Polizei-Flyer „Da bist du platt!“

Die Polizei in Hessen verteilt zur Zeit an vielen Bahnhöfen Flyer mit dem Titel “Da bist Du platt!”. Im Flyer wird Radfahren sowohl visuell als auch textlich als tödliches Unterfangen dargestellt.

Die Präventionskampagne der Polizei wird vom ADFC kritisiert. „Die Polizei blendet dabei aus, dass Fahren mit dem Rad ebenso sicher ist wie das Fahren mit dem Auto, obwohl Radfahrer nicht von Airbags und großen Knautschzonen geschützt werden. „Radfahren ist sicher. Und je mehr Radfahrer auf den Straßen unterwegs sind, desto sicherer wird es für alle“ sagt der ADFC-Landesvorsitzende Volkmar Gerstein.“

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„Besonders verärgert ist man beim ADFC Hessen, weil die Polizei in ihrem Flyer die Verursacherfrage verschleiert, in dem sie darauf hinweist, dass mehr als die Hälfte der Radverkehrsunfälle durch die Radfahrer selbst verursacht würden. „Dies ist nicht falsch, liegt aber nur daran, dass rund ein Drittel aller Unfälle Alleinunfälle sind oder zwischen zwei Radfahrern passieren. Entsprechend ist der Radfahrer in diesen Fällen stets der Verursacher, weil Schlaglöchern oder Pollern in der Statistik keine Schuld zugewiesen werden kann“ so Volkmar Gerstein. Wenn man jedoch nur die Unfälle zwischen Autofahrern und Radfahrern betrachtet, muss man feststellen, dass in zwei von drei Fällen der Autofahrer die Schuld trug.“

ADFC Hessen: ADFC kritisiert Präventionskampagne der Polizei

Fahrradverleih und Stadtführungen mit Fahrrad-Klassikern

Leihfahrräder sind vielfach schwer, billig und völlig ohne Charme. „Warum nicht Fahrräder anbieten, die wunderschön und einzigartig sind, die bequem und dennoch leicht und schnell zu fahren sind? Das sind Räder mit Stil, mit eigener Geschichte und persönlichem Charakter.“

Schon ist eine Marktlücke gefunden. Bei Finding Berlin Tours werden seltene klassische Rennräder zum Verleih angeboten, die komplett restauriert und modifiziert wurden – so dass sie perfekt für eine Fahrt durch die Stadt geeignet sind.

finding-berlin-tours-colnago-da-falzarego.jpgJedes der angebotenen Räder hat einen eigenen Namen. Hier das Colnago da Falzarego: „Dieses neugestaltete Rad ist optimal für Personen, die sich auf eine bequeme Fahrt freuen und dennoch nicht ein leistungsfähiges Rennrad verzichten wollen. Der Rahmen wurde ursprünglich von dem deutschen Qualitätshersteller Enik produziert und mit eine Colnago-Optik versehen. Die Reifen sind weich und breit, der Sattel ist aus Leder und durch seine Breite sehr bequem. Insgesamt hat das Rad eine moderne Shimano-Ausstattung.“ Die Tagesmiete kostet 20,- Euro.

Ab Ende August will Finding Berlin Tours auch Stadtführungen mit höchstens acht Teilnehmern anbieten.

Finding Berlin Tours
Revaler Str. 99
10245 Berlin

Unfallschwerpunkt Schönhauser Allee – da müssen wir ran!

Vor einer Woche ging die Grünen-Wahlkampfplattform „Da müssen wir ran!“ an der Start. Auf einem virtuellen Stadtplan können Bürger mit einem grünen Pin auf Probleme hinweisen. Gleich die dritte Aufgabe an die Politik wurde von Andreas Gebhard gestellt. Gebhard ist Geschäftsführer der Agentur newthinking, die für  für den Online Wahlkampf von Bündnis 90 / Die Grünen verantwortlich ist. Sein Problem: „Nadelöhr / Unfallschwerpunkt Radfahrer Schönhauser hoch. – An der Kreuzung Tor/Schönhauser fahren hunderte Radler in der Stunde die Straße Richtung Prenzlauer Berg hoch. Da die Verkehrsführung unübersichtlich ist, kommt es fast täglich zu Unfällen (habe selber schon 3 gesehen). Autofahrer kommen nicht damit klar, dass Radler aus 2 Richtungen kommen. Lösungsvorschlag: Tempolimit und Warnschilder.“

Kurze Zeit später treffen sich die Grünen-Politiker Künast, Hämmerling, Pop und Kirchner in der südlichen Schönhauser Allee zur Besichtigung der Gefahrenstelle. Natürlich ist auch ein Fotograf dabei, wir sind schließlich im Wahlkampf. Laut Grünen-Blog „kommt man schnell zu konstruktiven Lösungsvorschlägen. Noch an Ort und Stelle verspricht Jens-Holger-Kirchner: „Eine Absenkung des Bürgersteigs kann innerhalb von zwei Wochen realisiert werden.“ Damit wird das Unfallrisiko für die Radfahrer bereits erheblich gesenkt. Außerdem verständigt man sich darauf, die Markierung des Radweges schnellstmöglich zu verbessern.“

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Die Stelle ist in der Tat kreuzgefährlich, nicht nur wegen des 5-Zentimeter-Absatzes zwischen Hochbordweg und Bürgersteig in einer Rechtskurve. Wenn die Grünen wirklich an das Problem heran wollen, dann müssen sie schon den Parkstreifen auf der Schönhauser stadtauswärts zwischen Tor- und Saarbrücker Straße aufheben und dort einen Radstreifen anlegen, aber das traut sich Kirchner dann doch nicht.

Foto aus dem Grünen-Facebook-Auftritt: Da müssen wir ran – vor Ort

Fahrraddisko auf dem Haus der Kulturen der Welt

Ihren ersten Auftritt hatte die Fahrraddisco im letzten August im Treptower Park. Nun ist sie wieder da. Fahrraddisko heißt: Der DJ kann nur spielen, wenn wir in die Pedale treten, denn die Musikbühne ist muskelbetrieben.

Die Grundidee ist auch in diesem Jahr dieselbe: Wenn alle bereit sind, etwas zu geben, bekommen wir etwas zurück. Die Fahrraddisco bringt nicht nur amtlichen Clubsound mit, sondern soll auch zeigen: Eine klimaverträgliche Welt kommt nicht mit dem moralischen Zeigefinger und Verboten, sondern mit neuen Konzepten – zum Beispiel bei der Energiegewinnung. Und Spaß machen kann es außerdem.

Fahrraddisco auf dem Festival Über Lebenskunst

20. August ab 16 Uhr auf der Dachterrasse des Hauses der Kulturen der Welt

reset: Komm zur Fahrraddisko

Amsterdamer über Radfahren und Helmtragen

Paul van Bellen hat im Juni 2011 einige Amsterdamer zum Fahrradfahren und zum Helmgebrauch befragt:

  • Wie heißt du und wann hast du mit dem Radfahren angefangen?
  • Warum fährst du Rad?
  • Wieviel Tage in der Woche fährst du Fahrrad?
  • Warum trägst du keinen Helm?
  • Würdest du einen Helm tragen, wenn es eine Helmtragepflicht in Holland gäbe?
  • In Australien muss man einen Helm tragen. Würdest du einen tragen, wenn du Australien besuchen würdest?

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Los Angeles verbietet Radfahrerbelästigung

Die Stadtvertretung von Los Angeles hat im Juli ein Gesetz beschlossen, das verbale oder physische Schikanen gegen Radfahrer verbietet. Das neue Gesetz gibt den Radfahrern auch ein Recht auf Zivilklage sowie auf Erstattung der Anwaltskosten.

Das Gesetz wurde beschlossen, nachdem am Tag zuvor ein 63 Jahre alter Radfahrer von einem Auto angefahren und getötet wurde.

[via]
Los Angeles Times: Bicyclist harassment outlawed by Los Angeles City Council

bike-night Frankfurt

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Was in Berlin die Sternfahrt ist, soll in Frankfurt am Main die bike-night werden. Am kommenden Sonnabend, dem 13. August 2011 sind alle im Rhein-Main-Gebiet aufgerufen, an einer Nachfahrt durch Frankfurt teilzunehmen. „Eingeladen sind neben allen BisherSchon-Radlern vor allem alle EigentlichNichtSoOft-OderNochGarNicht-Radler, wenn diese in dieser Nacht mit Alten und Jungen, mit Männchen und Weibchen, Singles und Familien gemeinsam auf’s Rad steigen!“

„Wir starten in der Dämmerung zu einer verrückten Nachtfahrt durch ein absolut spannendes Frankfurt, das nachts nochmal einen ganz anderen Reiz hat als am Tag. Wir werden eine abgedrehte Route mit unerwarteten Wendungen drehen und Orte aufsuchen, an die man SO garantiert nicht rankommt! … Ob Brücken, Kreisel, Tunnel oder Autobahn – in dieser Nacht kann einfach alles passieren (aber erlaubt)!“

Die Veranstaltung wirbt ausdrücklich für ein friedliches Auskommen unterschiedlicher Verkehre: „Verschiedene Verkehrsteilnehmer teilen sich oft den gleichen Verkehrsraum und so wächst auch das Agressionspotential auf allen Verkehrswegen. Tun wir gemeinsam etwas gegen diese Agression und für mehr Miteinander.“

Alle Zitate: adfc

ADFC Hessen: bike-night Frankfurt

Radfahren ist Lifestyle in Odense

Nach dem Werbespot für den Fietsersbond ein weiteres Video zum Radfahren, das voll auf die emotionale Schiene setzt. Der Rockklassiker im Spot sagt es direkt: „turn your love on me“, hab mich lieb, liebe dein Rad, Radfahren bringt Spaß und macht gute Laune. Das Werbevideo für die Stadt Odense in Dänemark hat den Titel „Gi‘ livet luft“ – gib dem Leben Raum!

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Fahrradstellplätze im Bezirk Mitte

Die Kreuzung Choriner/Gormannstraße und Zehdenicker Straße im Bezirk Mitte hat auf der nördlichen Seite abgerundete Ecken, die durch Mittelinseln begrenzt sind. Der merkwürdige Straßenschnitt hat historische Gründe: vor 100 Jahren gab es in der Gegend viele Brauereien und die häufig sechsspännigen Brauereifuhrwerke brauchten einen großen Wendekreis. Heute ist so eine „Abkürzung“ nicht mehr nötig. Deshalb können Kraftfahrzeuge ab sofort diese abgerundeten Ecken nicht mehr nutzen und müssen stattdessen um eine der Mittelinseln fahren, wenn sie abbiegen möchten. Das freigewordene Stück Straße wird gerade mit 30 Fahrradabstellbügeln bepflanzt. Gute Idee.

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Werbung für den Fietsersbond

„Radfahrer stoßen auf jede Menge Hindernisse und nicht jeder kann sie so elegant umfahren wie der BMX-Pilot  Mark Vos. Deshalb gibt es den Fietsersbond. Wir machen den Weg frei für eine radelnde Niederlande, für bessere und
sichere Radverkehrsanlagen, für genügend Fahrradstellplätze und mehr Aufmerksamkeit
für die 13,5 Millionen Radfahrer in den Niederlanden. Werde für 2,50 Euro im Monat Mitglied im Fietsersbond, für eine sichere, schnelle und unterhaltsame Fahrt.“

Fietsersbond
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Wahlprüfsteine des Berliner ADFC

Am 18. September 2011 wird in Berlin ein neues Abgeordnetenhaus gewählt. Aus diesem Anlass hat der ADFC Berlin den im jetzigen Parlament vertretenen Parteien elf Fragen zum Fahrradverkehr gestellt. Hier die 11 Wahlprüfsteine des Fahrradclubs:

  1. Wie werden Sie die Forderung des ADFC Landesverbands Berlin e.V. unterstützen, an allen Hauptverkehrsstraßen Radfahrstreifen einzurichten?
  2. In Berlin werden 13,1 % aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt. Wie stehen Sie zu der Forderung, 13,1 % der Mittel für Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen im Landeshaushalt für den Radverkehr einzusetzen? Zusatzfrage: Welche Maßnahmenschwerpunkte wollen Sie mit den Radverkehrsmitteln umsetzen?
  3. Wie werden Sie ausreichende Abstellanlagen an den Haltestellen des Öffentlichen Nah- und Fernverkehrs realisieren?
  4. Werden Sie die Einstellung von zusätzlichen Mitarbeitern der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, die sich ausschließlich um die Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur kümmern, unterstützen?
  5. Wird der/die Fahrradbeauftragte unter Ihrer Regierung eine volle Stelle (derzeit ehrenamtlich) erhalten?
  6. Welche finanzielle Mittel werden Sie – falls Sie Verantwortung übernehmen dürfen – für Öffentlichkeitsarbeit pro Radverkehr bereitstellen?
  7. Welche Aktionen zur Förderung der Sicherheit für den Fahrradverkehr sind Ihrer Meinung nach am wirksamsten?
  8. Wie stehen Sie zur Einrichtung einer „grünen Welle“ für Radfahrer auf Hauptrouten des Radverkehrs? Zusatzfrage: Wo sehen Sie geeignete Straßenabschnitte?
  9. Welche Maßnahmen sollen Ihrer Ansicht nach zur Freihaltung von Fahrradspuren durch parkende Kraftfahrzeuge vorgenommen werden?
  10. Laut Bundesverwaltungsgerichtsurteil darf die Radwegebenutzungspflicht nur angeordnet werden, wenn Radfahrende ansonsten einer erhöhten Gefährdung ausgesetzt wären. In Berlin sind jedoch weit mehr Radwege benutzungspflichtig durch das blaue Schild mit Radsymbol gekennzeichnet als es für die Sicherheit der Radfahrenden nötig wäre. Wo gehört Ihrer Meinung nach die Benutzungspflicht abgeordnet?
  11. Welches sind für Sie die wichtigsten Ziele zur Förderung des Radverkehrs, die in der Radverkehrsstrategie zeitnah umgesetzt werden sollen?

Die zum Teil gekürzten Antworten der Parteien sind auf den Seiten des ADFC abgedruckt.

ADFC Wahlprüfsteine

Fahrtwind Berlin – Paris

Die Leute um Fahrtwind Berlin haben bisher Nightrides und Schnitzeljagden durch die Stadt veranstaltet sowie Ausflüge ins Brandenburgische gemacht. Nun wagen sie sich auf eine Zehn-Tage-Tour nach Paris. Am vergangenen Montag sind knapp 20 Fahrer in die erste 90 km lange Etappe von Berlin nach Wusterwitz gestartet. Wie es weiter geht, erfahrt ihr auf dem Fahrtwind-Paris-Blog.
Fahrtwind-Paris

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„Rad-Busse“ in Baden-Württemberg

Ein Rad-Bus ist eine Fahrrad-Gemeinschaft auf dem Weg zur Schule und zur Arbeit. Er fährt wie ein Linienbus nach Fahrplan feste „Haltestellen“ an.  Der erste Radfahrer an der Spitze der Gruppe, der „Busfahrer“, darf nicht überholt werden. Der letzte als der „Schaffner“ kümmert sich um Nachzügler. Es gibt feste Abfahrtszeiten und Stationen.

Rad-Busse wurden erstmals 2009 im Raum Göppingen angeboten, inzwischen sind es fünf Routen, auf denen der Rad-Bus immer am Mittwoch verkehrt. An der ersten Station startet er mit nur wenigen Teilnehmern. Wenn er schließlich Göppingen erreicht, ist er zu einer Gruppe aus bis zu 30 Schülern angewachsen.

Zunächst radelt jeder selbst zu seiner „Haltestelle“ und trifft dort nach festem Zeitplan auf seine Rad-Bus-Gruppe. Sich mit Freunden zu verabreden, ist besonders beliebt. Der Der Rad-Bus verbessert aber nicht nur Lust und Laune, er macht auch mit dem Radfahren mehr vertraut und vergrößert den eigenen Aktionsradius.

ADFC Baden-Württemberg: Per Radkolonne zur Schule