Der General-Anzeiger ist eine regionale Tageszeitung im Großraum Bonn. Eigentlich scheint der Schwerpunkt der Zeitung die solide Lokalberichterstattung zu sein. Gestern war allerdings eine geradezu unglaubliche Meldung zu lesen.
Unter der Überschrift „Filmreifer Stunt: Radfahrerin wird beinahe von Lieferwagen überrollt“ berichtet das Blatt von einem Unfall zwischen einer Radfahrerin und einem Lieferwagen. Eine 46-jährige Frau war in der Berrenrather Straße in Köln-Sülz mit dem Rad unterwegs, verlor die Kontrolle über ihr Fahrrad und stürzte zu Boden. Ihr Pech: direkt darauf folgte der Lastwagen.
„Ich habe gesehen, wie der Lieferwagen mein Fahrrad überrollte. Meine letzte Chance nicht überrollt zu werden, sah ich darin, meine Beine in die Luft zu heben und mich mit voller Kraft gegen die Stoßstange des Lastwagens zu stemmen“, sagte die Frau laut General-Anzeiger.
In dieser Haltung sei sie auf dem Rücken liegend noch mehrere Meter über den Asphalt gerutscht, bis der erschrockene 25-jährige Fahrer sein Fahrzeug endlich stoppen konnte. Wie durch ein Wunder sei die Radfahrerin bei dem Unfall unverletzt geblieben.
General-Anzeiger online: Filmreifer Stunt: Radfahrerin wird beinahe von Lieferwagen überrollt
Die Sachlage ist doch ganz klar; et is Karneval und da kann der gemeine Kölsche Jeck solche Dinge halt. Wer U-Bahn-Schächte ohne Stützpfeiler bauen kann, kann sich auch an der Stoßstange eines LKWs abstützen.
Dass es der LKW-Fahrer nicht so mit der Einhaltung der vorgeschriebenen Sicherheitsabstände hatte (sich also der Verkehrsgefährdung schuldig machte), wird mal wieder nicht erwähnt.
Der GA hat da wie üblich lediglich die PM von der PD Köln übernommen:
http://www.polizei-nrw.de/presseportal/behoerden/koeln/article/meldung-100216-163046-46-939.html
@Highner: Haste zu viel gekifft Mr. High? Finde Deinen „Kommentar“ unten durch. Stell Dir doch mal die Lage der Frau vor! Ein wenig Empathie wäre nicht fehl am Platze. Oder bist Du a) LKW Fahrer, b) Berufs-Zyniker?
Ein Stunt ist was witziges, ein echter Unfall ist es nicht. Zeitungen scheinen das Thema ja nicht ernst zu nehmen.