Der Markt für Lastenfahrräder wird immer differenzierter. Eine Berliner Firma hat nun das Lastendreirad „Veleon“ mit Neigetechnik entwickelt und auf den Markt gebracht. Im Prinzip funktioniert das Veleon wie ein Dreirad mit Achsschenkellenkung, allerdings werden beim Veleon Stahlseile zum Übertragen der Lenkbewegung verwendet. Die Neigetechnik lässt sich variieren beziehungsweise komplett abschalten.
Mit wenigen Handgriffen kann man eine selbsttragende Box in das Veleon einhängen. Aus dem Kraftfahrzeugbau wurde das Befestigungssystem Isofix für Kindersitze übernommen. Damit kann man Babyschalen und Autokindersitze fest mit dem Veleon verbinden.
Das Veleon-Dreirad ist teilbar, die vorderen beiden Räder lassen sich vom Rest des Fahrrads abtrennen, sodass man die Box auch separat als Kinderwagen oder Einkaufswagen nutzen kann. Auf Wunsch wird die Transportbox auch mit einem weiteren Stützrad geliefert.
Das Veleon wird in drei verschiedenen Versionen angeboten: Eco, Sport und Comfort. Das Modell „Eco“ kommt mit Seilzugscheibenbremsen an allen drei Rädern und hat eine Handbremsfunktion zum Feststellen der Bremse. Mit SRAM-8-Gang-Schaltung wiegt es etwa 22 Kilogramm und kostet 2.189,- Euro. Das knapp 22 kg schwere Modell „Sport“ hat hydraulische Scheibenbremsen, eine Neungang-Schaltung von Shimano und kostet 2.499 Euro. Das Modell „Comfort“ hat Nabenschaltung und ebenfalls Hydraulik-Scheibenbremsen, wiegt 23 Kilo und kostet 2.769,- €. Das zulässige Gesamtgewicht der Dreiräder liegt bei satten 160 Kilogramm.
ich habe schon mal ein Veleon gefahren und ein paar Zeilen darüber geschrieben. Der Besitzer hat eine Box selbst gezimmert, etwas größer als die Serienbox: http://a2011.wordpress.com/2013/06/18/veleon/
Na ich weiss ja nicht, je komplizierter so ein Lenksystem ist, desto mehr kann kaputt gehen. Technisch natürlich immens Nett.
Eric hat auch schon was dazu geschrieben: http://rad3.de/blog/2013/10/veleon-transportrad-auf-25-r%C3%A4dern
Stahlseile. Aha. Hat das Vorteile? Längen die sich nichterstmal monatelang? Wieviele Biegevorgänge an den immerselben Stellen erträgt sowas bis zum Bruch der ersten Litzen? Wie stehts um den Korrosionsschutz wenn da die Salzlake reinkriecht? Meines Wissens kann man Stahlseile ja nicht so einfach feuerverzinken, oder?
sieht ganz cool aus, nur
– regenverdeck gibts offenbar noch nicht?
– bodenfreiheit?
– bei mir müsste es immer draußen stehen, weiß nicht, ob so viel technik (scheibenbremsen, federung, neigetechnik) das übersteht
– kein vollkettenschutz, kettenschaltung
– beleuchtung ist mir unklar
– kann man da einen gepäckträger anbauen? für einkäufe wäre das für mich essentiell.
– die breite ist einschränkend bei schmalen radwegen (jaja, fahrbahnfahren. mach ich auch meistens aber nicht immer) und vor allem bei zugeparkten zufahrten.
diese details sprechen für mich nach wie vor für die hollandvariante (bakfiets.nl, fietsfabriek, kemper). hätter aber auf jeden fall lust, es zu fahren, macht sicher spaß. und bestimmt dreimal soviel wie die christiania-kisten, die man ja auch wesentlich öfter sieht als die holländer.
die idee mit dem autokindersitz (jetzt nicht babyschale, sondern groß) finde ich sicherheitsfanatischen quatsch. damit ist die kiste voll. schon visuell ist das doch kein radfahren mehr. und unpraktisch wäre es auch, so einen sitz jedesmal rein und rauszufriemeln. oder man bräuchte ein riesenregenverdeck.
Hallo fab, hallo dienstliche currywurst,
Stahlseile haben vor Allem den Vorteil, dass mit üblichen Lenkstangen der große Neigebereich von ±30° nicht realisiert werden könnte. Die verbauten Seile sind Rostfrei, der nötige Korrosionsschutz ist also gewährleistet.
Die Litzen sind in den Drehpunkten drehbar gelagert, sodass sie nicht mehr geknickt werden, als ein normaler Schalt- oder Bremszug, und diese sind ja auch nicht dafür bekannt, dass sie schnell brechen.
Die Scheibenbremsen und der Dämpfer sind Standard-Fahrradteile und haben damit keine Probleme, wenn sie immer draußen stehen. Die Neigetechnik ist von uns so entwickelt, dass sie keine Schmierung benötigt und auch gegen Schmutz resistent ist.
Veleon verfügt über eine Bodenfreiheit von ca. 15cm und auf Wunsch kann natürlich mit einem Vollkettenschutz ausgestattet werden. Auch ein Gepäckträger können wir montieren.
Die Beleuchtung kann entweder durch 1 Watt starke Power LED Stecklichter, oder durch einen SON Nabendynamo erfolgen.
Mit 76cm ist Veleon nur unwesentlich breiter als einspurige Lastenräder, aber wesentlich schmaler als dreirädrige.
An einem Regenverdeck (und der möglichkeit die Box abzuschließen) arbeiten wir momentan, zur nächsten Fahrradsaison (also spätestens ab Frühling 2014) wird es zur Verfügung stehen.
Eine Probefahrt kann immer gern gemacht werden. Entweder direkt bei uns in Berlin oder bei unseren Händlern, die ein Vorführrad haben (momentan Tetrion Spezialräder in Dinslaken und Radium Konstanz).
Ich hoffe ich konnte alle Fragen beantworten, ich werde aber auch die Kommentare hier weiter verfolgen und bei neuen Fragen gern antworten.
http://www.veleon.de
http://www.facebook.com/VeleonLastenrad
Hallo, ein sehr interessantes Konzept für ein Transportrad. Wie leider bei anderen (selteneren) Modellen (nicht bakfiets xyz) auch, gibt es ja noch wenige Händler für das Veleon. Mal schauen wie sich das ändert. Mich würden mehr Details zu dem Rad interessieren, welche jedoch u.a. auch aus o.a. Grund im Netz (ode rbei lokalen Händlern) scheinbar nicht viel zu finden sind.
Es gibt zwar schon ein paar „Blog`s“ und auch ein paar Onlineshop`s, welche Lastenräder verkaufen, doch irgendwie alles immer sehr unausführlich nicht stark genug präsentiert. Daher wird es wohl nicht zum Boom dieser Räder in Deutschland kommen. Aber wer weiß 🙂
Hallo Robert,
da wir ja erst seit 2013 auf dem Markt sind ist es völlig normal, dass unser Händlernetz noch nicht soo groß ist, aber wir arbeiten daran und diesen Frühling wird sich in der Hinsicht noch einiges tun.
Wenn du Fragen hast, kannst du uns sehr gern direkt kontaktieren (info@veleon.de) und wir werden dir gern antworten. Darüber werden wir bald einige Videos drehen, in denen die Funktionen von Veleon dargestellt und erklärt werden.
Beim ausbleibenden Boom muss ich dir allerdings widersprechen 🙂 Der Markt der Lastenräder wächst bereits stark und mit zunehmender Nachfrage wird auch die Struktur besser werden. Wenn man sich die Verkehrsprobleme in den Großstädten so anguckt wird es auch höchste Zeit, dass es Alternativen gibt.
http://www.veleon.de
http://www.facebook.com/VeleonLastenrad
Siehe youtube veleon 2.0
Hallo, mich interessiert, ob ich das Veleon Lastendreirrad auch hier bei uns im Allgäu fahren kann. Hier sind viele Wege kieselig und grobsteinig. Wir möchten es mit Elektroantrieb fahren. Tolle Erfindung und Entwicklung diese Lastenräder!
Freuen uns auf eine Antwort von Ihnen
@ Geiger: Nur mal so als Denkanstoß… Der letzte Post hier stammte aus dem Februar, der Vorletzte vor Ihrem eigenen stammt von „Veleon“ selbst mit einer verlinkten Facebookseite und enthält zusätzlich den Satz „Wenn du Fragen hast, kannst du uns sehr gern direkt kontaktieren (info@veleon.de) und wir werden dir gern antworten. “ Am Ende stehen noch mal 2 Links.
Deutlicher gehts doch eigentlich gar nicht, oder?
@Geiger: Per Zufall bin ich auf deinen Kommentar hier gestoßen. Prinzipiell spricht natürlich gar nichts dagegen, Veleon auch im Allgäu zu fahren 🙂 Ausprobieren kann man das Rad als nächstes in München bei den Pedalhelden (www.pedalhelden.de). Das Veleon mit einem Elektroantrieb auszustatten ist gar kein Problem.
Viele Grüße!
Danke für den Artikel.
Sonnige Grüße, Jonas
Hallo,
der Artikel steht zwar schon länger hier, aber es kommt ja immer mal jemand vorbei und will sich informieren oder informative Berichte lesen 🙂
Ich finde es praktischer einen Anhänger an das eigene Fahrrad zu hängen um Kinder oder etwas anders zu transportieren. Das Veleon sieht zwar interessant aus und in meinem Bekanntenkreis gibt es sogar jemanden der so ein ähnliches Modell fährt aber für mich wäre es definitiv nichts.
Grüssle Juli