Top-20 der fahrradfreundlichsten Städte

Die Fahrradberatungsfirma copenhagenize.eu des Veloevangelisten Mikael Colville-Andersen hat ein subjektives Ranking der fahrradfreundlichen Metropolen der Welt erstellt. Für insgesamt 80 Großstädte ab einer halben Million Einwohner wurden in 13 Kategorien bis zu vier Punkte vergeben. Der Kriterienkatalog beinhaltet den Radverkehrsanteil, die Akzeptanz von Radfahrern, Sicherheitsgefühl und Infrastruktur sowie die Dynamik der Radverkehrsentwicklung und Stadtplanung. Zusätzlich konnten an Städte mit besonders eindrucksvollen Erfolgen in der Radverkehrsentwickklung bis zu 12 Bonuspunkte vergeben werden.

Keine einzige Stadt erhielt die volle Punktzahl, jedoch kommt Amsterdam mit 54 von 60 Punkten nahe heran an die ideale Fahrradstadt. Auf den weiteren Plätzen: Kopenhagen, Barcelona und Tokyo. Hier die ersten 20 der fahrradfreundlichen Städte der Welt:

  1. Amsterdam (54)
  2. Kopenhagen (52)
  3. Barcelona (45)
  4. Tokyo (41)
  5. Berlin (41)
  6. München (40)
  7. Paris (39)
  8. Montreal (38)
  9. Dublin (37)
  10. Budapest (36)
  11. Portland (36)
  12. Guadalajara (36)
  13. Hamburg (36)
  14. Stockholm (33)
  15. Helsinki (31)
  16. London (31)
  17. San Francisco (30)
  18. Rio de Janeiro (30)
  19. Wien (30)
  20. New York (29)

copenhagenize.eu: Bicycle-Friendly Cities 2011
[via]

25 thoughts on “Top-20 der fahrradfreundlichsten Städte

Comments-Feed
  1. mh, SPON hat ja schon etwas die etwas undurchsichtige bewertung (http://www.spiegel.de/auto/aktuell/a-787221.html) bemängelt.

    zumindest das budapest 9 plätze vor wien sein soll, kann ich nicht wirklich nachvollziehen, fand budapest arg kritisch als radfahrer (zugegebener weise nur im zentrum vor & nach der critical mass dort). dort fahren auch recht viele radler mit staubschutzmasken…
    wien ist bei weiten nicht gut (so oft völlig unsinnige radwegführung + radwegbenutzungspflicht in österreich), aber ich empfand es besser als in budapest. ok, in wien kenn ich mich aus und fahre jeden tag…
    das münchen (hab ich 2 jahre gewohnt) etwas besser ist kann schon sein, damals bin ich noch weniger gefahren und ist ne weile her. und montreal muß ich in ein paar monaten mal gucken wie es dort ist, auch wenn es im winter sicher dort weniger radler gibt…

    naja, klingt nach ner sehr subjektiven bewertung, zumindest in den städten in denen ich selbst gefahren bin wäre meine bewertung anders…

  2. Was Berlin und München angeht, mangelt mir die Erfahrung für eine echte Beurteilung, ich fand das Radfahren dort jedenfalls nicht allzu schön. Aber Hamburg? Ernsthaft jetzt? Die Stadt mit den ungefähr fünftausend Kilometern benutzungspflichtiger Buckelpisten und Sublimierungsstellen? Klar, unsereins kommt damit zurecht, aber sollte der normale Radfahrer nicht auch etwas von der Fahrradfreundlichkeit empfinden. Meines Erachtens ist Hamburg konsequent fahrradunfreundlich, aber das immerhin konsequent an jeder Ecke.

  3. New York is far far far away of being bicycle friendly. Maybe Manhatten but Brooklyn for sure not. Also the drives don’t think about bicyclist at all when they turn or open their door. San Francisco got much better over the last 10 years so move there if you are a bicyclist. Also tickets for running a red light in the park at night are about $250 in NY right now.

  4. Oha keine italienische Stadt unter den Top 20.. naja kann ich als Südtiroler schon verstehen. In den Städten fährt man lieber Motorroller, hingegen auf dem Land ist das Radreisen sehr beliebt. Schaut doch mal vorbei auf http://www.radwegvinschgau.org

  5. Wozu soll das gut sein? Alle paar Monate werden uns neue Ranglisten vorgeführt. Mal ist München die Fahrrad-freundlichste Stadt Deutschlands, mal Münster. Hier durfte Münster nicht „mitspielen“. Aber was hilft mir das?
    Kann sich die Berliner Politik und Verwaltung nun ausruhen, da auf Platz 1 der teutonischen Gartenzwerg-Wertung? Oder doch nicht, weil a) München bedrohlich nahe ist und b) der Abstand zu Städten wie Kopenhagen oder Amsterdam nahezu uneinholbar scheint?
    Und im Alltag: was hat der Wilmersdorfer Radler davon, dass Berlin soo gut dasteht – während er jeden Tag über einen geschirrtuchbreiten benutzungspflichtigen Radweg fahren muss?
    Also nicht mehr als ein Lückenfüller im Sommerloch. Merkwürdig, dass so etwas von copenhagenize.com kommt.

  6. diese Liste hat einzig und allein den Sinn, dass in den Medien darüber berichtet wird. copenhagenize.com macht Werbung fürs Radfahren. Und Werbung muss nicht immer objektiv sein…

  7. bin auch dafür, dass jeder wohl selbst entscheiden kann, wo er denn jetzt gerne fährt bzw. was für ihn die schönsten städte sind zum radfahren. ich persönlich fahre ja lieber in der natur und nicht in der stadt neben autos und abgasen aus den fabriken 😉

  8. Teils sehr befremdliche Kriterien, die da für die Bewertung der Fahrrad“freundlichkeit“ von Millionenstädten herangezogen werden.
    Es wäre wohl vermessen, wenn man davon ausgehen würde, dass dies unbedingt verstanden werden muss.

    Das Kind heißt m.E. falsch. Nur … wie es anders zutreffender heißen würde, da hab ich spontan auch keine Idee. Es würde aber vermutlich auf nichts derart superknappes und ohne konkrete Aussage behaftetes, hinauslaufen.

  9. War jetzt auf Dienstreise in Lyon und es wundert mich ein wenig, dass die nicht dabei sind. Viele Radspuren, kein einziger Radweg und ein sehr gutes Leihradsystem, was von der Bevölkerung rege genutzt wird.

  10. @Philip
    Lyon hat etwas einer halben Million Einwohner. „Untersucht“ wurden aber nur Metropolen mit über einer Million Einwohner.

  11. @Jochen
    eine ganze Reihe der Städte in der Liste haben weniger als eine Millionen Einwohner. Es sind eher weltweit bekannte Städte in die Liste aufgenommen worden, scheint mir.

  12. @Jochen @Christoph

    Dublin, Stockholm, Hesinki sind Hauptstädte
    Portland gilt als amerikanische Musterstadt für Fahrradförderung
    – alle anderen Städte haben mehr als ein Million Einwohner

  13. Zitat aus der Kriterienliste:

    „Gender Split
    What percentage of the city’s cyclists are male and female?
    Rated from overwhelming male to an even gender split or better.“

    Volle Punktzahl, wenn ausschließlich Frauen Fahrrad fahren????

    So eine Studie kann doch wirklich niemand ernst nehmen…

  14. „Volle Punktzahl, wenn ausschließlich Frauen Fahrrad fahren????“

    lol

    Gut gefunden, @handwerker!

  15. Vor allem sollten Frauen FahrräderInnen fahren!

  16. das mit den Frauen ist ein ziemlich sinnvolles Kriterium, weil die meisten Frauen ein sensibleres Sicherheitsempfinden als Männer haben. Wenn also der Frauenanteil hoch ist (also 50% oder sogar ein bisschen mehr ist), kann man davon ausgehen, dass das Radfahren in dieser Stadt relativ attraktiv ist. In Städten wie Berlin, Amsterdam und Kopenhagen ist der Frauenanteil unter den Radfahrern sehr, sehr hoch, was ein gutes Zeichen ist (im Gegensatz zu Amsterdam und KPH hat Berlin natürlich noch einiges aufzuholen, was die Qualität der Radverkehrsinfrastruktur angeht)… wenn man aber z. B. nach London oder Prag schaut, dann fällt dort sehr schnell auf, dass der Radverkehrsanteil insgesamt, aber eben auch der Frauenanteil wesentlich geringer ist…

  17. ach so, und generell hat die Liste vor allem auch den Sinn copenhagenize.eu bekannter zu machen… 😉

  18. Durr Hurr, wie hoch war der Frauenanteil bei den Gehwegradlern nochmal?

    Ich denke „Frauenanteil“ allein sagt nix über die gefühlte Sicherheit aus, da muss man dann echt unterscheiden wo die leute fahren. Hoher Frauenanteil im Mischverkehr mag für die höhere gefühlte Sicherheit sprechen, aber nur Frauenanteil an sich noch nicht.

  19. > das mit den Frauen ist ein ziemlich sinnvolles Kriterium, weil die
    > meisten Frauen ein sensibleres Sicherheitsempfinden als Männer haben.

    Was aber hat ein „sensibles Sicherheitsempfinden“ mit der Realität zu tun? Wenn Frauen auch in Tempo-30-Zonen lieber auf dem Gehweg als auf der Straße fahren, obwohl da nur alle 5 Minuten mal ein Auto vorbeikommt und es kein knochenschüttelndes Kopfsteinpflaster ist, dann scheiße ich mal eben gepflegt auf das „sensiblere Sicherheitsempfinden“.

    Ebenso könnte man den Rentneranteil erfragen, die haben auch ein „sensibles Sicherheitsempfinden“ und können überhaupt nicht verstehen, warum Hochbordradwege absolute Scheiße sind.

  20. @Prokrastes: Ich befürchte, es ist leider Realität, dass auf der Straße fahren, selbst wenn es eigene Streifen für Radler gibt, von vielen als „nicht sicher“ eingestuft wird. Gehwegradwege werden von sehr, sehr vielen Menschen als SUBJEKTIV sicherer empfunden. Und wenn es die nicht gibt, weichen viele eben lieber auf den Gehweg aus, anstatt auf der Straße zu fahren. Das ist ein planerisch geschaffenes Problem, welches durch jahrzehntelange Versäumnisse entstanden ist…

    Ich bin mir selbst auch nicht so sicher, ob ich als alter Rentner, wenn ich nciht mehr ganz so schnell unterwegs bin, das Fahren auf der Straße so super attraktiv finde. Gerade in Hinsicht auf die immer älter werdende Gesellschaft in Deutschland halte ich die Streifen auf der Straße nicht gerade für die Optimal-Lösung… Sinnvoll ist es insofern, weil es relativ leicht umzusetzen ist.

    Die wesentlich bessere Lösung wären doch Wege in der Qualität einer Asphaltstraße, mit mehr Abstand zum Kfz-Verkehr als hier die Regel. Rechtzeitig vor einer Kreuzung werden die dann so geführt, dass es nicht zu Abbiegeunfällen kommt. Kopenhagen zeigt da, wie man’s richtig macht, das fahren dort ist m. E. nach nicht nur gefühlt, sondern auch faktisch sicher und weil man in der Regel nen guten Abstand zum Autoverkehr hat, ist es wesentlich entspannter zu fahren als in Berlin…

    Bzgl. der Frauen: Ich war dieses Jahr in London und Prag unterwegs, also in Städten, wo wesentlich weniger Rad gefahren wird als in Deutschland, und dort war der Frauenanteil auffällig niedriger. Als EIN Indikator mit dem man ein Gespür für die Radverkehrssituation einer Stadt bekommen kann, macht das deshalb nach eigener Einschätzung viel Sinn.

    Ich habe mich da mittlerweile auch schon häufiger mit Frauen drüber unterhalten, das ist ziemlich aufschlussreich, Frauen denken häufig ganz anders über Radfahren und Mobilität als Männer – ich kenn einige, die die Streifen auf der Straße eher scheiße finden und konsequent auf dem Gehweg fahren oder gleich lieber das Auto nehmen… Dieses Forum ist ja gefühlt auch eher männerdominiert, von daher fehlt hier vielleicht etwas die feminine Sichtweise…

  21. Barcelona ist auf Platz 3, hmm, tatsächlich hat es mir sehr viel Spass gemacht dort mit dem Rad zu fahren, aber das lag eher an den Strecken ausserhalb der Stadt. Der Verkehr ist doch tatsächlich gewöhnungsbedürftig. Es gibt aber ziemlich viele Radwege, zumindest auf den oft befahrenen Routen. Der Bike sharing service ist auch schon seit ienigen Jahren sehr erfoglreich, obwohl oft mal kein Rad an der Station anzufunden ist oder die Stationen sind voll und man kann sein Rad nihct abgeben. Das ist schon ziemlich nervig. In Hamburg gibt es diesen Service nun ja auch, das Stadtrad, aber wie Malte richtig bemerkt hat, sind unsere Radwege oft unbenutzbar, erinnert an eine Buckelpiste, streng ausgedrückt. Liegt das vielleicht dara, dass Hamburg sehr grün ist, also die Wurzeln der Bäume machen die Radwege kaputt?

  22. […] the cheese, this is another Dutch stereotype that holds absolutely true, and the recent news about Amsterdam being named the world’s number one bicycle-friendly city did not come as a […]

  23. Interessante Auflistung.

    Ich frage mich gerade nur, warum Münster nicht in der Liste vorkommt? Ist Münster nicht eine der Städte mit dem größten Radfahrer-Aufkommen und müsste die Stadt dann nicht auch besonders fahrradfreundlich sein? 😉

    Wahrscheinlich ist die Stadt aber einfach zu klein, um in dieser Liste aufzutauchen. Habe gerade – dank der Liste- entschieden, dass der nächste Fahrradurlaub nach Amsterdam geht.

    Liebe Grüße aus dem Münsterland
    Christine

  24. Genau. Zu klein: „Metropolen“, „ab einer halben Million Einwohner“ war gefragt.

  25. @Christine: Viele Radfahrer gibt es zweifellos in Münster. Fahrradfreundlich ist die Stadt mit ihren vielen Zwangs-Bürgersteigradwegen aber eher nicht, zumindest nach meiner persönlichen Definition. 😉

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