Critical Mass in Porto Alegre in Brasilien wird zur Katastrophe

Die folgenden Bilder einer Critical Mass in der Millionenstadt Porto Alegre in Brasilien sind schwer zu ertragen. Ab Sekunde 50 wird gezeigt, wie ein Autofahrer mit hoher Geschwindigkeit durch die Critical Mass mäht, Dutzende von Fahrradfahrern überfährt und mindestens acht von ihnen verletzt. Glücklicherweise gab es keine Toten.

Die Website Massa Crítica – POA dokumentiert den Vorfall. Der Anwalt des Amokfahrers behauptet, sein Klient sei von den Radfahrern angegriffen worden und er habe in Notwehr gehandelt.

Massa Crítica – POA

15 thoughts on “Critical Mass in Porto Alegre in Brasilien wird zur Katastrophe

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  1. macht sprachlos , ham se den nich gleich gelyncht ?
    Die Bullen sind mal wieder geil…

  2. Das ist hart. Halte ich hierzulande auch nicht für ausgeschlossen.

  3. Sehe ich auch so. Traurig das sagen zu müssen. Alles Gute den Verletzten! J.

  4. Ich bin sprachlos und wütend. Mal wieder hat ein psychisch Gestörter sein Auto als Waffe eingesetzt, weil er sich von Radfahrern behindert fühlte. Scheint ja überall auf der Welt das gleiche zu sein. Und mal wieder wird das ganze relativiert, am Ende war es fahrlässige Körperverletzung.

    Hoffentlich erholen sich alle wieder von diesem Geschehnis. Was die Polizei meint ist ja wie immer völlig egal, wenn der Richter wenigstens Recht spricht. Genug Zeugen scheint es ja zu geben. Lebenslanges Fahrverbot für jeden, der sein Auto als Waffe einsetzt, sollte das mindeste sein.

  5. tjoar das macht nun die runde in der Welt, mal sehen was da noch passiert.

    So wahnsinnig die ganze sache auch ist sollte man sich auch ein wenig kritisch an die eigene Nase fassen. Bringen critical mass fahrten etwas wenns so ausgehen kann?
    Keine Ahnung, ich will aber lieber einmal die Woche nen ciclovia.
    http://www.streetfilms.org/ciclovia/

  6. @qx87:
    Autofreier Sonntag hier in Brummbrummland?

    Du bist einer dieser schröckelichen Terroristen der den Menschen das Recht zum Autofahren wegnehmen will oder?

    Solange Deutschland bis zu den Schultern im Arsch der Autolobby steckt wird es sowas nicht geben fürchte ich, hoffen wir auf den demographischen Wandel, und darauf das wir es dank regelmäßigem training auf dem Rad auch noch erleben und geniessen können 😀

  7. @qx87, ich überlege mir nach jedem Rückschlag, warum ich mir das Radeln in einer Autostadt eigentlich antue. Zuletzt, als eine junge motorisierte „Dame“ mich fast vom Rad geholt hatte weil sie der Meinung war, dass ich zwischen zwei Hindernissen auf den Radstreifen fahren soll.

    Sich dieser Art von Straßenterror auszusetzen birgt Risiken. Und es bringt Vorteile. Die Situation für Radfahrer hat sich schon verbessert, auch dadurch, dass sie mehr werden. Jeder, der zeigt, dass es ein Leben ausserhalb von Häusern und Autos gibt, hilft da mit.

    Man kann nie ganz ausschließen, Opfer von Gewaltkriminalität zu werden. Deshalb zuhause einschließen will sich aber auch niemand. Letztendlich dürfte die Bilanz zwischen Verletzungsrisiko und Gesundheitsvorteilen durch regelmäßige Bewegung eher positiv ausfallen.

  8. In Deutschland ist soetwas undenkbar. Zwar gibt es auch hier zahlreiche Menschen, die davon träumen, so etwas zu tun. Jeder, der solchen Menschen schon einmal aufs Autodach schlug oder auch nur mit einer behandschuhten Hand gegen die Scheibe klopfte, weiß aber, dass die Unberührtheit des Fahrzeugs noch einmal Dimensionen höher angesiedelt ist als der Wille zur Auslebung von Agressionen gegen Radfahrer.

    In Deutschland würde das nicht passieren, weil den hiesigen Kandidaten das Auto schlicht zu heilig ist, um damit andere Objekte wie Menschen zu berühren.

  9. „Bringen critical mass fahrten etwas wenns so ausgehen kann?“ – ich denke, es bringt immer was eine gesellschaftlich tragfähige Meinungsäusserung kundzutun. In Porto Alegre geht es eben um das essentielle Recht als Fahrradfahrer vom sonstigen Verkehr wahrgenommen zu werden. Find ich gut.

    Ansonsten: 16 Verletzte, 8 mussten ins Krankenhaus. Die Verletzungen reichen von „Schnittverletzungen“ bis „Frakturen“. Alle wurden in derselben Nacht wieder entlassen.
    Der 47-Jährige Mann, ein „Beamter der Zentralbank“, hat drei Häuserblöcke lang die hinteren Radler angehupt, dann drängte er sich mit dem Auto zwischen die ~ 100 Radfahrer, um dann zum Amokfahrer zu werden. Sein 15-Jähriger Sohn saß mit im Auto. Nun hat er sich in Begleitung von zwei Anwälten gestellt, es wurde Haftbefehl beantragt…obwohl er seine Amokfahrt (natürlich) mit Notwehr begründete…er hatte Angst um sein Auto.

    Quellen mit dem Stand vom 28.02; 21 Uhr
    http://www1.folha.uol.com.br/cotidiano/881901-videos-mostram-atropelamento-de-ciclistas-no-rs.shtml
    http://noticias.uol.com.br/cotidiano/2011/02/28/apos-quatro-horas-de-depoimento-acusado-de-atropelar-ciclistas-no-rs-se-diz-arrependido.jhtm
    + http://translate.google.de/?hl=de# 😉

  10. @ TeeKay
    Dann bin ich diesen Winter wohl zweimal an Mitbürger mit Migrationshintergrund geraten. Dabei sahen die beiden älteren Herren in ihrem weißen Lieferwagen, bzw. blauen Opel Corsa wie Musterbilder des deutschen Spießbürgers aus als beide ihre Fahrzeuge in Richtung meines Rades lenkten.

    Wir reden hier nicht über den gemeinen Autofahrer, welcher sich in seiner heiligen Blechschale für unantastbar hält, sondern über Menschen mit ernsten psychischen Schäden, damit sie mutwillig das Leben anderer Verkehrsteilnehmer gefährden.

  11. Da muss ich Martin LE zustimmen, ich kann mich auch an mehr als einen Fall erinnern, bei dem Autofahrer voll draufgehalten haben. Vor Jahren sah ich mal einen Betrunkenen bei Rot über die Straße gehen. Ein Transporter hatte es voll drauf angelegt, ihn anzufahren. Es war Glück, dass nichts passiert ist. Und selbst wenn .. die Polizei macht dann einen „Unfall“ draus, „ohne auf den Verkehr zu achten“ etc. Strafrechtlich belangt wird jemand, der im Straßenverkehr eine Gewalttat als Unfall tarnt, wohl nur selten.

  12. Wer sich den Autoterror in Deutschland veranschaulichen will, muss nur einen Blick in diesen Blog werfen. http://autowahn.blogspot.com/

  13. > In Deutschland ist soetwas undenkbar.

    Suche einfach nach „ammersee stinkefinger“. Auch gab es eine CM, in die jemand (langsam) rein- und umfuhr.

    > Wir reden hier … sondern über Menschen mit ernsten psychischen Schäden

    Genau das glaube ich eben nicht. Der Haß, der vielen Fahrbahnbenutzern entgegenschlägt, ist viel zu gewaltig, um so zu tun, als wären die schmerzhaften Folgen nicht ein Ausfluß dieses Hasses. Tatsächlich wird ja die Gewalt, wenn überhaupt, in den meisten Fällen mit Radwegen begründet.
    Die Vorverurteilung und Kommentare zum Ammersee und anderen Taten zu lesen … das da ab und zu das eigene Weltbild mit Gewalt durchgesetzt wird, bleibt logischerweise nicht aus. Die Täter als Krank hinzustellen, verharmlost die Sache nur.

  14. da gibts ja auch einen namen dazu „ROAD RAGE“. wo völlig „normale“ leute im auto einfach ausrasten weil sie kritisiert werden oder weil ihnen wer im weg steht. Wenn das Freiheitsversprechen des Autos zum 100.000 mal nicht erfüllt wird, weils einfach ein blödsinn ist, dann hängts einige Leute einfach aus.

    Auch in Wien ist bei einer CM mal eine Frau einem Radler mit Absicht hinten rein gefahren. Ausser Rad kaputt nix passiert. Passieren kann sowas schon auch hier. Ich erinner mich nur, wie manche Autofahrer_innen reagieren wenn sie einen zB am radweg voll einzwicken und dann bei einem Klatscher aufs Autodach total auszucken.

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