Ein Reisebericht: Mit dem Rad von Berlin nach Kirgisien

Hallo liebe Leserinnen und Leser!

Es ist so unglaublich: In ein paar Tagen werde ich eine vier monatige Radtour beginnen. Die Vorfreude wächst ins Unermessliche. Doch zunächst ein Dankeschön an die Radspannerei dafür, dass ich auf eurem Blog über meine Reise berichten darf!

Die Route

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Los geht es in Berlin, die BRD soll bereits am ersten Tag hinter sich gelassen werden. Übernachtet wird irgendwo in Polen – gezeltet natürlich. Juhu, endlich wieder den gesamten Tag unterwegs und draußen!

Es wird Polen durchquert, anschließend die Ukraine. In der Ukraine wird es vielleicht auf die Krim gehen, eine Halbinsel im nördlichen Schwarzen Meer.  Die nächsten ca. 1200 Kilometer führen durch Russland zu der Grenzstadt Astrachan. Das im Delta der Wolga gelegene Astrachan wird als das „russische Tor zum Osten“ bezeichnet, hier werden wir Europa in Richtung Zentralasien verlassen. Die Route führt weiter durch Kasachstan entlang des Kaspischen Meers. Jetzt wird es heiß: Im gemäßigten Steppen- und Wüstenklima von Usbekistan wird südlich des Aralsee weitergefahren. Die Städte Nukus und Buchara werden auf einer hunderte kilometerlangen, scheinbar schnurrgraden Straße durchquert. Es geht weiter nach Samarkand: Und von hier aus endlich ins Gebirge, in Richtung der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe. Es ist erreicht – der Pamirhighway! Über mehrere Viertausender wird er uns führen, super. Bis Khorugh soll dem Pamirhighway gefolgt werden, dann wird es auf einer kleineren Straße weitergehen, immer entlang der afghanischen Grenze. Das Ziel ist ein von der „Zivilisation“ fast abgeschnittener Nationalpark im Osten Tadschikistans. Ob uns eine Durchquerung und die Beschaffung der dazugehörigen Erlaubnis tatsächlich gelingen wird, bleibt abzuwarten.

Weiter geht es nach Kirgisien, doch ab hier wird spontan geplant. Mal sehen was die gute Zeit dann noch zulässt.

Die Vorbereitung

So eine viermonatige Radtour bedarf ein paar Vorbereitungen, die nicht nur das Bike selber betreffen.

Es mussten für Russland, Kasachstan, Usbekistan und Tadschikistan Visa beantragt werden. Dies war alles sehr problemlos: Botschaftsseiten des jeweiligen Landes im Netz aufrufen, Unterlagen vollständig erstellen, abgeben, Visum nach einer Woche Bearbeitungszeit abholen –  die offiziellen Einreisebestimmungen erledigt, juhu!

Weniger schön sind die Impfprozeduren, die mensch vor so einer Reise über sich ergehen lassen muss – Ich sage nur Tollwut! Es wurde gegen FSME, Typhus, Hepatitis A und B, Polio und natürlich Tollwut geimpft. Da Malariagebiete in Usbekistan sowie Tadschikistan durchfahren werden, wird gutes Mückenspray und Notfallmedikation mitgenommen. Natürlich wird eine kleine Reiseapotheke die Berggipfel sehen.

Am Rad wurde vor allem der Antrieb erneuert, die Bremsen eingestellt, Pedale gewartet, die Nabe des Hinterrads ausgetauscht, das Innenlager erneuert und eine neue Bereifung drauf gezogen.  Sonst ist alles noch ganz gut im Schuss….  Es ist übrigens ein selbst aufgebautes Reiserad auf dem Stahlrahmen von Surly – Long Haul Trucker (2009). Mountainbike- und Rennradkomponenten wurden verbaut und es läuft super. Eine Tour durch Nordamerika wurde auf diesem Rad bereits absolviert.

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Und sonst noch an Zeug: Ja meine Isomatte sowie mein Zelt muss noch geflickt werden.

Ein bisschen was zum Drumherum

Zunächst ist vielleicht aufgefallen, dass ich von „wir“ geschrieben habe. Die Tour mache ich nämlich nicht alleine, sondern mit einem Freund zusammen. Wir haben zusammen geplant, gebaut und werden nun endlich losfahren.

Ich werde versuchen eine Art Fotodokumentation über die Reise zu erstellen. Dennoch bin ich mir nicht sicher, inwiefern dies umgesetzt werden kann. Ich werde auf Internetcafés angewiesen sein und weiß nicht, ob ich immer Fotos hochladen und verkleinern kann.

Wichtig ist mir an dieser Stelle zu betonen, dass ich Dinge, Geschehnisse, Ereignisse nur aus meiner subjektiven Wahrnehmung beschreiben kann, vor meinem persönlichen Hintergrund.

„In der wirklich verkehrten Welt ist das Wahre ein Moment des Falschen“ (Guy Debord)“

Let’s start the adventure!

10 thoughts on “Ein Reisebericht: Mit dem Rad von Berlin nach Kirgisien

Comments-Feed
  1. hey hey. dann wünsch ich ne pannenfreie, krankheitsfreie wunderschöne tour!!

  2. von mir auch alles gute. freue mich auf viele spannende berichte. und natürlich wieder ganz und Gesund ankommen 😉

  3. Von mir ebenfalls. Ihr habt Euch eine tolle Route ausgesucht!

    Als Anregung: Ich wäre interessiert an einer Auflistung der Komponenten. Und dann später auch an Pannenberichten. Wobei ich Euch möglichst wenige davon wünsche.:-)

  4. viel spass. und wenig stress mit passkontrollen. da ist übrigens ganz gut platz für ein paar große flaschenhalter. 4 liter mittig im rahmen sind ganz passabel zu fahren.

  5. Da Ihr auf Internetcafés angewiesen seid, meine Empfehlung: http://portableapps.com auf einem USB Stick mitnehmen.

    So könnt Ihr eure Favoriten im Browser, ein eigenes Mailprogramm mit Kontakten etc. vorab einrichten.
    Hat mir unterwegs schon gute Dienste erwiesen.

    Gute Reise!

  6. wünsche täglich rückenwind.
    würde vorne aber noch nen aktuellen led-lichtwerfer montieren.
    macht dunkelfahren zum vergnügen..
    mfg
    spreenixe

  7. Hi,
    der link http://portableapps.com ist tolal super! Danke

  8. Na dann wünsche ich euch mal, dass die Tour diesmal entspannt gemeinsam zuende geht. Warum schreibt ihr nicht auf einem Blog? Dein Reisebegleiter wollte doch sein Netbook mitnehmen…???

  9. Viel Spaß,

    Fotos kannst du ggf. schon mit der Kamera entsprechend klein aufnehmen!

  10. Kann man das noch irgendwo lesen? Möchte bald auch Ne Radreise nach Kirgistan machen, die Route ist ähnlich. Wäre schön wenn es dazu noch was gäbe :S

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