Der Verkehrsermittlungsdienst der Polizeidirektion 3 sucht Zeugen eines Vorfalls, der sich am 9. Juli 2014 in Mitte ereignet hatte. Mit der Veröffentlichung von Bildern hoffen die Ermittler auf Hinweise, die zur Namenhaftmachung eines bisher unbekannten Schlägers und seines Begleiters führen.
An dem Mittwoch fuhr ein 34 Jahre alter Radfahrer gegen 17.30 Uhr mit seinem Herrenrad auf dem Radfahrstreifen der Wilhelmstraße von Tempelhof in Richtung Mitte. Nach bisherigen Erkenntnissen musste der Radfahrer dann einem braunen „Hyundai“ Geländewagen mit Heidelberger Kennzeichen ausweichen, der aufgrund eines Staus halb auf dem Radfahrstreifen stand. Der Radfahrer war nach eigenen Aussagen über den Gehweg ausgewichen und dann kurz nach dem Fahrzeug wieder auf die Fahrbahn gefahren. Ob er das haltende Auto hierbei berührt hatte, konnte der Mann nicht mehr sagen. Der Radfahrer fuhr anschließend weiter bis zur Leipziger Straße und bog nach rechts in Richtung Alexanderplatz ab. Plötzlich wurde er von dem braunen „Hyundai“ überholt, der über den Gehweg gefahren war, um ihm zu folgen. Der Geländewagen bedrängte den Radfahrer zunächst vom Gehweg aus. Hierbei gefährdete der Autofahrer diverse Fußgänger, die auf dem Gehweg liefen, verletzt wurde glücklicherweise niemand.
Anschließend fuhr der Wagen zurück auf die Fahrbahn und bedrängte den inzwischen aufgrund des aggressiven Verhaltens des Fahrers verängstigten Radfahrer von der anderen Seite. Als der Wagen auf gleicher Höhe wie der 34-Jährige fuhr, öffnete sich plötzlich das Beifahrerfenster und der Radler wurde mit einem Schlagstock mehrfach geschlagen. Gleichzeitig wurde das Auto immer wieder nach rechts gegen den Radfahrer gelenkt, um ihn am Bordstein einzuklemmen. An der Kreuzung Leipziger Straße Ecke Mauerstraße überholte der Autofahrer den Radler schließlich und stellte sich ihm mit seinem Wagen in den Weg. Der Radfahrer musste ruckartig bremsen, um nicht gegen das Auto zu prallen. Der Autofahrer sprang heraus und rannte auf den 34-Jährigen zu. Dieser versuchte noch zu wenden und davon zu fahren, wurde jedoch in diesem Moment schon von dem Unbekannten mit dem Schlagstock mehrfach gegen den Kopf geschlagen. Hierbei schrie der aggressive Mann diverse Beleidigungen und drohte den Radfahrer zu töten. Auch herbeieilende Zeugen beleidigte und bedrohte der Unbekannte. Nachdem Passanten eingeschritten waren, lief der Schläger zunächst zurück zu seinem Fahrzeug. Das Opfer fotografierte dann sowohl den Autofahrer als auch das Fahrzeug, woraufhin der brutale Mann erneut auf den 34-Jährigen zulief und ihm mehrfach gegen den Kopf trat, bis dieser umfiel und regungslos liegen blieb. Nach dieser erneuten Attacke stieg der Unbekannte in das Fahrzeug, wendete und fuhr auf der Leipziger Straße zurück in Richtung Potsdamer Platz.
Der Radfahrer erlitt Verletzungen, die stationär in einem Krankenhaus behandelt werden mussten. Er leidet psychisch noch heute sehr unter dem Angriff.
Die Ermittlungen zu dem Autofahrer und seinem Beifahrer blieben bis heute ohne Erfolg.
Der Autofahrer wird folgendermaßen beschrieben:
30 bis 40 Jahre alt
südländisches Aussehen
sprach deutsch mit leichtem Akzent
hatte muskulöse Unterarme und eine trainierte Statur
trug ein helles T-Shirt, Jeans und Schuhe mit einer hellen Applikation
hatte dunkle Haare und einen Drei-Tage-Bart
trug eine auffällige, goldfarbene Uhr am linken Handgelenk
Sein Begleiter wird folgendermaßen beschrieben:
20 bis 25 Jahre alt
auffallend schlank
über 180 cm groß
kurze dunkelblonde oder bräunliche Haare
kariertes Hemd in unterschiedlichen Türkistönen
sprach deutsch mit leichtem Akzent
Der Verkehrsermittlungsdienst fragt:
Wer kennt die beiden Männer und kann Angaben zu ihnen machen?
Wer kennt das Fahrzeug?
Wer hat den Vorfall beobachtet, sich bislang nicht bei der Polizei gemeldet und kann Angaben zu dem Übergriff machen?
Wer kann sonstige sachdienliche Hinweise geben?
Zeugen werden gebeten, sich beim Verkehrsermittlungsdienst der Polizeidirektion 3 in der Invalidenstraße 57 in Moabit unter den Telefonnummern (030) 4664 – 381 352 bzw. – 381 800 zu melden. Selbstverständlich nimmt auch jede andere Polizeidienststelle Hinweise entgegen.
Meldung der Berliner Polizei Nr. 0247 vom 30.01.2015
Weitere Bilder des Gesuchten sind hier veröffentlicht.