Die Frage, ob die Fahrradstraße Linienstraße von den Radlern angenommen wird, steht und fällt mit der Möglichkeit, die „Barriere“ Torstraße zu überwinden. Zur Zeit sind die Übergangsmöglichkeiten am Rosenthaler Platz, an Acker- und Gormannstraße noch schlecht.
Aber es tut sich was. In den letzten Tagen wurde an der Torstraße in Höhe der Gormannstraße eine akzeptable Querungshilfe gebaut. Drängelgitter sollen gewährleisten, dass die Straßenbahnschienen sicher überquert werden. Im Moment ist die Gormannstraße noch Einbahnstraße Richtung Norden, aber sobald das Einbahnstraßenschild abgebaut ist, haben Radfahrer aus dem Bezirk Pankow über Choriner Straße, Gormannstraße und Linienstraße eine gute Verbindung zum Zentrum.
Drängelgitter sind durchaus ein Hindernis, wenn man mit Anhänger durch muss. Sind die auf der Torstraße entsprechend breit?
Darüber habe ich gerade mit meinem Mitbewohner gesprochen. Ganz sicher bin ich mir nicht, ob man da mit einem Anhänger von Nord nach Süd durchkommt. Der Übergang von Süd nach Nord ist zickzackfrei gestaltet und erlaubt ein Queren mit Gespann auf jeden Fall.
Zur Not gestattet der S->N-Übergang auch Radverkehr mit Anhänger in die Gegenrichtung, denke ich… Zumindest bei roter Fussgängerampel.
Sieht aber ganz gut aus. Normalerweise würde man Radfahrer ja ganz rechts auf der Fahrbahn positionieren. So wie es hier aufgemalt ist, gibts keinen Stress mit Rechtsabbiegern.
heikle Ecke, vor ein paar Tagen erst hatte ne 20 jährige Radfahrerin dort nen Unfall, weil sie ein kommendes Auto nicht gesehen hat. da stehen grad irgendwelche bauwagen rum und machen die einsicht in die gormanstr. schwer.
Das Bild zeigt aber die Choriner Strasse, Richtung Süden, richtig? Das war bisher eine Einbahnstraße – die Gormannstraße ja nicht, die ist für Fahrräder schon länger in beide Richtungen erlaubt. Bedeutet das, dass die Linksabbiegemöglichkeit (für KFZ) von der Torstrasse in die Choriner nun endgültig abgeschafft wurde?
Jedenfalls ein guter Schritt! Die Strasse bietet sich an als Weg in die Linienstraße
Abwrackprämie, die Choriner Strasse heißt ab Zehdenicker Strasse Gormannstrasse, aber sonst hast du Recht. Ab der Zehdenicker ist heute noch Einbahnstrasse, aber es dauert wohl nur kurze Zeit, bis die Einbahnstrasse aufgehoben wird. Das Foto zeigt die Ecke Tor und Gormann aus Richtung Norden.
@Abwrack… „Bedeutet das, dass die Linksabbiegemöglichkeit (für KFZ) von der Torstrasse in die Choriner nun endgültig abgeschafft wurde?“
Looks like. Ist aber alles noch nicht fertig. Wie schon von geschrieben, darf man offiziell den oben gezeigten gezeigten Weg noch nicht benutzen, da die Gormann noch Einbahnstrasse ist. Vor ein paar Jahren gabs mal den Plan, die Choriner zur Fahrradstrasse zu machen – wäre allemal sinnvoller als die unbefriedigende Lösung Kastanienstr -> Rosenthaler Platz
Verstehe ich das richtig, dass eine Hauptstrecke für den Radverkehr in Berlin mit Drängelgittern ausgestattet wird? Statt mit Ampeln, Zebrastreifen o.ä.?
Und das soll dann eine tolle Lösung sein? Kein Autofahrer wäre mit so einer Billiglösung zufrieden. Ich würde mir „vera…“ vorkommen. Kann mir mal einer erklären, warum das trotzdem eine gute Lösung ist? Ich bin kein Berliner, und auf dem Bild kann man auch kaum etwas erkennen.
@Kai … das kannst Du nicht verstehen, wir nennen das hier Fahrradstadt Berlin 😉
Bisher konnte man – zwar nicht legal, aber von vielen Radfahrern praktiziert – relativ hindernisfrei auch von Nord nach Süd die Torstraße queren. Das Ganze funktionierte zusammen mit der Fußgängerampel am westlichen Rand der Kreuzung Gormannstraße, die ja auch auf der linken Bildhälfte zu sehen ist. Bisher war an der Stelle der neuen Umlaufsperren die von der Torstraße kommende Linksabbiegespur in die Gormann- und weiter in die Choriner Straße.
Interessant ist, dass mir in den letzten 15 Jahren kein schwerer oder tödlicher Unfall zwischen Rad und Straßenbahn an dieser Stelle in Erinnerung ist. Stattdessen fallen mir einige tödliche Unfälle gerade an diesen Umlaufsperren mit der Straßenbahn in Berlin ein – fast immer mit Fußgängern. Wahrscheinlich sind die – genauso wie Radfahrer – so sehr damit beschäftigt irgendwie um diese Dinger rumzukommen, dass die Gefährdung steigt. Bei Radfahrern meist mit dem Hängenbleiben der Packtasche …
Trotzdem wird im Zusammenhang mit Umlaufsperren von einigen Lobbyisten immer wieder etwas von einer angeblichen Erhöhung der Verkehrssicherheit behauptet – gibt’s dazu eigentlich irgendwelche belastbaren Zahlen? Stattdessen verbietet die StVO ja eigentlich ausdrücklich den Einbau von Hindernissen:
§32 Verkehrshindernisse: (1) Es ist verboten … Gegenstände auf Straßen zu bringen oder dort liegen zu lassen, wenn dadurch der Verkehr gefährdet oder erschwert werden kann.
Ich glaube, da gab es sogar noch einen besseren Paragrafen. In London entfernt man die Gitter an den Kreuzungen übrigens gerade …
Vor etwa fünf Jahren wurde an der genannten Kreuzung eine Radfahrerin von einem rechtsabbiegenden Lkw aus der Torstraße in die Gormannstraße tödlich verletzt. Hätte da nicht jetzt beim Umbau dieser Kreuzung für Kfz-Führer eine Betonschikane hingehört – sagen wir mal so, wie beim Checkpoint Charlie bis 1989?
Dazu passt auch die heutige lustige Pressekonferenz zum so genannten Verkehrssicherheitsbericht. Obwohl Radfahrer an 95 Prozent der Straßenverkehrsunfälle überhaupt nicht beteiligt sind, muss immer irgendein Unsinn über deren angeblich besonders verkehrswidriges Verhalten herhalten – und eine gewisse Dramatik mit steigenden Unfallzahlen (die in Wirklichkeit nur auf geringen Niveau schwanken). Hätte die vorgestellte Sonderauswertung von Fahrradunfällen nicht einen merkwürdigen Sechs-Jahresvergleich, sondern einen durchaus naheliegenden Zehn-Jahresvergleich zur Grundlage, hätte sich nicht nur die Zahl der in Berlin tödlich verunglückten Radfahrer seitdem halbiert, sondern auch die Zahl der schweren Unfälle um zehn Prozent verringert.
Das hätte auch eine gewisse Logik, da das Jahr 2000 mit der Umsetzung der Fahrrad-Novelle (Aufhebung der Radwegbenutzungspflicht usw.) sowie einem Politikwechsel im Berliner Verkehrsbereich (erstmals eigener Etat für den Radverkehr, erster Fahrradbeauftragter usw.) in Verbindung steht.
…dieses Umlaufsperren-Dings musste aber nicht benutzen. Es gibt m.E. keinen guten Grund, nicht den S->N-Weg, der direkt geht, zu benutzen… Ausserdem: Alles besser als bisher…
@Benno: Nicht dass die Radverkehrsführungen hier im Ruhrgebiet besser wären.
Ich hatte mich nur gewundert, weil ich immer davon ausgehe, dass Berlin bezogen auf Radverkehrsinfrastruktur Deutschlandweit mit am weitesten ist. Und dann machen die so einen Sch.. Die weitgehende Aufhebung der RWBP neide ich euch aber schon.
Zum Thema Umlaufsperren: Ich glaube auch, dass diese die Aufmerksamkeit binden und erst Unfälle erzeugen. Das wurde auch öfter bei de.rec.fahrrad diskutiert, die entsprechenden Links finde ich aber gerade nicht. Google findet z.B. folgende zwei Seiten des ADFC mit Argumentationshilfen:
http://www.adfc-nrw.de/kreisverbaende/kv-unna/ortsgruppen/og-unna/radverkehr/umlaufsperren.html
http://www.adfc-bergstrasse.de/radverkehrsplanung/umlaufsperren.htm
Im zweiten Link wird auch ein tödlicher Unfall beschrieben, der durch die erhöhte Aufmerksamkeit beim Durchqueren der Gitter hervorgerufen wurde.
Naja ob es Ampeln braucht, wenn man jeweils nur in eine Richtung sehen muss und sowas wie eine Mittelinsel hat, sei mal dahingestellt. Drängelgitter sind besonders mit Anhänger schwierig, deren Funktionsweise ist für mich aber durchaus nachvollziehbar und ob Benno mit seiner Kritik daran Recht hat, kann ich schwer einschätzen. Ich denke, dass viele ebenso unbedacht auf Schienen gehen / radeln wie mancher Fußgänger den Radweg betritt und hier eine Entschleunigung nötig ist. Vielleicht wäre eine simple Ampel nur an der Straßenbahn ja sinnvoll.
Nach meinem Verständnis löst man mit dieser Führung das Problem, dass man vom Weinbergsweg aus nicht legal in die Linienstraße kommt. In dieser sehe nach wie vor den größten Handlungsbedarf an der Kreuzung am Rosenthaler Platz. Gerade wenn man westlich fährt, ist die Straße ganz schwer einsehbar.
Man sollte Fahrradstraßen (und deren Zugänge) vielleicht nach der Vorgabe bauen, dass sie auch von unerfahreneren Kindern als Schulweg genutzt werden können. Das ist bei der Linienstraße an der besagten Kreuzung wohl eher nicht der Fall.
Ich habe durchaus positive Assoziationen zu solchen Drängelgittern. Ich habe vor einigen Jahren eine Klassenkameradin durch einen Straßenbahnunfall verloren, als sie die Gleise überqueren wollte, auf die erste Bahn wartete, aber die entgegenkommende Straßenbahn verdeckt wurde. Seitdem steht an dieser Stelle direkt vor meiner ehemaligen Schule eine solche Konstruktion, allerdings mit Bedarfsampel bei Starßenbahnannäherung.
Gerade Kinder kann ein solches Gitter ausbremsen und so vor unkontrolliertem Rennen über die Gleise abhalten. Dass damit auch Radfahrer verlangsamt werden, kann ich in solcher Situation akzeptieren. An einem S-Bahn-Übergang waren hier die Gitter allerdings zunächst so eng aufgestellt, dass man mit dem Rad nicht mehr durchkam. Dies ist auch nicht Sinn der Übung.
@Markus: von welchem direkten S->N Weg sprichst Du?
Ich empfinde Drängelgitter auch als Ärgernis und bin nicht überzeugt, dass die der Verkehrssicherheit dienen. Ich habe auch schon häufiger von tödlichen Unfällen an diesen nervigen Konstruktionen gelesen. Man muss ja auch wirklich aufpassen, wo man hinfährt zwischen den Gittern, da ist man schon sehr abgelenkt.
Was für ein Ober-Bull-Fuck mal wieder. Also nicht mal icke mit meinem Oberhipster-Fakenger-Bike kann da flot genug durchbrettern, ohne bei den Verfolgern Stau zu verursachen. Und was ist mit dem Gegenverkehr? Zwei passen da nicht so recht aneinander vorbei.
Und Was machen die armen Schwaben-Muttis mit ihren Kinder-Cargo-Fat-Bikes? Warten und sich brav hintenanstellen. Und schwupdiwupp ist die Torstraße dicht???
Oder hat dieser Übergang eine magische Beziehung mit der Fußgangerampel nebenan? Wenn man dort drüberjagt (falls mal keine Fußganger in der Nähe sind natürlich nur…) kommt man jedenfalls trotz Umweg wesentlich flotter und vor allem sicherer rüber.
Fragenfragenfragen
Naja, nu werden Kreuzungen halt mal nicht in erster Linie für Oberhipster mit Verfolgern (?) konstruiert…
Gegenverkehr ist in diesem Fall wohl nicht zu erwarten, da (so wies bis jetzt aussieht) nur Fahrradfahrer in der N -> S-Richtung durch die Gitter geführt werden, die S->N-Verbindung hält sich eher an den Fussgängerübergang.
@Makrus: ist das mit der Fahrbahnführung von N nach S wirlich so vorgesehen? Ich bin die Kreuzung bisher nur einmal drüber gefahren und hab das anderes wahr genommen. Kann sein, ich liege falsch (hoffentlich..), aber ich glaube, links im Bild ist eine reine Fußgängerampel.
Wenn ja, dürfte man dort also nicht mit dem Rad drüber fahren. Egal in welche Richtung. Man müsste also jeder – sowohl von N => S also auch von S =>N – durch das Drängelgitter…
…dann kann man auch gleich bei Rot quer über den Rosenthaler Platz gurken. Das ist genauso lustig… :-/
Öhm. Vielleicht hab ich auch letztens in S->N-Richtung den Fussgängerüberweg eher aus …traditionellen Gründen genommen. Ich schau mir das dieser Tage nochmal an…
Ich fahre jeden Tag ueber diese Kreuzung. Es ist mir ein Raetsel, wie sie auf diese Konstruktion gekommen sind. Ich kann mir das nur als Verlegenheitsloesung erklaeren. Wenn man kein Artist ist, wird man zum Absteigen gezwungen. Die meisten Leute benutzen stattdessen in beide Richtungen die S->N-Richtung.
Getoppt wird dieses Ding nur noch durch die unmoegliche Situation Weinbergsweg/Rosenthaler Platz. Im Moment gibt es genau keine akzeptable Route von Pankow nach Mitte, ob man ueber Schoenhauser Allee, die Choriner Strasse oder die Kastanienallee kommt, es ist alles scheiss gefaehrlich und man hat permanent Stress mit Fussgaengern.
Wer sind eigentlich die Leute, die sich diese Sachen ausdenken? Haben die eine website/email, dass man denen mal schrteiben kann?
OK. Das Konstrukt ist wirklich ein wenig ungewöhnlich, aber nicht so schlimm, finde ich.
In S->N gehts am Fussgängerüberweg lang, mit Fahrradampel in die Fussgängerampel integriert.
In N->S-Richtung gibts die Gitterkonstruktion: Man quert ohne eigene Ampel die proximalen Spuren der Torstrasse, fährt in das Gitter. Dort Ampel vor den Trambahnschienen. Jenseits der Schienen durchs Gitter, um gegenüber der rechten Seite der Gormannstrasse aus dem Konstrukt entlassen zu werden.
Ich denke, das Gitter ist breit genug, um einfach durchfahren werden zu können. Die Querausdehnung der Gitter könnte gerne geringer sein, hätte aber glaube ich weitere Baumassnahmen (Auffüllen und Teeren des Schotterbettes? Habs mir nicht genau angeschaut…) erfordert.
Warum überhaupt ein Gitter? Versteht man vllt. besser, wenn man schon mal die Gormannstrasse runterkam, und mit dem Verkehr auf der Torstrasse soweit abgelenkt war, dass man beinahe eine querende Tram übersehen hätte. Wollte sagen: Ich hatte in 15 Jahren Fahrradverkehr noch nie einen Unfall – aber dort hätte ich mal fast unter einer Tram gelegen. Insofern kann ich die Konstruktion fast verstehen…
Eine weiß-Lackierung schient mir aber nach dem Foto in jedem Fall sinnvoll zu sein, sonst fährt m,an beim ersten Mal bei Dunkelheit gegen das Gitter.
@katerbart: Da ist es 24h/Tag hell genug, um Stangen egal welcher Farbe rechtzeitig zu erkennen.
Ich finde das Gitter nicht so dramatisch problematisch. Mit Kindern sehe ich persönlich eher ein Sicherheitsplus.
Und was wunderbar dabei ist: Autos können den Weg nicht benutzen. Das wäre ohne die Gitter vielleicht anders. Auch wenn es auch sonst nicht erlaubt wäre, nicht nur Radfahrer halten sich nicht immer an die Regeln. Und da ist mir eine ordentliche Autosperre an der Stelle sehr symphatisch.