Schön, dass die Alexanderstrasse in Berlin jetzt bald wieder auf beiden Seiten zu befahren ist, schließlich ist sie eine der wichtigen Nord-Süd Verbindungen für den Fahrradverkehr zwischen Mitte und Kreuzberg. Schade nur, dass die Anlage dieses Radweges etwas antiqiert daherkommt.
– Überholen ist auf dem schmalen Asphaltband nicht ungefährlich, es ist viel zu eng geraten.
– Anstatt den Radweg direkt auf die Fahrbahn zu legen und mit einer weißen Linie zu markieren, wie es in der Heinrich-Heine Straße vorgemacht ist, wird der Weg in schlechter 80er Jahre Manier quasi auf den Fußweg verlegt. RadfahrerInnen finden sich zwischen FußgängerInnen und parkenden Autos eingeklemmt wieder, gerade in Kreuzungsbereichen eine unfallträchtige Angelegenheit. Abbiegende Autos haben die Fahrräder einfach nicht im Blick.
Fazit: Der vielbeworbene Radverkehrswegeplan ist ein Stückwerk, Berlin ist von einer wirklich fahrradorientierten Verkehrswegeplanung für den Alltag weit entfernt.
„- Anstatt den Radweg direkt auf die Fahrbahn zu legen und mit einer weißen Linie zu markieren, wie es in der Heinrich-Heine Straße“
….da ist es auch nicht besser: Entweder das ausparkende Auto hat einen nicht gesehen und drängt einen in die Autospur oder aussteigende FahrerInnen öffenen die Autotür vor einem.
Und last not least, wenn man an ein langsames Rad überholen möchte, muss man in die Autospur wechseln. Was bei herannahenden Autos nicht ungefährlich ist….
Je mehr ich mit dem Rad durch Berlin fahre, desto mehr verstehe ich Leute, die sagen, dass es sicherer ist NICHT auf dem Radweg zu fahren, sondern auf der „normalen“ Straße.
warum nicht bei drei Fahrspuren die Rechte als Fahrradspur markieren? Kostet nix, ist min. 2 Meter breit und damit ausreichend zum nebeneinanderradeln und für die Autofahrer bei regelmässigem Stau ein Argument, aufs Rad umzusteigen. Ausparker solltens gewohnt sein, den Verkehr im Auge zu behalten.
Ich bin selbst Rad-Vielfahrer und auch durch den Beruf leider Auto-Viefahrer. Eine absolute Sicherheit wird es nie geben. Woran es nach meiner Feststellung extrem fehlt ist ein „Miteinander“. Ich bin z.B. der
Überzeugung, dass die Mehrzahl der Toten unter den Radfahrern noch
leben würde, wenn sie wirklich den Autoverkehr besser beobachten würden und nicht nach dem Motto „Ich habe Recht und Vorfahrt“ ohne
sich abzusichern durchfahren. Was nützt mir mein Recht, wenn ich tot bin ?
Dieses fehlende Miteinander fehlt bei fast allen Verkehrsteilnehmern, leider. Rolf Dünnleder