Die erste Selbstbedienungs-Fahrrad-Seilbahn Deutschlands wurde heute in Malsfeld in Hessen eröffnet. Dieses ungewöhnliche Transportmittel besteht aus einem offenen Stahlkorb, in den vier Räder plus den dazugehörenden Fahrern passen. In der Mitte der Gondel sind zwei Kurbeln installiert, die von den Passagieren bedient werden müssen. Die Kraft wird mit Ketten an den Antrieb am Drahtseil oberhalb der Gondel übertragen. So kurbeln sich die Radfahrern in fünf Minuten über die Fulda. Die Fahrradseilbahn verbindet zwei Enden des hessischen Radwegs R1 und kostete 134.000 Euro, von denen das Land Hessen etwa drei Viertel der Kosten trug.
FAZ: Kurbeln über die Fulda
SpON: Hessen eröffnet Deutschlands erste Fahrradseilbahn
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- jan von der radspannerei: Der Nabendynamo heißt SON 29 und ist ab September lieferbar. Ein Vorderrad kostet je nach Felge ca. 550 €. Es…
- SuSanne: Auf der VeloBerlin konnte man ihn schon bewundern. Da stand er auch eingespeicht fast unscheinbar neben dem SON-Stand. Angesprochen darauf,…
- jan Ungerer: Vermutlich wird das irgendwann im nächsten Jahr sein.
- Christoph: Das klingt sehr interessant. Ab wann wird man das gute Stück kaufen können?
- jan Ungerer: Daten aus dem Teststand liegen uns leider noch nicht vor. Wir sind aber auch sehr gespannt.
Timeline Radspannerei-Blog
Lob für die Anlage zollte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC). „Dies ist ein hervorragendes Beispiel, wie das Radfahren attraktiver und sicherer gemacht werden kann“, sagte der Vorsitzende des örtlichen ADFC-Kreisverbands, Wolfgang Fehling.
äääh, bitte was?
attraktiv und sicher wären jeweils eine rad- und eine fußgängerbrücke gewesen
aber zugegeben: besser als nichts und etliche km umweg allemal 🙂
und billiger wars auch.
ich kann dazu nur eines sagen WTF???!?!???
Zitat Wolfgang Fehling (ADFC) aus SPON:
“Dies ist ein hervorragendes Beispiel, wie das Radfahren attraktiver und sicherer gemacht werden kann”
Stimmt, Radfahren ist immer noch am sichersten, wenn man nicht Radfährt 😀
Wieso nicht attraktiv?…Ist doch ne nette Einlage und man kann die tauben Hände mal ein wenig beschäftigen ;).
Im FAZ-Artikel ist die Rede davon, dass eine Brücke mit Kosten von 800.000 € nicht finanzierbar gewesen wäre. Ich persönlich halte die Seilbahn für ein gute Lösung, aber ich weiß auch, dass es nicht wenige Menschen gibt, denen schwankende Seilbahnen nicht behagen, schon gar nicht, wenn die Fußsohlen auf einem Gitter stehend eine schöne Aussicht auf das darunterligende Gewässer haben (Überwindung also inklusive).
Ich hoffe inständig, dass die Kosten für die Wartung mit geplant wurden, nicht dass das schöne Vorzeigewirtunwasfürdenradverkehr-Projekt (Fahrradstraße *hüstel*) in zwei Jahren mit einem beliebten „Außer Betrieb“-Schild verziert vor sich hin rostet.
Nach dem Lesen der Artikel von Frankfurter und Spiegel ist mir nicht klar, was passiert, wenn sich die Kabine gerade auf der anderen Seite des Flusses befindet. Muss man dann solange warten, bis jemand von drüben angegondelt kommt oder kann sich die Gondel auch aktiv selbst holen?
Beim Hessischen Rundfunk gibt es einen Bericht über die Seilbahn:
hr-online
Inklusive Video mit stolzen Politikern, immerhin habe man die Radfahrer von der gefährlichen Straße entfernt und das auch noch zum Schnäppchenpreis.
In der Bildergalerie kann man sehen, dass an den Uferpfeilern ebenfalls Kurbeln angebracht sind.
Zitat aus der Frankfurter Rundschau:
Die Fahrt mit der Seilbahn kostet nichts. Sie ist von 1. April bis 1. November in Betrieb und darf nur bei Tageslicht genutzt werden. Bei Hochwasser ist die Nutzung allerdings untersagt.
Quelle:
http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/hessen/?em_cnt=1767245&
Diese Meldung ist ja schon von 2009, aber hier der Vollständigkeit halber noch meine ausführlichere Testbricht der Bahn:
Persönliches Fazit:
„Die Seilbahn ist eine nette Idee, aber eine Brücke kann sie bei weitem am gewähltem Standort nicht ersetzen und das nicht nur aufgrund der angesprochenen eher unergonomischen Bedienung.
Als „alter Seilbahnliebhaber“ ist die Bahn für mich eine schöne, innovative Idee, die noch ausbaufähig ist. Allerdings passt das Konzept überhaupt nicht zu diesem Standort, da sich für den Alltagsradverkehr nicht viel verbessert hat. Zwischen Binsförth und Beiseförth wäre eine teurere Brücke die bessere Option gewesen. Auch mit Seilbahn fehlt weiterhin eine gute Verbindung für den Alltagsradverkehr. An rein touristischen Routen ohne Alltagsradverkehr kann eine weiterentwickelte Version der Seilfähre aber als echte Alternative zu einer Brücke in Frage kommen.“
Hintergrund siehe ausführliche Erörterung auf http://www.radinformation.de -> Rubrik Radverkehr.
VG Celsius