Gestaffelte Haltelinien für Radfahrer und Autofahrer werden immer populärer. Bei vorgezogener Haltelinie für Radfahrer kann man bei Rot bequem bis an die Ampel vorfahren und sich vor den Kraftfahrzeugen aufstellen. In Amerika nennt man den Halteraum für Radfahrer Bike Box und in New York sind in letzter Zeit Dutzende von Bikeboxes entstanden (oder wie würdet ihr den Begriff „tons of bikeboxes“ übersetzen?). Das Video von Streetfilms erklärt die Funktion der Bikebox und fordert die Radfahrer auf, Bikeboxes zu nutzen.
New York ist ein Beispiel dafür, wie selbst extrem autofreundliche und extrem fahrradfeindliche Städte sich wandeln können hin zu einer menschlicheren Verkehrspolitik. Das empfehlenswerte Streetsblog dokumentiert diesen Wandel gut.
Mit Linksabbieger-Boxen wird ja anscheinend auch in Berlin begonnen. Z.B. am Alex. Ich hab es bisher aber noch nicht geschafft, auf diese Spur rüberzuwechseln, kommt meist zuviel Blech zu schnell von hinten…
Die Linksabbiegespur auf dem Alexanderplatz Richtung Karl-Liebknecht-Straße ist mir auch aufgefallen. Ist ein bisschen knifflig, weil man zwei Autospuren überqueren muss. Wenn man kurz hinter den Straßenbahngleisen mit dem Wechseln beginnt, dann ist das in aller Regel problemlos. Linken Arm raus, Autofahrer hinter einem fährt langsamer und signalisiert, einen rüberlassen zu wollen. Schulterblick, Dankegruß und rüber!
… naja, dass mit der Nomenklatur müssen wir noch üben 😉 In der RadZeit 3+4/2007 Seite 33 (im Acrobat Reader auf Seite 16) kannst Du das Wichtigste zu den am 01.1.07 in Kraft getretenen neuen Regelplänen nachlesen. Dazu zählen zum Beispiel fünf Meter vorgezogene Haltelinien für Radfahrer oder Radspuren in Mittellage. Letztere gibt es zum Beispiel bereits im Straßenzug Mühlenstraße – Holzmarktstraße stadteinwärts oder Reinhardstraße Richtung Hauptbahnhof. Einen Begriff wie „Autospuren“ sieht die StVO übrigens nicht vor – Fahrräder sind laut StVO Fahrzeuge und müssen die „Fahrbahn“ benutzen. Auf der Alexanderstraße Richtung Memhardstraße ist demnach eine Radspur in Mittellage als temporäre Lösung während der Baustelle für die Tiefgarage markiert worden. Später sollen dort Radfahrstreifen in Seitenlage hinkommen. Aktuell sind dort auch nicht zwei Spuren zu überqueren – die rechte Fahrbahn ist mit einer durchgehenden Linie abgetrennt, darf also nicht befahren werden. Linksabbiegende Radfahrer nutzen diese Fahrbahn als Radspur bis zum Beginn der Radspur in Mittellage. Wie immer – auch beim Autofahren – soll man sich übrigens erst im Kreuzungsbereich einordnen. Das geht gerade bei der Alexanderstraße sehr gut, da man – wenn man die letzte Ampel bei Grün genommen hat 😉 – an der Abbiegespur ankommt, wenn der gesamte Verkehr steht.
Ich finde, diese Boxen für Radfahrer sind eine super Idee und sollten auch hier bei uns umgesetzt werden. Ich befürchte nur das es wegen den Kosten nicht gemacht wird… leider.
… äh, Nils, liest Du auch mal die Kommentare? Wenn Du den Begriff Boxen mal vergisst, sind die ersten Markierungen bereits zu finden. Die Umsetzung hängt weniger mit dem Geld, als vielmehr mit der Kleinarbeit mit den zuständigen Verwaltungen zusammen …