Jahr: 2010
Im Nieselregen
Ein Haiku (deutsch: lustiger Vers) ist eine traditionelle japanische Gedichtform, die kürzeste der Welt. Sie besteht aus drei Zeilen mit fünf, sieben und fünf Silben.
Hier ein von haiku-365 geklautes:
„Im Nieselregen
Mein Fahrrad und ich, tropfnass
Spaß hatten wir nicht“
Kostenloser Fixieverleih
Gibt es eigentlich eine Stadt in der Welt mit noch mehr Fahrradverleihs als Berlin? Ohne zu übertreiben geht die Zahl der Anbieter hier in die Hunderte. Nahezu jedes Hotel in Mitte bietet seinen Gästen Leihfahrräder für die Stadterkundung. Viele Cafes haben mit Mieträdern ein weiteres Standbein geschaffen.
So groß die Zahl der Leihradanbieter auch ist, so begrenzt ist die Auswahl unter den Rädern. Hier ist die Maxime: hässlich, klobig, schwer, als seien die Mietvelos direkt vom nächsten Baumarkt gekarrt. Warum kostet eigentlich die Tagesmiete solch billiger Fahrräder zehn oder zwölf Euro? Für einen Kleinwagen zahlt man nur unwesentlich mehr.
Der Taschenladen Freitag in der Max Beer Straße 3 in Mitte macht die Ausnahme. Er bietet schöne, in schlichtem Grau gehaltene Singlespeedbikes von Gorilla an, ohne jeden Schnickschnack, aber mit zwei Bremsen. Und das schönste: die Räder sind kostenlos.
Freitag
Bilder: Bike Hugger
Fahrradstraße Choriner kommt
Lange Zeit ging es eher schleppend mit der Einrichtung neuer Fahrradstraßen in Berlin voran. Nun gibt es begründete Aussicht, dass noch in diesem Jahr eine weitere Straße zur Fahrradstraße umgewidmet wird. Zur Zeit laufen die Ausschreibungen für eine Umgestaltung der Choriner Straße im Bezirk Pankow, Baubeginn ist voraussichtlich Ende November oder Anfang Dezember. Die Choriner ist etwa einen Kilometer lang und verbindet die Schönhauser Allee mit der Torstraße.
Damit ist zum ersten Mal eine Art „Netz“ von Fahrradstraßen zu erkennen. Bislang sind die wenigen Fahrradstraßen über ganz Berlin verteilt und stehen völlig isoliert voneinander. Mit der neuen Fahrradstraße Choriner (in ihrem südlichen Teil heißt sie Gormannstraße) wird es erstmals möglich sein, von einer Fahrradstraße auf die andere (Linienstraße) zu kommen.
Auf der Choriner Straße werden deutlich größere Fahrradpiktogramme angebracht als auf der Linienstraße. Die neue Fahrradstraße wird deshalb hoffentlich von nicht so vielen Autofahrern als Durchgangsstraße benutzt werden, wie das zum Beispiel in der Linienstraße zur Zeit der Fall ist.
Radfahrer in Baustelle gestürzt
Wie der Tagesspiegel in einer Kurzmeldung mitteilt, ist ein Radfahrer am Schöneberger Ufer in Höhe der George-C.-Marshall-Brücke in eine Baustelle gefahren und hat sich dabei die Schulter verletzt.
Achtung, wir haben am 15. & 16. Oktober geschlossen!
Radfahrerin nach Verkehrsunfall verstorben
Der 7. tödliche Verkehrsunfall unter den Radfahrern ereignete sich am vergangenen Sonnabend. Gegen 16.40 Uhr überquerte eine 71-jährige Radfahrerin eine gemeinsame Fußgänger- und Radfahrerfurt über die Seestraße. Im Kartenausschnitt kam sie von Norden und fuhr bei Grün über die Radfahrerquerung, um zum südlich der Seestraße liegenden Eckernförder Platz zu kommen. Was dann passiert, beschreibt die Pressemeldung der Polizei so:
„Ein 27-jähriger „Mazda“-Fahrer befuhr die Seestraße in Richtung Stadtring. In Höhe der Einmündung Seestraße Ecke Nordufer erfasste der Autofahrer die Radlerin. Trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen verstarb die 71-Jährige noch am Unfallort. Zeugen gaben an, dass die Radfahrerin die Ampel bei grün benutzt hätte.“
Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 3163 vom 10.10.2010 – 10:20 Uhr
Lichtenberg: Online Vorschläge machen
Der Bezirk Lichtenberg stellt ein Online-Formular zur Verfügung, mit dem Radfahrer Anregungen zur Verbesserung des Radverkehrs geben können. Hierbei können planerische Mängel, bauliche Mängel und Nutzungsmängel übermittelt werden.
Plötzliches Hindernis wirft Radfahrer zu Boden
Rauhe Sitten weist darauf hin, dass Überschriften und Texte der Berliner Polizeimeldungen manchmal hart an der Peinlichkeitsgrenze liegen. In einer Meldung von heute geht es um einen Unfall, den ein Taxifahrer verursacht hatte. Hier die Meldung im Wortlaut.
Überschrift: Radfahrer kollidiert mit Autotür
„Bei einem Verkehrsunfall in Dahlem wurde ein Radfahrer gestern Nachmittag schwer verletzt. Ein 48-jähriger Taxi-Fahrer öffnete an einem Taxistand in der Saargemünder Straße gegen 16 Uhr 30 die Fahrertür. Ein 40-jähriger Radfahrer, der die Saargemünder Straße in Richtung Ihnestraße befuhr, kollidierte mit dem plötzlichen „Hindernis“ und stürzte zu Boden. Der Radler kam mit einer Verletzung an der Hand zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus.“
Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 3120 vom 07.10.2010 – 09:30 Uhr
Reifenpanne oder gut geölt? Radverkehr in Berlin
Aus der Einladung zum SRL-Stammtisch: „Der Radverkehr soll in Berlin einen hohen Stellenwert einnehmen. Bei der Verkehrsmittelwahl entscheiden sich gegenwärtig 13 % der Berlinerinnen und Berliner für das Fahrrad. Da bleibt allerdings noch Luft nach oben.
Um das Fahrradfahren voranzubringen verfolgt der Senat seit 2004 eine eigene Radverkehrsstrategie für Berlin. Unter anderem mit den Zielen „Mehr Radverkehr“, der „Senkung der Unfallzahlen“ und einer „zügigen Gestaltung des Radroutennetzes“ soll sie helfen, den nicht motorisierten Verkehr zu fördern. Viele der Ziele der Radverkehrsstrategie waren auf 2010 ausgelegt – Zeit für eine Bilanz.
Diese Bilanz wollen wir gemeinsam mit dem Fahrradbeauftragten bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Herrn Arvid Krenz, ziehen. Als ehrenamtlicher Fahrradbeauftragter ist er Berater und kritischer Begleiter für die Berliner Radverkehrspolitik. Zusammen wollen wir die Situation und Zukunft des Radverkehrs in Berlin beleuchten und aktuelle Ansätze und Projekte diskutieren.“
Der SRL-Stammtisch (Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung eV.) lädt für heute zu einer Veranstaltung zum Thema „Radverkehr in Berlin“ ein.
Donnerstag, den 07. Oktober 2010 um 19.00 Uhr
Ort: Gaststätte Walhalla
Krefelder Str. 6, 10555 Berlin
U9 Turmstraße
GoogleMaps
Westberliner Senatsreserve hatte 5000 Fahrräder
Vor 20 Jahren und 2 Tagen fiel in Berlin die Mauer, kurze Zeit später waren West-Berlin und die Hauptstadt der DDR wieder vereinigt. Damit war die Senatsreserve im Westteil der Stadt obsolet geworden. Die Senatsreserve war eine gesetzlich verordnete Bevorratung des West-Berliner Senats für den Fall einer zweiten Blockade West-Berlins.
Nach der Berlin-Blockade 1948/49 beauftragten die drei Stadtkommandanten West-Berlins den Berliner Senat, Lager für Grundnahrungsmittel, Medikamente, Kohle, Treibstoffe, Rohstoffe für die Industrie und viele andere Dinge des täglichen Bedarfs anzulegen. Beabsichtigt war, dass bei einer eventuellen neuen Blockade Berlins, ein „normales“ Leben in dem Westteil der Stadt für mindestens 180 Tage, also ein halbes Jahr, gesichert wäre und eine Blockade somit nicht mehr sinnvoll wäre.
Unter den Vorräten des Senats befanden sich auch 5000 Fahrräder. Hier ein Foto eines Senatsreservefahrrads, gepostet von viertelnachvier.
5. Internationales Festival des Fahrrad-Films
Am 15. und 16. Oktober findet in Herne in Westfalen das 5. Internationales Festival des Fahrrad-Films statt. Diesmal werden sich 17 Filme aus 10 Ländern um den Hauptpreis „Die Goldene Kurbel“ bewerben. Auch in diesem Jahr wird es im Anschluss an die Preisverleihung eine Cyclingparty geben.
5. Internationales Festival des Fahrrad-Films
Radfernweg Berlin-Usedom ohne Umleitung
Am Freitag, den 8. Oktober 2010 wird nach rund 11-monatiger Bauzeit die Brücke über Autobahn BAB A 10 im Zuge der Boenkestraße im Bezirk Pankow für den Verkehr freigegeben. Damit steht auch der seit Februar 2010 gesperrte Abschnitt des Europäischen Fernradweges Berlin – Usedom wieder den Radfahrern zur Verfügung. Wegen der der Verbreiterung der Autobahn A10 musste die bestehende Brücke durch den nun fertig gestellten Neubau ersetzt werden.
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung: Fertigstellung Brücke im Zuge der Boenkestraße über die BAB A 10
An den, der mein Fahrrad geklaut hat
Ein Fahrraddiebstahl löst bei dem Opfer nicht selten ein tiefes Trauma aus. Da spielt es überhaupt keine Rolle, ob das Fahrrad einen großen Wert hatte. Im Internet findet man viele solcher Briefe an den Fahrraddieb, hier ein zweites Beispiel. Ein wenig erinnert das an die überzogenen Reaktionen von Autofahrern, wenn man ein Fahrzeug anfässt.
Wir mögen Fahrräder
Promovideo „We love Bikes“ der offiziellen Kopenhagener Tourismusagentur. Kopenhagen wird im September 2011 Ausrichter der Straßenweltmeisterschaften.