Deutscher Verkehrsgerichtstag will, dass härter gegen Radfahrer vorgegangen wird

Der Deutsche Verkehrsgerichtstag (VGT) ist eine jährlich stattfindende Konferenz für Straßenverkehrsrecht. Sie hat bundesweit Relevanz, da ihre Empfehlungen häufig in der Politik bei der Ausgestaltung von Gesetzen und Vorschriften berücksichtigt werden. Die Tagung, die seit 1963 stattfindet, befasst sich interdisziplinär mit allen Bereichen der Verkehrswissenschaft, wobei der Schwerpunkt bei der Rechtsprechung in Verkehrssachen liegt.

Präsident des Verkehrsgerichtstags ist Ex-Generalbundesanwalt Kay Nehm. Der sagte heute zur Eröffnung der 51. Konferenz in Goslar , die „offensichtliche behördliche Duldung lebensgefährlicher Verhaltensweisen“ vieler Radler sei ein Skandal. Nehm wörtlich: „Kaum ein Radler fährt mit vorgeschriebener Beleuchtung, kaum ein Radler kümmert sich um Fahrtrichtung oder um Ampeln“. Laut der Zeitung Die Welt sagte Nehm, die Misere werde nicht dadurch gemildert, „dass uns die Lichtmuffel nach den Vorstellungen der Verkehrspolitik künftig unter dem Helm begegnen sollen“.

Die Welt zitierte dazu die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes YouGov im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa. Danach sprachen sich 82 Prozent der Deutschen für mehr Polizeikontrollen und teurere Strafen für Rüpel-Radler aus. Der Umfrage zufolge fühlen sich 81 Prozent der Autofahrer bedroht, wenn Radfahrer ohne Licht fahren, rote Ampeln missachten und falsch in Einbahnstraßen einbiegen.

Die Welt: Verkehrsgerichtstag rüffelt Rüpel-Radler und neuen Punktekatalog

73 thoughts on “Deutscher Verkehrsgerichtstag will, dass härter gegen Radfahrer vorgegangen wird

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  1. Unglaublich, was der Herr Nehm da von sich gibt grenzt ja schon an Volksverhetzung.

  2. Das heißt im Klartext: Jedes unbeleuchtete Schulkind muss sich ab demnächst einen Scheinwerfer umbinden, denn nur die Schwächsten sind Schuld an Unfällen. Freie Fahrt für blinde Raser, Heil dem Automobil. Hat Nehm rein zufällig schon ein Buch mit dem Titel „Verkehrsbremse StVO“ herausgegeben?

  3. Velo07 schreibt:
    Donnerstag, 24.01.2013 um 17:40

    Unglaublich, was der Herr Nehm da von sich gibt grenzt ja schon an Volksverhetzung.

    Und das Erschreckende daran ist, dass dieses dumme deutsche Volk dazu noch Beifall klatscht.
    Anscheinend hat man schon wieder verlernt selbst zu denken.

  4. Bedroht. Ja. Eine echte Bedrohung diese Radfahrer. Die haben alle möglichen Metallteile an ihren Vehikeln. Wer weiß, ob das die Ölwanne aushält, wenn die unterm Wagen liegen.

  5. Aua.

    Also … ich bin ja auch DAFÜR, dass mehr gegen die Missachtung essentieller Verkehrsregeln unternommen wird und zwar AUCH gegen Radfahrer, jedoch …………..

    … was gar nicht geht, ist dieses Rammsauersche dummdämlicheinseitige e Herumpolemisieren. Keiner dieser Herrschaften schafft es mit belastbaren Zahlen aufzuwarten, die die eigenen Behauptungen stützen würden, aber stets sind sie „dick“ dabei, wenn es um Forderungen nach mehr Restriktionen geht.

    Aber Eines nach dem Anderes.

    Ich sehe es auch so, dass es eine breite behördliche Duldung bei einer Vielzahl von Verstößen, gerade auch bei Radfahrern, gibt und das stört mich nicht erst seit gestern.
    Gerade JETZT im Winter wäre es ein superleichtes allein bei Beleuchtungsdingen mal „Klartext“ walten zu lassen. Aber ich war gestern für einige Dutzend Km mit nem Kfz auf der A1 unterwegs und was mir allein dort so alles an defekter Kfz-Beleuchtung aufgefallen ist … mannometerlieberpeter.

    Was aber gar nicht geht, ist die Behauptung, dass die überwältigende Mehrzahl aller Radfahrer sich gar nicht um Vorgaben und Verkehrsregeln kümmern würde.
    Wenn man da von „einer Vielzahl“ spricht, dann okay, aber so in der Weise geht das gar nicht. Das mag ein Qualifikationsmerkmal sein, um als Bundesminister geeignet zu sein, aber als pensionierter Rechtsvertreter .. No Sir!

    Und was jene tolle Umfrage angeht … mich würde interessieren, wieviele von denen, die sich über falsch in Einbahnstraßen fahrende Radfahrer aufregen, nicht mitbekommen haben, ob die Einbahnstraße nicht vielleicht doch in Gegenrichtung freigegeben ist. Und mich interessiert wie man jemanden lichtlos fahrend bedrohen kann. Eignet sich sowas vielleicht für räuberische Erpressung? Geld her! Oder ich fahre ohne Licht! Oder wie jetzt?

    Echt ey, immer mehr Stuss_im_Quadrat was da verbreitet wird.

  6. Ich spreche mich auch für höhere Strafen und häufige Polizeikontrollen aus.

    Und zwar gegen Falschparker, Raser, Kampf-Geher, untaugliche Ampelschaltungen, unzumutbare Radwege, sinnlose Benutzungspflichten und populistische, effekthascherische Politik und Aktionismus auf Kosten von Radfahrern.

  7. Und mich interessiert wie man jemanden lichtlos fahrend bedrohen kann.

    einen fußgänger bspw., der die fahrbahn zu überqueren gedenkt. oder auf dessen weg der lichtlose cyclist fährt, sei es regelwidrig oder erzwungenermaßen. oder entgegenkommende radler, auf entsprechenden wegen oder weil der ninja-biker geisterradelnd unterwegs ist.

  8. Merkwürdig. Ich fühle mich terrorisiert durch Autofahrer, die nicht blinken, die völlig sinnbefreit im Internet surfend über die Straßen schlingern, die mit 15cm Abstand überholen, die mit Hass im Blick auf den unbenutzbaren Radweg zeigen, die überall parken.

    Aber man kann diesen Altherrenclub auch wirklich verstehen, sie sind fremdgesteuert vom ADAC. Schliesslich möchten sie ja auch die ramsauersche Punktereform weiter aufweichen. Die 3 Punkte Strafen sollen wieder gestrichen werden. Genau die die erst durch eine Bevölkerungs-Beteiligung an der Reform enstanden ist.

    Was wirklich nervt sind Linksradler. Aber bei der Verkehrsplanung sogar manchmal verständlich.

  9. Rod schreibt:
    Donnerstag, 24.01.2013 um 20:05

    Ich spreche mich auch für höhere Strafen und häufige Polizeikontrollen aus.

    Und zwar gegen…..

    ….Verantwortliche für illegale Radverkehrsanlagen die immer wieder Tote und Verletzte produzieren oder Radfahrer in die Illegalität treiben.
    Allerdings muss man da erst mal erreichen, dass diese Leute überhaupt erst mal bestraft werden.

  10. Finde erst mal eine Plattform um diesen Schwachsinn genau so medienwirksam zu widerlegen, wie die Verbreiter dessen.

  11. @sasche: Bitte erst richtig lesen, es war die Rede von Autofahrern die sich von lichtlosen Radfahrern bedroht fühlen!
    Du kommst jetzt mit Fußgängern an …

  12. Es ist ja beinahe beängstigend, welche Ausmaße diese Hetzjagd gegen Radfahrer mittlerweile angenommen hat..

  13. Nach den „Kampfradlern“ nun also die „Rüpelradler“. Ich fühle mich ernsthaft verunglimpft. Der Duden beschreibt die Bedeutung des Wörtchens „kaum“ u.a. mit „fast gar nicht; nur mit Mühe; unter Anstrengungen; vermutlich nicht, wohl nicht“. Ein Jurist wie der Ex-Generalbundesanwalt kennt die Feinheiten der Sprache.

    Auf meinen täglichen Radfahrten zur Arbeit begegne ich tatsächlich immer mal wieder Geisterradlern, Armleuchtern und Rotlichtsündern. Aber das ist doch nicht die überwiegende Mehrheit! In welchen anarchischen Stadtvierteln treibt sich Herr Nehm denn herum, dass er solche Beobachtungen gemacht haben will?

    Ich habe aber auch gar nichts dagegen, dass sich die Polizei um die o.g. Verstöße kümmert, aber dann muss auch bitte gleichzeitig auf die Seelenlage, die Sorgen und Bedürfnisse der Radfahrer eingegangen werden. Ich habe zumindest nicht den Eindruck, dass die Ordnungmacht sich in gleichem Umfang um zugeparkte Radwege kümmert oder um knapp überholende Autofahrer (heute morgen erst wieder passiert) oder um Rechtsabbieger, die nicht auf den Radverkehr achten etc pp. Gleiches gilt für Verkehrsführungen, die den Radverkehr eindeutig benachteiligen. Die Leidtragenden sind doch im Extremfall eher die verletzten und getöteten Fahrradfahrer. Von ernsthaft verletzten Autofahrern habe ich bislang nichts gehört. Soviel zur „Bedrohungslage“.

    Es ist schade, dass in dieser auto-geprägten Nation auch die „Repräsentanten“ lieber auf Konfrontation als auf Kooperation (Ist das nicht auch ein Gebot aus der StVO?) setzen.

  14. die Misere werde nicht dadurch gemildert, “dass uns die Lichtmuffel nach den Vorstellungen der Verkehrspolitik künftig unter dem Helm begegnen sollen”

    So ärgerlich es ist, wenn das haltlose Gewäsch von Stammtischrunden – wie es der Verkehrsgerichtstag und auch das Verkehrsministerium unter Ramsauer offenbar sind – nicht gnädig hinter Zigarettenqualm und Alkoholdunst verborgen bleibt, sondern plötzlich große, mediale Aufmerksamkeit genießt, weil sich die Stammtischrunden seriös klingende Namen geben, bleibt mir zum oben zitierten Satz nur zu sagen: Touché 😀

    Mir fällt zum „Radfahrer-und-Licht“-Thema nämlich auch nicht mehr viel mehr ein, als z.B. punktebewehrte Bussgelder um EUR 100.-.

    Gleiches meine ich zum Fahren auf Gehwegen „mit Behinderung“/“mit Gefährdung“.

    Das sind einfach Beides ganz grässliche Fremdschambelastungen für meine zarte Radfahrerseele, die ich gerne loswürde 😉

  15. Gibt es in Goslar eigentlich eine critical mass?
    Dann wäre heute doch ein guter Tag, um den dort versammelten Verkehrsexperten zu zeigen, wie viele wir sind und wie friedfertig.

  16. Ich habe mich gestern auch noch aufgeregt, als ich diesen Beitrag gelesen habe. Man geht grundsätzlich unwissenschaftlich vor, lässt Unfallstatistiken in der Schublade und entscheidet aus dem Bauch heraus. Und nicht nur das, man verunglimpft pauschal ganze Bevölkerungsschichten und merkt es nicht mal.

    Aber warum flammt so etwas jetzt so stark auf? Weil Radfahrer eine relevante Größe geworden sind und dies denjenigen, die ihr Umfeld bisher allein für sich im Auto sitzend reklamieren durften, Angst macht.

    Wenn das Drohmittel nur stärkere Kontrollen sein sollen, dann soll’n se mal machen. Gibt zwar kaum noch Polizisten, aber irgendwas werden die sich bei ihren Plänen ja denken.

    Schade nur, dass ich mich in solchen Gremien nicht vertreten fühle, denn rabiat fahrende Autofahrer stören mich mehr, aber gegen diese will man ja weiterhin nicht vorgehen.

    Letztendlich kann mans positiv sehen, solche Abwehrreaktionen zeigen, dass wir Radfahrer mehr werden und stärker auffallen. Wenn diejenigen, die neu dazukommen, dann ihre eigene Sicherheit noch etwas ernster nehmen und die relevanten Fahrtipps und Regeln einhalten – und m.E. kommt das mit der Zeit, wird alles gut. Ob Nehm, Ramsauer und Konsorten dann Schaum vorm Mund haben, interessiert eh keinen.

  17. Hmm…
    Ich denke, wenn statistisch belegt ist, dass mehr AutofahrerInnen durch RadfahrerInnen zu Krüppeln- oder totgefahren werden als umgekehrt, könne man Herrn Nehm anfangen, ernst zu nehmen – oder die Welt. Aber Stammtischgeschwafel gehört m.E. an den Stammtisch

  18. @jochen: bezog mich da erstmal das „jemanden“ in deinem beitrag. im kontext des welt-artikels sieht das anders aus, da bin ich auch bei dir. also sorry dafür.

  19. Folgendes darf natürlich auch nicht fehlen:

    „Der Präsident des seit Donnerstag in Goslar tagenden Kongresses, Kay Nehm, kritisierte, dass künftig jedem Autofahrer bereits bei acht Punkten der Führerschein entzogen werden soll. Das benachteilige vor allem Berufspendler und Vielfahrer. Ähnliche Kritik hatten zuvor bereits Automobilclubs und Verkehrsanwälte geübt. “

    Quelle: Berliner Zeitung, http://www.berliner-zeitung.de/politik/flensburger-verkehrssuenderkartei-ramsauers-punktekartei-vor-dem-aus,10808018,21548544.html

  20. „Lustig“ ist ja auch, dass im Artikel steht, dass 70.000 Unfälle jährlich und 40% der Verkehrstoten durch überhöhte Geschwindigkeit verursacht werden, aber das einzige was diesen Stammtischbrüdern einfällt ist eine Kritik an Geschwindigkeitskontrollen.

    Was ist der „Verkehrsgerichtstag“ eigentlich für eine Veranstaltung? Wer nimmt da alles teil und wer veranstaltet das?

  21. Umfragen sind ein besonders wirksamer Teil von PR-Kampagnen. Das Wörtchen „repräsentativ“, der bekannte Name eines Meinungsforschungsinstituts und ein paar gefakte Prozentzahlen reichen schon, um die Meinung eines großen Teils der Bevölkerung zu beeinflussen. Das Teuflische ist, dass bekannte Institute durchaus auch wissenschaftlich korrekte Untersuchungen durchführen und dadurch die Glaubwürdigkeit ihrer Fakes (Scheinumfragen) steigern.

    Auftraggeber der Untersuchung war die dpa. Die dpa ist ein kundenorientiertes Unternehmen, das eben liefert was die Presse bzw. deren Hintermänner wünschen und kaufen.

    Auftragnehmer war die YouGov AG, ein ebenfalls kundenorientiertes Unternehmen, welches Umfrageergebnisse maßgeschneidert nach Wunsch abliefern kann. Wenn der Kunde bestimmte Ergebnisse wünscht, ist eine echte Befragung überflüssig und man liefert einen von Computerprogrammen erstellten Fake, Das macht man so
    wasserdicht, dass es nie nachgewiesen werden könnte.

    Aber zum Glück gibt es ja noch den gesunden Menschenverstand, der wenigstens dumme und grobe Fakes erkennen kann. Wenn 80 Prozent der Autofahrer sich durch Radfahrer bedroht fühlen, bedeutet das im Umkehrschluss, dass fast 80 Prozent der Autofahrer im psychiatrischen Sinne paranoid sind, das heißt sich ständig von Radfahrern verfolgt und bedroht fühlen, die gar nichts von ihnen wollen oder oft auch gar nicht vorhanden sind.

    Selbst der schlimmste Autofahrerhasser wird das nicht ernsthaft unterstellen. Wenn die Faker 30 Prozent erfunden hätten, wäre das ja noch übel genug, aber wenigstens nicht ganz so offensichtlich.

    Daneben fehlt auch noch jede physikalische Plausibilität des Umfrageergebnisses. Ein Panzerfahrer kann sich durch leicht bewaffnete Infanteristen, die noch nicht mal gegnerische Absichten haben, wohl kaum bedroht fühlen.

    Leider wirft das ein äußerst schlechtes Licht auf die Qualitätspresse, wenn sie solche Fakes kritiklos und begierig ankauft und veröffentlicht. Das grenzt dann tatsächlich an Volksverhetzung.

  22. @kl: Die Analogie mit dem Panzer gefällt mir.

    Aber ich denke, dass die Bedrohung aus sicht der Autofahrer daher kommt, dass man sich als Unfallverursacher verantworten muss. Und natürlich die Lackschäden.

  23. berlinradler schreibt:
    Freitag, 25.01.2013 um 09:45

    Wenn diejenigen, die neu dazukommen, dann ihre eigene Sicherheit noch etwas ernster nehmen und die relevanten Fahrtipps und Regeln einhalten – und m.E. kommt das mit der Zeit, wird alles gut. Ob Nehm, Ramsauer und Konsorten dann Schaum vorm Mund haben, interessiert eh keinen.

    Genau die, die neu dazu kommen machen mir am meisten Angst.
    Denn die sind es meist die unter bessere Bedingungen für den Radverkehr mehr Radwege, Radspuren u.s.w. verstehen und das Geschrei danach wird immer lauter.
    Durch diese Leute entfernt man sich immer mehr von der Vorstellung, dass man auf einer Strasse auch ohne jegliche Radverkehrsanlagen radfahren kann.
    Selbst hier wird man, wenn man diesen Gedanken äussert, mit den Worten „der war gut“ abgekanzelt. Für mich der Beweis, dass vielen garnicht Bewusst ist worum es eigentlich geht.

  24. Das Rahmenprogramm des 51. VGT passt ja ganz zu den lustigen Empfehlungen: „Goslar – fotografiert von Uli Stein“. Ja, genau der Uli Stein.
    🙂

  25. Sieht mir stark nach Sicherung von Wählerstimmen aus, will man die eigene Klientel (=Autofahrer) ja bald mit der PKW-Maut belästigen. Als Gegenleistung und Ablenkungsmanöver darf sich der allzeit korrekt verhaltende Autofahrer dann gegen die Rad-Rambos aufregen. Wirklich schade, dass so viele (Autofahrer) dann darauf anspringen!
    BTW: Aber schon Wahnsinn, wie schnell sich das Image des Radfahrers ändern lässt. In wenigen Jahren vom belächelten Ökofuzzy zum allseits gefürchteten Rennrad-Outlaw. Vielleicht sollten wir uns über diese „Aufwertung“ einfach freuen 😉

  26. Hier ist übrigen noch ein schöner Artikel über Rüpel im Straßenverkehr
    http://www.ksta.de/motorwelt/-wut-am-steuer-wieso-autofahrer-ausrasten,16126588,21543896.html

  27. Wenn sich die Autofahrer bedroht fühlen und wenigstens entsprechend handeln würden, also schön viel Abstand halten und vorsichtig vorbei fahren, nur nicht den Weg kreuzen. Aber nee, die vermeintliche Furcht wird immer nur durch Drohgebährden per Blech ausgedrückt…

  28. @ Kohl: Stimmt, ist mir auch aufgefallen, dass das ein merkwürdiges Angstgebaren ist. Bin mir noch unsicher, wie ich darauf reagieren soll. Eine Art „Weißer Ring“ gründen, für Leute, die durch Fahrradbedrohung autofahruntauglich werden? Wer macht mit?

  29. Das perfide an dieser ganzen Meldung ist für mich weniger das fragwürdige Gutachten sondern die Assoziation die mit „Verkehrsgerichtstag“ und „Ex-Generalbundesanwalt“ verbunden wird. Das Gutachten wurde ja wohl von der Welt noch dazugepackt, dafür kann der Nehm nichts. Zusammengenommen hört sich die Schlagzeile aber fälschlich nach „die geballte Meinungskraft der Verkehrsrichter bescheinigt, kaum ein Radfahrer hält sich an Regeln“. Dass seine Behauptung eigentlich unterstes Stammtischniveau ist, mag der leider viel zu früh einsetzenden Vergreisung dieses erst 71jährigen Juristen zuzuschreiben sein, ein weit verbreitetes gesellschaftliches Problem, das uns noch massiv beschäftigen wird – die ersten Auswirkungen sehen wir hier.

  30. Letzter Satz der jüngsten Meldung über das Treffen in Goslar, bei Tagesschau.de:
    „Außerdem sollte der Gesetzgeber einen Katalog erstellen, der Taten aufführt, die auf mangelnde Verkehrstauglichkeit schließen lassen und deshalb zum Entzug der Fahrerlaubnis führen sollten.“

    Na sowas…..
    Da staune an und wundre dir!

    Sowas gibts noch nicht in Schland.
    Und es muss erst das Jahr 2013 kommen, dass die „Fachleute“ sowas mal fordern. Woooowwwwww

    Was ist geschehen? Hat „der Herr“ Hirn vom Himmel geworfen und konnten sich die üblichen Verdächtigen diesmal nicht schnell genug unter nem Schirm verstecken?

    Ja Wahnsinn! Dann warten wir mal noch zehn Jahre ab, vielleicht wirds dann auch was damit. (In der Schweiz wurde es letztes Jahr eingeführt. Und die sind ja noch nicht einmal Europa.)

  31. Tendentiöse Berichterstattung. Ich hoffe, dass die 2000 „Experten“ nicht alle von der Autolobby bezahlt werden.

    Vielleicht wird es auch nur Zeit für einen Alternativen Verkehrsgerichtstag.

  32. Klar ist die Schweiz in Europa 🙂

  33. Ich finde es schon erstaunlich, wenn sich auch hier einige für vermehrte Kontrollen und höhere Strafen aussprechen. Da scheint die Propaganda schon zu wirken.

    Als Autofahrer mit etwa 1 Mio. Kilometern kann ich mich an keinen einzigen Fall erinnern, wo mich ein Radfahrer behindert, gefährdet oder gar bedroht hätte. Auch lichtlose Fahrer kein Problem. Schließlich hat man als Autofahrer vernünftige Scheinwerfer und muss sowieso mit angepasster Geschwindigkeit fahren, wenn man nicht unbeleuchtete Fußgänger umbügeln will. Und an Rotfahrer kann ich mich auch nicht erinnern, weil die meisten ohnehin nur bei Rot fahren, wenn kein Autofahrer auf Kollisionskurs ist.

    Die Hauptursache für Regelverstöße, wie Überwege bei Rot, Fahren auf dem Fußweg, Fahren in der verbotenen Richtung, liegt eindeutig in einer radfahrfeindlichen Infrastruktur. Regelverstöße oft als Ausgleich für schwerwiegende Benachteiligungen in der Verkehrsführung.

    Verbesserungen nicht absehbar. Weitgehende Konzeptionslosigkeit und Uneinigkeit nicht nur bei den zu Unrecht hochbezahlten Verkehrsexperten, sondern auch unter den Radfahrern selbst.

  34. @kl: Von Autofahrerseite (und der Nehm hat hier eindeutig eine Autoperspektive) fehlt mir auch jedes Verständnis für den Ruf nach Kontrollen und Strafen. Aus Fußgängersicht finde ich die Lage aber in der Tat katastrophal. Und genauso, wie ich mir die aggressiven Autofahrer gar nicht hart genug bestraft und kontrolliert vorstellen kann, bis hin zur weit häufigeren Aberkennung der Eignung für das Führen eines Kraftfahrzeugs, so gehören z.B. bestimmte Typen von Gehwegradlern schlichtweg „aus dem Verkehr gezogen“. Auch als Radfahrer bin ich betroffen, z.B. bei Leuten, die mir freihändig fahrend in der falschen Richtung voll relaxed entgegenkommen. Da wallt in mir regelmäßig der Drang auf, denen einfach nur in die Fresse zu hauen. Da wäre es schon besser, die „Ordnungskräfte“ würden das auf moderatere Art erledigen. Wir müssen diese Leute, die mit dem Rad tatsächlich andere gefährden wirklich dringend in die Schranken weisen. Härtere Strafen braucht es da nicht unbedingt, die sind gemessen an den Strafen für Vergehen mit dem Auto schon unverhältnismäßig hoch. Aber mehr Kontrolle der realen Gefährdungen wäre nicht schlecht (besonders eben beim Konfliktpotential mit den Fußgängern, die Unfallverursacherquote spricht da eine eindeutige Sprache).

  35. @Michael S

    Klar, ich hatte mit meinem Beitrag nur die Autofahrerperspektive im Auge.

    Ich beobachte auch ab und zu Radfahrer, die sich in Fußgängerbereichen rücksichtslos und gefährlich verhalten. Aus Fußgängerperspektive ärgerlich. Bin auch schon zweimal von einem
    Radfahrer gerammt worden. Radfahrer gestürzt und leicht verletzt. Bei mir kein Kratzer. Geringe Betriebsgefahr eben. Bei Anzeige oder anwesender Polizei hätte das die Radler 25 Euro kosten können.

    In der Sonderuntersuchung Radfahrerverkehrsunfälle in Berlin 2011 von der Berliner Polizei habe ich 11 getötete Radfahrer und 0 getötete Fußgänger gefunden, mindestens ein erster Hinweis, dass das Problem nicht ganz so dramatisch sein kann.

    Und die in letzter Zeit unterstellte Untätigkeit der Polizei gegenüber Radfahrern kann aus subjektiven Momentwahrnehmungen meiner Meinung nach nicht gefolgert werden. Autofahrer werden ja auch nicht bei jeder Geschwindigeitsüberschreitung oder Rotlichtfahrt
    sofort erwischt. Wer keinen Polizeistaat will, muss sich letztlich mit
    Stichprobenkontrollen und Strafen bei erfolgtem Unfall zufrieden geben.

    Allerdings sollte man die Stichprobenkontrollen nicht nur dort durchführen, wo man gut und leicht abkassieren kann, sondern dort, wo tatsächlich Gefährdungsschwerpunkte bestehen.

  36. @ kl: Natürlich sehe ich auch die objektiv geringere Gefahr für Fußgänger bei Zusammenstößen mit Radfahrern. Das ist aber im Verhältnis Radfahrer Fußgänger nur eine Komponente. Fußgänger erleben Radfahrer eben deutlich häufiger als gefährlich, selbst wenn Radfahrer da allein schon aus Eigeninteresse einen Zusammenprall tunlichst vermeiden. Ein Radfahrer, der mit 40cm an einem Fußgänger, gerne älterer Herr oder Kleinkind vorbeifährt, verhält sich in der Eigenwahrnehmung nicht gefähdend, in der Fremdwahrnehmung allerdings als sehr konrkete Gefahr. Für Fußgänger sind die Punkte, an denen Sie die KFZ als Gefahr wahrnehmen hauptsächlich und erwartbar auf die Fahrbahnbereiche der Kreuzungen beschränkt, Radler begegnen ihnen überall unerwartet in der eigenen Bewegungszone, ob nun auf einem Radweg oder illegal. Radfahrer und Fußgänger gehören auf keinen Fall in einen gemeinsamen Bewegungsraum. Wenn doch, dann müssen Radfahrer sich wenigstens auf die Fußgänger einstellen. Viele ältere tun das, viele behelm bretternde Breitlenkerliebhaber im Lycraoutfit tun dies aber nicht – weil ihnen die Straße zu gefährlich ist…

  37. Michael S schreibt:
    Samstag, 26.01.2013 um 19:54

    Für Fußgänger sind die Punkte, an denen Sie die KFZ als Gefahr wahrnehmen hauptsächlich und erwartbar auf die Fahrbahnbereiche der Kreuzungen beschränkt,…

    Auf gemeinsamen, oder getrennten Rad-Fusswegen rennen sie dann träumerisch kreuz und quer.
    Ob Fussgänger sich wohl auch so verhalten würden wenn es so etwas gäbe?
    http://siggis-seiten.de/02-Auto-Rad.jpg
    http://siggis-seiten.de/01-Auto-Rad.jpg

  38. @ siggi: Das Anlegen von Fahrstreifen im Gehbereich von Fußgängern an sich ist das Problem, nicht dass sich Fußgänger erratisch verhalten. Als Fußgänger soll man genau das dürfen: sich ohne Führerschein und ohne Vollbesitz seiner geistigen und körperlichen Kräfte sicher von A nach B zu bewegen. Eine merkwürdige Aussage deinerseits, der du nicht müde wirst, die Fortbewegung auf der Fahrbahn zusammen mit KFZ als einzig seelig machende zu propagieren.

  39. Michael S schreibt:
    Samstag, 26.01.2013 um 21:00

    @ siggi:
    Eine merkwürdige Aussage deinerseits, der du nicht müde wirst, die Fortbewegung auf der Fahrbahn zusammen mit KFZ als einzig seelig machende zu propagieren.

    So sehe ich das auch, Fusswege sind zum gehen da und nichts Anderes.
    Allerdings habe ich in den letzten Jahren von Seiten der Fussgänger nichts erlebt was dazu beiträgt dieses Problem zu lösen.

    Wenn ich auf Fussgänger treffe die auf dem Radweg rumstehen, dann sage ich ihnen immer, dass sie ruhig zwei Meter weiter auf der Fahrbahn rumstehen sollen. Denn dort treffen sie nicht auf diese Radrowdis sondern auf freundliche und rücksichtsvolle Autofahrer.

  40. Nee, sigggi. Lass mal die Fußgänger zufrieden und zieh sie nicht in diesen Konflikt rein. Es ist nicht ihrer. Und nimm sie schon garnicht als Geisel.

    Der Zoodirektor (Politik, Gesetzgeber) will uns Füchse (Radfahrer) seit Jahren gerne zu den Kaninchen (Fußgänger) in den Kaninchenstall (Bürgersteig) sperren, damit die Nilpferde(Autofahrer) auf sich auf der Fahrbahn (Freiheit) austoben können.

    Da ist es nicht nett, die Kaninchen zu fressen, schon garnicht, wenn man kein Fuchs, sondern ein Mensch ist, der einen freien Willen hat und nicht zwingend seinen Instinkten folgen muss.

    Und ab dem Zeitpunkt, ab dem ein Fuchs das erste Kaninchen frisst, ist er auch absolut nicht mehr glaubwürdig, wenn er sich darüber beschwert, wieviele Füchse von Nilpferden gerissen werden.

    Radfahrer, die Fußgänger scheuchen sind mir peinlich. Überdenk diese mir bei Dir völlig neue Denklinie bitte noch mal.

    Ich dachte zuerst, da gibt sich hier grade irgendein Troll als Siggi aus. Gibt ja keine Benutzeraccounts hier.

  41. reclaim schreibt:
    Sonntag, 27.01.2013 um 01:18

    Nee, sigggi. Lass mal die Fußgänger zufrieden und zieh sie nicht in diesen Konflikt rein. Es ist nicht ihrer. Und nimm sie schon garnicht als Geisel.

    Wie soll das gehen? Wie soll man Fussgänger aus diesem Konflikt raushalten?
    Wenn z.B. eine Stadt meint plötzlich einen benutzungspflichtigen Radweg direkt an den Schaufensterscheiben einer Einkaufstrasse entlang auszuschildern, dann klingle ich, immer recht freundlich, die Fussgänger zur Seite die dort einen gemütlichen Einkaufbummel machen wollen. Ich weise den Obsthändler darauf hin, dass er seine Obstsauslagen nun nicht mehr auf den Radweg stellen soll.
    Ich lasse mir aber nicht einreden hier irgendwie Schuld an diesem Konflikt zu sein.

    reclaim schreibt:
    Sonntag, 27.01.2013 um 01:18
    Der Zoodirektor (Politik, Gesetzgeber) will uns Füchse (Radfahrer) seit Jahren gerne zu den Kaninchen (Fußgänger) in den Kaninchenstall (Bürgersteig) sperren, damit die Nilpferde(Autofahrer) auf sich auf der Fahrbahn (Freiheit) austoben können.

    Die Politik möchte nicht nur radfahrerfreie Fahrbahnen haben, die Politik möchte, dass Radfahren nicht zur Gewohnheit wird. Denn jeder der Rad fährt, fährt nicht Auto.
    Dafür ist eine Radwegbenutzungspflicht ein gutes Mittel.

    reclaim schreibt:
    Sonntag, 27.01.2013 um 01:18
    Radfahrer, die Fußgänger scheuchen sind mir peinlich. Überdenk diese mir bei Dir völlig neue Denklinie bitte noch mal.

    Wer scheucht hier Fussgänger?
    Überdenk bitte mal deine Denklinie und lies die Sachen so wie ich sie geschrieben habe.

  42. Nilpferde sind Vegetarier -> Nilpferd = unpassender Vergleich.

    Das mit dem Zoodirekter gefällt mir. 😉
    (In Münster ist das der Adler. Als der noch neu dort war, kam er angedüdelt von ner Karnevalssitzung, stieg in ein Taxi und meinte: „Mein Name ist Adler, fahren sie mich zum Zoo!“ 😀 )

  43. @ Jochen: hehe… 🙂 und schulz.

  44. Wie soll das gehen? Wie soll man Fussgänger aus diesem Konflikt raushalten?

    So:

    Wenn z.B. eine Stadt meint plötzlich einen benutzungspflichtigen Radweg direkt an den Schaufensterscheiben einer Einkaufstrasse entlang auszuschildern,

    …dann benutze ich diese offenbare Zumutung für Radfahrer und Fußgänger am besten überhaupt nicht und wenn im Ausnahmefall doch mal, dann bin ich ich mir darüber im Klaren, was für eine Zumutung das Ding für Fußgänger ist und verhalte mich entsprechend so, dass Fußgänger dort sozusagen garnicht merken, dass ich da bin

    dann klingle ich

    …also NICHT und verwirre und piesacke harmlose Menschen, die da der ureigensten Art menschlicher Fortbewegung nachgehen, und die in meinen Augen daher auch nicht wirklich Verkehrsteilnehmer sind – insbesondere in Hinblick auf den Aspekt Pflichten – nicht mit irgendwelchen neunmalklugen Sprüchen, die einen Konflikt betreffen, in den ich verwickelt bin, aber nicht sie.


    In der Tat habe ich seit ca. 10 Jahren, ganz bewusst aus diesen Gründen keine Klingel mehr am Rad. Und alles oben Geschriebene gilt nicht nur für irgendwelche Extremfälle an Schaufentsern entlang durch Fußgängerzonen, sondern für egal was, rechts des Bordsteins.


    Die ganzen Sprüche und meine Energie hebe ich mir lieber für die wahren Gegener im Konflikt auf: Politik und einzelne Teilnehmer des motorisierten Verkehrs.

    Was Du machst, ist Fußgänger als Geiseln nehmen und scheuchen – sei es verbal mit Sprüchen oder physisch mit Deiner Klingel.

    Ich lasse mir aber nicht einreden hier irgendwie Schuld an diesem Konflikt zu sein.

    Verlangt ja auch keiner. Bist ja auch nicht Schuld. Ebensowenig schuld sind aber eben die Fußgänger, die Du da belästigst. Schuld ist der, der den Radweg dort angelegt hat.

    Die Politik möchte nicht nur radfahrerfreie Fahrbahnen haben, die Politik möchte, dass Radfahren nicht zur Gewohnheit wird. Denn jeder der Rad fährt, fährt nicht Auto.
    Dafür ist eine Radwegbenutzungspflicht ein gutes Mittel.

    Mag gut sein. Die Lobby der Automobilindustrie ist mächtig. Aber warum muss man deshalb Fußgänger anklingeln, nerven und zulabern? Sind die „die Politik“ – also der Gegner im Konflikt?

    Sorry, Siggi. Ich bin immernoch irritiert. Ich hatte bisher irgendwie die Vorstellung, dass wenn irgendjemand in Deutschland wirklich so gut wie niemals nie Radwege benutzt, dann Du. Da verblüfft es mich, dass Du Dich da nun plötzlich auf auf diesen Kampf im Kaninchenstall eingeschossen hast.

    Überleg doch mal, wem Du da in Wirklichkeit einen Gefallen tust, wenn Du Fußgänger gegen Dich aufbringst – wenn Radfahrer Fußgänger gegen sich aufbringen…

  45. in mitte fahr ich in der mitte

    „Die Breite der Fahrstreifen variiert zwischen 2,75 m und 3,75 m und ist abhängig von der Entwurfsgeschwindigkeit und den vorhandenen Platzverhältnissen. In Bereichen von Baustellen oder in verkehrsberuhigten Bereichen können geringere Breiten möglich sein.“

    > wikipedia

    wenn wir also die breiten von strassen, autos, fahrrädern und olg-gemässen mindestabständen für radfahrer und das überholen dieser addieren,

    abstand zu parkenden autos – 1,0 m
    breite des fahrrades – 0,4 bis 0,7 m ( bis 1 m bei lasträdern oder anhängern)
    abstand fahrrad zu kfz – 1,5 m
    kfzbreite – 1,3 bis 2,2 m

    kommen wir zu folgendem ergebnis:

    selbst bei der maximalen spurbreite von 3,75 m und korrekter fahrweise von mir als radfahrer dürfte mich KEIN kfz in meiner fahrspur überholen. ein schöner traum.

    deshalb nutze ich meine „breite“, meide die (meisten) radwege und komme sichtbar und damit souverän und sicher von a nach b.

    > http://commonman.de/wp/?page_id=2214

    licht ist pflicht und mit den modernen led akkuleuchten (meine kann ich am usb port laden) gibt es kleine, leichte, superhelle und leicht anzuclipsende teile für kleines geld.

    ansonsten versuche ich nach dem prinzip – der schwächere (ältere, kleinere, langsamere, unsichere usw) hat erstmal recht – zu fahren und benutze unter obiger prämisse und äusserst defensiv natürlich auch den fussweg mit dem rad.

  46. reclaim schreibt:
    Sonntag, 27.01.2013 um 15:11

    Sorry, Siggi. Ich bin immernoch irritiert. Ich hatte bisher irgendwie die Vorstellung, dass wenn irgendjemand in Deutschland wirklich so gut wie niemals nie Radwege benutzt, dann Du. Da verblüfft es mich, dass Du Dich da nun plötzlich auf auf diesen Kampf im Kaninchenstall eingeschossen hast.

    Ich frage mich immer waraus Du solche Erkenntnisse ziehst.

    reclaim schreibt:
    Sonntag, 27.01.2013 um 15:11
    Überleg doch mal, wem Du da in Wirklichkeit einen Gefallen tust, wenn Du Fußgänger gegen Dich aufbringst – wenn Radfahrer Fußgänger gegen sich aufbringen…

    Ist mir völlig Wurscht ob ich beim Radfahren einen guten Eindruck hinterlasse oder nicht.

  47. Ohne im Detail auf die Fußgängerdebatte eingehen zu wollen, sehe ich Fußgänger eher als Verbündete. D.h. für mich, auch für die Rechte der Fußgänger einzutreten. Leider nehmen viele Fußgänger Radfahrer nicht als Verbündete wahr, was ich zumindest bei Gehwegnervensägen und Rotlichtradlern – viele Radfahrer ziehen ohne Abstand durch, wo Fußgänger gerade grün haben – nachvollziehen kann.

    Wie im Straßenverkehr insgesamt, herrscht auch bei vielen Fußgängern eine verzerrte Sichtweise, sie nehmen entgegen des messbaren Unfallalltags die Radfahrer als größere Gefahr wahr als die Autofahrer. Hier kommt auch das Selbst-Schuld-Denken zum Tragen, das von Polizei und Medien gezielt gestreut wird und entgegen der Unfallstatistiken suggeriert, Fußgänger verschuldeten ihre Unfälle überwiegend selbst. Ein Trick, der wir Radfahrer irgendwie kennen.

    Wo Mischwege sind, sollte man wirklich mit den weitestmöglichen Abständen überholen und wo das nicht möglich ist, auch mal warten. Wenn ich so am Rummelsburger Ufer zusehe, machen manche Radfahrer den Weg zur Hölle für Fußgänger – ich selbst fahre dort dennoch auch, weil ich wiederum auf den umliegenden alternativen Straßen wiederum selbst kein gutes Gefühl habe. Ganz eindeutig fehlt dort was.

  48. sehe ich Fußgänger eher als Verbündete

    Definitiv. Zumindest könnten Sie gute Verbündete sein im Kampf um weniger tödlichen Verkehr mit mehr entschleunigtem Bewegungsfreiraum, wenn sich nur nicht so viele Radfahrer bei Ihnen so tierisch unbeliebt machen würden.

    Und nochmal zur Erläuterung meiner Aussage

    Überleg doch mal, wem Du da in Wirklichkeit einen Gefallen tust, wenn Du Fußgänger gegen Dich aufbringst – wenn Radfahrer Fußgänger gegen sich aufbringen…

    Wenn sich zwei in ein Ghetto gepferchte Gruppen, anfangen gegenseitig an die Gurgel zu gehen, statt gemeinsam am Ausbruch aus dem Ghetto zu arbeiten und den zu bekämpfen, der sie dort eingesperrt hat, dann lcht sich genau Letzterer doch nur ins Fäustchen. Was Besseres könnte aus seiner Sicht garnicht passieren.

  49. dann lcht sich genau Letzterer doch nur ins Fäustchen. Was Besseres könnte aus seiner Sicht garnicht passieren.

    Genau das tun die Ramsauers und Nehms dieser Welt doch bereits. Die haben schon ganz verzerrte Gesichtszüge und rot geklopfte Schenkel bei all der erfolgreichen Pressearbeit. Jetzt liefern Ihnen die Agenturen sogar schon passende Umfragen.

  50. … ausserdem: Es macht eigentlich richtig Spaß, rücksichtsvoll zu sein. Wer ab und an ein Lächeln oder eine nette Bemerkung braucht, kann das mit dem Rad kinderleicht bekommen. Statt zu klingeln einen kleinen Spruch, statt im letzten Moment noch eine Lücke zwischen Fußgängern zu nutzen ein Bein an die Erde setzen, statt stur geradeaus zu fahren einem zögernden Fußgänger signalisieren, dass man ihn queren läßt – das muss man nur mal probieren und dann merkt man, dass man dabei nichts verliert, im Schnitt noch nicht mal Zeit.

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