In der Sendung „ZDF heute“ wird über die Gefahren von Kopfhörern im Straßenverkehr berichtet. Kopfhörer tragen „mag modern sein, vor allem aber ist es gefährlich. Die tödlichen Unfälle von Fußgängern im Straßenverkehr haben rapide zugenommen.“ Nach einem Allgemeinposten über die Gefahren der Abschottung zieht man weitere Parallelen zwischen Kopfhörertragen und der Gesamtheit aller Fußgängerunfälle. So seien allein von Januar bis Oktober 2011 432 Fußgänger tödlich verunglückt – 21,7% mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dies sei auch auf das Tragen von Kopfhörern zurückzuführen. Konkrete Zahlen nennt man leider nicht.
ZDF Mediathek: „heute vom 25.1.2011“ (voraussichtlich 7 Tage lang abrufbar)
Danke @Christoph für den entsprechenden Hinweis.
Ein unsäglicher Blödsinn. Und ein Grund mehr, das Fernsehen zu ignorieren. Habe so ein Gerät nur noch, damit Besucher sich nicht über die Abwesenheit einer Glotze beschweren können.
Das genaue Gegenteil ist richtig. Fußgänger sollten verpflichtet werden, Kopfhörer zu tragen, dann müssten sie nämlich schauen, bevor sie auf Radweg oder Straße treten. Ein gutes Rad ist bekanntlich lautlos.
„auch auf das Tragen von Kopfhörern zurückzuführen“
Um sowas behaupten zu können, sollte es, zumal wenn es von Journalisten kommt, auch sauber recherhiert, also belegt sein. Da aber die Unfallberichte auch bei Helmfragen bislang keinen Aufschluß sachlicher Art zulassen, habe ich da so meine Zweifel, dass dies bei Kopfhöhrern und Fußgängern möglich sein soll.
Und damit bleibt nur eine nicht begründbare Behauptung im Raum stehen.
Und das beim ZDF?
Okay ist es, wenn man Veränderungen nennt, die es im Straßenverkehr gibt, z.B. im Vergleich zum Vorjahr. Und da wäre ein Beispiel halt die Einführung von Tagfahrlicht…. und darüber ist bekannt, dass es die Unfallgefahren für Fußgänger signifikant erhöhrt.
Hat das ZDF das wenigstens mit eingebaut? Mir ist das blöd sowas anzuschauen. Ich mag die Berichterstattung vom ZDF schon seit vielen Jahren generell nicht mehr, ist mir zu oft zu unsachlich und plump polemisch.
@Jochen, es werden NUR Kopfhörer als Unfallgefahr und -ursache genannt.
Oh Mann. Wissenschaftlich unseriöser geht’s kaum noch!
Frage mich, welche Lobby da wen in der Redaktion geschmiert hat
@Philipp: Dumme muss man nicht schmieren. Die produzieren ihren Unfug von ganz alleine.
Der Wissenschaftler in mir war stärker und ich konnte mich dann doch nich zurück halten, denen ne Mail zu ihrem unseriösen Mist schreiben. Das kann ich einmal als Gebührenzahler und Wissenschaftler echt nicht unkommentiert so stehen lassen. Zumal die ein Millionenpublikum haben.
Und vor allem hatten diese Fußgänger alle keine Warnwesten, keinen Helm und keine Rundumblinkleuchte auf dem Helm — wie wir alle wissen, ist das extrem verantwortungslos.
Ramsauer gehört auf einen baierischen Misthaufen.
Hmm, also gelernt habe ich nichts bei diesem Beitrag, insbesondere nicht inwieweit die steigende Rate tötlicher Unfälle mit den Kopfhörern zusammenhängt. Ich finde den Abschlusssatz extrem bedenklich, da wieder einmal ein völlig sinnfreies Verbot als Lösungsvorschlag in den Raum gestellt wird. Insofern würde ich das auch als ziemlichen Blödsinn darstellen. Vom ZDF erwarte ich aber auch rein gar nichts anderes.
Andererseits: ich habe nicht so oft Kopfhörer im Ohr wenn ich im Strassenverkehr unterwegs bin, bemerke aber, dass wenn ich es bin, ich mich deutlich öfter umdrehen muss, weil ich sonst den Verkehr nicht richtig einschätze (ich nehme an @kl meint das). Auf dem Fahrrad fallen mir aber leider auch immer wieder Leute mit Kopfhörern auf, die einfach nichts mehr raffen und auch ihren Kopf nicht drehen und daher auch rein gar nichts mitschneiden und für mich als zumeist deutlich schnelleren Radfahrer recht unberechenbar agieren.
Also ich denke halt, dass die meisten Menschen ein generell stärker sensibilisiertes Verkehrsverhalten an den Tag legen müssen. Diese Drecksverbotsvorschläge sind in jedem Fall kontraproduktiv. Ich wünschte, dass das endlich mal jemand kapiert.
@cross, dass Kopfhörer unter Umständen eine Gefahr darstellen, stellt wohl niemand in Abrede. Sicher haben sie, wie Smartphones und andere Ablenkungsdinge einen Anteil am Unfallgeschehen. Interessant wären mal statistische Daten – da die Experten das nun neben den leisen Elektroautos und schnellen Elektrofahrrädern als eine Hauptunfallgefahr erkannt haben, wird es vielleicht langfristig auch in die Unfallstatistiken einfließen. Schon jetzt kann man wohl sagen, dass das, was das ZDF da zu suggerieren versucht, nicht stimmt – nämlich dass Kopfhörerträger einen erheblichen, oder gar überwiegenden Anteil am Unfallgeschehen haben.
Ach, besonders die Behauptung, dass die Kopfhörerträger Zahl zugenommen hat ist so dermaßen nicht belegbar. Das ist so ein Stammtischniveau.
den ersten walkman gab es in den 80er Jahren und es soll trotz ipod mp3 und chinaelektrobilligscheiss bis 2011 gedauert haben, bis sich kopfhörer als breites Massenphänomen etabliert haben ???
gebühren boykottieren sollte man solange das noch möglich ist!
will mal der mailschreiber mal die mail der zuständigen redaktion veröffentlichen ? dann könnte man noch ein paar kritische mails schreiben.
hab leider den text nicht mehr zur hand. bzw hab auch noch keine antwort erhalten.
hab mich im wesentlichen über diese wissenschaftlich völlig unseriöse und unkritische/unreflektierte berichterstattung beschwert. z.b., dass einfach behauptungen aufgestellt werden, ohne sie belegen zu können. das meinungen sogenannter „experten“ unkommentiert und unkritisch übernommen wurden.
1. Der Widerspruch zwischen Lärmschutz und Geräuschabgabe für Elektrofahrzeuge ist ja sehr offensichtlich. Radfahrer brauchten bislang noch keine zusätzlichen Geräusche erzeugen, um auf sich aufmerksam zu machen, abgesehen vom „dezenten“ Klingeln – bei Bedarf.
2. Andererseits sind einige Fußgänger oftmals vollkommen geistesabwesend, wenn sie z.B. mitten auf dem Radweg stehen und vertieft telefonieren, dabei dann jedes Klingeln nicht mehr hören. Ebenso dürfte jedem Radfahrer, der Radwege benutzt, bekannt sein, dass Fußgänger gerne blind ohne Ankündigung urplötzlich die Laufrichtung ändern und den Radweg queren, ohne auf Radfahrer zu achten. Die vielen Unfälle mit Fußgängern, die urplötzlich ohne auf den Verkehr zu achten Straßen versucht haben zu queren und dabei tödlich verunglückten hängen sicherlich auch damit zusammen. Ob nun diese ohne-auf-den-Verkehr-zu-achten-Fahrbahnquerer alle angetrunken waren, telefoniert haben, einen Kopfhörer auf hatten, oder aber einfach blind auf Gehör die Fahrbahn querten ist nicht geklärt. Die meisten der Kopfverletzten Hamburger als Fußgänger sind ohne auf den Verkehr zu achten über die Fahrbahn gelaufen.
3. Warum machen das Menschen? Lebensmüde und in Suizidmotivation? Unaufmerksam und mit zu vielen Dingen gleichzeitig beschäftigt? Burn out? Gedankenlos? Unter Alkoholeinfluß?
4. Jeder Unfall sollte zählen und vermieden werden: Vision Zero. Wie lassen sich solche Unfälle vermeiden? Tempo 30, Trennwirkung von Hauptstraßen verringern, deutliche Trennung zwischen Gehweg und Radweg, . . .
>>Jeder Unfall sollte zählen und vermieden werden: Vision Zero. <<
Jo, als Ideal sicherlich. Nur .. ich frage mich gerade was dann wäre, wenn es keine Unfälle mehr geben würde.
Würde dann vielleicht irgendwann gedacht und gehandelt werden, nach dem Motto „passiert ja eh nichts, also kann doch ruhig auch ein klein wenig was passieren“ und das freiwillige ´etwas riskieren´ nimmt wieder zu?
Es geht ja eigentlich nicht so sehr um Zahlen, sondern um die menschliche Psyche, egal ob nun für Einzelpersonen, oder aber die gesamtgesellschaftliche „Psyche“.
Es wird immer ein ständiges sich-mit-Risiken-und-Möglichkeiten-auseinandersetzen geben, geben müssen! Und dazu werden auch immer die Höhen und Tiefen gehören.
Darauf folgere ich aber nicht, dass vorsätzliche und allzu leichtfertige Dumbatzigkeiten nicht auch weiterhin tunlichst nicht einfach so toleriert werden sollten! (Doppelte Verneinung .. herrlich, was? 😉 )
Die Vision Zero ist die Vision eines Verkehrsparadieses. Abwesenheit alles Gefährlichen, Bösen und Schlechten. Fundamentalismus wie man ihn auch von diversen Religionen, Parteien oder dem Kommunismus kennt. Negierung der menschlichen Natur wie Egoismus, Risiko, Spaß, Eigenverantwortung, Vernunft. Erreichen will man das offiziell durch Aufklärung. Weil sich dabei ein großer Teil der Menschen verstockt und unwillig zeigt oder auch nur anderer Meinung ist, werden sie als Ungläubige kontrolliert, bestraft, eingesperrt, hingerichtet. Zugegeben etwas überspitzt. Aber mich nerven diese unsinnigen Paradiesvisionen. Irgendwo schlägt der unbestreitbare Nutzen von Regelungen in sein Gegenteil um. Man muss Fußgängern nicht die Benutzung von Kopfhörern und Handys verbieten. Wer daran stirbt ist selbst schuld. Es ist genug geregelt, ich bin erklärter Gegner weiterer Regelungen und fordere stattdessen eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur. Damit lässt sich die Zahl der Verkehrstoten am ehesten noch weiter reduzieren, ohne dass man dafür auch noch den letzten Rest von persönlicher Handlungsfreiheit eliminiert.
Die Vision Zero ist gelebte Realität. Im Bahnverkehr, im Flugverkehr .. mal abgesehen von einzelnen, sehr unwahrscheinlichen Ausnahmen. Es ist ganz ausschließlich der motorisierte Individualverkehr, der Unfälle zur Regel macht. Und auch der Radverkehr kommt – ohne Berührung mit dem Autoverkehr – nahe an die Vision Zero heran, denn Verkehrstote gibt es auch unter den Radfahrern überwiegend mit Kfz-Beteiligung.
Ich halte es nicht für falsch, für Ideale zu kämpfen. Der Stadtraum ist für viele ein Angstraum. Deshalb kutschieren sie ihre Kinder mit dem Auto zur Schule. Deshalb nutzen sie als Radfahrer den Gehweg oder Radweg. Deshalb rennen sie als Fußgänger schnell über die Straße, wenn sich ein Auto nähert. Deshalb ziehen sich einige Leuchtbekleidung an.
Das ist eine Fehlplanung, der Stadtraum muss zwar Mobilität leisten, aber eben auch Lebensraum sein. Wenn man – wie bisher – eine Stadt primär an (automobilen) Verkehrsbedürfnissen ausrichtet und alle anderen Prioritäten nachgeschaltet sind, muss man sich nicht wundern, dass die Mobilität einiger zu den Lebensrisiken aller gehört.
@Bahn und Flugverkehr sind weit von der Vision Zero entfernt, vor allem wenn man nicht nur die Passagiere, sondern auch diverse Kollateralschäden mit einbezieht. Ich denke da z.B. an Verkehrstote an Bahnübergängen. Hatte auch ein paar Freunde, die mit dem Flugzeug abgestürzt sind. Insofern kann man mir nicht mit Statistik kommen.
Als ehemaliger Autofahrer habe ich auf 1 Million Kilometer auch noch keinen Fußgänger und Radler umgesäbelt, noch nicht mal gefährdet. Als Radler dagegen schon mal Fußgänger gefährdet, zum Glück ist nichts passiert. Soll nicht mehr vorkommen.
Bin aber völlig deiner Meinung, dass Stadtraum Lebensraum sein sollte. Und dass man durch eine geeignete Infrastruktur die Risiken reduzieren kann und muss. Trotzdem haben wir dann noch zahlreiche Tote und Verletzte durch Alleinunfälle. Alleinunfälle machen bei holländischen Radlern 60 Prozent Anteil aus. Und dass Alleinunfälle schon mal zu schweren Verletzungen oder gelegentlich zum Tod führen, kenne ich ebenfalls aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis. Auch in Polizeiberichten tauchen diese Alleinunfälle immer wieder auf. Und die Dunkelziffer ist riesig.
Zero bleibt so oder so unerreichbar.
@kl, es ist klar, dass es auch in anderen Verkehrssystemen Tote gibt. Auch eine Vision Zero im Straßenverkehr könnte nicht wirklich zu Null Komma Null Toten führen.
Man findet zu den Verkehrsträgern aussagekräftige Statistiken zu den Toten pro Personenkilometer, und da schneidet der motorisierte Individualverkehr einerseits drastisch schlecht ab. Andererseits greift er in die Totenzahlen ausgewählter anderer Verkehrssysteme (Radfahrer, Fußgänger) auch noch ein – ist also eigentlich ein schwieriges Mischmasch.
Wenn in Holland wirklich 60% der getöteten oder schwer verletzten Radfahrer Alleinverunfallte sind, dann ist man dort tatsächlich nahe an der Vision Zero dran. Denn Alleinunfälle gehören in meinen Augen zu den allgemeinen Lebensrisiken, die durch normale sportliche Betätigung entstehen. Straßenverkehrsunfälle sind in vielen Fällen hingegen vermeidbare Risiken.
@hamburgize:
Dann sind auch die meisten der Kopfverletzten Hamburger als Radfahrer/Autofahrer ohne auf den Verkehr zu achten gefahren.
Im Ernst: Niemand betritt eine Fahrbahn, „ohne auf den Verkehr zu achten“. Genauso wenig wie z.B. auch nur ein einziger Autofahrer abbiegt, „ohne auf den Verkehr zu achten“ oder ein einziger Radfahrer bei Rot fährt „ohne auf den Verkehr zu achten“.
Tatsächlich werden Fahrbahnen betreten, es wird abgebogen oder es wird bei Rot gefahren ohne das HINREICHEND auf den Verkehr geachtet wird. So dass es zu Unfällen kommt. Oder Fußgänger – genauso wie Rad- und Autofahrer – ÜBERSEHEN andere Verkehrsteilnehmer, so dass es in der Folge zu Unfällen kommt.
Das ist so, auch wenn die Pressestellen der meisten deutschen Polizeien in den Formulierungen ihrer Meldungen nur Autofahrern zugestehen, andere Verkehrsteilnehmer oder rote Ampeln zu „übersehen“, während in ihrem Duktus Fußgänger stets „offenbar nicht auf den Verkehr geachtet haben“ und Radfahrer Rote Ampeln nie „übersehen“ haben dürfen, sondern sie im Gegensatz zu Autofahrern stets „ignorieren“.
Fußgänger machen derlei aus allen möglichen und exakt denselben Gründen, aus denen es Radfahrer und Autofahrer derlei auch machen.
Ganz sicher macht es aber niemand (außer vielleicht Einem unter einer Million) aus diesen drei Gruppen aus „Lebensmüdigkeit und/oder in Suizidmotivation“. Das ist geschmacklos, zynisches und völlig haltloses Stammtischniveau.
In Holland bedeutet das sicher nicht, dass es sich dort überwiegend um Tote oder Schwerverletzte handelt, aber immerhin genug Verletzte, um den Rettungsdienst oder Arzt einzuschalten, sonst würden die ja unter die Dunkelziffer fallen. Allerdings findet man in Polizeiberichten immer wieder auch tödliche Alleinunfälle. Und auf ein normales Lebensrisiko würde ich da jetzt auch nicht vorschnell schließen. Vermeidbare technische Defekte, Fahrbahnmängel, Hindernisse und vor allem vermeidbares Fehlverhalten spielen dabei eine große Rolle und sollten soweit möglich auch präventiv mit Aufklärung (nicht Zwang) angegangen werden.
Was die Aussagekraft von Statistiken angeht, halte ich diese für die Ausrichtung des eigenen Verhaltens für problematisch. Beispiel das unterschiedliche statistische Risiko beim Fahren auf Radweg oder Straße. Auf relativ magerer statistischer Grundlage propagiert ja der ADFC das Fahren auf der Straße als weniger risikoreich. Statistisch mag das stimmen, aber ich persönlich nutze lieber auch nicht vorgeschriebene schlechte Radwege oder regelwidrig mal fußgängerfreie Gehwege. Befahre die Straße nur auf Teilstrecken, wo es keine Alternative gibt. Der Grund ist einfach: auf Radwegen kann ich die dort auftretenden Risiken selbst kontrollieren. Über hinter mir herkommende Kraftfahrzeuge habe ich kaum Kontrolle und bin quasi in Gottes Hand, sogar auf einem Radstreifen. Aber nur als Beispiel für Statistik vs. Eigenkontrolle gedacht, nicht als neues Thema.
@Reclaim: was die Polizeiberichte angeht, gebe ich dir uneingeschränkt recht.
Suizide als Unfallursachen finde ich allerdings nicht so abwegig. Mir haben Lebensmüde, die vor die Bahn gesprungen sind, schon manche Verspätung eingebracht. Der eine oder andere probiert’s vielleicht auch mal mit einem Auto.
Und um mal wieder auf das eigentliche Thema zurück zu kommen, Fußgänger, die ohne zu schauen, also ohne auf den Verkehr zu achten, vor mein Rad springen, sind Alltag. Weil sie nach Gehör gehen und dasselbe eben nicht ausreicht. Die mit Kopfhörer schätze ich dabei als weniger gefährlich ein, weil sie eigentlich schauen müssen. Aber kein Problem, sehe ich einen Fußgänger, der auch nur theoretisch vor mein Rad gelangen könnte, bremse ich ab, notfalls bis auf Schrittgeschwindigkeit. Hat sich massenhaft bewährt. Außerdem bremse ich auch für Hunde, Katzen und Federvieh.
Über Statistiken kann man sicher streiten – insbesondere bei interpretierten Statistiken, also wenn die Rohdaten ausgewertet wurden, muss man extrem vorsichtig sein. Bestes Beispiel ist die aktuell in den Medien grassierende Zahl, dass die Zahl von Hartz IV abhängigen Kindern seit 2006 um 13,5% gefallen sei. Da muss man kein Mathematiker sein, um zu merken, dass die Aussagekraft das Ziel der Vision Zero bereits erreicht hat.
Wenn ich allerdings zwischen Bauchgefühlen und Statisik wählen darf, um eigene Lebensrisiken einzuschätzen, dann halte ich persönlich die Statistik für geeigneter. Das kann aber jeder halten wie er mag.
Mit den Fußgängern halte ich es genauso – so viel Abstand wie möglich, zur Not abbremsen. Wirklich kritisch wird es selten – übrigens auch ein Resultat meiner als Radfahrer naturgemäß „geringen“ Geschwindigkeit. Die höchste Vorsicht lasse ich gegenüber Autofahrern walten, von denen erwarte ich die verrücktesten Manöver – und habe nicht selten Recht damit.