Bisher war die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg unnachgiebig, in ihren Parks durfte nicht geradelt werden – selbst das Schieben des Fahrrads war auf einigen Wegen verboten. Zuwiderhandlungen wurden mit Bußgeldern geahndet. Nach Bürgerprotesten, Unterschriftenaktionen und einigen Klagen zeigt die Stiftung nun ein Herz für Radfahrer. Die meisten Wege, u.a. im Park Sanssouci in Potsdam, sind nun freigegeben. Nachts werden die Wege jedoch geschlossen, die Öffnungszeiten sind im Sommer 6-21 Uhr und im Winter 8-17 Uhr. Begründet wird dies mit der Unfallgefahr im Dunkeln. Siehe Tagesspiegel.
Ich (berlinradler) sehe solch eine Entscheidung aus zwei Perspektiven. Die Verärgerung einiger Fußgänger kann ich gut verstehen, fahrzeugfreie Rückzugsgebiete sind zur Erholung notwendig. Einige der „härteren“ Kommentatoren werden sicher auch das Abdrängen des Radverkehrs von den normalen Verkehrswegen kritisieren. Dennoch nutze ich als Radfahrer sehr gerne grüne, autofreie Wege und halte das für sicherer als Mischverkehr mit Kraftfahrzeugen. Der große Druck, der von Radfahrern ausgehend auf die Stiftung einwirkte, zeigt doch, dass ein großer Anteil der Radler die herkömmlichen Verkehrswege als nicht geeignet ansieht. So gesehen empfinde ich die Öffnung von Parks für Radfahrer als einen Zwischenschritt, der die Situation verbessert, eine sinnvolle Verkehrspolitik aber leider nicht ersetzen kann.