Nebenher getestet: das Wiener Citybike

Tatsächlich hatte ich das Glück ein paar Tage Anfang September bei Kaiserwetter in Wien verbringen zu dürfen. Da lag es nahe auch die Wiener Citybikes zu testen, da die Fahrräder, wenn mensch sich in der Innenstadt bewegt, eine gute Alternative/Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr darstellen.

Vorrausgeschickt, das Wiener Citybike ist vorrangig für die Wiener Bevölkerung oder anders ausgedrückt Leute mit inländischen (österreichischem) Konto konzipiert.
Denn an so eine Citybikekarte für Touristen zu kommen, ist erstmal gar nicht so einfach, denn nur 2 Läden stellen das begrenzte Kontingent Karten bereit. Zunächst fragte ich eine zentrale Touristeninformation an der Hofburg, mit wie erwartbar unfreundlichem Personal, die mir keine Citybikkekarten aushändigen konnten. Glück hatte ich bei dem etwas vollen Fahrradladen, etwas draussen neben dem Prater, wo es dann glückte, stolze Besitzerin einer Karte und eines Passwortes zu werden… Dafür musste ich aber meine Kreditkartendaten hergeben (und ohne das gehts dann doch nicht).

Nachdem diese Hürde genommen war, ging das Vergnügen los, Fahrradstation finden, ausleihen, los …. keine 2 Minuten. Die Zeit gemerkt und ab! Über den Ring zum Naschmarkt undundund Fahrad abgeworfen, eine Melange eingenommen, Viertelstündchen gewartet und weiter, neues Fahrrad.  Die Fahrradsättel lassen sich bequem höhenverstellen und die Mehrheit der von mir benutzen Fahrräder waren in einem guten Zustand, dennoch sind die Fahrräder, auch die umkämpften mit 3- Gangschaltung, für längere Strecken zu schwer. Fahrradwege waren vorhanden, aber wie in Berlin meist auf dem Bürgersteig und zu schmal. Dennoch, ich habe meinen Aktionsradius günstig ehöhen können und viel mehr von Wien gesehen als gedacht. Denn viele Distanzen habe ich dann doch mit  dem Fahrrad zurückgelegt, indem ich Strecken als Radroute eingeplant habe zwischen Museum und Park etwa.

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Als nützlich erwiesen sich die Räder auch vor allem Nachts auf dem Rückweg vom Schanigarten, da keine/wenig Busse und U-Bahnen fuhren und in den Hauptstosszeiten, in denen Busse und Bahnen entsetzlich überfüllt sind. Das Zurückgeben der Karte war unproblematisch und ich hatte doch viel Spaß auf dem Fahrrad.

Fazit: Bei gutem Wetter und einer Beschränkung auf viele kurze Strecken innerhalb der Stadt lohnen sich die Dinger auch bei einem Preis von 2,-  Euro pro Tag.
Citybike Wien

Eindrücke von der Eurobike 09

fahrradparkplatz

Das ist der erste Eindruck von der Eurobike: ein Kilometer langer Stau auf der Bundesstraße und ein riesiger Auto-Parkplatz. Die Fahrradparkplätze vorm Haupteingang der Eurobike sehen dann so aus:

Fahrrad-Parkplatz

Schon am Eingang brauchen wir uns also keinen Illusionen hingeben, welchen Charakter die Fahrradmesse hat.

Es geht hier vor allem, wie bei vermutlich allen anderen Messen auch, darum zu verkaufen. Dass es sich hierbei um Fahrräder handelt (die wohlmöglich für ein alternatives Mobilitätskonzept stehen), spielt eine untergeordnete Rolle.

Trotzdem war und ist es für uns immer ein wichtiger Termin, allein die ungeheure Masse der Aussteller lässt uns hoffen Trends und interessante Neuentwicklungen aus nächster Nähe begutachten zu können.

Unsere Hoffnung auf eine Renaissance des Stahlrahmens können wir zwar noch nicht begraben, den totalen Durchbruch zurück zum Fahrrad mit Rahmen aus Stahl wird es 2010 aber nicht geben. Getragen vom mittlerweile reichlich ausgelutschtem Trend der Singlespeed- und Fixed Gear Bikes haben fast alle nahmhaften Hersteller ein puristisches Rad mit Stahlrahmen, gern auch im retro-Style auf ihrem Messestand präsentiert. Zu mehr hat es aber nicht gereicht.

Es gibt aber natürlich Ausnahmen:

Der tschechische Rahmenbauer FORT, dessen geschweißte Cromoly-Rahmen wir ja auch im Programm haben, bietet im nächsten Jahr sowohl gemuffte Fixie und Rennrahmen- wie auch ein klassisches Trekkingrad mit horizontalem Oberrohr an. Davon demnächst mehr in unserem Laden in der Kottbusser Straße.

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Kona betreibt Modellpflege bei den Stahlmodellen, besonders aufgefallen ist uns das Reiserad Sutra, sowohl optisch, als auch technisch (neues Ausfallende) recht gelungen. Interessant auch das Stadtrad Worldbike auf Basis eines 26″ MTB Rahmens. Horizontale Ausfallenden und 3-Gang Freilauf-Getriebenabe machen es zu einer gelungenen Abwandlung von unserem K3 Flitzer. Berlin-Neuköln Kopfsteinpflaster-Passagen machen mit diesem Rad keine Angst mehr.

Vom Trend zum Lastenrad ist am Bodensee noch wenig zu spüren, stattdessen wird mit viel Geld (auch von Energiekonzernen?) die Entwicklung von Elektro-Fahrrädern aller Schattierungen vorangetrieben. Massenhaft Hersteller in diesem Segment.

Wie schon erwähnt, in der Lichttechnik ist Bewegung, Reelight mit der langerwarteten Kabelversion und höherer Leistung, Trelock Front-Diodenleuchten im B&M-Look aber vermutlich etwas günstiger als der Cyo und Cat-Eye mit einem Akku-Diodenlicht, welches sich via USB- Port an eine Solarzelle anschließen lässt.

Wir haben noch einiges mehr gefunden, vielleicht auch ein paar neue Fahrräder im Programm, aber das ist noch nicht spruchreif, daher demnächst mehr davon.