Radfahrer und rote Ampeln

Der Onlinefahrradhändler fahrrad.de hat eine „Studie zur allgemeinen Fahrradnutzung in Deutschland“ in Auftrag gegeben. An der Internet-Umfrage beteiligten sich etwa eintausend vermutlich fahrradaffine Menschen und gaben Auskunft über ihre Verkehrsmittelnutzung und das Verhalten der Radfahrer im Verkehr. Eine Frage bezog sich darauf, wie häufig Radfahrer rote Ampeln missachten. 39,4% der Befragten gaben an, grundsätzlich nie rote Ampeln zu überfahren. 40,4% sagten, dass sie selten das Rotlicht missachten und 16% tun das gelegentlich. 4,3% der Interviewten hatten die Selbsteinschätzung, dass sie häufig die Ampelzeichen missachten.

Die Umfrage soll alle zwei Jahre erneut durchgeführt werden, um Wandlungen und Trends analysieren zu können.

fahrrad.de: Studie zur allgemeinen Fahrradnutzung in Deutschland – Zahlen und Fakten 2015 (Seite 10)

33 thoughts on “Radfahrer und rote Ampeln

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  1. Zumindest für Berlin behaupte ich, der Anteil derjenigen, die nie rote Ampelsignale mißachten, liegt bei vielleicht 2%, großzügig geschätzt. Feststellen läßt sich das beispielsweise hier.

    Seit 5 1/2 Jahren komme ich beinahe täglich an dieser Ampel vorbei. Von mir abgesehen konnte ich in dieser Zeit bisher nur 2 Fahrradfahrer beobachten, die hier bei Rot hielten, während hunderte bei Rot durchfuhren.

  2. Hm. Ausgehend von deinem verlinkten Streetview-Bild würde ich sagen, dass die Quote bei 50% liegen sollte. Von den 2 Radlern an der roten Ampel fährt einer quer über die Kreuzung, eine hält offensichtlich (Fuß am Boden).

    Vielleicht ist es wie bei allen Selbsteinschätzungen und -beobachtungen: sie sind nicht objektiv und so würde ich deine 2%-Behauptung ebenso ins Reich der Spekulation verschieben, wie die wachsweiche Aussage dieser Befragung.

  3. Und wenn wir jetzt auch noch erfahren dürften, was sich hinter den Schwammworten „gelegentlich“, „selten“ und „häufig“ genau verbirgt, könnte man mit den Ergebnissen sogar etwas anfangen!

  4. @Michael S

    Ich meinte die Gegenrichtung. Und ich bleibe dabei: Bisher 2 Radfahrer in 5 1/2 Jahren, davon einer dieses Jahr.

  5. Wenn man natürlich wüsste, welche Ampel für den Radverkehr gilt, könnte man auch die Frage besser beantworten. Aber leicht ist das halt nicht.
    http://web.archive.org/web/20140313041824/https://www.radverkehrspolitik.de/welche-ampel-gilt-fur-den-radverkehr/

  6. @Peter: Warum ist denn da überhaupt eine Haltelinie?

  7. Damit der von links einscherende Radverkehr bei grüner Ampel nicht auch noch auf Radfahrer von rechts achten muß, da queren ja bereits gleichzeitig Fußgänger. Im übrigen ist es müßig, sich über den Sinn oder Unsinn von Ampeln zu unterhalten, denn unabhängig davon sind sie zu beachten.

  8. @Peter Viehrig:

    Unabhängig davon besteht natürlich auch immer die Möglichkeit, sich über kodifiziertes Recht hinwegzusetzen. Zum Beispiel dann, wenn man bestimmte Maßnahmen oder Anordnungen aus guten oder schlechteren Gründen nicht anerkennen möchte. Das kann dummköpfig sein. Es kann aber genausogut auch eine aus meiner Sicht legitime Form des Protests sein.

    Wie sagt der Engländer so schön: You have to live by the decision you make…oder so ähnlich.

  9. @ Peter

    Es ist richtig das man dort als Radfahrer halten sollte, ich beachte diese Ampel aber auch nicht und schaue einfach nur ob von links ein Radfahrer oder Fußgänger kommt.

    Der Grund liegt zum einem an der nicht einheitlichen Regelung an T-Kreuzungen für Radfahrer, … mal darf man ohne Ampel, mal darf man mit Ampel geradeaus fahren und dann gibt es noch T-Kreuzungen an denen führt der Radweg quasi vorbei und der Radweg teilt sich an der Stelle einfach in zwei Spuren.

    In übrigen frag ich mich immer wieder, ob wir demnächst auch auf Wald- und Wiesenwegen eine Fahrradampel bekommen …. denn an den meisten T-Kreuzungen herrscht die selbe Verkehrsdichte an Radfahrern wie dort. Übrigens auch an deinem Beispiel.

  10. @Peter Viehrig, Du stellst eine besonders ungünstige Kreuzung zur Diskussion. An T-Kreuzungen, bei denen Radfahrer auf Radwegen geführt werden, besteht mangels querender Verkehre oft keine große Notwendigkeit für eine Ampelregelung – d.h. man wartet dort der STVO zuliebe, nicht aber, um anderen eine Querung zu möglichen oder Verkehrrströme zu entflechten. Die Neigung, dort bei Rot zu fahren, dürfte über dem Durchschnitt liegen.

    Solche Kreuzungen sind – zumindest im verlinkten Streeviewbild auf der rechten Seite – uninteressant. Spannend wird es dort, wo die Ampeln ihre zwei Funktionen erfüllen sollen, ich habe sie ja oben schon genannt: Entflechtung der Verkehrrströme (zur Verbesserung des Durchflusses) und Sicherung der Verkehrrströme (zur Vermeidung von Unfällen).

    Und da kann ich nur mit meiner alten Leier anfangen: Wenn ein erheblicher Prozentsatz der tödlich verunglückten Radfahrer bei grün gefahren ist, muss man die heutige Einrichtung von Ampeln diskutieren. Fährt man auf dem Radweg bei rot, so muss man den quer fließenden Verkehr beachten. Fährt man bei grün, kann man nicht weniger konzentriert sein, weil man die Abbieger beobachten muss. Die rauschen teils so durch wie der querende Verkehr bei Rot, nur mit wesentlich schlechteren Sichtbeziehungen. Knappe Situationen bei grüner (Radweg-)Ampel sind an vielen Stellen die Regel – stressfrei und abgesichert sieht anders aus. Dieses Konzeptionsproblem könnte einen erheblichen Anteil an der Ampelmissachtung durch Radfahrer haben, wenngleich es deren Fehlverhalten sicher nicht allumfassend erklärt.

    Über die T-Kreuzungs-Ampeln habe ich schon viel nachgedacht, und Peter, Du hast natürlich Recht, dass sie für den von links einscherenden Radverkehr und für querende Fußgänger sind. Wer schon bei rot fährt, sollte wenigstens auf die achten.

    Dennoch, aus Radfahrersicht ist die andere Seite interessanter, denn hier bestehen echte Gefahren durch unachtsam abbiegende Fahrzeuge. Die im Bild zu sehenden Linksabbieger und auch mögliche Rechtsabbieger dürfen also fahren, während Fußgänger und Radfahrer queren – und müssen ihnen nur Vorrang einräumen. Am wesentlich unkritischeren Stück auf der rechten Seite würde so etwas – gäbe es die STVO her – Sinn machen. D.h. Radfahrer dürften fahren, müssten aber Fußgängern und einfahrenden Radfahrern Vorrang gewähren.

  11. Ja, ich sehe das Problem auch in der inkonsistenten Handhabung. Ohne kreuzende KFZ ist bei fast (aber nur fast!) allen neuen Radwegen Geradeausfahren – bei roter Ampel für die KFZ – erlaubt. Es gibt auch keine Haltelinien mehr. Bei den alten Radwegen wird das aber nicht geändert – und Verwirrung führt bei den meisten dann zum Naheliegendsten: Abbremsen, schauen und weiterfahren.

    Zumal die Sanktionierung auch gleich null sein dürfte. Bei dem gezeigten Beispiel würde wahscheinlich kaum ein Polizist sich die Mühe machen, anzuhalten, um einen Strafzettel zu schreiben. Ich habe es jedenfalls noch nie erlebt, selbst bei an gleicher Ampel haltenden Polizeifahrzeugen.

    Aber andererseits, es wäre eines der einfachsten Mittel, um den Radverkehr mit wenig Geld öffentlichkeitswirksam zu fördern: Grüne Pfeile nur für Radfahrer, wie auch bei vielen Rechtsabbiegelösungen, wären leicht umzusetzen und sogar für PKW- und LKW-Fahrer von Vorteil: Nämlich wenn sie selbst rechts abbiegen und nicht warten müssen, bis rechtsabbiegende Radfahrer ebenfalls anfahren und wirklich abbiegen.

  12. ich beachte reine fußgängerampeln in der regel nicht, wenn sich weit und breit keine fußgänger in der nähe befinden.

    als autofahrer tue ich das natürlich schon: vielleicht, weil ein irrtum schwerwiegender wäre – das gilt aber bei jedem abbiegen bei grüner ampel auch! also vor allem natürlich, um teure sanktionen zu vermeiden.

    als fußgänger beachte ich ampeln oft nicht, wenn keine autos zu sehen sind. ich empfinde lichtzeichen, die in der konkreten situation niemandem einen vorteil bringen als überflüssig. deren beachtung hat sich zu einer art ersatzfetisch für tatsächliche verkehrssicherheit ausgewachsen. sie wird mit religiösem eifer von polizei, medien und autofahrern eingefordert – warum eigentlich? (infam finde ich übrigens, wenn fußgängern, die bei straßenquerungen in der stadt angefahren werden, zum vorwurf gemacht wird, sie hätten ja die 500m bis zur nächsten ampel wandern können.)

    eine regelung analog des „grünen pfeil“ für radfahrer finde ich auch für reine fußgängerampeln sinnvoll: richtig wäre eine haltepflicht für radfahrer, sobald und solange fußgänger irgendwo in der nähe sind. dann kann man verstöße von mir aus auch gern regelmäßig, konsequent und empfindlich sanktionieren. ich glaube, dies könnte am ende zu einer besseren ampelbeachtung sogar beitragen.

    die gefährdung von radfahrern und fußgängern nurch abbiegende kfz wäre durch konsequente einführung von simultangrün zu lösen. hinzunehmen wäre, dass die umlaufzeiten länger werden. eine neuerung die katastrophal für die akzeptanz ist, sind die zunehmenden fahrradverhinderungsampeln: rotphase für radfahrer, in der kfz abbiegen dürfen und dann grünphase für geradeausfahrende radfahrer und rechtsabbiegende kfz GLEICHZEITIG.

  13. @fab: Dem ist nichts hinzuzufügen, außer: Ich gehe nicht bei Rot, wenn die Kinder in der Nähe sind.

  14. Du hast beim religiösen Eifer die immer korrekt fahrenden Radfahrer vergessen. Da gibt es, speziell in Radforen, auch eine ganze Menge davon. Ansonsten einverstanden.

  15. Die Spezies der Überkorrekten gibt es in Diskussionsforen beiweitem nicht nur unter Radfahrern. Heftig sind die, die dann schon in Anfängerdetails zeigen, dass sie die Regeln eigentlich nicht kennen. Auch diejenigen, die hat gegen Rowdyradler schreiben und wenns um Autofahrer geht, auf einmal Opfer fieser Verkehrsüberwachung werden, sind oft zu treffen und irgendwie interessant.

  16. @ fab
    Ampelregelungen sind einige der ganz wenigen Verkehrsregeln, die Otto-Normal-Verkehrsteilnehmer kennt und daher in seinen Augen auch ganz wichtig sein müssen. Wenn für Fahrbahnnutzer plötzlich drei verschiedene Ampeln (siehe Martins Link) mit teils abstruser Ausführung gelten würde, wäre diese Akzeptanz ganz schnell passé.

    @faxe
    Als religiöser Rad-Eiferer muss ich sogar sagen, dass es noch schlimmer ist, da ich/wir versuchen, wirklich alle Verkehrsregeln einzuhalten. Ein normaler Autofahrer-Eiferer kennt ein paar Regeln und hat abseits davon fast nie richtig Ahnung. Allerdings halte ich diese für weit gefährlicher, da bei den Rad-Eiferern schon aus Selbstschutz absichtliche Angriffe auf andere Verkehrsteilnehmer entfallen oder vergleichsweise harmlos sind.

  17. Ich ignoriere die roten Ampeln mit Kamera statt Induktionserkennung im Dunklen immer! – Die erkennen nämlich Fahrradlichter nicht und werden so niemals grün 😉

    Da Ampelanlagen offenkundig immer häufiger auf Kamerasysteme umgerüstet werden, müsste die Anzahl der bei „Rot“ Fahrer in Zukunft eigentlich zunehmen…

  18. Mit den roten Ampeln ist immer so die Sache. Wenn es Ampeln an Hauptverkehrsstraßen sind oder wirklich an wichtigen Stellen, dann werden sicherlich wenige Personen diese überfahren. Es gibt jedoch auch viele Ampeln z.B. für Fußgänger an den abgelegensten Orten, wo dann wirklich kaum jemand diese beachtet.

    Ist natürlich schwer so etwas in einer Studie zu messen, aber ansonsten denke ich die Ergebnisse kommen so in etwa hin.

  19. Ich weiß, das meine Frage nicht wirklich etwas mit dem Thema zu tun hat, aber da ich hier unter so viel Fachkompetenz bin, stelle ich sie dennoch:

    Ich bin Vielfahrer (Jeden Tag ca. 20km) Ich bin heute morgen mit dem Rennrad recht zügig, ca. 30 km/h, auf einem sogenannten Rad-Angebotsstreifen auf der Müllerstraße Höhe Kaufland im Wedding gefahren. Ich war auf der Hauptstraße. Mit einem Mal querte direkte vor mir ein Kfz, es kam von der linken Seite, einem Supermarktparklplatz, querte den Stau und fuhr nach rechts in eine Nebenstraße. Aufgrund des Staus habe ich ihn nicht kommen sehen, ich fühlte mich zudem auf dem Angebotsstreifen sicher, ich fuhr außerhalb der Dooring-Zone von links und rechts. Es war wirklich äußerst knapp, ich habe mich schon in den silbernen Golf einschlagn sehen und war schon schön kurz vorm Absteigen, da bei meinem kurzen Rennrad bei einer Vollbremsung schnell das Hinterrad hochkommt. Irgendwie habe ich es geschafft, auf dem Vorderrad fahrend, mit einem Bein fast am Boden und dabei bremsend, um den Kofferraum des Golfs und dem Stau herumzuzirkeln. Zum Glück blieb der Fahrer nicht vor Schreck stehen, weil dann wäre ich mit ca 20 km/h in ihn reingerauscht. Wir entschieden uns beide für die richtige Richtung, er nach vorne und ich hinten rum vorbei. Der Fahrer selbst guckte immerhin, ob ich ohne Sturz davon gekommen bin. Ich fuhr dann weiter.

    Nun meine Frage: Gilt der Angebotsstreifen als eigener Fahrstreifen? Oder hätte ich aufgrund des Staus langsam rechts vorbeifahren müssen?

    Bei ersterem hätte der unachtsam kreuzende Kfz-Lenker Schuld, beim zweiten hätte ich wohl ei einem Unfall die Hauptschuld gehabt.

  20. @Florian: Ein Schutzstreifen aka Angebotsstreifen aka Sugesstivstreifen (gestrichelte Linie) gilt nicht als eigener Fahrstreifen. Anders ist es mit Radfahrstreifen (durchgezogene Linie), die kein Teil der Fahrbahn sind. Allerdings dürfen Schutzstreifen nur „bei Bedarf“ von Fahrzeugen befahren werden. Normalerweise hat ein Autofahrer dort also nichts zu suchen (anders als etwa ein breiter Lkw, der ansonsten nicht durch die Straße käme).

    Ich kann mir die Situation aus der Beschreibung noch nicht so ganz vorstellen, aber wenn der Golf direkt vom Supermarktparkplatz kam, so wäre er nach § 10 StVO auf jeden Fall wartepflichtig gewesen („Wer aus einem Grundstück […] auf die Straße […] einfahren […] will, hat sich dabei so zu verhalten, dass eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist“). Wäre es zu einem Unfall gekommen, könnte ich mir vorstellen, dass du dabei dennoch eine Mitschuld bekommen hättest wegen nicht angepasster Geschwindigkeit. Aber ohne genauere Kenntnisse der Umstände ist natürlich immer recht müßig darüber zu spekulieren, was gewesen sein könnte.

  21. @Jens: Viele Dank für die Antwort.

    Hier die Stelle in Google-Streetview, leider recht veraltet:

    https://goo.gl/maps/C5Trn

    Die Fugßängerampel auf dem Bild gibt es nicht mehr und es sind nun „Suggestivstreifen“ links und rechts dazugekommen. Dort, wo links die graue Barake steht, ist nun einer großer Parkplatz von Lidl. Ich fuhre auf der rechten Seite auf dem Streifen gerade aus, rechts am Stau vorbei. Der Golf kam von links und fuhr rechts in die Nebenstraße. Er kreuzte also die Hauptstraße.

    99% der Zeit hat man immer alle potentiellen Gefahren im Kopf und ist darauf vorbereit und guckt nach kreuzenden Fußgängern oder potentiellen Abbiegern, aber genau in dem Moment habe ich nicht damit gerechnet, dass einer im rechten Winkel aus dem Stau geschossen kommt.

    Im Umkehrschluss heißt das nun, sobald Stau ist, darf man auf dem Streifen auch nur noch Schrittgeschwindigkeit fahren. Obwohl der breite Streifen recht einladend ist, um mit normaler Geschwindigkeit zu fahren.

  22. @Holger, hast Du Beispiele für solche Ampeln in Berlin? Hab die noch nicht gesehen – allerdings auch nicht drauf geachtet und lange keine Probleme gehabt mit Ampeln, die nicht umschalten.

  23. @florian
    naja, wenn kfz sich stauen, muss man an der kreuzung schon irgendwie damit rechnen, dass andere versuchen zu queren, zb auch radfahrer.

    wenn ich auf busspuren oder streifen am stau vorbeifahre, versuche ich an kreuzungen schon mit (eigentlich nachrangigem) querverkehr zu rechnen. der querverkehr will natürlich die lücke nutzen und sieht wegen der ganzen stehenden blechkisten ja nichts.

    im mischverkehr und den streifen-varianten davon ist man als radfahrer gefangener des blechkistenstaus. ist nunmal so.

  24. Mir ist sowas mal mit einem Mofa passiert. Da war ich der die Hauptstraße Querende, und das Mofa kam auf einmal hinter einem Transporter hervor. Das war knapp.

    Man muss immer überall mit allem rechnen, leider ist es aber menschlich, auch mal an was anderes zu denken.

  25. @berlinradler:
    „hast Du Beispiele für solche Ampeln in Berlin?“

    Leider nein, nur in Köln und Bergisch Gladbach. Angeblich sollen solche Ampeln in Münster sogar schonmal zurückgebaut worden sein (Suche dafür noch nach einer Quelle)

  26. @Holger, danke für die Antwort. Vielleicht gibt es sowas ja gar nicht in Berlin und Umland.

  27. @berlinradler
    Ich denke auch, dass bei uns fast ausschließlich die gute alte Induktionsschleife zum Einsatz kommt. Anders könnte es bei den temporären Baustellenampeln sein. Ich glaube die haben das Kamerasystem, welches Holger angesprochen hat.

    @Florian
    Wobei man dir zu Gute halten muss, dass der Autofahrer wie bei einer separaten Spur damit rechnen müsste, dass dort auch jemand fährt. Also deine Mitschuld, die ja nur in einem Versicherungsfall relevant ist, dürfte nach meiner Vermutung unter 30 Prozent liegen. Aber das ist nur meine laienhafte Einschätzung.

  28. Danke für die Antworten. Natürlich ist es als Radfahrer quasi gar nicht möglich sich darauf zu verlassen, dass die anderen nach stvo fahren, jeder macht Fehler, man selbst auch. Entscheidend ist es eher potentielle Fehlergefahren zu erkennen. Zum Glück ist nichts passiert, aber ich war mir auch nicht klar, wie hier die stvo auzulegen ist. Erschwerend hinzu kam, dass es keine richtige + Kreuzung war, sondern eine T-Kreuzung. Nur das gegenüber der abgehenden Nebenstraßetraße besagter Supermarktparkplatz war, von dem Autos abfahren um dann über die 4 spurige Müllerstraße + Radangebotsstreifen in die kleine Nebenstraße zu fahren.

  29. Im Grunde bin ich auch für eine situationsabhängige Berücksichtigung von roten Ampeln. Leider funktioniert das in der Realität nicht, wie ich insbesondere an der oben verlinkten T-Kreuzung am Columbiadamm feststellen muss. Wenn mein 5-jähriger Sohn und ich hier den Columbiadamm an der Fußgängerampel überqueren, wobei wir unsere Räder schieben, kommt es immer wieder zu Drängeleien durch links aus der Friesenstraße abbiegende Autos. Noch bedrohlicher sind aber die auf dem C-Damm ostwärts fahrenden Radler, die, wie oben diskutiert i.d.R. bei Rot mit unverminderter Geschwindigkeit durchfahren. Weil hier eher selten Fußgänger queren, wird hier wohl von einem situationsabhängigen schnell auf ein generelles Ignorieren des Rotlichts übergegangen. Jedenfalls sehe ich immer zu, dass ich mein Rad zwischen meinen Sohn und nahende Radler bzw. Abbieger bringe.

  30. @Neuköllner, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das dort auch dann nicht gut funktioniert, wenn Fußgänger rüberwollen. Solche Kreuzungen kenne ich auch und das sind die wenigen Fälle, wo ich auch zum „Radfahrer-Hasser“ werden könnte. Wie bei egoistischen Autofahrer-Manövern auch fehlt mir jedes Verständnis, wenn man beim Regelbrechen kein wenig auf andere achtet.

  31. Da gehe ich auch vollkommen mit. So wie bei Gehwegradeln auf 1,20 m Breite und dann Fußgänger wegklingeln.

  32. Gäbe es keine Outos, dann gäbe es auf der Welt nicht eine einzige Ampel. Ampeln sind – exakt wie auch Radwege – allein der Unfähi-, pardon, Überforderung des durchschnittlichen Outofahrers geschuldet. In Britannien sind Ampeln für Muskelkraftverkehr eine Anzeigetafel der momentanen Vohrfahrtslage, gebieten jedoch nicht das Anhalten. In Nordamerika ist der Grüne Pfeil unbekannt, denn er ist ohnehin implizit-serienmäßige Ausstattung einer jeden Ampelkreuzung. In Venezuela betrifft sogenannte Vorfahrt, egal ob mit Ampeln oder ohne, immer nur die ersten beiden Fahrzeuge die an einer Kreuzung aufeinandertreffen, für alle weiteren derselben Warteschlangen gilt danach grundsätzlich das Reißverschlußverfahren, unabhängig der momentanen Ampelstellung. Das geht so weit daß es bei dichtem Verkehr sogar an Autobahnauffahrten praktiziert wird. Ein Stau ist immer für alle gleichlang. Tja, is halt Sozialismus dort..

  33. @ThomasK: Ich gehe oder fahre immer dann, wenn ich dadurch nicht die Vorfahrt eines anderen verletze. Und ich vergewissere mich immer, natürlich auch bei grün, ob die Kreuzung frei ist. Sind Kinder zugegen, so zelebriere ich diese Umschau bzw. Vergewisserung in betonter und demonstrativer Art, ich will schließlich Vorbild sein, bevor ich dann, natürlich unbeeinflußt von irgendwelcher windigen Ampelmännchen-T-Shirt-Leuchtreklame, ganz gemütlich, da bestens abgesichert, die Kreuzung überquere. Da kiekste, wa.

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