BVG-Bus überfährt Radfahrerin

Grafik Unfallort Berlin-JohannisthalWieder das Rechtsabbiegethema: Gestern früh gegen 7:00 Uhr wurde in Berlin-Johannisthal eine Radfahrerin von einem rechts abbiegenden BVG-Bus erfasst und mehrere Meter mitgeschleift. Die Radfahrerin erlitt mehrere Beinbrüche und kam ins Krankenhaus. Im Hauptstadtblog gibt es zu diesem Unfall und der Schuldfrage eine lange Diskussion.
Pressemeldung der Berliner Polizei
Hauptstadtblog: BVG-Bus überfährt Radfahrerin
Unfallort bei Google Maps
Grafik: Copyright by Hauptstadtblog

Nachtrag, 10.02.2007:
In der Galerie des ADFC kann man nun eine vierteilige Bilderfolge des Unfallorts Segelfliegerdamm Ecke Königsheideweg betrachten, bitte hier klicken. Es wird deutlich, dass auch die Verkehrsplaner nicht ganz unbeteiligt sind, wenn es immer wieder zu solchen Unfällen kommt. Vorschlag des ADFC: „Aufhebung der abknickenden Vorfahrtstraße und Markierung einer Radfahrerfurt über den Königsheideweg.“

Toter Winkel: LKW-Fahrer wird freigesprochen

Gestern wurde vor dem Amtsgericht Tiergarten ein Toter-Winkel-Fall behandelt, der sich bereits am 13. Oktober 2003 ereignet hatte. Damals war ein 60-jähriger Radfahrer an einer Ampel von einem rechts abbiegenden Sattelzug überrollt und getötet worden. „Wir können nicht ausschließen, dass der Radfahrer bei der Annäherung an die Kreuzung immer im toten Winkel des Lkw fuhr“, befand schließlich das Gericht und sprach den 43-jährigen Fahrer des Lastwagens frei. Statt eines Kommentars zu diesem deprimierenden Urteil die Presseberichterstattung:
taz: Totel Winkel im Visier
Tagesspiegel: Radfahrer überrollt – Freispruch
Morgenpost: Freispruch für Kraftfahrer nach Unfall

Riding Bikes von Robert Rauschenberg

Robert Rauschenberg ist ein US-amerikanischer Objektkünstler und Wegbereiter der Pop-Art. Rauschenberg vertritt die Ansicht, dass die von ihm angestrebte Wiedervereinigung der künstlerischen Bildwirklichkeit mit der Lebenswirklichkeit am besten dadurch gemacht werden könne, indem man Teile der realen Welt unverändert in die Kunst hereinholt. So kombiniert er in seinen Werken etwa Tennisbälle, Autoreifen, Fahrräder und ausgestopfte Ziegen auf hintersinnige Weise. Anders als andere Materialkünstler verändert er diese materiellen Reste der „realen Welt“ jedoch nicht, sondern belässt sie so, wie sie sind (aus der Wikipedia). In Berlin findet man nahe des Potsdamer Platzes auf dem Fontaneplatz die Skulptur „Riding Bikes“ von Robert Rauschenberg, allerdings nicht mehr ganz taufrisch, einige Neonröhren sind bereits blind.
Weitere Photos von Rauschenbergs „Riding Bikes“: [1], [2]
Robert Raushenberg: Riding Bikes

Radeln gegen die Klimakatastrophe

Wenn alle bei Fahrten unter 7,5 Kilometer auf das Auto verzichten und aufs Fahrrad umsteigen würden, dann würde das den CO2-Ausstoß um sechs Prozent verringern. Zu diesem Ergebnis kommt der holländische „Fietserbond“ in einer nun veröffentlichten Berechnung. In den Niederlanden könnte damit der Ausstoß von 2,4 Millionen Tonnen CO2 erspart werden.

Die Ergebnisse aus Holland können für Deutschland richtungweisend sein. Eine Schätzung des Umweltbundesamtes besagt, dass hier der CO2-Ausstoß um bis zu 13 Millionen Tonnen durch einen erhöhten Fahrradverkehr vermindert werden kann.
Pressemeldung des ADFC zur Wende beim Treibhauseffekt
Originalpressemeldung des Fietserbondes

Fahrradweg der Superlative

Man denkt immer, Radfahren sei ein Synonym für umweltverträgliches und nachhaltiges Handeln. Dass es auch anders geht, beweist dies Projekt: Im Emirat Qatar ist ein überdachter Radweg im Bau, bei dem mit Hilfe von Solarenergie Wasserdampf erzeugt wird, der dann die Radfahrer kühlen soll. Dadurch können die hohen Tagestemperaturen von 50 Grad um ca. 20 Grad gesenkt werden.

Der 35 Kilometer lange und sieben Meter breite Radweg wird pro Kilometer etwa ein Drittel einer in Europa gebauten Autobahn kosten. Überhaupt noch nicht geklärt sind die laufenden Kosten für die aufwendige Kühlung des Radwegs. Ich denke, dass bei einer solch gigantischen Energieverschwendung der ökologische Gedanke des Radfahrens sich ins Gegenteil verkehrt.
Fahrradweg Qatar
Velomondial über den Fahrradweg mit weiteren Photos und Schemazeichnungen der Kühlung
Cycling Podcast mit Slideshow und längerem Interview (15 Min.) mit dem Projektleiter des Fahrradwegs

Mit dem Rad nach Sanssouci

Nachdem das Brandenburgische Denkmalschutzgesetz geändert wurde, kann man nun testweise mit dem Fahrrad auf ausgewiesenen Wegen in Potsdams Schlösserlandschaft fahren. Wörtlich heißt es in einer Pressemeldung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG): „Im Rahmen einer zunächst auf ein Jahr befristeten Ausnahmeregelung wird die SPSG das Radfahren bzw. das Mitführen von Fahrrädern auf ausgewiesenen Wegen erlauben. So sind die sogenannten Ökonomiewege (asphaltierte Wege) in den drei Potsdamer Parkanlagen zwischen 6:00 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit von dem absoluten Fahrradverbot ausgeschlossen. Zu beachten haben Radfahrer dabei, dass die Fußgänger absoluten Vorrang haben und die Wege nur in Schrittgeschwindigkeit befahren werden dürfen.“ Die Regelung betrifft Sanssouci, den Schlosspark Babelsberg und den Neuen Garten.
Pressemeldung der SPSG
Foto: „View from Cecilienhof in Potsdam“ von decade_null

View from Cecilienhof in Potsdam von decade_null

Oh la la! Kostenlose Räder in Paris

Im kommenden Sommer werden in Paris an mehr als eintausend Fahrradstationen Fahrräder kostenlos ausgeliehen. Die Stadt hat sich nun für den französischen Werbepartner JCDecaux entschieden, der das System der Fahrradleihe in den nächsten zehn Jahren organisiert. Danach sollen zwischen 14.000 und 20.000 Fahrräder mit Werbung bestückt werden. Für die Nutzer fällt eine Jahresgebühr von 5 Euro an, dann kann man ein Rad 30 Minuten kostenlos ausleihen, die nächste Stunde Fahrradleihe wird einen Euro kosten.
via: bikingbis