Zwischen einem Drittel und der Hälfte aller tödlichen Unfälle mit Radfahrern in Berlin werden durch rechtsabbiegende Fahrzeuge verursacht. Hinzu kommen Dutzende schwerverletzter Radfahrerinnen und Radfahrer. Gestern traf es eine Radfahrerin in Treptow-Köpenick.
„Tödliche Verletzungen erlitt gestern Mittag eine Radfahrerin bei einem Verkehrsunfall in Niederschöneweide. Bisherigen Ermittlungen zufolge fuhr der 50-jährige Fahrer eines Lkw die Karlshorster Straße in Richtung Siemensstraße. Als der Mann kurz vor 13 Uhr mit seinem Lkw nach rechts in die Schnellerstraße abbog, erfasste er mit seinem Fahrzeug die 67-jährige Radfahrerin, die ebenfalls auf der Karlshorster in Richtung Siemenstraße unterwegs war. Die Radlerin verstarb noch am Unfallort. Der 50-Jährige kam mit einem Schock zur Beobachtung in ein Krankenhaus. Der Verkehrsermittlungsdienst der Polizeidirektion 6 führt die Ermittlungen. Aufgrund der Unfallaufnahme- und Rettungsarbeiten war der Kreuzungsbereich Karlshorster-/Schnellerstraße für mehrere Stunden gesperrt. Betroffen von der Sperrung war auch die Buslinie 167.“
Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 3338 vom 18.10.2012 – 08:50 Uhr
Nach Angaben der Berliner Zeitung handelte es sich bei dem Lastwagen um einen mit Schüttgut beladenen 30-Tonnen-Lkw. Die tote Radfahrerin wurde bis zur Unkenntlichkeit entstellt, sodass die Polizei ihre Identität bisher noch nicht klären konnte.
Hier ist ein Blick auf die Kreuzung:
http://goo.gl/maps/LGdRD
Die kenne ich selbst ganz gut. Der Radweg ist benutzungspflichtig, es gibt erheblichen Abbiegeverkehr. Wäre der Radweg nicht benutzungspflichtig, so würde wohl trotzdem kaum einer auf der Fahrbahn fahren, weil es sich vor der Ampel stark staut.
Was mir komisch vorkommt, ist dass so viele Frauen auf diese Art ums Leben kommen. Ist das Zufall oder ist das auch in anderen Städten so? Das waren doch in Berlin in den letzten Jahren bestimmt 80% Frauen bei Rechtsabbiegeunfällen, die meisten über 50.
@ berlinradler
Meine Theorie ist, dass viele Radfahrerinnen 50+ denken, ein Radweg sei sicherer als die Straße und noch nie was vom toten Winkel gehört haben und dass die üblichen Radwege im Kreuzungsbereich oft totsicher sind. Die verhalten sich einfach regelkonform und bezahlen damit mit ihrem Leben. So bitter.
Ich weiß auch nicht, was man an so einer (ekligen) Kreuzung machen soll. OK, wenn ich einen Lkw vor/neben mir sehe, der abbiegen will, wäre ich extrem vorsichtig und würde ggf. auf meine Vorfahr verzichten, obwohl das nicht Sinn der Vorfahrt ist.
Aber du kannst dich gar nicht komplett umdrehen beim/vorm Überqueren der Kreuzung auf dem Radweg um sicherzugehen, dass nicht ein Lkw, der noch nicht in deinem Sichtbereich ist, demnächst abbiegt und dich dabei übersieht.
Und ich persönlich habe durch die diversen Radblogs eine Menge gelernt über Dooring, Rechtsabbiegeunfälle und dergleichen und fahre mittlerweile ganz anders als noch vor 5 – 6 Jahren. Aber liest ja nicht jeder Radblogs…
@Ulrike, ja, durchs Internet habe ich meine Fahrweise auch stark angepasst. An solchen Kreuzungen kann man aber entweder auf Stress machen und den Radweg ignorieren, extrem devot fahren und auf jede Form von Vorfahrt verzichten, oder sich an die Regeln halten und in extreme Gefahr begeben. Eine gefahrlose, nicht nach Rebellentum riechende und dennoch selbstbewusste Fahrweise geht ja da kaum.
Aber was Du schreibst – der Gedanke vom sicheren Radweg – ist ja nicht nur bei Frauen und nicht nur ab 50 vorhanden. Wenns nicht so ein trauriger Anlass wäre, könnte man ja polemisch sagen, dass diese Risikogruppe anscheinend mehr nach STVO und weniger bei Rot fährt und deshalb so oft verunglückt.
Kenne nur die Lösungen Leuchtspurmunition oder extrem defensiv fahren und Zeit verschenken auf dem täglichen Weg zur Arbeit.
Hatte einige Zeit den tollen Weg Afrikanisches Viertel / Wedding bis Insulaner / Schöneberg. Viele Alternativen durchprobiert, möglichst zum Schluss nur noch kleinere Straßen, Einbeziehung der so genannten Fahrradstraße Prinzregentenstraße.
However, einige Male, in Eile, dann eben doch am Schleusenkrug durchgekrochen zum Zoo, da kurvten dann schon die Doppeldecker, langsam aber hirnlos. Die ersten rücksichtslosen Rechtsabbieger dann vor allem an der Kantstraße – am besten durch Passieren der Kreuzung bei Rot zu umgehen. Und unterirdisch wurde es dann bei den Abzweigen der Bundesallee, hier schienen die Autofahrer eine Ferverkehrsstraße zu vermuten.
Hochgenuss immer der Hohenzollerndamm, Auto und LKW zweispurig rechtsabbiegend in die Grünphase der Radler rein – Karachoooo! Super. Hatte da mal einen LKW mit Beifahrer drin, großer Betonmischer, beide heizen in der zweiten Abbiegespur vor mir rum (die erste Spur, niedrige PKW, hielt an), beide Deppen im LKW schauen nach links in die Außenkurve statt zu mir, auf Rad- und Fußgängerfurt. Vielleicht lief da links gerade eine hübsche Frau, wer weiß. Ich hatte gut Abstand, bremste, schrie dennoch „Augen auf“, die taxierten mich nur kurz und lachten darüber. Sehr witzig.
Von Herzen Beileid an die Hinterbliebenen der verstorbenen Radfahrerin! Der Unfallbericht hört sich grauslich an!
und ebenfalls in der schnellstrasse ein weiterer trauriger „klassiker“
http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/376775/index.html
ich vermute mal auf dem ruhigeren teil der strasse ohne radweg
http://goo.gl/maps/cquEW
Eine Hypothese zur Frage, warum es anscheinend (scheinbar) vor allem Ältere/Frauen trifft: Nierdrigere Fahrgeschwindigkeit.
Ich habe subjektiv das Gefühl, dass vor allem die schnelleren Radfahrer von Auto-/LKW-Fahrer als „gleichwertige“ Verkehrsteilnehmer wahrgenommen werden. Je langsamer und defensiver man fährt, desto agressiver scheinen sich manche zu verhalten, die sowieso zu rücksichtslosem Verhalten tendieren. Vielleicht wird auch eine geringe Geschwindigkeit nochmal systematisch unterschätzt und der Abbieger glaubt noch VOR dem vorfahrberechtigten Radfahrer um die Ecke zu kommen.
Kann aber genausogut auch bewusste Nötigung/Ignoranz gewesen sein. An den Sichtverhältnissen dieser Kreuzungssituation kann es eigentlich wirklich nicht liegen.
Und die nächste Radfahrerin (Qualitätsmedium BZ):
http://www.bz-berlin.de/tatorte/radfahrerin-uebersehen-und-schwer-verletzt-article1565726.html
Sic.
Meine Theorie: Frauen in dem Alter fahren seltener Auto (selbst wenn sie einen Schein haben) – das hat der Mann. Bleibt für sie nur das Fahrrad.
@Ulrike, nein nicht nur die Frauen 50+. Du warst, wenn ich mich richtig erinnere, bei der Mahnwache für die 21jährige Radfahrerin des ADFC am Unfallort im April 2011 dabei!
In diesem Jahr sind bisher 12 Radfahrende tödlich verunglückt.
7 Männer und 5 Frauen.
Senioren (also statistisch über 65 Jahre alt) waren 3 Männer und 4 Frauen.
@berlinradler, ja, innerhalb geschlossener Ortschaften sind im Land Brandenburg 2011 90 % der tödlichen Radfahrunfälle geschehen.
23 Radfahrer!
Jeder Radfahrtote ist einer zuviel!
@Hein Blöd
Du machst deinem Namen aber wirklich Ehre, Sorry. Glaube nicht, dass viele frauenkein Auto zur Verfügung haben.
@BerndZ
Ich bin nicht aus B und war bestimmt bei keiner Mahnwache dabei.
@Christian
Kann ich mir schon vorstellen, dass einige denken „ach, das schaff ich noch vor dem lahmen Radfahrer“. Ich glaube, vielen ist das zu mühsam, RICHTIG zu gucken.
@Bernd Z, mit den Frauen und Männern meinte ich insbesondere die Rechtsabbiegesituation. Der scheinen besonders viele Frauen zum Opfer zu fallen. Bei anderen tödlichen Unfällen mit Radfahrern fällt mir das weniger auf.
Bei den vielen Hypothesen muss man wohl auch die mit einberechnen, dass der Lkw-Fahrer die Radfahrerin nicht gesehen hat.
Meiner Beobachtung nach sind „Nicht gesehen“ bzw. „nicht richtig hingeschaut“ -Situation für LKW Fahrer ggü. RadfahrerInnen fahrlässig häufig.
Dazu noch eine Selbstbeobachtung: Habe dieses Jahr einige Male einen Robben & Wientjes Miet-LKW durch den Berufsverkehr gelenkt, nur einen größeren Sprinter freilich, keinen großen LKW. Ich kenne dieses ungute Gefühl, auch nach dem -zigsten Blick in Spiegel und sonstwo hin die Verkehrssituation vor dem Rechtsabbiegen nicht hinreichend zu überblicken. Beifahrer hin oder her, die Entscheidung liegt dann ja doch beim Fahrer, es staut sich an der Kreuzung und hinten hupen sie schon allein wegen der blauen Robbe auf dem Wagen – „sicher ein Student“. Die Versuchung dann mal irgendwann einfach loszufahren, die ist zugegebenermaßen da.
Andererseits entschuldigt diese Erfahrung erst recht keine Nachlässigkeit bei dem gefährlichen Manöver, und sie macht aus dem Perspektivwechsel heraus klar: Eigentlich müssten schon längst mal die LKW Fahrer selbst gegen diese schwachsinnigen Kreuzungsregelungen zu Felde ziehen.
Es werden täglich -zigtausende Verkehrsteilnehmer in geradezu irrsinniger Weise in einen Konflikt gebracht, der letzten Endes trotz aller Technik unvermeidbar ist. In der Luftfahrt und mit dem dortigen Sicherheitsdenken wären solche gesetzlichen Regulierungen undenkbar.
Die Auto- und LKW-Fahrer-Denke „na dann eben weg mt dem Radlern aus dem Straßenverkehr“ ist gleichwohl auch nicht zeitgemäss, umweltfeindlich, und nicht zuletzt auch komplett asozial. Eine Lösung kann nur durch Entschärfung von Kreuzungskonflikten herbeigeführt werden!
Noch kurz zur Technik (die ja nun wirklich nicht alles lösen kann, eine Krücke ist): Ich hatte neulich noch eine andere Beobachtung … auf der Autobahn fahrend, ein Mercedes Sprinter links neben mir hatte im Spiegel ein integriertes rotes Warnzeichen, welches aufblinkte, als ich mich mit Auto rechts daneben aus dem toten Winkel näherte. Aha! Warum haben die riesigen Betonmischer so etwas nicht? Kostet doch sicher kein Vermögen mehr heutzutage. Ist sicher bei Radlern weniger sensitiv. Aber allein schon eine Kamera ginge doch mindestens.
Fahre übrirgens täglich und ganz überwiegend nur Rad. Möbeltansporte benötigen teilweise einen LKW oder PKW, dieses Jahr war Umzug gewesen.
Es ist gut, beide Welten zu kennen. Wobei meiner Meinung nach vor allem die Automobilisten kräftigen Nachholbedarf für die Radfahrerperspektive haben.
Coolness, Relaxedheit und zugleich Umsicht vermisse ich hier bei allen möglichen Verkehrsteilnehmern. Und gestehe ein: manches Mal bin ich selber so in Rage über erfahrenes Unrecht (erfahren im besten Sinne), dass ich gesunden Menschenverstand und Schutzreflexe außen vor lasse … nicht gut. Muss man erkennen, sich besinnen, sein Verhalten ändern.
LG an alle! J
@berlinradler, richtig,
Frauen wurden in den vergangenen letzten 4 Jahren häufiger als Männer tödlich verletzt bei Rechtsabbiegeunfällen.
Auch bei der „sich plötzlich öffnenden Autotür“ verunfallen überwiegend Frauen.
Meine Tochter geht in Schöneweide zur Schule. Eine Mitschülerin sah noch die abgedeckte Tote auf dem Schulweg und wusste zu berichten, die wäre wohl bei Rot gefahren. Ebenso schnell wusste jemand, dass die Frau nur zum Aldi wollte.
Merkwürdig, dass die Polizei nichts von diesen Gerü… Tatsachen mitbekommen hat.
Moin 🙂
Habe aus den Blogs und natürlich auch aus meinen eigenen Erfahrungen als Radfahrerin auch einiges gelernt für mein Dasein als Autofahrerin: großen Abstand beim Überholen, sorgfältigen Schulterblick beim Rechtsabbiegen, generell mehr Aufmerksamkeit ggü. Radfahren und Fußgängern.
Ich glaub auch, vielen Auto-/Lkw-Fahrern fehlt einfach die Radlerperspektive. Ob das umgekehrt genauso ist, glaube ich weniger.
Und stimme Joshua zu: Durch die Verkehrsbedingungen „am Boden“ sterben jedes Jahr mehere Tausend Menschen und es wird als unvermeidbarer Nebeneffekt der Mobilität hingenommen. Würde in der Luftfahrt in dem Ausmaß tatsächlich nicht akzeptiert.
Radwege sind Mord.
@Jom&Terry: Übertreiben hilft verdeutlichen? Ok.
(Langfassung: Ungeeignete Radwege sind lebensgefährlich. Leider sind die allermeisten Radwege ungeeignet.)
@Michael S:
Ob die Frau fahren durfte oder nicht ist gelegentlich schwer zu klären. Siehe das „welche Ampel gilt“-Dilemma, oder auch das häufige Problem nicht vorhandener Gelbphasen für die jeweils gültige Ampel. Langsame Radfahrer haben rein rechnerisch eine höhere Wahrscheinlichkeit, sich zu Zeiten bereits roter Ampel noch im Kreuzungsbereich „berechtigt“ anwesend zu sein. Je später in der Räumphase, desto hektischer wird aber gefahren und umso weniger mit Hindernissen gerechnet.
Der Begriff „Räumphase“ bekommt hier einen bitter-zynischen Beigeschmack.
@dan: Nun, genau das wollte ich damit sagen. Während die Polizei noch nach Zeugen sucht, die etwas über die Ampelphase zum Zeitpunkt des Unfalls sagen können, laufen schon andere herum, die wissen wollen, dass die Frau bei Rot fuhr.
Wenn die Frau bei Rot gefahren wäre, wäre dieser Unfall gar nicht passiert. Das Problem ist ja gerade, dass rechtsabbiegende KFZ und geradeausfahrende Radfahrer gleichzeitig Grün haben.
Hallo Klapprad! Ist das – ganz sicher- an der konkreten Kreuzung so geregelt? Meistens schon, klar … kenne die Ecke halt nicht, komme da nie lang.
Und wieder kein Hinweis in der Pressemeldung bzgl. Helm.
Ob der in dem Fall verhindert hätte, dass sie bis „zur Unkenntlichkeit entstellt“ wurde? Klingt für mich etwas danach, als wäre der 30-Tonner ihr über den Kopf gefahren.
So oder so, solche Unfälle „fordern“ immer mehr Opfer, als einem bewußt ist. Die Rettungs- bzw. Wegräumkräfte, die ja nun sehr unmittelbar mit den Überresten konfrontiert werden, leiden unter solchen Erfahrungen mitunter ebenso.
Weshalb nun mehr Frauen von solcherlei Unfällen betroffen sind, als Männer, dürfte nicht leicht zu beantworten sein, da vielerlei Gründe hierfür denkbar sind und vermutlich wird die Antwort aus einem Sammelsurium aller Möglichkeiten bestehen.
Viel spannender aber ist die Frage, weshalb auf diese ja nun nicht gerade seltene Unfallform, nicht reagiert wird in Form von Aufklärungskampagnen und dergleichen mehr.
Muss erst ein „Enke“ (also ein wertvoller Promi) überfahren werden, damit dieses Thema es wert wird, auch mal ganz „oben“ in den Schrei- und Kreischmedien und vielleicht sogar in den verbliebenen seriösen Darstellungsorganen anzukommen?
@joshua: Ich kenne die Ampel auch nur aus Google-Streetview. Wenn Rechtsabbieger aber Rot hätten, müsste es eine extra Rechtsabbieger-Ampel geben. Die ist da nicht zu sehen. Daher gehe ich vom Normalfall „beide hatten Grün“ aus.
Ich kenne die Ampel, man fährt dort gleichzeitig mit Rechtsabbiegern.
Laut Streetview (ich hab das Detail nicht im Kopf) gibt es nicht mal eine Radwegampel, insofern müssten, wenn eine rote Ampel eine Rolle gespielt haben sollte, ja beide bei Rot gefahren sein.
Ziemlich unrealistisch – und über so eine Straße fährt sicher schon kaum ein hartgesottener Radfahrer bei Rot, dafür sind es zu viele Spuren und Abbiegerelationen.
@Klapprad: An fast allen Kreuzungen mit Extra-Fahrradampel wird diese früher rot als die korrespondierende Hauptampel. Meist nur wenige Sekunden, häufig aber auch mal 20 Sekunden – wohl eben um Rechtsabbiegenden Kfz auf der Fahrbahn (ohne eigene Richtungsampel) eine Zeit lang ein Abbiegen ohne „feindliche Verkehrsströme“ – hier gleich Fahrradfahrer – zu erlauben.
Laut Streetview gibt es dort eine Radwegampel (wenn wir noch von der Kreuzung reden, an der der Unfall geschah, auf den sich der Artikel bezieht).
Und man kann tatsächlich in Streetview erkennen, dass Haupt- und Fahrradampel dort mindestens fast zeitgleich – wenn nicht völlig zeitgleich – auf Rot umschalten:
goo.gl/maps/hYGg2 –> beide Ampeln grün
nur ein Streetview-Foto weiter, also wenige Sekunden http://goo.gl/maps/9xVhf –> beide Ampeln Rot
Wenn sich die Schaltung also seit dem Aufnahmezeitpunkt der Streetview-Fotos nicht geändert hat, sind entweder beide bei Rot gefahren, oder keiner.
@reclaim, hast Recht. Ich hatte einen Sichtwinkel in Streetview, bei dem die Ampel verschwunden war.
Die rote Ampel ist eine willkommene Ausrede für Abbiegeunfälle, ich erinnere mich z.B. an einen Unfall zwischen einem Bus und einer Schwangeren am Potsdamer Platz, bei dem der Bus rechts abgebogen war und die Frau umgefahren hat. In der Pressemeldung stand, dass die Frau bei rot gegangen ist … dennoch gehe ich davon aus, dass ein abbiegender Busfahrer sich nicht an der Fußgängerampel orientiert, sondern im Normalfall auf die Fußgänger achtet.
kleine verkehrspsychlogische deutung der statistik
Frauen fahren meiner erfahrung nach häufig deutlich defensiver als männer = auf dem radweg wo einer ist, zu weit rechts wo keiner ist.
mit so einem verhalten steigen schonmal die chancen von einem rechtsabbieger erfasst zu werden oder in eine offene Tür zu rauschen/ von einem zu eng überholenden erfasst zu werden.
@ reclaim: KMA/Straße der Pariser Kommune, in Hauptfahrrichtung: 20 sec gegen 50 bei 90 sec Umlauf
http://www.youtube.com/watch?v=uhWXi-1BdLA
Bernd Z schreibt: Auch bei der “sich plötzlich öffnenden Autotür” verunfallen überwiegend Frauen.
Vollkommener Käse. Dumme Behauptung, ohne jeglichen Beleg, man weiss garnicht, was das überhaupt aussagen soll, ausser kompletter Dummheit ihrerseits. Ich wünsche Ihnen so ein Erlebnis jedenfalls nicht, ich (männlich) habe wegen so einer Autotür (die von einem männlichen Vollidiot geöffnet wurde) eine Schraube im Arm. Ich hoffe sehr, wir beide begegnen uns nie.
Ich denke eine der Hauptursachen ist mangelndes Rollenverständnis…soll heißen, ein Großteil der Autofahrer fährt nie Rad und viele Radfahrer nie oder nur selten Auto.
Ich selbst mache beides recht häufig. Insofern weiß ich um die Problemchen des jeweils anderen.
Als Radfahrer muss man einfach wissen, dass es in bestimmten Situationen einfach besser ist, mal kurz zu verzögern wenn ein Kfz abbiegen will. Ein Lkw zB. sieht einen noch, solange er selbst noch gerade steht oder fährt, ist er im Abbiegevorgang ist es mit der Sicht vorbei und hier sollte man dann nicht auf seine Vorfahr bestehen. Genaugenommen darf man das dann auch nicht mehr. Vorfahrterzwingung ist auch ordnungswidrig.
„Ein Lkw zB. sieht einen noch, solange er selbst noch gerade steht oder fährt, ist er im Abbiegevorgang ist es mit der Sicht vorbei und hier sollte man dann nicht auf seine Vorfahr bestehen.“
Richtig, wenn der LKW-Fahrer nichts sieht, sollte er nicht fahren und demzufolge auf seinen Vorrang „verzichten“. Tut er aber, wie man an den immer gleichen Unfallgeschehen sieht, eher nicht. Das wird von Radfahrern verlangt. Gern auch noch postmortem.
P.S. Bin die letzte, die sich mit dem 40-Tonner anlegt.
@zarl:
Schöner Ton und tolle Argumentation mit dem „bei mir wars anders“.
Ich hoffe, wir beide begegnen uns nie, das würde ein ziemlich ödes Gespräch auf dem Niveau.
@Anke
Ich meine eigentlich, dass er guckt, bevor er anfährt. Ist er im Abbiegevorgang muss ich ihn auch machen lassen…nicht umsonst liegt die Anstoßstelle oft im hinteren Drittel des Lkw.
Bei Klemmis Tipp berühren sich zwei Ebenen:
Einmal die pragmatische – natürlich rechnet man mit Fehlern der anderen und reagiert darauf. Würde man das gerade in der Rechtsabbiegesituation nicht tun, hätten wir noch viel mehr tote Radfahrer.
Und dann eben die dogmatische – denn insbesonderebei der Rechtsabbiegesituation hat man als Radfahrer das Gefühl, dass viele Kraftfahrer absichtlich keine Vorfahrt gewähren unter dem Hinweis auf den „schwächeren Verkehrsteilnehmer“, der eben warten muss, weil es ihm ja nichts bringt, auf seinem Grab die Inschrift „ich hatte Recht“ stehen zu haben.
Übrigens ist der Radfahrer hier in einer besonderen Situation, denn mir sind keine weiteren Unfallursachen bekannt, bei denen immer wieder versucht wird, dem regelkonform Fahrenden besondere Sorgfaltspflichten aufzubürden. Kein Autofahrer, der einen Rotlichtradler umgefahren hat, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, nicht defensiv und vorsichtig genug gefahren zu sein.
Naja, und was bleibt am Ende? Ich mache es so wie Klemmi schreibt, lasse jeden Lkw vor mir abbiegen und warte dafür lieber ne Ampelphase mehr. Oder, wenns geht, überhole ich ihn dann eben links. Das mache ich nicht, weil ichs gut finde – eigentlich ist die Regelmäßigkeit dieser gefährlichen Situationen eine riesige Frechheit! – sondern, weil ich leben will.
Man muss aber auch sagen, dass dem Problem zumindest in Teilen bereits begegnet wird. Hier in Form von Abbiegeampeln, die den Rechtsabbiegeverkehr einige Sekunden vor dem Radverkehr freigeben, so kann der bereits wartende Verkehr seine Fahrt fortsetzen, bevor Radfahrer und Fußgänger die Fahrbahn geradeaus kreuzen dürfen. Danach ist das Rechtsabbiegen zwar weiter möglich, aber diese Fahrzeuge kommen dann idR von hinten aus dem Fließverkehr und können so Radfahrer besser sehen, da sie diese ja überholen oder eben hinter ihnen abbiegen.
@Klemmi:
Prominentes Beispiel Otto-Braun-Straße nach rechts in die Moll. Das läuft im „Optimalfall“ für die Autos so, dass quasi nahtlos von Nur-Rechtsabbiegephase in „volle“ Grünphase durchgefahren wird. Auf die Sekunde Rotlicht dazwischen wird öfter mal nicht geachtet, inebesondere wenn das letzte Fahrzeug in der Nur-Rechtsabbiegephase bei tiefdunkelgelb durchgefahren ist. Blöd nun halt: In dem Moment, wo diese Rot-Sekunde für die Rechtsabbieger kommt, wird der Rad- und Fußverkehr freigegeben. Ich habe da schon etliche Beinaheunfälle gesehen und fahre da extremst vor-/umsichtig los. Tun leider die wenigsten.
Ansonsten noch @Anke etc. in punkto „nur fahren dürfen, wenn auch sehen möglich“: Aktuell sitze ich für die BVG öfter mal in Bussen vorn am ersten Platz, oder stehe gelegentlich auch mal beim Fahrer. Da sieht man immer schön die Beinahe-Unfälle aus der anderen Perspektive. Highlights heute morgen: Bus biegt rechts von der Joachimstaler in die Kant ein (Fußgänger grün), nachdem alle Fußgänger augenscheinlich weg sind kommt noch eine bei Restgrün angehoppelt und läuft direkt in den Bereich zwischen 1. und 2. Achse ein, wo der gerade wieder in Bewegung befindliche Bus natürlich ihr grandios entgegengeschwenkt ist. Keine Chance, die mit ihrem Diagonalweg noch irgendwie sehen zu können. Toten Winkel exakt ausgenutzt und anschließend auch noch hirntot verhalten. Es fehlten wenige Zentimeter.
Genial auch der Radfahrer oben auf der Heerstr., der auf dem baulichen Radweg kommend ca. 3 Meter vor seiner Haltelinie/roten Radampel wartete. Genau rechts neben unserem Bus, vorher an die Hst rangefahren war und jetzt ebenfalls wartete. Nun bekommt an dieser Ampel erst nur der Bus Permissivsignal nach BoStrab, erst dann beginnen die anderen Grünphasen. Fahrer guckt beim leuchtenden Dreieck auf Radfahrer, fährt an, pünktlich als die rechte Front des Busses auf Höhe des Radfahrers ist tritt der schlingernd an und will auf die Fahrbahn. Hat natürlich immer noch rot. Busfahrer reagiert knapp aber cool mit scharf bremsen/Schlenker nach links, dass der das überhaupt noch gesehen hat grenzte an ein Wunder. 2 Hst weiter meint der Radfahrer dann auch noch, den Fahrer zur Rede stellen zu müssen. Ich hab‘ ihm nach meinem Einsatzende nur kurz die Kontaktdaten dagelassen, falls dieser papagaienhafte Idiot auf Teuermaterial sich auch noch beschweren sollte.
Wenn ich mir die Schoten so anschaue, die man aus der Busperspektive mit manchen Radfahrern so erlebt, dann wundert mich überhaupt nicht, dass es diverse Todesopfer im Konflikt zwischen Fahrrad und „großes Fahrzeug allgemein“ gibt. „Recht haben“ hilft uns Radfahrern nicht weiter. „Immer klein beigeben“ auch nicht, verlangt aber auch keiner. Was aber hilft, ist eine simple Grundregel: Fahre niemandem unerwartet in seinen Fahrweg. Und wenn die Verkehrsregelung eben genau das erfordert, dann muss man eben penetrant Blickkontakt herstellen. Und weil man nicht mit drölfzig vorbeifahrenden Autofahrern Blickkontakte kultivieren kann tut man als Radfahrer gut daran, an solche Verkehrssituationen mit einer Geschwindigkeit ranzufahren, die bereits vor der Gefahrenstelle irgendwie mit dem sonstigen Verkehr synchronisiert wird. Also immer z. B. auf der Höhe EINES Abbiegers bleiben, der einen schon bemerkt hat.
@ dan: Ja, alles nachvollziehbar. Ketzerische Frage: Was tut man denn mit denen, die nicht so gut daran tun wie beschrieben und mit 67 auf ihrem Omarad überfahren werden? Verbietet man Leuten das Betreten des öffentlichen Raumes, die keinen Führerschein haben oder die einen haben und die dabei gelernen Vorfahrtsregeln für sich in Anspruch nehmen wollen?
Also, schon klar, dass LKWs und Busse und sichtbehindernde PKWmodelle gefährlich eingeschränkt sind und dass das Wissen darum auch gehörig verbreitet gehört. Aber letztlich finde ich, liegt die Verantwortung für die Abwicklung eines sicheren Verkehrs bei denjenigen, von denen die Gefahr ausgeht, denn bewegen müssen sich alle in dieser Stadt, selbst dann, wenn sie irgendwie noch nicht, nicht oder nicht mehr ganz auf der Höhe dessen sind, was man von einem ordentlichen Fahrzeugführer erwartet (der dann oft genug diesem Anspruch selbst nicht gerecht wird).
@MichaelS:
Wenn ich nur mal die oben beschriebenen Situationen wieder aufgreife: Wäre es in einem der Fälle zu einem Unfall gekommen, dann hätten noch so viele zusätzliche Spiegel da nichts mehr genützt. Der Rennradfahrer hat etwas so intelligent und berechenbar gehandelt wie ein Mensch, der bei vollem Fließverkehr völlig unerwartet mal eben vom Gehweg aus auf die Fahrbahn geht und jemandem vors Auto rennt. Die Fußgängerin ist aus freien Stücken zu dicht an einen bereits wieder langsam anfahrenden, abbiegenden Bus herangetreten, und das auch noch in einer Situation, wo sie überhaupt nicht mehr die Straße queren konnte, weil der Bus die Furt bereits komplett blockiert hatte. Die Schrulle latscht also irgendwo hin, wo es nicht nur ihr nichts bringt, sondern sie sich auch noch aktiv in hohe Gefahr gibt.
Gegen solche Mitmenschen helfen keine technische Sicherheitsmaßnahmen und auch kein noch vorsichtigerer Fahrstil von Großkraftfahrzeuglenkern. Es ist eher ein Wunder, dass diese Menschen überhaupt so lange überlebt haben und sich nicht viel eher bereits z. B. im gefährlichen Haushalt umgebracht haben. Denn die dürften sich ja auch abseits des Verkehrs allgemein nicht sonderlich – ähem – überlebensfördernd durch die Welt bewegen.
Die von Dir angeführte 67jährige Oma ist da ein anders gelagerter Fall. Die peilt vielleicht nicht mehr alles, und gescheit Rad fahren kann sie rein körperlich wahrscheinlich auch nicht mehr. Spätestens letzteres sieht man ihr aber an. D. h. solange sie sich nicht ausschließlich mit Hechtsprüngen in tote Winkel vorwärts bewegt, wird sie von anderen Verkehrsteilnehmern zumindest mal wahrgenommen. Und vermutlich auch als unsichere Verkehrsteilnehmerin wahrgenommen. Da wiederum würde ich dann auch Rücksicht der anderen erwarten.
@ dan: Naja, wie gesagt, schon alles richtig. Das Problem sind aber aus meiner Sicht nicht die sich tatsächlich erratisch fortbewegenden Menschen in dieser Stadt, sondern dass man von vielen Seiten per se allen Opfern unterstellt, sie wären selbst schuld, hättens doch besser wissen können, von wegen mit LKW anlegen, Grabstein usw. Gut ablesbar an den Polizeimeldungen und den folgenden Presseberichten mit dem „versehentlich“ und „übersehen“ für Autofahrerfehler und „ohne auf den Verkehr zu achten“ für alle anderen.
Das Problem ist doch, dass man sich auch regelkonform und somit ggf. unwissend in Lebensgefahr bringt, nur weil man als Bürger der öffentlichen Raum nutzt. Natürlich muss man dem defensiv in akuten Situationen begegnen, und natürlich wird sich keiner wissentlich vor bzw. neben einen LKW schmeißen.
Trotzdem ist das ganze System beschissen. Dem Autoverkehr wird zu viel Raum, auch in den Köpfen vieler, zugestanden. Das muss man immer wieder kritisieren, darüber schimpfen, es in Frage stellen.
Der tote Winkel, der wurde mir schon als Kind gepredigt. Wirklich dagegen getan hat bis heute niemand was. Tausend Spiegel lösen das Problem bekanntlich nicht.
Ich kann dans Sichtweise nachvollziehen. Das ist in etwa auch die Sichtweise von Medien, Politik und Polizei. Tatsächlich bringen sich viele Fußgänger und Radfahrer selbst in Gefahr.
Was bei mir aber immer eine Gegenreaktion auslöst, ist, dass diese Argumentationsweise mich letztendlich nicht betrifft. Zieht man alle idiotischen Radfahrer und Fußgänger aus dem Verkehr, ändert sich der Alltag für jemanden, der sein Leben ohne Auto eingerichtet hat, ziemlich wenig. Ich kann weiterhin regelmäßig mit knappen, idiotischen Fahrmanövern rechnen, die mich tatsächlich betreffen. Allenfalls die Radfahrer auf dem Gehweg – eher Ärgernis als Gefahrenquelle – und die bei grüner Fußgängerampel mit vollem Tempo durchrauschenden Rotlichtradler wären weg. Ein kleiner, aber eben zu kleiner Fortschritt.
Eins finde ich hier in der Diskusion interessant…scheinbar wird hier davon ausgegangen, dass die StVO jede nur mögliche Situation im Straßenverkehr abschließende regelt.
Dem ist absolut nicht so. Es sind mehr oder weniger Richtlinien. Natürlich ausgenommen, die §§, welche mit Verwarnungs- oder Bußgelder belegt sind. Das sind in der StVO aber bei weitem nicht alle.
Grundsätzlich sollte man sich schlicht an §1 StVO halten, dann wird der Rest fast nebensächlich.
Und um mal etwas würze in meine Argumenation zu bringen. Wer im Straßenverkehr auf sein vermeintliches Recht pocht, ist schlicht dumm. Egal ob Fußgänger, Radfahrer oder Kfz-Führer.
Warum die Frau in dem vorliegen Fall ums Leben gekommen ist, wissen wir nicht. Nur sollten sich alle anderen Verkehrsteilnehmer soche Unglücksfälle immer wieder zum Anlass nehmen daran zu denken, dass niemand allein im Straßenverkehr unterwegs ist. Selbst dann nicht, wenn man gerade niemand anderen sieht.
Dumm ist allenfalls, dass eine dieser Gruppen quasi folgenlos die Rechte anderer ignorieren kann. Wenn man dann noch immer und immer wieder laut Rechteverzicht propagiert, wird daraus am Ende eine Aberkennung dieser Rechte.
@Dan:
Jo, ziemnlich bescheuerte Fälle, die Du da schilderst. Es gibt aber auch Busfahrer, die besser ebensolche nicht sein sollte. Habe so ein Exemplar vor kurzem in Frankfurt erleben „dürfen“.
Stehe noch vor nem Rewe, wo ich mir Frühstück geholt hatte, da höre ich ne Frau verärgert rufen und bekomme noch mit, wie sie auf der Straße gerade noch rechtzeitig bremsen kann, während der Gelenkbus, der sie heftig geschnitten hat, in die Haltebucht einfuhr. Hätte sie mit seinem Busarsch nochlocker von der Straße fegen können.
Ich habe zwar nicht alles mitbekommen, aber das was ich sah, sah mir verdammt nochmal nicht nach einem Fehler der Frau aus, sondern nach rücksichtlosem Buslenker.
Ich fuhr dann auch los und sehe wie die Frau vorne links vom Bus, auf der Straße, auf Höhe des Fahrerfenster steht und weiter an selbiges klopft. Wie ich vorne angelangt bin, öffnet jener auch mal sein Fensterchen und heraus schaut ein Gesicht, welches nur die eine Sprache sprach „Du kannst mich ma und überhaupt lmaA, ich versteh kein Wort, häää? Dudoof“, während die Frau in überraschend ruhigem Ton, aber dennoch bestimmt erklärt, dass er sie gerade gefährlich geschnitten habe und ER ihr auch schon öfter in letzter Zeit in der Weise aufgefallen sei. Schien also nicht die erste Begegnung der Beiden zu sein.
Als der Typ aber nur so tut als verstehe er kein Deutsch (türkischstämmiger Mann) – ich hatte dort neben der Frau angehalten -, meinte ich nur er solle in Zukunft ordentlicher Fahren, wenn er seinen Führerschein noch brauche. Kam nur wieder ein „hä?“ zurück und ich habs dann nochmal etwas klarer formuliert, dass wenn er weiter so fährt, sein Führerschein irgendwann weg ist und er dann keine Arbeit mehr hat.
Ich und die Frau fuhren dann weiter, sie regte sich auf und meinte nur, dass es ihn offensichtlich einen Scheissdreck interessieren würde, was sie meint. Machotype, läßt sich von Frauen erst recht gar nichts sagen.
Jo, nen paar Minunten später, an der Haltestelle von Tor 2 in Hoechst (großes Werksgelände), steht dieser Bus wieder in einer vertieft angelegten Haltebuch, ich fahre auf dem RAdweg an ihm vorbei, der Radweg verläuft links von der Haltebuch.
Ich sehe wie das Fahrerfenster offensteht, er seinen Kopf heraus hält und höre hinter mir dann noch ein verächtlich geruffenes „Du Spassti!“ und dann fuhr er auf meine Höhe auf und fuhr noch einige Zeit unmittelbar neben mir her und fuchtelte irgendwie in der Luft herum, machte dabei aber schlauerweise die Tür nicht auf.
Der Bus war übrigens ziemlich voll besetzt.
Und verdammt, ich hab den Brief an seinen (Noch-)Brötchengeber immer noch nicht abgeschickt. Bezweifle zwar, dass es was bringen würde, denn so wie der fährt und sich verhält, kann ich mir nicht vorstellen, dass es nicht bereits öfter mal klare Beschwerden gegeben hat, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und manchmal gewinnt Schalke dann doch mal wieder. 😀
Heute , Spandauer Straße Ecke Anna-Louisa-Karsch-Straße:
Lkw biegt so schnell ab, dass ich gleich anhalte und etwa an der Wartelinie des Radwegs stehenbleibe. Immerhin hat er die Fußgänger bemerkt und bleibt wenigstens wegen denen stehen. Und sein Nachfolger (Pkw)? Merkt nicht, dass ich nur wegen der Vorfahrtnahme des Lkw dort stehe und weiterfahren möchte – und stellt sich zum Abbiegen schräg auf dem Radweg (muss wegen dem auf die Fußgänger wartenden Lkw ja auch stehen). Letztendlich hab ich die Fußgängerfurt genommen und bin im Schutze der Fußgänger gefahren …
Und woran liegts? Man muss unbedingt eine Spur zum Parken vorhalten. Es bleibt eine so enge Fahrspur, dass dort ein Radfahrer nicht mehr überholt werden könnte. Dafür gibts auf dem Gehweg einen schönen, rot gepflasterten „Radweg“, der einen genau in diese Situationen hineinführt.
Verkehrspsychologisch einfach nicht mehr zeitgemäss diese Straßen. Voll Sechziger oder was immer. Vielleicht mal einen Trennschleifer an den Vorbau montieren?
Heute schwer verletzte Seniorin an Kreuzung Zehlendorf Leiche. PM der Polizei frisch raus unter http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/376931/index.html
Bin heute nachmittag gg. 17 Uhr dort vorbeigekommen, die Markierungen von der Unfallaufnahme sind dort sehr gut zu sehen. Sattelschlepper aus Teltower Damm nach rechts gg. Radfahrerin vom nicht benutzungspflichtigen Hochbord-Radweg.
http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/376931/index.html
…wenn da steht, dass der unfallverursacher „grün“ hatte, impliziert das, dass die überfahrene „rot“ hatte, oder wie soll ich das verstehen?