Fahrradparkhaus in Bernau

Gleich neben dem Bahnhof von Bernau ist Montagnachmittag das erste Fahrradparkhaus der Region Berlin-Brandenburg eröffnet worden. Das etwa 15 mal 30 Meter große Gebäude ist eine Stahlkonstruktion mit Witterungsschutz und bietet Platz für 566 Fahrräder auf drei Etagen. Die Zahl der Veloparkplätze scheint knapp bemessen, denn täglich pendeln 5000 Leute von diesem Bahnhof in die Hauptstadt. Insgesamt investieren die Stadt Bernau und das Land Brandenburg 1,7 Millionen Euro in das Fahrradparkhaus, davon stammen 900.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.

Knapp 500 der Radparkplätze können kostenlos genutzt werden. Wer will, kann sein Rad auch in einer verschließbaren Fahrradbox sicher abstellen. Diese Boxen können gegen eine Gebühr gemietet werden. Für einen Monat kostet das 10 Euro, für ein halbes Jahr 50 Euro und für ein Jahr 95 Euro. Darüber hinaus gibt es auf allen drei Etagen Schließfächer zum sicheren Verstauen von Taschen etc. Die Nutzung eines Schließfaches kostet 20 Cent am Tag. Nach dem Abschließen des Fahrrads gelangen die Radler direkt vom Parkhaus zum Bahnsteig.

Die offizielle Eröffnung des Parkhauses ist für Mitte August geplant, wenn alle Restarbeiten am Bahnhofsvorplatz beendet sind.

 

Bernau bei Berlin: Bernaus Fahrradparkhaus bietet Platz für 566 Räder
Foto: Stadt Bernau

8 thoughts on “Fahrradparkhaus in Bernau

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  1. Das ist doch wirklich mal eine feine Sache! Vermutlich muss man sich aber beeilen, wenn man eine der Boxen haben möchte. Mir persönlich wäre das ganze jedenfalls 95,- wert, wenn mein Rad dafür vor der Witterung und vor allem vor neugierigen Händen und ungeschickten Leuten geschützt ist.

  2. Man muss sich das mal vorstellen: In ein paar Jahren könnten überall an Verkehrsknotenpunkten der Öffentlichen Fahrradparkhäuser stehen, wo Radfahrer ihre Gefährte gegen Gebühr einstellen, während rundherum noch kostenlos Dosen massenhaft Platz verbrauchen und sich die Berliner Politik sagt: Parkhäuser lohnen sich für die Betreiber nicht.

    Aber naja, mit „in ein paar Jahren könnten…“ ist es sowieso nicht getan, das braucht noch Jahrzehnte. Dabei würden gerade Pendler sicher gerne ihr Rad in sowas hier einstellen: http://www.premiumpano.de/special/zuerich-velostation/ Geht aber nicht, solange die Entscheidungsträger zur Generation autogerecht gehören.

  3. @Michael S: ist schon kostenlos, nur Diebstahlschutz (Box) kostet extra, basst scho

    Fahrradpark-Infrastruktur ist die einzige Infrastruktur speziell für Fahrräder/Radfahrer die ich gutheissen kann.

  4. Sowas steht zweimal am Hauptcampus meiner Uni (wo ich aber nicht bin). Die derzeitige Auslastung liegt bei 36 bzw. 60 %, weil die meisten Studenten ihr Rad lieber direkt vor der Tür abwerfen. Bei Pendlern, wo das Rad längere Zeit dort steht, mag es aber besser aussehen.

    Link: http://www.l-iz.de/Wirtschaft/Mobilit%C3%A4t/2013/06/Stellbuegel-Mangel-von-Fahrradstellplaetzen-Campus-Augustusplatz-49473.html

    Ich muss mal ein Foto machen, vor Ort herrschen holländische Verhältnisse, während gleichzeitig versucht wird, allgemein die Fahrräder mit aller Kraft aus der Innenstadt fernzuhalten (Fahrbahnen zu Fußgängerzonen, bauliche Hindernisse, Ampelwahnsinn)

  5. @ Nebsler: schon klar, aber mir wäre als Pendler ein in irgendeiner Form sichererer Abstellplatz schon was wert. Deshalb auch keine grundsätzliche Kritik an kostenpflichtigen Mehrwert-Angeboten. Das bleibt ja alles im Rahmen. Nur das Genöle der Autofahrer-Lobby (wie von fab mal wieder gut beschrieben) finde ich dagegen einfach nur noch danebenerer als sonst auch schon.

  6. Schon nicht schlecht, mit Witterungsschutz usw., wär natürlich schade, wenn diese Lösung zu knapp bemessen wäre und am Ende weitere konventionelle Abstellanlagen benötigt werden. Das scheint mittlerweile ein ernstzunehmendes Problem zu werden: nicht ausreichende Abstellflächen an Bahnhöfen.

    Die Schupelius-Beiträge lese ich aus irgendeinem seltsamen Grunde immer gern, kann ich gar nicht erklären. Anziehung durch Ekel oder so 😉 Die kommen aus der Parallelwelt, in der es keinen ÖPNV, kein Fahrrad, keine Füße und keinerlei Möglichkeit zur flexiblen Wahl des Verkehrsmittels gibt.

  7. […] an den S-Bahnhöfen müsste mal was unternommen werden. Er habe da auch schon eine Idee: In Bernau gäbe es ein Fahrradparkhaus, da werden die Räder übereinander abgestellt… […]

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