Am Freitag, den 8. Oktober 2010 wird nach rund 11-monatiger Bauzeit die Brücke über Autobahn BAB A 10 im Zuge der Boenkestraße im Bezirk Pankow für den Verkehr freigegeben. Damit steht auch der seit Februar 2010 gesperrte Abschnitt des Europäischen Fernradweges Berlin – Usedom wieder den Radfahrern zur Verfügung. Wegen der der Verbreiterung der Autobahn A10 musste die bestehende Brücke durch den nun fertig gestellten Neubau ersetzt werden.
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung: Fertigstellung Brücke im Zuge der Boenkestraße über die BAB A 10
An den, der mein Fahrrad geklaut hat
Ein Fahrraddiebstahl löst bei dem Opfer nicht selten ein tiefes Trauma aus. Da spielt es überhaupt keine Rolle, ob das Fahrrad einen großen Wert hatte. Im Internet findet man viele solcher Briefe an den Fahrraddieb, hier ein zweites Beispiel. Ein wenig erinnert das an die überzogenen Reaktionen von Autofahrern, wenn man ein Fahrzeug anfässt.

Wir mögen Fahrräder
Promovideo „We love Bikes“ der offiziellen Kopenhagener Tourismusagentur. Kopenhagen wird im September 2011 Ausrichter der Straßenweltmeisterschaften.
73-jährige Radfahrerin nach Unfall gestorben
Eine 73-Jährige Radfahrerin wurde am Freitag gegen 14:00 Uhr von einem rechtsabbiegenden Lastwagen angefahren und schwer verletzt. Sie starb wenige Stunden später im Krankenhaus. Nach den Angaben der Polizei war die ältere Frau mit dem Fahrrad auf der Müllerstraße unterwegs. An der Kreuzung Müllerstraße und Afrikanische Straße wurde sie von einem Sattelzug erfasst, der von der Müllerstraße nach rechts in die Afrikanische Straße einbiegen wollte.
Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 3051 vom 02.10.2010 – 11:55 Uhr
Die fahrradfreundlichsten Städte der Welt
Ausgerechnet die Website MotorcycleInsurance.org hat de fahrradfreundlichste Stadt der Welt ermittelt. Danach führt Amsterdam die Liste velofreundlicher Städte an. Nach Portland in Oregon (USA) auf Platz zwei und Kopenhagen auf Platz drei folgen je zwei amerikanische (Boulder und Davis) und norwegische Städte (Sandness und Trondheim). San Francisco in Kalifornien kommt auf Platz acht wegen der „großen Fahrradkultur mit politischem Einfluss“. Platz neun der Liste der fahrradfreundlichsten Städte nimmt Berlin ein. Begründung: „Designated street lanes, independent bike paths, traffic signals, bike maps“. Auf Platz zehn und elf folgen Barcelona und Basel.
Auch die Kriterien zur Ermittlung der Rangfolge wurden publiziert. Danach gab es fünf Kategorien, die so genannten 5E´s, die ich mal unübersetzt lasse.
- Engeneering: Gebaute Radinfrastruktur
- Education: Radfahrpädagogik
- Encouragement: Kampagnen zur Steigerung des Radverkehrs
- Enforcement: Verkehrssicherheit und radverkehrsbezogene Gesetzgebung
- Evaluation & Planning: Systeme zur Evaluierung laufender Programme und Pläne für die Zukunft.

Klick auf die Grafik macht das Bild groß.
MotorcycleInsurance.org: The Most Bike Friendly Cities
[via]
Das Bondbike
Hier kommt das Fahrrad, das James Bond fahren würde. Der Kettenantrieb garantiert einen optimalen Grip, das Vorderrad mit Skiverstärkung sorgt für eine sichere Fahrt bei Tiefschnee und vermutlich funktioniert das Rad auch als Wasserfahrzeug. Besonders trickreich: der Sattel kann als (ferngesteuerter) Diebstahlschutz herauskatapultiert werden. Die Flammenwerfer im Lenker sind auch schön. Damit kann man sicherstellen, dass überholende Fahrzeuge in sicherem Abstand überholen.
Nicht bekannt wurde, ob es auch eine Ebike-Ausgabe des Bondfahrrads für senile Darsteller wie Sean Connery gibt. Das Bondbike, das als Promotionfahrrad für eine Radlerversicherung gebaut wurde, kann man auf der Cycle Show in London vom 7. bis zum 10. Oktober besichtigen.
Longjohn als mobiler Klassenraum
Der Künstler und Ökoaktivist Tattfoo Tan benutzt sein Longjohn Lastenfahrrad als mobiles Klassenzimmer. Er fährt damit in Gemeinden und Schulen und veranstaltet Workshops zu Umweltfragen.
tattfoo: Mobile Classroom
[via]
Radfahrerin bei Verkehrsunfall verletzt – Polizei sucht Zeugen
„Die Polizei sucht Zeugen zu einem Verkehrsunfall in Zehlendorf, bei dem eine Radfahrerin verletzt wurde.
Am Freitag, den 24. September 2010 befuhr die 14-jährige Radlerin den Radweg des Teltower Damms in Richtung S-Bahnhof Zehlendorf. An der Gabelung Teltower Damm in Höhe Gartenstraße kollidierte die Jugendliche gegen 7 Uhr 50 mit einem Fahrzeug, welches vom Teltower Damm nach rechts in Richtung Anhaltiner Straße abbog. Am Unfallort kümmerten sich mehrere Personen um die verletzte 14-Jährige.
Da die Unfallursache bislang ungeklärt ist, bittet die Polizei um Mithilfe und hat folgende Fragen:
- Wer hat die 14-jährige Radlerin am 24. September 2010 gegen 7 Uhr 50 auf dem Radweg des Teltower Damms gesehen?
- Wer kann Angaben machen, wie die Jugendliche gestürzt ist?
- Insbesondere wird die Fahrerin eines blauen Autos gesucht, die unmittelbar nach dem Verkehrsunfall, ungefähr zehn Meter hinter dem Unfallort, angehalten und sich zur Unfallstelle begeben hat.
Hinweise nimmt der Verkehrsermittlungsdienst der Polizeidirektion 4 in der Eiswaldtstraße 18 in Lankwitz unter der Rufnummer (030) 4664 – 481 352 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.“
Pressemeldung Nummer 3011 der Berliner Polizei vom 29.09.2010 – 16:15 Uhr
RadZeit Nummer 5 2010
Es gab schon interessantere Nummern der RadZeit. Die neue Ausgabe 5/2010 des Blattes des Berliner ADFC hat den Titel „Radverkehr in Berlin“ und macht neugierig auf die Inhalte. In der Zeitschrift ist dann aber nur ein recht magerer Artikel zur Berliner Radverkehrsstrategie zu finden. Resümee: Schuld an der mangelnden Umsetzung des Radverkehrsprogramms des Senats ist die dünne Personaldecke in den Tiefbauämtern der Bezirke. „Es verwundert also nicht, dass die durchgängige Befahrbarkeit des Innenstadtnetzes, die bis Ende 2006 realisiert werden sollte sowie des Gesamtnetzes bis Ende 2010 länger auf sich warten lassen wird. Auch der Radverkehrsanteil wird bis Ende 2010 nicht auf wie geplant 15 Prozent ansteigen.“ (aus dem Beitrag „Geld ist nicht alles“ auf den Seiten 6 und 7).
Im Heft findet sich weiter ein Interview mit dem radelnden Fernsehkommissar Axel Prahl. Der Berliner Schauspieler ziert mit seinem vollgefederten Fahrrad auch die Titelseite des Heftes, die Fahrradlampe nicht ganz korrekt im Winkel von 45 Grad nach unten gerichtet. Andere Themen: ein Beitrag über ein Bambusfahrradprojekt an der technischen Uni, ein Portrait des Berliner Nihola-Bauers Carlos Alarcon und ein Artikel über den Fürst-Pückler-Radweg im Süden Brandenburgs.Die RadZeit gibt es kostenlos in der Geschäftsstelle des ADFC in der Brunnenstraße 28 in Berlin MItte sowie in einer ganzen Reihe von Fahrradläden , Bibliotheken, Unis, Kinos und Szenekneipen.
Link auf die Onlineausgabe wird nachgereicht.
Radzeit 05/2010 (PDF-Dokument)
Achtung! Geänderte Öffnungszeiten ab Oktober!
Liebe Leute,
ab Oktober 2010 haben wir in beiden Läden am Mittwoch Vormittag geschlossen und öffnen erst ab 13 Uhr!
Alle anderen Öffnungszeiten verändern sich nicht.
Vielen Dank für Euer Verständnis
das Radspannerei-Team
Wo zählt Berlin den Fahrradverkehr?
Seit einigen Jahren ist in Berlin eine kontinuierliche Steigerung des Radverkehrs zu beobachten. Die Frage ist: wie ermittelt die Senatsverwaltung für Verkehr eigentlich diese Daten?
Dazu werden so genannte Fahrradverkehrspegelzählungen durchgeführt. An acht Stellen in der Stadt wird monatlich einmal die Radverkehrsdichte ermittelt. Hier eine Liste der Standorte:
- Spandau (Neuendorfer Ecke Schönwalder)
- Charlottenburg (Joachimsthaler Ecke Lietzenburger)
- Zehlendorf (Teltower Damm)
- Kreuzberg (Zossener Straße Ecke Blücher)
- Mitte (Spandauer Straße Ecke Liebknecht)
- Prenzlauer Berg (Schwedter Straße Ecke Kastanienallee)
- Hohenschönhausen (Falkenberger Chaussee)
- Köpenick (Lange Brücke)
Die Ergebnisse der Zählungen werden dann mit anderen Faktoren verrechnet, zum Beispiel mit dem Wetter. Am Jahresende wird Bilanz gezogen. Die Ergebnisse der Radverkehrszählungen für das Jahr 2010 werden schließlich im Januar oder Februar 2011 veröffenticht.
Klingeln oder rufen?
Kurzer Auszug aus Konrads Blog: „Langjährige Untersuchungen haben ergeben: Ein prägnant gebrülltes „Ey“ ist bei Autofahrern in jedem Fall wirkungsvoller als die reine Fahrradklingel.
Auch wenn ich eine besonders laute Fahrradklingel habe (in einer Unterführung gezündet bläst sie einem das Gehör weg (-; ), so wird sie von rechtsabiegenden, blinden Autofahrern gemeinhin nicht wahr genommen.
Nun kann man genüsslich darüber spekulieren, warum das so ist.
- Ist eine Fahrradklingel zu leise?
- Schaltet ein Autofahrergehirn bei einer Fahrradklingel sofort auf „Hm eh nur ein Radfahrer“
- Sagt ein lauter Schrei einem Autofahrerhirn „Hui was immer das ist, es könnte meinem Phallusersatz gefährlich werden! Bremsen!“
- Und wie würde es aussehen, wenn man anstelle einer Klingel einen in Lautstärke und Klang einer Autohupe ähnliches Akustikum verwenden würde? Würde das vermeintliche Hupen eines anderen Autofahrers zu einer noch größeren Aufmerksamkeit führen?“
Geht es euch ebenso? Ich selbst habe die gleichen Erfahrungen gemacht wie Konrad. Meine ganz normale Fahrradklingel wird von Fußgängern und anderen Radfahrern bemerkt und von Autofahrer ignoriert.
kLog: Fahrradklingel vs. Rufen
Mobile Fahrradbar “BRIKE“
Refunc nennt sich eine holländische Gruppe von Architekten, Designern und Künstlern, die sich dem Upcycling von Müll verschrieben haben: „Garbage architecture is providing a second life for found or thrown-away objects. We operate on the borders of architecture, art and design and create new products from old materials.“
Eines der Projekte von Refunc ist die mobile Fahrradbar Brike. Sie besteht aus einem IBC Container auf Rädern plus dem Hinterteil eines Fahrrads. Zwei dieser Fahrzeuge werden ineinander geschoben und dienen als kleine Bar, die in bunten Farben beleuchtet und im öffentlichen Raum platziert wird.

OLG Celle: Radfahrer allgemein disziplinlos
Der Tagesspiegel berichtete vor einigen Tagen von einem Urteil des Oberlandesgerichtes Celle, das Radfahrern eine „verbreitete und allgemein bekannte Disziplinlosigkeit“ attestiert. Konkret ging es um eine Radfahrerin, die einen Radweg in falscher Richtung befuhr und dabei von einem querenden Pkw angefahren und verletzt wurde. Der Pkw-Fahrer müsse mithaften, da er wegen der bekannten Disziplinlosigkeit der Radfahrer bei einem Radweg davon ausgehen müsse, dass dieser in falscher Richtung benutzt würde.
Im Regelfall können querende Kraftfahrer nicht erkennen, ob ein Radweg in beide Fahrtrichtungen freigegeben ist, müssen also immer davon ausgehen. Üblicherweise ist dies der Grund für eine Mithaftung bei Unfällen. Die OLG-Begründung ist auffällig und es wäre interessant, ob sie auf mehr als einem Bauchgefühl der Richter beruht.
Shweeb – die Fahrradschwebebahn
Schon mal Schwebebahn gefahren? Für Wuppertaltouristen gehört das wohl zum Pflichtprogramm. Obwohl: Schweben ist genau genommen falsch, weil in Wuppertal ein ständiger Kontakt zwischen Fahrweg und Fahrzeug besteht, nur eben so, dass das Fahrzeug unter der Fahrbahn hängt.
Die Erfinder von Shweeb haben sich bei der Wuppertaler Schwebebahn die Anregung für ein einzigartiges Transportsystem geholt. Sie wollen, dass Menschen in einer Art vollverkleidetem Liegerad fahren, das unter einem Einschienensystem hängt.

Die drei wichtigsten Widerstände, die gegen ein sich bewegendes Fahrzeug wirken, sind Strömungswiderstand, Rollwiderstand und Übertragungsverluste. Ab einer gewissen Geschwindigkeit ist der aerodynamische Widerstand der bei weitem größte, er beträgt bei Radfahrern etwa 80 Prozent. Steigt der Radler auf ein Liegerad um, sinkt der Strömungswiderstand um die Hälfte. Durch eine Vollverkleidung des Fahrzeugs lässt sich noch einmal die Kraft reduzieren, die benötigt wird, um ein solches Fahrzeug auf Tempo zu bringen. Weitere Kräfte lassen sich durch harte, nicht federnde Rollen einsparen und schließlich besteht ein Einsparpotential darin, dass mehrere Kabinen des Shweebs hintereinandergekoppelt sind. Der eindeutige Nachteil des Systems sind die hohen Kosten für eine Shweeb-Infrastruktur. Dafür erhält man ein kohlendioxid-neutrales, effizientes und platzsparendes Verkehrssystem.
Das alles klingt reichlich skurril. Dennoch haben die Erfinder von Shweeb Google überzeugt. Der Suchmaschinenriese investiert im Projekt 10^100 eine Summe von zehn Millionen Dollar für Ideen, die die Welt verbessern können. Eine Million Dollar des diesjährigen Preisgeldes fließt an Shweeb. Damit soll eine Pilotanlage finanziert werden.
Shweeb
The Official Google Blog: $10 million for Project 10^100 winners