Die Morgenpost berichtet heute Morgen von einem tödlichen (bislang unbestätigt) Rechtsabbiegeunfall auf der Prenzlauer Promenade mit LKW Beteiligung.
Anscheinend kam es bei einem Abbiegemanöver in die Ostseestraße zu dem Unfall.
Die Kreuzung sieht in Streetview so aus : Link
Kommt es mir nur so vor, oder haben wir dieses Jahr mehr tödliche Unfälle von Fahrradfahrern in den Medien als letztes Jahr?
In den Polizeimeldungen findet man den Unfall (noch) nicht.
Hier der Link zum Artikel.
Nachtrag, der Tagesspiegel schreibt, der Verunfallte ist nicht in Lebensgefahr Link
laut tsp sagte eine sprecherin (wessen steht dort nicht), er sei nicht in lebensgefahr.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/prenzlauer-berg-radfahrer-von-laster-beim-abbiegen-ueberrollt/10050872.html
Laut TSP und Morgenpost-Artikel ist das an dieser Ecke: http://goo.gl/maps/C8xlq passiert, nicht an der im Artikel verlinkten.
@Reclaim Du verlinkst doch auf die selbe Kreuzung ?
Ja Dieselbe Kreuzung, aber eine andere Ecke
Der von Reclaim verlinkte Radstreifen ist ja wieder so ein Superding. Setzt erst vor der Kreuzung wieder ein, damit man sich rechts von rechtsabbiegenden Lkw hinstellt. Das ist doch wider jede Vernunft – und vor allem, ich treffe in immer mehr Straßen auf diese Art der „Verbesserung“.
Bei solchen Ausführungen verliere ich mein Vertrauen in den Verstand der Verkehrsplaner. Bis jetzt gilt, trotz vieler Unfälle, die seltsame Devise, Radstreifen seien sicherer als Radwege.
Was in den Meldungen so harmlos nach „außer Lebensgefahr“ klingt, bedeutet doch in der Realität mit Sicherheit lebenslange Behinderung. Und das nur, weil man verkehrsplanerisch zu gemütlich ist, um bestehende Konzepte zu hinterfragen.
„Radstreifen seien sicherer als Radwege“ … stimmt ja auch. Also Radstreifen sind etwas weniger gefährlich als Radwege.
Am sichersten jedoch ist die Fahrbahn. Allerdings nur wenn man nicht im Rinnstein fährt. Und das Bauchgefühl von Max Mustermann ist leider komplett entgegengesetzt. Ohne Aufklärungskampagne wird Max Mustermann davon aber nichts erfahren. Und auf die Aufklärungskampagne können wir lange warten, denn Radwege und -streifen sind ja nicht wirklich dafür da, den Radverkehr sicherer zu machen, sondern dem motorisierten Verkehr freiere Bahn zu verschaffen.
P.S. Danke, ADFC!
Ich muss ja gestehen, dass ich Radstreifen manchmal durchaus als angenehm empfinde. Auf stark befahrenen Straßen ist es schon anstrengend, wenn man in der rechten Fahrspur ständig „im Weg“ ist. Man fährt dann automatisch schneller.
Das Problem ist eben, dass diese wenigen Radstreifen, die ich als angenehm empfinde – was ja sowieso nur subjektiv ist – immer bis an die Kreuzung heranführen, was ich wiederum extrem unentspannt sehe.
In vielen Straßen wie z.B. Schlüterstraße oder Großbeerenstraße hingegen verstehe ich den Sinn der Radstreifen nicht, die Straßen sind superbreit und es gibt kaum Verkehr.
Dann gibt es die Straßen mit so großer Unstetigkeit der Radstreifen und einem damit häufigen Wechsel zwischen Radstreifen und Mitfahren im dichten Verkehr, wie z.B. in der Treskowallee, dass ich gleich auf Alternativstrecken ausweiche.
Man weiss eben nie was man kriegt, so bleibt wenigstens immer was zum Meckern. Ja, das ist leider nicht komisch in Angesicht des schweren Unfalls.
@reclaim:
Danke, glaub ich…
„Am sichersten jedoch ist die Fahrbahn.“
jajaja, bei 30 km/h eingehaltener höchstgeschwindigkeit und umerziehung aller verkehrsteilnehmer.
und selbst dann, wer macht denn bitte auf der prenzlauer allee „mischverkehr“ mit „hintereinanderherfahren“ zwischen lastwage und sprinter im rushour-schwerverkehr wie sich das die testosteronradler hier so vorstellen? genau, hardcore-typen, the fast and the furious. aber doch gerade nicht die, die dann überfahren werden. die fahren eher fußweg.
daher macht die adfc-kampagne für bessere radstreifen sinn. und es gibt sehr viel zu verbessern.
bei diesen abbiegeunfällen brauchts aber viel mehr. nichtdiskriminierende, getrennte ampelphasen. signalblaue furten. spiegelpflicht und abbiegewarner, solche sachen in kombination.
Und was soll dann anders sein wenn man in diese Spur einen Radstreifen pinselt?
Eine Fahrbahn die Platz für einen regelkonformen Radstreifen hat muss mindestens so breit sein, dass sie letztendlich auch wieder ohne auskommt.
Daher gibt es bei diesen Dingern nur zwei Kategorien – entweder überflüssig oder illegal.
und es gibt noch mehr zu verschlechtern.
Mit Radstreifen sind wird da auf dem besten Weg.
Irgendwann bist Du als Radfahrer schon so gut wie tot wenn Du eine Strasse ohne jegliche Radverkehrsanlagen befährst.
Die Anfänge dieser Entwicklung sieht man heute schon.
@siggi, wir müssen diese Diskussion ja nicht immer wieder von vorne führen. Wenn in Fahrtrichtung zwei Fahrspuren sind und ich die rechte davon belege, müssen Autos im dichten Verkehr hinter mir warten oder sich umständlich in die linke Fahrspur einfädeln, um mich zu überholen. Ich erlaube mir weiterhin, das unentspannt zu finden – ich kanns nicht ändern.
@Berlinradler
Kann ja sein, dass das für dich unentspannt ist. Obwohl ich dein Argument nicht verstehe wenn es doch zwei Fahrspuren gibt.
Doch was würde ein Radstreifen daran ändern?
Das hätte ich gern gewusst.
Die Autos wären in dem Falle generell in einer anderen Spur als ich, müssten also weder hinter mir warten noch sich woanders einfädeln, um mich zu überholen.
Das kann man nicht in jeder Straße machen und so hat man die kuriose Situation, dass Radstreifen in superbreiten Straßen aufgepinselt werden, wo man sie nicht benötigt, und man in den Engstellen weiterhin den Stress hat – keine Frage.
In manchen Fällen wird aus der zweispurigen Autonutzung eine einspurige, die sich zur Mitte der Straße hin verschiebt, und dies sind die wenigen Fälle, in denen Radstreifen das Fahren ein wenig angenehmer machen.
Völlig subjektiv, unvernünftig, dümmlich und unbegründbar, und dennoch empfinde ich es so 🙂
Und ja, ich kenne die Bilder von Horrorradstreifen mit 70 Zentimetern Breite im Türöffnungsbereich. Natürlich kann man das Instrument Radstreifen völlig destruktiv anwenden, so dass eine Straße danach unbenutzbar wird, keine Frage.
Genau darum geht es. Denn das ist ein Massenphänomen unter den Radfahrern.
Sie haben dort Angst wo es objektiv am sichersten ist und fordern genau solche Dinge die das Radfahren unsicherer, umständlicher oder sogar unmöglich machen.
„Und ja, ich kenne die Bilder von Horrorradstreifen mit 70 Zentimetern Breite im Türöffnungsbereich. Natürlich kann man das Instrument Radstreifen völlig destruktiv anwenden, so dass eine Straße danach unbenutzbar wird, keine Frage.“
das stimmt.
und übergänge von breiten radstreifen in zugeparkte busspuren sind auch sehr hässlich. am besten noch mit bushaltestelle dabei.
auch die führung von radstreifen hinein zwischen rechts- und linksabbieger führt bei dichtem verkehr zu ekelhaften situationen an der stelle, wo die rechtsabbieger nach rechts müssen.
aber radstreifen, die links von abmarkierten dooring-zonen führen würden fände ich gut. engstellen und eine taugliche führung beim abbiegen muss zusätzlich geplant werden, nicht einfach nur: oh, hier ist jetzt zu eng, hört der streifen eben einfach irgendwie auch.
trotz allem glaube ich nicht, dass das noch sehr viel mit den abbiegeunfällen zu tun hat. auch ein 100%-mischverkehrskonzept mit sharrows wie in den helmpflichtländern würde bei uns dazu führen, dass sich die mehrheit NEBEN den motorisierten fahrzeuge steht und fährt und nicht „mitten auf der straße“ zwischen zwei tonnenschweren ungetümen.
ich meine auch, mit gutem grund. auffahrunfälle mit radfahrern sind heute vernachlässigbar selten. die monatlichen frischen kreidezeichnungen von kfz-unfällen auf meinem arbeitsweg durch kreuzberg/mitte zeigen mir aber ganz eindrücklich, dass mischverkehr nun wirklich keine unfallfreiheit garantiert.
Oh nein siggi, ich denke nicht, dass vielbefahrene Hauptstraßen objektiv am sichersten sind. Mit Radweg sind sie noch ein wenig gefährlicher. Schaut man sich die Unfallverteilung an, so sind Kreuzungen vielbefahrener Straßen Spitzenreiter.
Hauptunfallgegner von Radfahrern sind Autos.
Objektiv am sichersten sind Wege ohne mitfahrenden Autoverkehr, also z.B. nicht straßenbegleitende „grüne Wege“.
Hier in Berlin findet man die, leider nur Streckenweise, sogar in der Innenstadt. Dort angekommen, heisst es ausatmen und einfach fahren.
@Berlinradler
Ich habe nie behauptet, dass viel befahrene Hauptstrassen sicherer sind.
Durch Radverkehrsanlagen macht man sie nur noch unsicherer.
Durch dies ganzen unbegründeten subjekiven Ängste entsteht leider dieser ganze Radverkehranlagenmüll. Denn danch wird oft geplant und gebaut und es nimmt immer perversere Formen an (ich sage nur Kreisverkehre).
@siggi: Was machen wir denn da bitte für die Leute mit den deiner Ansicht nach ‚ganzen unbegründeten subjektiven Ängsten‘? Ein Volkstherapieprogramm? Für wie realistisch hältst du es denn, den Verkehr so umgestalten zu können, dass Radfahrer angstfrei im Mischverkehr fahren können? Was braucht es denn deiner Meinung nach dazu?
… korrigiere/ergänze zu „angstfrei und sicher im Mischverkehr fahren können?“ Angstfrei und mit hohen Unfallzahlen nützt uns auf der Fahrbahn genauso wenig wie auf den Pseudo-Radwegen.
@Michael
Lieber ängstlich auf der Fahrbahn.
Denn sorglos über Radverkehranlalagen endet zu oft tödlich.
Auch sind mir diese Leute eigentlich egal, egal ist es mir aber nicht wenn ich durch solche Ängste gezwungen werde diesen ganzen Radverkehranlagenmüll zu benutzen.
Hier wieder das neueste Beispiel aus Köln.
http://siggis-seiten.de/Berliner-Str/Berliner.html
Jahrelang bin ich dort problemlos auf der Fahrbahn geradelt.
@siggi, und ich habe nie behauptet, dass Radverkehrsanlagen Hauptstraßen sicherer machen. Du magst Im-Kreis-Dreh-Diskussionen mit Leuten, die im großen und ganzen mit Dir übereinstimmen. Sowas ist mal ganz nett, auf Dauer sollte man sich aber an die Radwegbefürworter halten, wenn man jemanden von irgendetwas überzeugen will.
Dein verlinktes Beispiel – insbesondere 2 Ampeln für eine Kreuzung mit unterschiedlicher Schaltung – ist schön. Da fährt es sich sicher richtig gut. Gibt für die Busspur eine Fahrradfreigabe, oder hat man auf diese als i-Tüpfelchen verzichtet?
@siggi: Kann es sein, dass du durch ein extremes Übermaß an Radwegdreck an nichts anderes mehr glauben kannst als an Radwegdreck? In Berlin sind die Verhältnisse immer noch so mies, dass man regelmäßig vor Wut platzen könnte, aber man muss hier wenigstens nicht verbittern. Es herrscht verkehrspolitisch eher Ratlosigkeit vor, wie man einen eigentlich prinzipiell gewollten Wandel real umsetzen kann. Oder geht es dir nur um einen Weg, deinen eigenen Fahrstil ungetrübt beizubehalten, egal, was andere sich wünschen? In dem Fall kann man sich ja die Diskussion ohnehin sparen.
Wie Du schon schreibst – ein extremes Übermaß.
Daher wüsste ich nicht was noch mehr Radwegdreck verbessern sollte.
Darum weg mit dem ganzen Müll.
http://siggis-seiten.de/DE-Rad.jpg