte der Berliner Critical Mass war der Jahrgang 2014 der mit Abstand erfolgreichste. An zwölf Freitagen radelten zusammen mehr als zwölftausend Teilnehmer eine Gesamtstrecke von 480 Kilometern, das entspricht etwa der Entfernung vom Kreuzberger Heinrichplatz bis zum Kölner Dom. Radfahrer, die bei jeder CM von Anfang bis zum Schluss dabei blieben, haben locker mehr als 30 Stunden im Sattel verbracht. Kann ich gut verstehen, schließlich kann das Radfahren auf glattem Asphalt bei endlos grüner Welle im Windschatten der Mitfahrer süchtig machen.

Heute Abend gibt es bei Schmuddelwetter und Temperaturen um den Gefrierpunkt die Chance, zu zeigen, dass Radfahrer auch 2015 lästig bleiben. Abfahrt Punkt zwanzig Uhr vom Mariannenplatz in Kreuzberg. Ziel Goldelse oder Quadriga oder Alex oder irgendwo im Stadtgebiet.

Grüne Initiative „Fahrradstraßen“ in Berlin

Die Rede von Stefan Gelbhaar, die weiter unten als Youtube-Film gezeigt wird, ist schon etwas älter, sie wurde Anfang Juli 2014 vor dem Berliner Abgeordnetenhaus gehalten. Sie bezieht sich auf die bündnisgrüne Initiative „Fahrradstraßennetz für Berlin“. Die Grüne hatten auf einer eigens eingerichteten Homepage Vorschläge der Bevölkerung für Fahrradstraßen gesucht.

Zur Zeit existieren lediglich siebzehn Straßen in Berlin, auf denen die Radfahrer Vorrang genießen. Diese Straßen sind bunt über die Stadt verstreut, sie bilden mitnichten ein zusammenhängendes Netz.

Aus einer Vielzahl von eingereichten Vorschlägen destillierten die Grünen zwei Pilotrouten durch Berlin,  um je eine durchgehende Verbindung von Nord nach Süd und eine von Ost nach West fertig zu stellen und den Netzgedanken sicht- und nutzbar zu machen. Die erste West-Ost-Route verbindet die Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf über Schöneberg und Kreuzberg mit Neukölln. Sie soll am Wilmersdorfer Volkspark beginnen und führt über Belzigerstraße, Crellestraße, Monumentenstraße, Kreuzbergstraße, Körte- und Grimmstraße, Bürknerstraße, Maybachufer und Weigandufer bis zum Endpunkt an der Ederstraße.

Die zweite von den Grünen vorgeschlagene Pilotroute verläuft aus Pankow kommend durch Mitte und Kreuzberg nach Schöneberg. Beginnend ab der Dunkerstraße führt sie über Stargarder, Senefelder und Kollwitzstraße durch Pankow, läuft über Max-Beer-Straße und Rochstraße zur Museumsinsel. Von da ab geht es südlich durch die Innenstadt und über Markgrafenstraße, Lindenstraße, Großbeerenstraße bis zur Crekllestraße, wo der Kreuzungspunkt zur anderen Pilotroute liegt. Ab hier führt ein Zug aus Fahrradstraßen, die neu eingerichtet werden sollen über Crellestraße und Eberstraße bis zum Innsbruckerplatz. Nach dem Queren dieses Platzes führt der Verlauf über Rubensstraße, Semperstraße und Hedwigstraße. Nach Meinung der Grünen sind Teilstrecken der Routen sind schnell umzusetzen, nur an Knotenpunkten sind bauliche Veränderungen notwendig.

Die Koalitionsfraktionen von CDU und SPD haben das Projekt Grünen am 15.01.2015 im Plenum abgelehnt.

Bündnis 90/Die Grüne: Fahrradstraßennetz für Berlin
Bündnis 90/Die Grüne: Berlin wird Fahrradstadt – Berlin braucht ein Fahrradstraßennetz

Flashmob sprüht Radweg-Markierung auf falschparkende Autos

„Aber bitte mit Sahne!“ hieß der Flashmob, zu dem heute in der westlichen City aufgerufen wurde. In weiße Bademäntel gekleidete Sauberfrauen und -männer verzierte falsch geparkte Autos mit Fahrradpiktogrammen und führte die weiße Linie über die Wagen hinweg. Ziel war, die Markierungen wieder sichtbar zu machen und damit die Gefahr für Radler und von Nachahmern zu bannen sowie auf die Petition „Machen Sie das Zuparken teurer, Herr Verkehrsminister“ aufmerksam zu machen.

Open Petition: Machen Sie das Zuparken teurer, Herr Verkehrsminister!

Polizeigewerkschaft will Warnwestenpflicht für Radfahrer

Laut einem Bericht der Berliner Morgenpost möchte die Deutsche Polizeigewerkschaft in Berlin eine Pflicht für Radfahrer einführen, vom Einbruch der Dunkelheit bis zum nächsten Morgen reflektierende Warnwesten zu tragen. Bodo Pfalzgraf, Landesvorsitzender der DPolG, begründete diesen Vorstoß mit dem Argument: „Mit Warnwesten sind Radfahrer in der Dunkelheit besser zu erkennen.“ Daher solle es in der Dämmerung und nachts eine Pflicht zum Tragen von Warnwesten geben.

Die originelle Forderung entstand bei einer Fachtagung der Funkwagenfahrer gemeinsam in Gesprächen mit den Beamten der Verkehrsüberwachung. „Endlich mal eine gute Idee“, kommentiert die Morgenpost die Initiative der Gewerkschaft der Polizei und führt fort: „Weil aber die vielen Kontrollen der Polizei, die ungezählten Hinweise für Radfahrer, bitte doch Licht am Rad zu haben, nicht zu mehr Einsicht führten, muss man sie nun zwingen. Licht an und Weste tragen. Zur eigenen Sicherheit.“

Berliner Morgenpost: Warnwesten sollen Pflicht für Radfahrer werden

Neukölln: Fahrradsuchmeldung

J. mailt uns: „Die ….. haben mir mein Fahrrad geklaut!!
Am 9.1. zwischen 19:30 und 23:00 am S-Bahnhof Neukölln. Wer irgendwo wen mit diesem Superrad antrifft: hau ihn vom Rad und ruft mich an!
Schwarzes Manufaktur T-100 Da 55 schwarz 24-G
Rahmennummer: PK 115719
Silberne Klingel rechts, braune Korkgriffe, Vorderes Schutzblech mit Gaffertape geklebt. Gelsattel. Links fehlt die Abdeckung der Gangschaltanzeige. Ich hab am 8.1. erst 150€ reingesteckt für neues Schaltwerk, Kurbelgarnitur, neue Bremsen… “

Telefon 0177-2936226
Telefon 030-28372214

Verkauf nach Ladenschluss

Jedes Jahr zum Jahreswechsel scheint es ein Volkssport zu sein Altglas auf den Radwegen zu entsorgen. Das sorgt für massenhafte Plattfüße bei Fahrrädern, dummerweise haben genau jetzt auch noch alle Fahrradläden geschlossen, ein ärgerlicher Start ins neue Jahr! Für solche Fälle und andere Notsituationen (wer weiß was alles mit Schläuchen angestellt werden kann) haben wir uns einen Schlauchomat vor den Laden gehängt. Ab sofort könnt ihr Fahrradschläuche rund um die Uhr bei uns bekommen!

Der Schlauch-Automat ist mit folgenden Schlauchgrößen bestückt:

26 Zoll:

SV 13: Französisches Ventil 40 bis 62 – 559

AV 13: Autoventil gleiche Größe

27,5 Zoll, 28 Zoll, 29 Zoll:

SV 15: Französisches Ventil 18 bis 28 – 622, 22 bis 25 – 630

SV 17: Französisches Ventil  28 bis 47 – 622, 32 – 630, 40 – 635

DV 17: Dunlopventil gleiche Größe

SV 19: Französisches Ventil 50 bis 60 – 584, 40 bis 62 – 622, 40 – 635

Die Schläuche kosten 7,50 €, Pumpen oder Werkzeug gibts leider noch nicht im Automaten, wir arbeiten dran.

Chris Mass 2014

Bei einer Temperatur von knapp unter null Grad trafen sich am zweiten Weihnachtstag etwa 120 Leute auf dem Mariannenplatz zur finalen CM 2014. Auf dem ersten Teilstück der Strecke über Oranien- und Moritzplatz und durch Kreuzberg 61 hatte sich ein Polizeiauto an die Spitze gesetzt, dem die Radfahrer folgten. Ab der Potsdamer Straße wählten die Radfahrer an der Spitze dann einen anderen Weg als den von der Polizei vorgegebenen. Das führte beim Polizeifahrzeug zu abrupten Richtungswechseln und hektischen Versuchen, sich erneut an die Spitze der CM zu setzen, ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen CM und der Rennleitung.

Die letzte Critical Mass des Jahres führte über insgesamt 40 Kilometer und dauerte drei Stunden bis ungefähr 23 Uhr. Zu dem Zeitpunkt saß ich aber schon wieder hinter dem Ofen, um aufzutauen.