Die europäische Fahrradlobby ECF (European Cyclists‘ Federation) hat eine Art Wahlprüfsteine für die Europawahlen in gut drei Wochen publiziert. Im kommenden Jahrzehnt müsse Mobilität in Europa neu definiert werden. Die Prioritäten des letzten Jahrhunderts seien für das heutige Europa nicht mehr anwendbar und Bürger und Unternehmen fordern umweltfreundlichere, sicherere und gesündere Orte zum Leben und Arbeiten als je zuvor. Der ECF fordert deshalb, dass Radfahren ein gleicher Partner im Mobilitätssystem wird. Der Radverkehr sollte bis 2030 um 50% wachsen und die Rate der Fahrradunfälle um 50% sinken. Weiterhinsollte die EU bis 2017 etwa drei Milliarden Euro in den Radverkehr investieren.
10 Empfehlungen des ECF an das Europaparlament
1. Entwicklung einer EU-weiten Fahrradstrategie
2. Verpflichtung zu einer Politik der Verkehrsverlagerung
3. Drei Milliarden € EU-Gelder in der nächsten Legislaturperiode für Fahrradprojekte
4. Entwicklung und Umsetzung nationaler Strategien zur Förderung des Radverkehrs im Rahmen nationaler Klimaschutzpläne und der Pläne zur Bekämpfung der Luftverschmutzung
5. Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Null oder reduzierte Sätze für Fahrräder
6. Keine neuen Versicherungsanforderungen für leichte Pedelecs bis 250 Watt
7. Europaweite verpflichtende Einführung des Intelligenten Geschwindigkeitsassisten (ISA) in Kraftfahrzeugen
8. Entwicklung von Leitlinien für die Qualität von Fahrradinfrastruktur
9. Integration von EuroVelo in das transeuropäische Transportnetzwerk (TEN-T)
10. Europa braucht eine Gesetzgebung für die Fahrradmitnahme in Zügen
ECF: Getting into gear: Cycling for the 2020s (pdf-Dokument)