Schrotträder im öffentlichen Raum

Eine der unschönen Begleiterscheinungen des Fahrradbooms sind die vielen Schrotträder, die Fahrradbügel blockieren.

 

Am Bahnhof Alexanderplatz befindet sich zwischen dem Bahnhofsgebäude und dem Kaufhaus eine Fahrradabstellanlage mit insgesamt 54 Bügeln. Unter der Woche sind alle Parkplätze dieser Anlage restlos besetzt. Am Sonntag um 14:00 Uhr standen dort lediglich 71 Fahrräder. Davon hatten 18 Räder keine Luft im Hinterreifen, das ist ein Anteil von 25,3 Prozent an allen Velos.

 

Das Ordnungsamt Mitte hat einen Mitarbeiter, der sich um verwahrloste Fahrräder kümmert. Die betreffenden Räder werden mit einer gelben Banderole versehen, auf denen angekündigt wird, dass die Velos nach einer Wartezeit von drei Wochen von der BSR entsorgt werden. „Es kann nur ein wenig dauern, weil der Ordnungsamtsmitarbeiter zur Zeit überlastet ist.“

7 thoughts on “Schrotträder im öffentlichen Raum

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  1. Berlin muss sparen, die haben halt nur einen Bolzenschneider und das ist auch noch ein privater, der dem Ordnungsamtsmitarbeiter gehört.
    Jdenfalls, „dass die Velos […] entsorgt werden“ ist irgendwie nicht Sinn der Sache.
    Landen die nicht beim Fundbüro und werden im Anschluss, wenn sie nicht abgeholt werden, versteigert?
    Besser wäre auch die Radleichen einem sozialen Rad-Projekt zukommen lassen. Als gutes Vorbild wäre z.B. http://www.thebristolbikeproject.org/ zu nenen. Fahrräder werden hier repariert, Leute ausgebildet, können sich über arbeitsstunden Fahrräder erwerben, und und und

  2. @Fritz Witz. Also hier in Frankfurt werden Räder erst entsorgt, wenn diverse Bastler und Klauer alles bis auf den angeschlossenen Rahmen abmontiert haben. Übergabe an Fahrradprojekte sinnlos.

    Die schleppende Entsorgung verhindert zwar die Nutzung von Stellplätzen, ist jedoch nicht die eigentliche Ursache. Hauptverursacher sind meiner Meinung nach ein Teil des Fahrradhandels und der Fahrradindustrie, die von vorneherein fabrikneue Schrotträder verkaufen. Diese verwandeln sich nach wenigen Jahren in Wegwerfräder. Reparieren lohnt nicht. Stattdessen wird wieder ein neues Wegwerfrad verkauft.

    Und ich rechne in Zukunft mit noch viel mehr Schrotträdern, weil der Trend weg von der klassischen, normierten und einfachen Fahrradtechnik zu technisch immer aufwändigeren und weniger reparaturfreundlichen Gefährten geht.

  3. also, vergammelte einstmals schöne motobecane-randonneusen (auch wenn motobecane einen durchwachsenen ruf gehabt zu haben scheint: mir blutete das herz bei dem anblick) oder ddr-klappis fallen wohl kaum darunter – sonst hätten sie es in die heutige zeit nicht geschafft.

    (allerdings könnten solche räder als quasi-wegwerfrad gebraucht gekauft worden sein oder der besitzer wusste nicht, was er tat, als er es am laternenpfahl aussetzte, weil die nötigen reperaturen den kaufpreis locker überboten, und suchte sein glück beim nächsten billigen rad…)

  4. Mehr leute einstellen und mehr fahrradständer aufstellen! Los mach mal!

  5. Gegen Schrott an Abstellbügeln hilft das gar-nicht-erst-Aufstellen von Fahrradbügeln! Wird hier so praktiziert und es wirkt! Stehen kaum kaputte Räder in der Innenstadt herum. Allerdings gibt es auch kaum Möglichkeiten sein Rad gescheit irgendwo festzumachen…

    Spaß beiseite (ist hier aber so, gibt kaum Bügel), ich denke auch da sollte allg. zügiger hinterher gegangen werden. Nur wie? Per Abstellbügelbewirtschaftung?

  6. Da kann man doch aus allen ein Fixie bauen und die Hipster sind dann auch glücklich!

  7. Ich habe mal irgendwo einen Flyer für eine Einrichtung (ein soziales Projekt oder so) gesehen, bei der man alte Räder vorbeibringen kann. Ich glaube die haben dort die Räder wieder fit gemacht oder ausgeschlachtet. Soweit ich mich richtig erinnere war das in der Köpenicker Straße.

    Weiß jemand mehr? Ich habe nämlich auch noch ein Rad mit defektem Tretlager, das man ausschlachten könnte.

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