Umbau Danziger und Eberswalder Straße

Umbau Eberswalder und Danziger Straße

In den kommenden zwei Jahren wird im Bezirk Pankow der Straßenzug Eberswalder Straße und Danziger Straße auf einer Länge von 750 Metern komplett umgebaut. Preis der Grundsanierung: drei Millionen Euro. Geplant sind auch Radwege, dazu die Pressemeldung des Senators für Stadtentwicklung im Zitat: „Die Gehwege werden mit separaten Radwegen neu gebaut.“ Es werden also klasssische Hochbordradwege entstehen, von den Fahrbahnen teilweise durch Parktaschen und teilweise durch Baumscheiben getrennt (siehe Grafik: Querschnitt Eberswalder Straße).

Ich weiß nicht, ob das Bauvorhaben aufgrund von zehn Jahre alten Planungen entsteht oder ob die zuständigen Verkehrsplaner sich konsequent den aktuellen Erkenntnissen der Verkehrswissenschaftler verweigern. Fahrräder gehören auf die Fahrbahn und nicht auf den Bürgersteig! Sonst kracht es bald wieder an der nächsten Kreuzung.

Umbau Danziger und Eberswalder Strasse

Das Foto zeigt die Danziger Straße zwischen Schönhauser Allee und Lychener Straße noch im alten Zustand.

Grafik Bezirksamt Pankow
Foto: abbilder
Stadtentwicklungssenat: Umbau der Eberswalder Straße / Danziger Straße von Schwedter Straße bis Lychener Straße
Bezirksamt Pankow: Straßen- und Leitungsbau Eberswalder Straße – Danziger Straße (pdf)

20 thoughts on “Umbau Danziger und Eberswalder Straße

Comments-Feed
  1. das is echt ne sauerei.
    auf der seite vom senat ist unten ne email-adresse.
    ich hab erstmal ne beschwerde mail verfasst. wäre cool, wenn das noch mehr leute machen würden, dass die mal aus ihrem büroschlaf aufwachen.

  2. Philip, ich glaube nicht, dass man da noch was machen kann. So ein Planungs- und Bauprozess ist wie ein schwerfälliger Tanker, da kann man nicht mehr einfach „Stopp“ rufen. Eine Umplanung und das anschließende Genehmigungsverfahren dauern Monate oder Jahre, Aufträge an die Bauwirtschaft sind schon vergeben, usw.

    Aber für zukünftige Straßenbauprojekte ist es sicher interessant zu erfahren, ob überhaupt jemand von der Radfahrerfraktion gefragt wird, sei es Benno Koch (Fahrradbeauftragter der Stadt) und/oder jemand vom ADFC.

  3. Hauptsache erstmal Steuergelder rauskloppen, Beamte sind echt das letzte…

  4. Hmm. Die Bernauer (Verlängerung der Eberswalder bis Höhe Nordbahnhof) ist ja auch ganz frisch mit benutzungspflichtigen Hochbordwegen versehen worden. Nun wird über die Eberswalder ein Stück in die Danziger reinverlängert.

    Die Prenzlauer Allee hat schon lange benutzungspflichtiges Hochbord und die Prenzlauer Promenade (Verlängerung der Prenzlauer Allee stattauswärts) wurde auch erst vor relativ kurzer Zeit mit ebensolchen Wegen versehen.

    Es würde mich daher nicht wundern, wenn die Pläne für einen weiteren, entsprechenden Umbau der Danziger langfristig bis hin zum Frankfurter Tor bereits in den Schubladen liegen würden.

    Bescheid gesagt wird dann sicher Häppchen für Häppchen wieder erst, wenn der jeweilige „Tanker“ nicht mehr aufzuhalten ist.

    Bezüglich des ADFC-Berlin würde ich mich zumindest freuen, wenn er auf seiner Homepage stets frühzeitig ein paar Hintergrundinfos geben würde, wenn neue Hochbordbenutzungspflichten an solch zentralen Stellen in Planung sind. Dass der ADFC vor der allgemeinen Pressemeldung nichts von solchen Vorhaben mitbekommt, mag ich eigentlich nicht glauben.

    Dass der ADFC nicht alles verhindern kann ist klar. In solchen Fällen würde ich mich aber dennoch über ein öffentliches Statement des ADFC dagegen freuen. Vielleicht ist bei sowas aber auch „Diplomatie“ im Spiel ala „Ihr baut Euren benutzungspflichtigen Hochbord ungestört an der Danziger/Eberswalder/Bernauer, dafür kriegen wir Radstreifen und Geradeeausradspuren links der Rechtsabbiegerspur da und da und da. Deal?“

    Aber blablabla. Ist auf jeden Fall zum Kotzen, dass auch Berlin offensichtlich auf breiter Front wieder beginnt, (zumindest an den Hauptverkehrsadern) mit der altbekannten Prioritätenliste Verkehrsinfrastruktur zu planen:
    1. Kfz-Verkehrsfluss
    2. Parkplätze

    457. Sicherheit der anderen Verkehrsarten

    2974. Verkehrsfluss der anderen Verkehrsarten

    Gruß,
    Chris

  5. is aber meiner meinung nach fast nur im osten so.aus westberlin kenn ich sowas in neu fast nicht. liegt aber vll. am verkehrsmittel der straßenbahn? keine ahnung

  6. Da verschlägt es einem doch mal wieder glatt die Sprache! Sieht so eine konsequente und ehrliche Förderung des Radverkehrs in dieser Stadt aus?

    Ich kann mich nur dem Aufruf von Philip anschliessen: Schreibt eine Mail an oeffentlichkeitsarbeit@senstadt.berlin.de oder bringt Euren Protest in anderer Form zum Ausdruck!

  7. hab jetzt ne antwort erhalten.

    Sehr geehrter Herr ….,

    zuerst einmal vielen Dank für Ihre E-Mail. Welche Führung des
    Radverkehrs die zweckmäßigste ist, hängt von einer Vielzahl
    verkehrlicher, betrieblicher und städtebaulicher Gesichtspunkte
    ab und ist somit stets eine Einzelfallentscheidung. Im
    vorliegenden Fall haben wir uns u.a. für die Anlage von Radwegen
    entschieden, damit Radfahrer möglichst störungsfrei an haltenden
    Kfz in den leider häufig überstauten Zufahrten dieses
    hochbelasteten Knotenpunktes vorbeifahren können. Größere
    Konflikte mit abbiegenden Kfz gibt es für Radfahrer vor allem
    dort, wo die Sichtbeziehungen z.B. durch parkende Fahrzeuge stark
    eingeschränkt sind oder bei von der Fahrbahn weiter abgesetzten
    Radwegen.
    Als interessierter und aufmerksamer Radfahrer wird Ihnen sicher
    aufgefallen sein, dass in den letzten Jahren eine Vielzahl neuer
    Radfahrstreifen angelegt wurde, im Prenzlauer Berg erst kürzlich
    in der Wisbyer Straße und in der Greifswalder Straße. Derzeit
    laufen die Planungsvorbereitungen für die Markierung von
    Radfahrstreifen in der Danziger Straße. Ich hoffe Sie können
    daran erkennen, dass in Berlin durchaus eine moderne
    Verkehrsplanung für den Radverkehr praktiziert wird.

    Freundliche Grüße
    Frank Freiberg

    also wie mir der radweg bei den überstauten zufahrten helfen soll is mir ein rätsel?
    und er gibt ja sogar zu, dass n radweg konflikpotential erhöht.
    naja, besser als keine antwort ….

  8. In West-Berlin werden tatsächlich auch Radstreifen auf der Straße angelegt, wo sie auch hingehören. Beispiel: Uhlandstraße zwischen Hohenzollerndamm und Berliner Straße. Wurde in den letzten paar Jahren neu gestaltet.

    Denken Wilmersdorfer Verkehrsplaner mehr als welche aus P’Berg?

  9. „Im vorliegenden Fall haben wir uns u.a. für die Anlage von Radwegen
    entschieden, damit Radfahrer möglichst störungsfrei an haltenden
    Kfz in den leider häufig überstauten Zufahrten dieses
    hochbelasteten Knotenpunktes vorbeifahren können.“

    Interessant. Finde ich ja gut, wenn man Radfahrern die Möglichkeit geben will, bequem am Kfz-Ampelstau vorbeirollern zu können (Wobei das natürlich Radstreifen/Angebotsstreifen genauso und besser leisten können als Hochbordwege. Aber immerhin denkt man vorgeblich auch mal an den Wunsch von Radfahrern nicht immer nur beschaulich, sondern auch mal zügig von A nach B zu kommen).

    Wenn das aber tatsächlich die Begründung für die Anlage von Radwegen dort ist, wäre eine Anordnung von Benutzungspflicht (die sicher kommen wird) für diese Radwege illegal, da nach §45(9)-StVO eine positive Beeinflussung des Verkehrsflusses (hier dann entsprechend angegebener Begründung mal ausnahmsweise des Radverkehrsflusses) kein legitimer Anlass für Beschränkungen des fließenden Verkehrs ist. Und um eine solche handelt es sich grundsätzlich bei Anordnung von Benutzungspflicht.

    Gruß,
    Chris

  10. […] wurde der 1000. Kommentar im Rad-Spannerei blog abgegeben, genauer gesagt: chris hat im Beitrag Umbau Danziger und Eberswalder Straße den Kommentar Nummer Eintausend gemacht, inzwischen sind wir schon bei 1001. Vielen Dank chris und […]

  11. In Ost-Berlin werden ebenfalls Radwege auf der Straße angelegt… Zum Beispiele Mühlenstraße in Friedrichshain oder Storkower Straße/Grellstraße im Prenzlauer Berg und noch andere..

  12. Ich wohne direkt in der Uhlandstr und kann ihnen sagen es ist schrecklich zwischen dem rauschenden rücksichtslosen Verkehr und ausparkenden autos zu fahren, da diese natürlich den Fahrradeweg noch lange entdeckt haben, der aber gut gekennzeichnet ist. Das Modell gefällt mir aus dem Grund nicht, da so die Straße für die Autos verbreitert wurde. Davor gab es in der Mitte Parkinseln,wie am Kudamm. Während den Bauarbeiten hoffte ich auf eine schmalere Straße für die ollen Autofahrer und einen breiteren Gehweg mit Fahrradstreifen. Diese Art der Planung kann ich nicht nachvollziehen, da ich mich zwischen parkenden Autos und Fußgängern nicht eingeengt fühlen würde und es so einen verbreiterten Gehweg geben würde! Deswegen bevorzuge ich persönlich die Planung für Eberswalder+Danziger…fahren sie doch mal vorbei um sich ein Bild zu machen 😉

  13. Naja, dann scheint das ja entschieden. Hoffentlich wird wenigstens asphaltiert und nicht wieder das unselige Gestein verlegt, das nach zwei jahren wieder total uneben wird.
    Muss denn nicht inzwischen asphaltiert werden, die Bezirke nehmen diese Verordnung aber nicht ernst?
    Wahrscherinlich gibt es zwischen den Beamten der Stadt und den Herstellern dieser Fliesen langjährige Vereinabrungen. Die wollen den Quatsch halt auch verkaufen.

  14. Solange die Gehwegplatten eben sind ist der Rollwiederstand darauf geringer als auf ungefasstem Betonsteinpflaster, dass ja in Deutschland größtenteils im Radwegebau eingesetzt wird und auch in Berlin teilweise verbaut wurde.
    Problem ist halt, dass die Platten schnell uneben werden.

    Benutzungspflichtige Radwege müssen „nach dem Stand der Technik“ gebaut und unterhalten werden (VwV-StVO). Danach müssen sie wohl nicht zwingend asphaltiert werden.

    Es scheint hier auch noch nicht raus zu sein ob Benutzungspflicht verhängt wird. Vielleicht wirds ja auch keine geben. Ansonsten muss Berlin wohl mal wieder ein Verwaltungsgerichtsverfahren verlieren.

  15. Kann es sein, dass das Querschnitts-Bild nicht ganz massstaeblich ist?

    Die Zahlen sind ein wenig klein geschrieben, aber ich lese da 1.00m fuer den Radweg, 2.25m fuer den Parkstreifen und 3m fuer die Fahrbahn.

    Auf meinem Bildschirm ist aber der Radweg als 7mm breiter Pixelhaufen angezeigt aber der Parkstreifen 9mm breit und der Fahrstreifen sind 13mm.

    Bei Fahrbahn und Parkstreifen werden also ca. 4 Pixel pro Meter verwendet. Beim Radweg jedoch 7 Pixel. Korrekterweise muesste der Radweg also nur halb so schmal eingezeichnet sein, wie er im Bild gemalt wurde!

    Wird da mit „gezinkten“ Karten gespielt?

  16. und was mir noch zu der netten Mail des Herrn Freiberg einfaellt: Der Zufahrtsstau wird ueblicherweise auch den Radweg blockieren, weil ja die Autos bis zur Sichtlinie vorfahren muessen. Ob das also wirklich vorteilhaft wird…

  17. @ChrisHuebsch: Die Grafik habe ich dem pdf-Dokument des Bezirksamts Pankow entnommen, der Link steht oben im Beitrag an letzter Stelle. Wenn man das Dokument genügend vergrößert, kann man folgende Breitenangaben finden. Die Angaben sind von links nach rechts:

    Hauswand – Bürgersteig: 0,55 Meter
    Bürgersteig: 2,00 Meter
    SDchutzstreiefen: 0,35 Meter
    Radweg: 1,6 Meter
    Schutzstreifen: 0,75 Meter
    Baumscheibe: 2,25 Meter
    Fahrbahn: 3,00 Meter
    Straßenbahngleis: unlesbar
    Straßenbahngleis: unlesbar
    Fahrbahn: 3,00 Meter
    Parkbucht: 2,25 Meter
    Schutzstreifen: 0,75 Meter
    Radweg: 1,60 Meter
    Schutzstreifen: 0,35 Meter
    Gehweg: 2,00 Meter
    Bürgersteig-Hauswand: 0,55 Meter

    Gruß von Kalle

  18. @kalle: danke!

    Mit 1.60m ist der Radweg dann ja sogar relativ (!) ueppig dimensioniert und auch 75cm bis zu den Autos ist mehr, als man anderenorts so antrifft.

    Na das wird ja dann sicher ein regelrechter Geistermagnet werden (und zusammen mit den Gleisen in der Mitte….).

  19. Also ich wohne in der Eberswalder Straße und finde es super, dass die Radwege auf dem Bürgersteig sind!! Man muss nicht mehr warten bis die Straßenbahn weiter fährt und die letzte omi endlich ueber die straße gegangen ist.. Es ist sicherer und man kommt einfach shneller von A nach B. Wie oft parkt ein auto auf der straße…dann muss man den links ueberholen und muss dabei aufpassen mit dem rad nicht in die schienen zu kommen… einfach praktisch so!!

  20. Bin heute zum ersten Mal seit langer Zeit an der Kreuzung als Fußgänger/ÖPNV-Benutzer gewesen und ich kann nur sagen: Der Umbau der Kreuzung ist aus der Perspektive echt ein Riesenschritt nach vorne! Viel kürzere Wege, Reduzierung der Ampeln etc. Es wirkt auch alles viel lichter und übersichtlicher.
    Das mit den Radwegen ist, glaube ich, nicht optimal, aber ansonsten kann ich dem Umbau der Kreuzung viel abgewinnen.

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