Ride of Silence am Mittwoch, dem 15. Mai 2019

Bereits zum fünften Mal findet in Berlin der jährliche Ride of Silence am dritten Mittwoch des Monats Mai statt. Weltweit wird an diesem Abend in weit mehr als 350 Städten der verletzten und getöteten Radfahrer gedacht. Viele drücken ihre Trauer dadurch aus, dass sie überwiegend weiße Kleidung tragen. Der ADFC bietet vor dem Start am Brandenburger Tor weiße T-Shirts zum Selbstkostenpreis von zehn Euro an. Der Ride of Silence wird schweigend gefahren, Soundsysteme sind nicht erwünscht.

Die Route führt vom Brandenburger Tor zu den Orten, an denen in den vergangenen Jahren Radfahrer zu Tode gekommen sind. Im letzten Jahr 2018 gab es elf tödlich verunglückte Radfahrer auf Berlins Straßen. Nach 17 km endet die Gedenkfahrt vor dem Roten Rathaus

Ride of Silence

Ort: Brandenburger Tor, Berlin
Zeit: Mittwoch, 15 Mai 2019 um 19:00 Uhr

Kottbusser Damm muss warten!

Vor zwei Jahren – 2017 – beschloss die BVV Kreuzberg Friedrichshain mit der Drucksache DS/0129/V folgendes:

„Das Bezirksamt wird beauftragt, am Kottbusser Damm durch Poller oder andere geeignete Maßnahmen beidseitig baulich geschützte Radfahrstreifen (sogenannte „protected bike lanes“) einzurichten (. . . ). – Darüber hinaus sollen insbesondere die Kreuzungsbereiche des Kottbusser Damms so gestaltet werden, dass Radfahrende durch abbiegende Fahrzeuge möglichst wenig gefährdet werden. Die für das Gesamtvorhaben notwendigen Planungsunterlagen soll das Bezirksamt unter Einbeziehung der Expertise von Radfahrverbänden erstellen bzw. erstellen lassen und diese Pläne im Anschluss schnellstmöglich umsetzen.“

Der für die Ausführung zuständige Bezirksstadtrat Florian Schmidt (Leiter der Abteilung für Bauen, Planen und Facility Management für den Bezirk Friedrichshain- Kreuzberg) weiß aber eventuell noch nicht, dass die Fahrradweiche, als ein mögliches neues Kreuzungsdesign, von Radfahrverbänden abgelehnt wird. Das offenbarte der Stadtrat, am 08.05.2019 auf der Bezirksverordnetenversammlung (BVV).

Nach einer Einwohner*innenanfrage bezüglich der seit 2017 beschlossenen, aber immer noch nicht begonnenen geschützten Fahrradstreifen am Kottbusser Damm, will er auf den Begriff Fahrradweiche nicht eingehen, der im Zusammenhang mit der Umgestaltung der Kreuzungen am Kottbusser Damm genannt wird. Dass der Bezirksstadtrat über Fahrradweichen so wenig reden will, verwundert um so mehr, da doch die Fahrradweiche an der Holzmarkstraße, Ecke Lichtenberger Straße im Bezirk Xhain schon vor Wochen die heftige Kritik des Fahrradverbands ADFC und des Netzwerks fahrradfreundliches RadXhain hervorgerufen hat. Fahrradweichen sehen aus wie ein „Y“ und sie teilen den Radweg in zwei Spuren auf – eine für Geradeausfahrende und eine für rechtsabbiegende Radfahrer*innen. An den Fahrradweichen mischen sich Kfz und Radfahrende bei hoher Geschwindigkeit der Kfz weit vor der Kreuzung. (Siehe Bild)

Zusätzlich haben Radfahrende bei einer Fahrradweiche den motorisierten Verkehr auf beiden Seiten neben sich, oft mit viel zu geringem Abstand. Staut sich der Autoverkehr, wird häufig der geradeaus führende Radweg zugestellt, die Radfahrenden werden dann auch noch behindert und gefährdet. Deshalb gilt: Fahrradweiche = Angstweiche.

Bild:  David Grünewald

(aufgenommen in Groningen in den Niederlanden)

Mit einer spektakulären Aktion zeigt Changing Cities, der Trägerverein des Volksentscheids Fahrrad, wie gefährlich Radwege sein können. Berlin-Mitte, Holzmarktstrasse, 24.11.2018

Bild: Changing Cities

In der BVV am 08.05.2019 verlegt der Bezirksstadtrat Florian Schmidt den Baubeginn nun auf das Jahr 2020. Also drei Jahre später als schnellstmöglich damit begonnen werden sollte! Ein Skandal, der tödlich enden könnte. (Gastbeitrag von Harald U.)

Sonnabend, 11. Mai: Hermannstraße autofrei!

Aus dem Aufruf von Autofreiberlin

„Die Hermannstraße steht für die unzähligen Berliner Hauptverkehrsstraßen, auf denen einseitig dem Automobil Raum gegeben wird – und das, obwohl weniger als ein Drittel der Berliner*innen überhaupt mit dem Auto unterwegs sind. Als Anwohner*innen haben wir neben der Symbolträchtigkeit dieser eigentlich schönen Magistrale darüber hinaus konkrete Forderungen:

1) Geschützter Radstreifen
Für diejenigen unter euch, die tagtäglich mit dem Fahrrad unterwegs sind, ist die Hermannstraße Herausforderung und Nervenkitzel zugleich. Für alle anderen schlichtweg eine No-Ride-Zone, denn der wenige Platz auf der Straße wird einseitig dem Automobil zugeteilt. Vor zwei Jahren gab es an der Ecke Kienitzer Straße den letzten tödlichen Velounfall, passiert ist seitdem quasi nichts. Wir möchten aber nicht auf den nächsten Fahrrad- oder Fußgängertoten warten, wir wollen einen geschützten Radstreifen jetzt und sofort. Die ständig steigenden Fahrradfahrer*innenzahlen sind auf unserer Seite…

2) Tempo 30
Die Hermannstraße ist laut und stinkig, schränkt die Lebensqualität der Anwohner*innen ein und gefährdet Luft, Leib und Leben. Alle reden vom Klimawandel, aber hier sollen 2-3 Minuten Fahrzeitgewinn der Autos zwischen Bahnhof Hermannstraße und Hermannplatz wichtiger sein als die Rettung der Luft? Wir denken nicht… Tempo 30 bedeutet außerdem: Weniger Lärm, mehr Aufenthaltsqualität und weniger Unfälle. Go for it!

3) Parkraumbewirtschaftung
Ein Hauptärgernis der Hermannstraße sind die 2. Reihe-Parker*innen. Gefährlich für Fahrräder, stauig für Autos. Es fehlt auf der Hermannstraße an einem Parkraumkonzept, das Langzeitparken verbietet, Flächen für Lieferverkehr schafft und generell Autofahrer*innen fair für ihren Flächenverbrauch bezahlen lässt (hier in der Gegend kostet 1 qm ca. 10-15 EUR im Monat). Deshalb fordern wir eine intelligente Parkraumbewirtschaftung für die Hermannstraße.

Am 11. Mai gehen wir gemeinsam dafür auf die Straße – Verkehrswende sofort!“

Ort: U + S-Bahnhof Hermannstraße
Zeit: Sonnabend, 11. Mai 2019 um 14:00 Uhr

Autofreiberlin bei Facebook
Autofreiberlin bei Twitter

Von Hamburg bis zum Meer

Von Hamburg bis zum Meer heißt ein Song des Hamburger Stadtmarketings für die Kampagne „Fahr ein schöneres Hamburg“. Produziert wurde das Stück von den Künstlern Nico Suave, Tonbandgerät, Chefboss und Cäthe. Textauszug: „Wir fahren einfach hin und her, Alles leicht und nicht so schwer, Solange mich mein Fahrrad fährt Fahren wir von Hamburg bis zum Meer“.

In den wenigen Kommentaren zum Youtube-Song wird kritisiert, dass die Stadt Geld für Werbung ausgibt, statt es in die Fahrradinfrastruktur zu stecken. „Freunde, gebt das Geld, das offenbar für Marketing ausgegeben wird, lieber für eine Radwegeinfrastruktur und Falschparkerkontrollen aus.“ Kann man machen. Man kann aber auch das eine tun und das andere nicht unterlassen.

Marketingkampagne Fahr ein schöneres Hamburg

ECF-Manifest zu den Europawahlen

Die europäische Fahrradlobby ECF (European Cyclists‘ Federation) hat eine Art Wahlprüfsteine für die Europawahlen in gut drei Wochen publiziert. Im kommenden Jahrzehnt müsse Mobilität in Europa neu definiert werden. Die Prioritäten des letzten Jahrhunderts seien für das heutige Europa nicht mehr anwendbar und Bürger und Unternehmen fordern umweltfreundlichere, sicherere und gesündere Orte zum Leben und Arbeiten als je zuvor. Der ECF fordert deshalb, dass Radfahren ein gleicher Partner im Mobilitätssystem wird. Der Radverkehr sollte bis 2030 um 50% wachsen und die Rate der Fahrradunfälle um 50% sinken. Weiterhinsollte die EU bis 2017 etwa drei Milliarden Euro in den Radverkehr investieren.

10 Empfehlungen des ECF an das Europaparlament

1. Entwicklung einer EU-weiten Fahrradstrategie
2. Verpflichtung zu einer Politik der Verkehrsverlagerung
3. Drei Milliarden € EU-Gelder in der nächsten Legislaturperiode für Fahrradprojekte
4. Entwicklung und Umsetzung nationaler Strategien zur Förderung des Radverkehrs im Rahmen nationaler Klimaschutzpläne und der Pläne zur Bekämpfung der Luftverschmutzung
5. Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Null oder reduzierte Sätze für Fahrräder
6. Keine neuen Versicherungsanforderungen für leichte Pedelecs bis 250 Watt
7. Europaweite verpflichtende Einführung des Intelligenten Geschwindigkeitsassisten (ISA) in Kraftfahrzeugen
8. Entwicklung von Leitlinien für die Qualität von Fahrradinfrastruktur
9. Integration von EuroVelo in das transeuropäische Transportnetzwerk (TEN-T)
10. Europa braucht eine Gesetzgebung für die Fahrradmitnahme in Zügen

ECF: Getting into gear: Cycling for the 2020s (pdf-Dokument)

Fahrräder per Einwohner in verschiedenen Ländern

Auf der untenstehenden Grafik ist der Fahrradbestand bezogen auf die Einowhnerzahl in unterschiedlichen Ländern abgebildet. Weit führend hinsichtlich des Fahrradbesitzes sind die Niederlande, dort gibt es mehr Fahrräder als Menschen. 1,3 Velos besitzt der Durchschnittsniederländer.

Deutschland liegt mit seiner Fahrradrate im vorderen Mittelfeld. Laut Statista gibt es einen Fahrradbestand von 75,5 Millionen Rädern (2018) in Deutschland. Wenn wir die auf die 82,70 Millionen Einwohner verteilen, kommen wir auf einen Ausstattungsgrad von 0,911.

Andere Länder wir China oder die USA (Grafik: VS) sind verglichen mit unseren Zuständen fast fahrradfrei.

Grafik: Fietsersbond: Hoe hard wij fietsen, en nog veel meer interessante fietsweetjes

VELO Berlin im Flughafen Tempelhof

Seit dem Umzug vom Messeglände an den ehemaligen Flughafen Tempelhof hat die Fahrradmesse VELO Berlin an Format und Zuschauerzuspruch gewonnen. Dieser erfolgreiche Weg wird auch 2019 fortgeführt. Am kommenden Wochenende steht das Velo in allen seinen Nuancen im Fokus des Fahrradfestivals.

Ein großer Vorteil der Location Flughafen Tempelhof ist die Möglichkeit, von den Ausstellungshallen zu den Radrennen rund um den Rosinenbomber zu switchen. Am 27. & 28. April finden auf einem 1,4 km langen Rundkurs allerlei Zeitfahren, Kriterien, Ausscheidungsrennen, Fixed-Gear-Rennen und Lastenradrennen statt.

Der eigentliche Ausstellerbereich der Velo wächst. Neben den Hangars 5 und 6 werden im überdachten Außenbereich des Flughafen Tempelhof die Ausstellungsfläche um ca. 40% erweitern auf eine Gesamtfläche von 25.000qm Ausstellung. Ungefähr 300 Aussteller präsentieren etwa 500 Marken rund ums Rad, darunter auch die Rad-Spannerei.

Wann: Sonnabend, 27. und Sonntag, 28. April von 10:00 bis 18:00 Uhr
Wo: Tempelhofer Damm direkt an der U-Bahn Haltestelle Paradestraße oder am Eingang Flugfeld
Wieviel: Tageskarte 9 Euro, ermäßigt 7 Euro. Kinder unter 14 Jahre zahlen nichts.

VELO Berlin

Extinction Rebellion sucht Berlins schönste Kreisverkehre

Extinction Rebellion (englisch für Rebellion gegen das Aussterben), kurz XR, ist eine weltweit aktive Bewegung, die in der Klimakrise zu zivilem Ungehorsam zwecks Beendigung des Massenaussterbens aufruft. Weltweit hat die Bewegung in mindestens 49 Ländern auf 6 Kontinenten 331 Ortsgruppen. In Berlin ist XR seit dem vergangenen Herbst aktiv. Im Rahmen der Rebellion Week wurde vergangene Woche unter anderem die Oberbaumbrücke blockiert.

Am Freitag wollen sie gemeinsam eine kleine Extinction Rebellion Fahrradtour zu Berlins schönsten Kreisverkehren starten, um vor Ort die Fahrradfreundlichkeit der Berliner Verkehrsinfrastruktur zu bestaunen. Da sich möglicherweise spontan weitere interessierte Radler anschließen können, besteht die Möglichkeit, dass es durch das kurzfristig erhöhte Verkehrsaufkommen emissionsfreier Verkehrsteilnehmer zu temporären Behinderungen für motorisierte Verkehrsteilnehmer kommt…

Wir treffen uns am 26.4. um 15:30 am Marx-Engels-Forum im Herzen unserer schönen Stadt und schwingen uns nach einer kleinen Einführung, wie die Kreisverkehre am besten zu bewundern sind, von dort aus auf die Räder. Enden werden wir gegen 19:30 am Mariannenplatz – pünktlich zum Start der Berliner Critical Mass um 20:00.

Für besonders interessierte Radfahrer gibt es außerdem ein kurzes Briefing am 25.4. um 18:45 am Platzhaus am Teutoburger Platz.

XR bei Facebook: XR Fahrradausflug: Berlins schönste Kreisverkehre
Extinction Rebellion Deutschland

Die App SimRa für mehr Sicherheit im Radverkehr

Wenn man die Sicherheit des Radverkehrs verbessern will, dann ist es wichtig, Verkehrsunfälle mit Radfahrern zu analysieren. Auch die Analyse von Beinahe-Unfällen kann helfen, Orte in der Stadt zu finden, an denen sich Gefahrensituationen häufen. Eine Arbeitsgruppe vom Fachgebiet Mobile Cloud Computing der TU Berlin hat nun eine App entwickelt, die Daten zu gefährlichen Situationen im Radverkehr sammeln möchte.

Das funktioniert so: wie jede andere Tracking-App auch startet man die App SimRa, bevor man zu einer Radfahrt aufbricht. Die App greift auf die GPS-Positionsdaten zurück und speichert so die zurückgelegte Wegstrecke. Zusätzlich werden Ereignisse gespeichert, etwa, wenn die Beschleunigungssensoren im Smartphone registrieren, dass der Lenker plötzlich zur Seite gerissen wird.

„Im Anschluss an die Fahrt werden die Radfahrende gebeten, diese detektierten Gefahrensituationen zu kategorisieren und zu annotieren, etwaige nicht detektierte Gefahrensituationen zu ergänzen und einen Upload auf die Projektserver frei zu geben.

Um den Teilnehmenden zu jedem Zeitpunkt volle Kontrolle über ihre Daten zu geben, werden alle Daten zunächst nur lokal in der App erfasst. Erst im Anschluss an die Fahrt können Teilnehmende die erfassten Daten einsehen und ganz oder in Teilen (bspw. nur Gefahrendaten aber keine Routendaten), wahlweise komplett anonym oder pseudonymisiert zum Upload freigeben.“

Je mehr Radfahrer diese App nutzen und damit den Datenbestand über Fast-Unfälle anreichern, desto wertvoller sind die Daten. Die Forscher schätzen, dass es ab einer Datenbasis von vielleicht 50.000 Radfahrten möglich ist, Schlussfolgerungen aus dem Datenbestand zu ziehen.

Zur Zeit ist diese kostenlose App nur für Android verfügbar, andere Systeme sollen aber nachgeliefert werden. Mein Handy mit grottenaltem Android-Betriebssystem ist leider ausgesperrt. Bislang ist die App gerade mal von 50 Nutzern installiert worden. Ihr habt also die Chance, bei den allerersten Testern dabei zu sein.

Technische Universität Berlin: SimRa: Sicherheit im Radverkehr
Google Playstore: SimRa

Fahrräder und E-Bikes werden in Belgien gut 12% billiger

Anfang der Woche hat der Finanzausschuss des belgischen Parlaments auf Antrag der Sozialistischen Partei beschlossen, die Mehrwertsteuer für Fahrräder und E-Bikes von 21 % auf 6 Prozent zu reduzieren. Wenn die Europäische Kommission den Gesetzentwurf abnickt, werden die neuen Mehrwertsteuersätze bereits ab dem 1. April wirksam.

Der belgische Politiker Laurent Devin begründete den Gesetzesvorstoß so: „Eine direkte Reduzierung der Rechnung um 15% ist eine starke Maßnahme, um das Radfahren in unserem Land zu fördern.“ Das ist zwar nicht ganz richtig, denn eine Senkung der MwSt von 21 auf 6 Prozent führt zu einer effektiven Senkung des Kaufpreises um 12,4%. Dennoch macht es für den Käufer einen Unterschied, ob er zum Beispiel 1.000,- € oder 876,- € für sein neues Fahrrad zahlt.

Im vorletzten Jahr 2017 wurden in Belgien 445.000 Fahrräder verkauft, darunter waren 218.000 E-Bikes. Seit dem Jahr 2009 ist den EU-Staaten erlaubt, die Mehrwertsteuer für Fahrradreparaturen zu senken. Neben Finnland, Griechenland, Irland, Luxemburg, Malta, Polen, der Slowakei und den Niederlanden hat Belgien den Mehrwertsteuersatz für Reparaturen umgehend gesenkt.

Forbes: Belgium Reduces Sales Tax On Bicycles from 21 to 6% To Boost Health, Reduce Congestion

Die Yorckbrücke Nummer fünf

Das Ding hat das Zeug dazu, zu einer Ikone des Radverkehrs zu werden. Gemeint ist die Yorckbrücke Nummer fünf. Die Yorckbrücken sind ein gut 500 Meter langer von einst rund 45 Eisenbahnbrücken überspannter Abschnitt der Yorckstraße zwischen Schöneberg und Kreuzberg. Von den früher 45 Brücken sind neun noch in Betrieb, 24 weitere Brücken sind noch vorhanden, aber nicht mehr in Betrieb und 12 sind komplett verschwunden.

Eine besondere Stellung nimmt die Brücke Nummer fünf ein. Sie wurde 1875 gebaut und ist damit die älteste noch erhaltene Brücke über die Yorkstraße. Da sie unter Denkmalschutz steht, wurde sie 2012 vom Eigentümer Deutsche Bahn für 432.000.- € aus Mitteln des Stadtumbaus West saniert. Vier Jahre später, 2016, äußerte die Bauverwaltung Bedenken hinsichtlich der Standsicherheit der Brücke. Wenn ein schwerer Lkw eines oder beide Stützenpaare der Brücke wegfegt, könnte die Brücke einstürzen. Eine Nutzung der Brücke als Fußgänger- und Fahrradbrücke sei deshalb nicht zulässig. Also muss die Brücke für 800.000,- € erneut ausgehoben und verstärkt werden.

Gestern gab es endlich eine Einigung zwischen den Beteiligten. „Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und der Bezirk Tempelhof-Schöneberg haben sich mit der DB Netz AG über die Ertüchtigung der Yorckbrücke 5 als neue Fuß- und Radwegebrücke geeinigt.

Die DB Netz AG wird die Planungen und Bauleistungen für die Herstellung dieses wichtigen Teils der Fuß- und Radwegeverbindung in den Gleisdreieckpark übernehmen. Die neue Fuß- und Radwegeverbindung wird dauerhaft an das Land Berlin übergeben. Das Land übernimmt anschließend die Unterhaltungskosten der neuen Brückenverbindung.“

Baubeginn soll nach aktuellem Stand im Sommer 2020 sein. Wenn die Brücke fertig ist, wird es eine weitere attraktive Radverbindung zwischen dem Park am Gleisdreieck und dem Radweg Richtung Südkreuz geben. Diese neue Verbindung wird dann unter der Monumentenbrücke hinduchführen und auf die Bautzener Straße stoßén. An der Bautzener ist ein Radweg zwischen den neu errichteten Häusern auf der Ostseite der Bautzener und der S-Bahn auf Kosten des Eigentümers der Neubauten bereits fertig gestellt (siehe Foto). Dann geht es über Yorkkbrücke 5 und das Dach eines Biosupermarktes wieder in den Park am Gleisdreieck zurück. Allerdings gibt es für diese Verbindung einen Wermutstropfen: der neue Weg wird nur solange existieren, bis die Bauarbeiten für die S-Bahnlinie S 21 einsetzen, aber das kann noch ein/zwei Jahrzehnte dauern.

Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg: Fuß- und Radwegeverbindung über die Yorckbrücke 5 kommt!
gleisdreieck-blog: Baudenkmal Yorckbrücke Nr. 5 – eine pragmatische Lösung in Sicht?
gleisdreieck-blog: Festival der Fehlplanungen am Yorckdreieck – wegen der großen Nachfrage verlängert

28 Runden im Linksverkehr um den Kotti

Unter dem Motto „Radlerinnen der Welt: Schaut nicht weg, schaut auf diese Stadt!“ will „Die PARTEI“ das „schon erhebliche Weltverbesserungspotential “ der Critical Mass steigern. Am Freitag, dem 29. März um 19:33 Uhr ruft die Partei dazu auf, 28 Runden im Fahrradlinksverkehr unter Polizeischutz um das Kottbusser Tor herum zu fahren. „Als Vorwand dazu dient der Brexit, der an diesem Tag stattfindet. Zur Stärkung werden wir eine Fish`n Chips Bude aufbauen und später eine englische Mottoparty, das Theresa-May-Fest, veranstalten. Für schönes Wetter ist gesorgt.“

Velothon 2019 abgesagt

In diesem Jahr wäre das erste Dutzend des Jedermann-Radrennens Velothon voll gewesen. Seit 2008 gehört der Fahrradmarathon zum Berliner Sommer wie Marathon und Halbmarathon. Weil es Differenzen über die Lizenzvergabe zwischen dem Veranstalter und dem Berliner Partner gab, wird das Radsportevent abgesagt. Ob die Veranstaltung im Jahr 2020 stattfindet, bleibt offen.

In der Kommentarspalte des Tagesspiegels ist man sich einig wie selten: „Yappadaba-DUH!“, „Gott sei Dank!“, „Ein Segen für die von Veranstaltungen geplagte Stadt“, „Kein Grund zur Trauer.“ , „Ein Tag Geiselhaft für vier Millionen weniger.“, „Halleluja, der Kelch geht an uns vorbei. „.

Tagesspiegel: Berlins größtes Radrennen Velothon abgesagt
Berliner Zeitung: Velothon Berlin findet 2019 nicht statt

Fahrradluftpumpentest

Die niederländische Seite www.testresults.nl hat Fahrradluftpumpen in den Kategorien Standluftpumpen, Miniluftpumpen und CO2-Pumpen unter die Lupe genommen und Empfehlungen ausgesprochen. Unter 70 Standpumpen zwischen 10 und etwa 110 Euro wurde die SKS-Pumpe Air-X-Press Control zum Preis von gut 25,- € als beste getestet. Urteil: „Die SKS Air-Press ist eine leichte Fußpumpe, die fest und stabil steht. Der Multi-Ventilkopf hat einen Klemmhebel, der für alle Arten von Ventilen geeignet ist und einfach befestigt werden kann. Die Pumpe besitzt ein Manometer, das den Reifendruck misst. Der SKS lässt sich leicht pumpen und kann Reifen bis zu 8 bar aufpumpen.“

Bei den Minipumpen wurde die Topeak Race Rocket HP als beste Minipumpe prämiert. Auch diese Pumpe liegt mit einem Preis von etwa 25,- € im mittleren Preissegment. Sieger bei den CO2-Pumpen wurde die Lezyne Control Drive, die ebenfalls zu einem Preis von 25 Euro verkauft wird.

Fietsen123: Getest: de beste fietspomp mit weiteren Verweisen