„Ein 48-jähriger Radfahrer wurde gestern Nachmittag bei einem Verkehrsunfall in Baumschulenweg schwer verletzt. Der Mann war gegen 17 Uhr 10 die Baumschulenstraße in Richtung Treptower Park gefahren, als ihn ein 43-Jähriger mit seinen LKW beim Überholen streifte. Der Radler stürzte rechts gegen die Schutzplanke und sein Fuß wurde von dem Anhänger der Zugmaschine überrollt. Der 48-Jährige kam mit dem Notarztwagen zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus.“
Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 0870 vom 11.03.2011 – 09:25 Uhr
Dem schwerverletzten Radfahrer wünsche ich, dass er diesen Horrorunfall ohne bleibende Schäden überlebt.
So ein Unfall macht deshalb so betroffen, weil sehr viele Radfahrer so etwas als Fast-Unfall erlebt haben. Wenn ich einen LKW mit Anhänger sehe, dann klingeln alle Alarmglocken. Gerade bei Baufahrzeugen als Gespann pendelt der Anhänger unglaublich weit nach links und rechts, dafür reicht die kleinste Fahrbahnunebenheit aus. Häufig habe ich das Gefühl, dass die Fahrzeugführer es gar nicht mitbekommen, dass der hintere Teil so nah an anderen Verkehrsteilnehmern vorbeirauscht. Auch Fußgänger sind davon betroffen, wenn sie an einer Ampel nah am Fahrbahnrand stehen.
Tja, würden sich die lieben BERUFSKRAFTFAHRER!!!111einselfzig einfach mal an die scheiss Regeln halten und Radfahrer mit mindestens 1.5m seitenabstand ( zum linken Lenkerende wohlgemerkt) überholen würde sowas nicht passieren.
Balschkoallee ist das regelmäßig so das man von den lieben LKW auf ner locker 2 spurigen Straße natürlich in der kurve mit 50cm Abstand überholt werden muss, weil der Herr Berufskraftfahrer sich zu fein ist für die Kurve abzubremsen und ganz links zu fahren wie es sich gehört.
Können wir einfach alles über 3.5t in der Innenstadt verbieten? Wäre das einfachste, denn an ein vernpnftiges Verhalten von Verkehrsteilnehmern egal welcher Fahrzeuggattung glaube ich nicht mehr…
Gute besserung an den Radfahrer!
Also so pauschal möchte ich Berufskraftfahrer nicht verurteilen, da unter ihnen zwar einige Mörder, aber auf der anderen Seite auch einige der besten Fahrer auf Deutschlands Straßen sind. Ich bemerke häufig auch Fahrzeuglenker, die vorbildlich eindeutig, dennoch zügig, aber mit Rücksichtnahme fahren. Die Gefährlichkeit eines 40-Tonners ist einfach viel größer, weswegen ein A**** darin mehr auffällt, mich drängen auch immer wieder welche ab. Aber es gibt mittlerweile auch sehr viele geduldige, freundliche und zuvorkommende Bus-, Taxi-, oder LKW-Fahrer bei denen ich mich gerne motivierend bedanke.
…auch wenn mich gerade mal wieder ein Gespann in die ewigen Radgründe schicken wollte….in einem solchen Fall rumpelt halt der Anhänger über einen Bordstein, Außenspiegel, Poller….oder Radfahrer. Passt schon, merkt man ja nichts und Kratzer stören auch nicht. Da die Menschen wohl nicht besser werden hoffe ich auch auf seitlichen Radar, wie er zur Abwendung der Stauauffahrunfälle ja auch irgendwann kommen wird.
@Ze sad kohl:
Gerade wir sollten doch wohl keine pauschalisierten Verbote fordern angesichts von definitiv auch vorhanden Radchaoten (wie bei allen Verkehrsteilnehmern). Aber ein paar Jahre Knast hielte ich für angemessen und abschreckend. Auch wenn der Übergang zwischen bewusster Fahrlässigkeit und Eventualvorsatz fliessend ist, halte ich ob des berufsmäßig überragenden Wissenselementes hinsichtlich Gefahr und Möglichkeit der Gefahrverwirklichung einen Rückzug auf „Wird schon gut gehen“ nicht für glaubwürdig. M.E. lässt sich damit eine vorsätzliche qualifizierte Körperverletzung und selbst ein Totschlagsversuch rechtfertigen. Damit vertrete ich jedoch eine Mindermeinung und es wird wieder bei etwas Geldstrafe für eine fahrlässige Körperverletzung bleiben, wenn überhaupt.
80% des Ärgers den ich in der Stadt mit Autisten habe wird von Berufskraftfahrern verursacht, Taxi, LKW, Bus, Müllkutscher oder Paketfahrer.
Ich reg mich ja auch hauptsächlich darüber auf das es ihr verdamter Job ist ein Fahrzeug zu bewegen also kann ich auch erwarten das sie das a) können und b) die dazu gehörigen Regeln beherrschen und c) einen Charakter haben der zum führen von schwerem Gerät geeignet ist.
Ich weiss ich erwarte zuviel Professionalität von vermeintlichen Profis…
Dennoch glaub ich das schwere Gespanne insbesondere mit Anhänger, in der Innenstadt nix zu suchen haben, alles zu Eng zuviele Ampel zuviele „schwächere“ Unterwegs.
Was ähnliches wäre mir fast mal mit einen Gelenkbus passiert. Überholabstand stimmte einigermaßen, aber dann viel zu früh eingeschert. Glücklicherweise an einer Stell wo man sich auf den Gehweg retten konnte. Wahrscheinlich unterschätzen die Fahrer die Geschwindigkeit von Rädern und gucken dann nicht mehr beim Einscheren.
Hallo zusammen! Voran: Dem Geschädigten wünsche auch ich eine baldige Genesung und möglichst vollständige Wiederherstellung … Alles Gute!
Lieber „Ze Sad Kohl“ … ganz klar könnten einige Deine Kommentare für etwas drastisch halten, aber bei mir ist das z.B. so: nachdem ich wie heute gerade erst wieder ernsthaft bedroht worden bin von einem Autofahrer (hier mal kein Berufskraftfahrer) können mir Auto-(fahrer!)-kritische Kommentare zu so einer Meldung gar nicht drastisch genug sein.
Was ist mir passiert? Ich habe derzeit weite Strecken durch die Stadt, beruflich bedingt, mal eben morgens 17km, gerade eben wieder 12km, zwischendrin mal „nur“ 5 oder 6km.
Also: Ich fahre in der Früh gegen Acht die Amrumer Straße am Rudolf Virchow Klinikum nach Südosten entlang, auf der rechten Spur der zweispurigen Straße, so wie hier oft empfohlen „selbstbewusst dort, wo das rechte Rad des Autos spuren würde“. Halte ausreichenden Abstand zu dem Parkverkehr vom Krankenhaus, der morgens rege ist. Die Straße selbst aber recht flüssig befahrbar, das Überholen für die Autofahrer untereinander und auch von mir ist durch große Lücken eigentlich problemlos.
Mich schneidet dann ein silberner Mercedes S-Klasse Kennz. B-SK (oder CK?) 747, er fährt wenige cm links von meinem Lenker mit den „innerstädtischen strammen 50“ vorbei. Allein der Windstoss und der rasende Blechhaufen jagen mir einen Riesenschreck ein. Ich fange das Rad ab, rufe noch „Hey“ – und das hat der Automobilist wohl gehört (Fenster rechts vorne stand halboffen).
Der Typ bremst ab, bremst mich aus, so ein junger blonder geschniegelter Bodybuildung Typ, Marke hormongeschwängert und keine Affektkontrolle, und brüllt durch das offene Fenster sofort los: „Du Scheisser mit Deinem Piss-Fahrrad – hau ab von der Straße!“.
Sehr angenehmer Tagesbeginn.
Es gibt keinen Radweg an der Stelle, ich habe Recht zu fahren wo ich gefahren bin, ich habe keine Ordnungswidrigkeit oder gar Strafttat begangen. Interpretation:
– Meine Anwesenheit als Radfahrer reicht für eine heftige Provokation scheinbar aus.
– Der Mercedesfahrer hat das Engüberholen durch seinen nachfolgenden aggressiven Kommentar klar als absichtlich geschehen zu erkennen gegeben, damit erfüllt sein „pädagogisches“ Verhalten meiner Meinung nach klar den Strafbestand einer Nötigung.
– Dazu kommt der Tatbestand einer Beleidigung.
– Gefährdung.
– Bedrohung.
– Das Ausbremsen erneut eine Nötigung.
Leute, bitte kommentiert das doch mal bzw. helft mir mit euren Vorschlägen wie man damit verfahren könnte. Der Typ war wie gesagt so ein eher als Schläger einzuschätzender aggressiver Mensch, mit dem man an Ort und Stelle ungern „argumentiert“. Er hatte eine Beifahrerin (= Zeugin „für jeden Quatsch“ vor Gericht) mit drin, ich war, wie das so oft ist, als Radfahrer ohne Zeugen allein unterwegs.
Wenn ich in der Vergangen der Verkehrspolizei solche Vorkommnisse meldete, machten die einem schnell klar: (Straf-) Anzeige aufgeben, sonst ist es eh egal. Dass die zu bestimmten Kennzeichen Auffälligkeiten im Straßenverkehr sammeln und dann ggfls. mal eine Medizinisch-Psychologische Untesuchung bei solchen meiner Meinung nach nicht verkehrstauglichen Autolenkern vornehmen ist reine Illusion.
Andererseits muss man sich natürlich fragen, ob einem die Zeit und der Ärger, welche mit einer Anzeige verbunden wären, sowie auch das „gefühlte Bedrohungsszenario“ durch eben solche unangenehmen Zeitgenossen das alles wert sind.
Mich ermüden diese Vorkommnisse, ich weiß nie wohin mit meiner Wut und Hilflosigkeit. Fast möchte ich der Polizei mal mitteilen, dass ich die Leute verstehe die in Berlin Kraftfahrzeuge anzünden. Ich täte das nie, ich halte das klar für ungesetzlich und einen Rechtsbruch. Aber was die täglich erlebten Rechtsbrüche mit unmittelbarer Gefährdung meines Lebens angeht komme ich auch gelegentlich zu einer anderen Bewertung im Sinne einer Verschiebung rechtlicher Maßstäbe.
In unserer Stadt passiert eindeutig zu wenig zum Schutz der nichtmotorisierten Mehrheit (auch Autofahrer sind oft nichtmotorisiert unterwegs). Ich fühle mich allein gelassen, als Steuerzahler und daduch indirekten Blechlawinen-Mitfinanzierer betrogen, belogen, links liegen gelassen, in eine Sackgasse gedrängt. Alles ähnelt einer Kapitulation: Nichts machen, nur noch Nebenstraßen befahren oder das Rad gleich stehen lassen, sich umfahren lassen mit Todes- oder“nur“ Verletzungs-Folge, oder aber Zähne zusammenbeißen, stoisch nach vorne schauen, nicht nachdenken. U.s.w..
Würdet ihr den Menschen anzeigen? Habt ihr solche Erlebnisse, gar wie ich häufig? Wie geht ihr damit um? Kann man mehr Öffentlichkeit schaffen ohne gleich als linker Spinner, Fahrradrambo oder Utopist zu gelten?
Grüsse! Joshua
“ Der Typ bremst ab, bremst mich aus, so ein junger blonder geschniegelter Bodybuildung Typ, Marke hormongeschwängert und keine Affektkontrolle, und brüllt durch das offene Fenster sofort los: “Du Scheisser mit Deinem Piss-Fahrrad – hau ab von der Straße!”. “
Hättest ihn fragen sollen ob er schonmal versucht hat seinen wagen im gipskorsett zu fahren.
Hallo Sebastian! Du überschätzt mich. ICH wäre nach so einem Kommentar von DEM Gipskorsett-reif gehauen worden, so mein Eindruck. Ist aber, nebenbei, auch nicht so meine Art der „Argumentation“. Liebe Grüsse! Joshua
@ Joshua: Ein Vorschlag aus dem Velomobilforum (auch der ganze thread dreht sich um solche Knaben und wie man damit umgeht), finde ich sehr konstruktiv und hab nochmal nachgefragt:
http://www.velomobilforum.de/forum/showthread.php?26368-Krieg-der-Autler&p=327630#post327630
Konkretisierung:
http://www.velomobilforum.de/forum/showthread.php?26368-Krieg-der-Autler&p=328359#post328359
Anzeigen führen nur dazu, das man registriert ist und allenfalls zu Gegenanzeigen oder Maßnahmen der Justiz. Also lieber nicht behördlich beschweren.
In Gegenden, in denen sowas mehrfach vorkommt, sollte man Pfefferspray dabei und griffbereit haben. Sofern man es nicht offensichtlich vorzeigt, wird nicht darauf geachtet, was man da in der geschlossenen Hand hat.
„stürzte rechts gegen Schutzplanke“: nur dort möglich, quasi die engste Stelle der ganzen Straße. http://maps.google.de/maps?q=Baumschulenstra%C3%9Fe&oe=utf-8&client=firefox-a&ie=UTF8&hl=de&hq=&hnear=Baumschulenstra%C3%9Fe,+Berlin&ll=52.458402,13.478454&spn=0,0.006866&t=h&z=18&layer=c&cbll=52.458493,13.478579&panoid=DIQU0PB2Tvzb46HNvZ73mQ&cbp=12,34.74,,0,4.09
Hallo Electra! Hallo Michael!
Der Einsatz von Pfefferspray bedeutet Waffengebrauch (ggü Unbewaffneten). Auch wenn immer so getan wird als wenn das eine nette „kleine Handtaschenlösung“ ist, es bedeutet: sich selbst in Unrecht zu setzen.
Außerdem könnte man entwaffnet werden u.s.w..
Meinem heutigen Schädiger und Widersacher traue ich eher zu mir ein Pfefferspray zu entreissen, das gegen mich zu wenden, oder unter Zeugenschaft seiner Begleiterin mich eines bewaffneten Übergriffes zu bezichtigen, als dass ich mir zutraue dieses Spray ihm gegenüber sinnvoll einzusetzen.
Es war eben einer dieser Typen bei denen bei mir ein natürlicher Fluchtreflex einsetzt. Was sollte man denn da sinnvoll tun? In das Auto sprühen oder auf das Gegenüber wenn eine Tätlichkeit droht oder beginnt?
Da hätte man a) als Flüchtender in der Berliner Innenstadt sofort eine Horde Auto fahrender oder sonstiger Verfolger am Hals. Oder aber man bleibt vor Ort, und der geht etwaig mit tränenden Augen erst recht auf einen los.
In jedem Fall riskiert man selbst eine saftige Anzeige und körperliche Schäden.
Ich arbeite in einer Notaufname, das sei am Rande erwähnt. Die Pfefferspray-Nummer sehe ich zu meinem vorliegenden Problem als übertrieben an, in anders gelagerten Fällen bestenfalls als sinnlos oder gar schädlich für den Anwender, die Anwenderin. Die Polizei wertet so etwas seeeehr ernst. Und: Kein Mensch übt so etwas. Gerade die Leute aber, die solche Dinger als Homöopathie-Waffe tragen müssten üben. Im übrigen dann auch ganz grundsätzlich die Selbstverteidigung .
Aber: Danke für Deine Antwort, ich sehe das halt anders.
Ebenso @Michael: Danke für die Verlinkung des velomobil-Forums, mit Einträgen etwa zu der Thematik.
Das sind ja heftige Auseinandersetzungen … Pflasterstein durch’s Fenster u.s.w..
Zu Helmkamera, Anwalt u.s.w. habe ich mir zwar Gedanken gemacht. Andererseits will ich einfach nur schadlos ans Ziel kommen. Ich wüsste vor lauter gefilmter automobilisitischer Gesetzesverstösse derzeit nicht wo anfangen mit anzeigen, publik machen. Bei der Polizei würde ich als Dauerquerulant durchgehen, denke ich.
Und das mit der Abmahnung habe ich auch nicht verstanden. Im Strafrecht? Als zivilrechtliche … ja, was … Ermahnung und/oder Rückfallsprophylaxe?
Wenn man beispielsweise die Internetwache der Berliner Polizei öffnet gibt es für den online-Eintrag die Auswahl „Meldung“ oder „Anzeige“. Nicht aber einen Antrag auf Abmahnung eines Mitbürgers.
Ich kenne einen anderen Begriff: ggü jemanden „einen Rechtstitel erwerben“. Ich habe dieses letztere aber immer für ein im Eigentumsrecht verankertes Konstrukt erachtet. Hat das was miteinander zu tun?
Danke für die Antworten. Der noch suchende … Joshua
So wie ich das jetzt verstanden habe, liefe das in deinem Fall so: Du lässt den Fahrer ziehen (evtl. blickst du dich noch nach nem Zeugen um, der seine Verbalattacke mitbekommen hat), notierst dir das Kennzeichen, merkst dir das Gesicht des Fahrers. Dann Anfruf Polizei, Aktenzeichen des Tagebucheintrags geben lassen und mit diesen Infos zu dem Anwalt deines Vertrauens. DER macht dann den Rest, du bist nur noch Nebenkläger und trittst (in der Regel) nicht in Erscheinung. Ich denke mal, das hört sich nach nem gangbaren Weg an. In deinem Fall wird das ganze in der Tat ja etwas erschwert/verunmöglicht, wenn der Täter eine willfährige Pseudozeugin für sein tadelloses Verhalten hat. Ist aber eher die Ausnahme, denke ich. In Gesellschaft sind die Leute meistens etwas gehemmter, sich wie Idioten aufzuführen.
@joshua
nochmal kurz:
ich versuche immer so and die sache ranzugehen: solange es nicht zum unfall kommt und nur beleidigungen stattfinden, hat es keine konsequenz für mich und wird abgehackt. manchmal kann es auch helfen, wenn du versuchst dich in die lage des anderen hineinzuversetzen.
Wie würdest du denn reagieren, wenn ein gutaussehender sportlicher typ, voller elan und dynamik, scheinbar mit sich und der welt im einklang, vor dir mit dem fahrrad fährt und du stiernacken fährst mit deinem sportwagen dahinter. ein sack kartoffeln hat mehr grips als du und musst die ganze zeit hinterherzuckeln.
Hallo Michael S und Sebastian! Danke, vielen Dank noch mal für eure Kommentare. Das mit dem Rechtsanwalt hebe ich mir noch auf, scheue ein wenig Aufwand und Kosten (außerdem eben wirklch diese blöde zu vermutende Pseudozeugenschaft). @Sebastian: Sehr aufbauend, merci! Bin zwar geschätzte 15 bis 20 Jahre älter als besagter Autoprotzer, aber sicher deswegen keine schlechte Partie. Auch ohne Muckibude, oder gerade deswegen. Jetzt wo der Frühling um die Ecke schaut wird es sowieso recht schnell offensichtlich wer das echte Genuss-Fortbewegungsmittel nutzt.
Beste Grüsse! Joshua
@Joshua:
Generell scheit es mir für Radfahrer meist sinnvoll, sich erstmal konflikt- und kontaktvermeidend zu verhalten. Wenn jemand blöd rumhupt, ignorieren. Wenn jemand knapp überholt und es einfach nur knapp, aber nicht bedrohlich war, auch ignorieren. Man kann oft eh nicht viel ausrichten, und wenn man es dann doch versucht, belastet man sich emotional zunächstmal selbst.
Bei Leuten, deren Verhalten mir gegenüber eine gewisse Reizschwelle überschreitet, greife ich sofort zum Bügelschloß. Entweder Windschutzscheibe oder auf den Schädel. Keine Diskussion, ist eh zwecklos. Sofort draufhauen, Überraschungsmoment nutzen und weg. Wir leben in einer Millionenstadt, da fällt nichts auf einen zurück. Und Autofahrer, die mal richtig Schaden an sich selbst oder am Material hatten, werden sich zukünftig zurückhaltender verhalten (oder evtl. nicht mehr fahrfähig sein).
@ Joshua
Ähnliches ist mir vor zwei Jahren passiert. Am besten Du suchst dir ein passendes Fahrradblog, schreibst Dir in den Kommentaren alles von der Seele und trainierst Dich in Demut.
Anzeige wird wegen mangelnden öffentlichen Interesses in unserem Rechtsstaat eingestellt und mit entsprechenden aggressiven Maßnahmen, wie sie oben geschildert werden, bestrafst letztenendes Du Dich selber.
Entspanne Dich und freu Dich auf ein langes Leben, lass Deine Wut konstruktiv an den verantwortlichen Behörden aus. Das hilft dann uns allen!
@ dan: Was ist daran besser, als die Bedrohung mit der Motorhaube? Bügelschloss auf den Schädel zu propagieren, ist pures alttestamentarisches Verhalten. Kopfschüttel.
Vielleicht fehlt dir die nötige Eignung, ein Fahrrad zu führen. Ich empfehle eine MPU.
also hier das update aus dem Velomobilforum:
http://www.velomobilforum.de/forum/showthread.php?26368-Krieg-der-Autler&p=328410#post328410
Ich glaub, ich mach mich mal auf die Suche nach einem passenden Anwalt für solche Fälle.
@MichaelS:
Ich habe für die Zahl an Kilometern, die ich im Stadtverkehr unterwegs bin, eigentlich sehr, sehr wenig Streß. Außerdem glaube ich, dass ich durchaus unterscheiden kann zwischen Verkehrssituationen, die durch „dumm gelaufen“, „der Typ kann einfach nicht fahren und ist überfordert“, „hat mich wirklich übersehen“, „wollte dummdreist nur noch eben die Lücke nutzen“ einerseits und echter Aggressivität von Autofahrern andererseits entstehen.
Und wenn es dann mal zu Situationen kommt, die nicht mehr tolerabel sind, dann halte ich tatsächlich „alttestamentarisches“ Vorgehen für geeigneter als Gutmenschelei und Pazifismus. Wer sich nämlich alles gefallen läßt, der wird auch immer häufiger zum Opfer. Wer hingegen mal Gegenwehr leistet, zeigt Schranken auf.
Über „Moral“ und „Legalität“ brauchen wir nicht zu diskutieren.
Übrigens gab es gestern noch einen Unfall, der – wie die Polizei schreibt – vermutlich tödlich für den schwerverletzten Radfahrer ausgehen wird. Dazu wirds noch einen eigenen Blog-Artikel geben.
Nach wie vor ist es meines Erachtens ein Problem, dass Polizei und Medien Unfallursachen in ihrer Darstellung falsch priorisieren. Die in den letzten Tagen hier immer wieder diskutierten Pressemeldungen schaffen ja nicht nur ein Umfeld von Feindseligkeit und Vorurteilen, sondern auch eine Fehleinschätzung bis hin zur Nichtwahrnehmung eigenen Fehlverhaltens seitens der Autofahrer. Der Aussage, die Fußgänger / Radfahrer verursachen die meisten Unfälle, würde wohl ein Großteil der Bevölkerung zustimmen – statistisch siehts anders aus.
Tatsächlich ist den meisten wohl gar nicht bewusst, wieviel Überholabstand sie eigentlich einhalten müssen. Denn sowas ist bei Polizei und in den Medien einfach kein Thema. Das Bewusstsein, beim Nahüberholen gegen die STVO zu verstoßen, fehlt in den Köpfen der Leute, und so passiert so ein Scheiß!
Wirklich übler Unfall. Die Situation kennen wir wohl alle. Ich kann da wirklich nur jedem raten die Spur dicht zu machen. Nicht zu weit rechts. Ich zum Beispiel fahr rotzfrech genau in der Mitte der Spur. Wer mich ordnungsgemäß überholen will, muss die Spur sowieso wechseln und das zu nahe Überholen fällt dann meist flach.
Kann man nicht einfach mal diese Verkehrsinfo-Tafeln zu was vernünftigerem gebrauchen als nur „Gute Fahrt“ zu wünschen, wenn mal kein Stau angekündigt werden muss? Wäre doch mal eine gute Nachhilfe-Fläche. „Fussgänger sind auch Menschen“ oder „1,50m Abstand beim überholen eines Radfahrers“ oder „Kreuzungen nicht zuparken, Kinder brauchen freie Sicht“ oder, oder, oder…
„“““““# arvo schreibt:
Freitag, 11.03.2011 um 23:03
Anzeige wird wegen mangelnden öffentlichen Interesses in unserem Rechtsstaat eingestellt und mit entsprechenden aggressiven Maßnahmen, wie sie oben geschildert werden, bestrafst letztenendes Du Dich selber.“““““
Zumindest dann, wenn Radfahrer die Opfer sind.
Da stellt die Staatsanwaltschaft sogar die Ermittlungen ein ohne die Augenzeugen zu befragen. Für eindeutige Fakten interessiert die Staatsdanwaltschaft sich schon mal garnicht.
Ich musste das in zwei Fällen schon selber erfahren.
Das der Pkw/Lkw einen Abstand beim Überholen von 1,50 m einzuhalten hat, zeige ich jedem, der hinter mir fährt:
http://www.adfc-berlin.de/verein/stadtteilgruppen/reinickendorf/862-warnwesten-und-t-shirts-15-m-abstand.html
…und wir haben es getestet. Mit dieser Weste wird man auch kaum noch angehupt oder belehrt, wenn man den nichtbenutzungspflichtigen Radweg nicht benutzt und auf der Fahrbahn fährt.
Ich habe ein ähnlich formuliertes Rennradtrikot, aber einen Unterschied habe ich persönlich noch nicht feststellen können. Aber was soll man von Autofahrern erwarten, die einen nachts schneiden und dann meinen, sie hätten mein 140-Lumen-Rücklicht nicht gesehen. Geschrei und Gesten werden auch nicht wahrgenommen, ein Antippen des Kotflügels findet aber sofort Gehör.
Bernd, die Westen sind ja schon mal nicht schlecht, allerdings ist die Graphik darauf nicht eindeutig genug. Der Abstandspfeil liegt auf Höhe der Räder, so daß beim Autofahrer der Eindruck entsteht, es ginge um den Abstand seiner Räder zum Rad des Radfahrers.
Richtig aber ist der Abstand zwischen Außenspiegel und Lenkerende!
Die 1,5 m sind auch nur der minimale Abstand. Je schneller ein Dosenlenker unterwegs ist, desto größer muss der Abstand sein. Auch bei Fahrrädern mit Anhängern oder Steigungen muss der Abstand größer sein. In vielen Gerichtsurteilen stehen 2 oder sogar 2,5 m als Mindestabstand.
Letztendlich ist die ungenaue Beschreibung in der StVO, die ja nur von einem „ausreichenden Seitenabstand“ spricht, schuld. Das wiederum interpretiert jeder für sich.
Mehr Öffentlichkeitsarbeit scheint wirklich angesagt zu sein.
Gute Besserung dem verletzten Radfahrer.
Vom Herzen her finde ich es eigentlich fast positiv, dass ausnahmsweise mal etwas nicht preußisch-deutsch auf abstrakter Ebene überreguliert ist, sondern tatsächlich auf Situationsabhängigkeit abgestellt wird. „Angemessener“ Abstand.
Wenn ich mir im täglichen Stadtverkehr so anschaue, welche Überholmanöver „gut funktionieren“ und welche „weniger gut“ funktionieren, insbesondere bezogen auf situative Abstände, Wiedereinscheren usw., dann sind die gefährlichen Pkw-Fahrer auch diejenigen, die regelmäßig mit anderen Autofahrern in Konflikt kommen. Kann man doch oft genug beobachten, weil man auf stark befahrenen Strecken oft etliche Ampeln weit so mehr oder weniger mit den gleichen anderen Verkehrsteilnehmern unterwegs ist.
Von daher tendiere ich auch zu der Vermutung, dass die meisten Falschüberholmanöver schlicht auf Unvermögen, sicher und vorausschauend zu fahren, zurückzuführen sind. Und nichts mit Fahrradfahrern speziell zu tun haben. Auch Motorräder und „Knutschkugeln“ werden gelegentlich beim Überholen übel geschnitten.
Dem gegenüber stehen dann andererseits Fahrer, die extrem akkurat fahren und mit denen man auf engstem Raum geschickt interagieren kann, so dass alle möglichst schnell durch irgendeine Engstelle kommen. Gibt’s auch, und wenn man merkt, wie ein konkreter Autofahrer tickt, dann kann man auch mal Manöver auf 10 cm Abstand fahren, damit eben beide zügig und ohne Notwendigkeit für eine Bremsung irgendwo durchkommen.
Meine besten Wünsche zur baldigen Genesung des Opfers. Leider gab es Ende letzter Woche im Raum Köln einen wesentlich tragischeren Unfall mit ähnlichem Sachverhalt, bei dem eine 20jährige zu Tode gekommen ist.
@Joshua: Es gibt immer wieder Autofahrer die denken, so bald ein Radfahrer auf einer Autospur unterwegs ist, dass dieser ein Hindernis darstellt und nichts auf der Straße zu suchen hat. Meistens sind diese Fahrzeugführer mit einem Tunnelblick unterwegs…
Ich hatte erst am Samstag den 12.März so einen ähnlichen Fall in Cottbus. Auch der Fahrer ließ an der nächsten Kreuzung sein Fenster herunter. Ich habe zu ihm nur gesagt: „Immer schön cool bleiben“ – auch wenn ich ihm liebend gerne eine reingehauen hätte.
Aber: Es hilft nichts, sich darüber aufzuregen. Er ist es nicht wert.
@ Bernd Z.: Solche Westen/Trikots habe ich schon mal auf ner Sternfahrt gesehen. Sollte ich mir auch zulegen…
@“Was ist daran besser, als die Bedrohung mit der Motorhaube?“
Ich lebe in einer Stadt, in der Radfahrern keine nennenswerte Rechte zugestanden werden. Wer hier auf Fahrbahnen fährt, ist freiwild, auch für die Justiz. Da kann ich gewaltsame Gegenmaßnahmen jedenfalls verstehen, denn ansonsten bleiben nur noch Bus und Bahn.
Danke für den Link, RadlerAndi! An der Stelle besteht sogar Überholverbot, wenn ich die Fahrbahnmarkierung richtig interpretiere.
@Joshua: Ich habe mal eine Weile Anzeigen erstattet und mache das gelegentlich weiterhin, auf der Wache, im www. Sie wurden alle nach mehr oder weniger Monaten eingestellt. Oftmals hat man sich auf der Wache lange gewehrt, sie überhaupt anzunehmen (ist doch nichts passiert, haben Sie Zeugen?, zu dichtes Überholen ist OWi, keine Straftat …)
Vor einem halben Jahr wurde mein Begleiter von einem Autofahrer – nach zu engem Überholen mit Berührung – geschlagen (mehrere Zeugen).
Noch laufen zweierlei Ermittlungen:
a) Täter bisher nicht ermittelt; u.a. wurden den Zeugen nach 5 bis 8 Monaten (alte) Fotos von 6 ähnlich aussehenden Männern (darunter das des Fahrzughalters?) vorgelegt
b) mein Begleiter hatte damals, um den Fahrer zur Rede zu stellen, sein Rad an der roten Ampel vor dessen Auto gestellt: Gegen ihn wird „von Amts wegen“ wegen Nötigung ermittelt …
Mich ärgert das Ganze zunehmend: Ein Kfz-Kennzeichen reicht nicht aus, wenn derjenige die Aussage verweigern kann, um sich oder Angehörige zu schützen. Zur Identifikation erst Monate nach dem Vorfall (alte) Bilder von ähnlich aussehenden Personen vorgelegt zu bekommen, hilft nicht weiter. (Oder haben nur ähnlich aussehende Personen Zugriff auf das Fahrzeug?)
Die Kombination „Körperverletzung gegen Unbekannt“ (wird ggf. eingestellt) und „Nötigung gegen Geschädigten“ (wird ggf. weiterverfolgt) finde ich sogar ärgerlich.
Und ich kenne aus meinem Umfeld mehrere ähnliche Fallkombinationen …