Radfahrer #2: Till, 32, Berlin-Neukölln

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Was für ein Rad fährst Du?

Oh, ein sehr spezielles Rad, Marke Eigenbau. Es fährt sich sehr gut. „Single-Speed“ – also ich habe keine Gänge, die braucht man ja hier in Berlin auch nicht. Eine Sparversion, was die Technik angeht, aber dafür leichtgängig.

Was bedeutet Dir dein Fahrrad?

Sehr viel! Eigentlich bewege ich mich mehr mit dem Fahrrad als zu Fuß. So ab 200 Metern bereue ich es schon, das Fahrrad nicht dabei zu haben. Und darum muss das Fahrrad dann auch fahren. Wenn das Fahrrad nicht fährt, dann fängt der Tag schlecht an.

Wie benutzt Du Dein Fahrrad?

Hauptsächlich fahre ich damit. Bei Angriffen kann man es auch zur Abwehr nehmen aber ich bin ja Pazifist, also dann doch mehr zum Radfahren.

Wie pflegst Du Dein Fahrrad?

Ich habe es kürzlich erst geputzt, weil jetzt ja so viel Salz auf der Straße liegt. Und sonst: Unterschiedlich. Je nach Gemütszustand mal mehr und mal weniger.

Was könnte die Situation für FahrradfahrerInnen verbessern?

Naja, weniger Autos natürlich!

19 thoughts on “Radfahrer #2: Till, 32, Berlin-Neukölln

Comments-Feed
  1. ohne schutzbleche bei dem wetter gibt es aber ekelhaftes baba am rücken 😉

  2. Philip, deswegen hat Till doch die Schmut…äh…Schutzweste an 😉

  3. @Philip:

    Da siehste dann am braunen Streifen auf dem Rücken wenigstens, ob das Hinterrad gescheit zentriert ist.

  4. Jow, genau das alles!

  5. „Gänge braucht man in Berlin nicht“

    Gewiss. Nicht aber, wenn man schnell anfahren können und gleichzeitig zügig vorankommen will. Mit „single-speed“ heißt das dann entweder Wiegetritt beim Anfahren oder hektisches Buttertreten, wenn schneller als 20 gefahren werden soll.

    Den Wiegetritt beherrschen erschreckend viele Leute nicht, die pendeln dann beim Anfahren seitwärts und brauchen eine individuelle Spurbreite von über zwei Metern.

    Daß Buttertreten schonend für die Gelenke sein soll, halte ich für einen Mythos. Verbreitet vermutlich von auf Gelenkerkrankungen spezialisierten Fachärzten, die auf zukünftige Kunden hoffen.

    Und wozu ist ein Fahrrad da, wenn nicht zum zügigen Vorankommen?

    Ich nutze meine Gangschaltung auch in der Ebene, und kann so a) problemlos anfahren und dabei schnell beschleunigen und b) ebenso problemlos Geschwindigkeiten deutlich jenseits der 30 km/h erreichen.

    Oh, und ich habe dynamogetriebenes Licht an meinem Fahrrad, und Schutzbleche, und einen Gepäckträger. Und sogar eine Klingel.

    Wie uncool. Wie spießig.

  6. unccol finde ich eher den normativen anspruch, wie man fahrrad zu fahren habe. die ewigen abgrenzungsversuche sind ermüdend und unendlich fade

  7. @Tilmann: Haste ja Recht. Aber man kann das auch umdeuten: Wir Radfahrer haben auch schon Schichtenbewusstsein entwickelt wie die Autofahrer (Kleinwagen vs. dicke Kutsche) – es tut sich was! Ist doch klar, dass es mit Fortschreiten des Radverkehrs nicht beim Einheitsvehikel bleibt, sondern man sich gerne mal abgrenzt mit seinem Velo.

    Na ja, aber ich finde die Diskussionen auch kindisch.

    Was anderes und viel ernster ist es, wenn Leute mit nicht straßentauglich ausgestattetem Rad, z.B. ohne Licht oder Bremse, Anspruch auf Vorfahrt bei Dunkelheit erheben, Fußgänger umheizen, und dann mit ihrem „pass doch auf“ die ganze Zunft in Verruch bringen. Das sind Ausnahmen, aber wenn ich sowas sehe geht mir auch der Hut hoch. Bei Autos ohne Licht und Bremsen würden wir die Gefahr klar brandmarken. Bei mir hat in dieser Beziehung übrigens die letzten Jahre ein Umdenken stattgefunden.

  8. @Prokrastes:

    Ein trainierter SSP-Fahrer ist mit einem sinnvoll übersetzten Rad (also je nach Konstitution irgendwas zwischen 2.5:1 und 2.8:1) aus dem Stand schneller weg als jemand, der zigmal sein Getriebe durchschalten muss. Und dafür braucht’s auch keinen Hampel-Wiegetritt, das geht sehr smooth.

  9. @Prokrastes:

    Ein geübter SSP-Fahrer ist aus dem Stand meist schneller weg als jemand, der zigmal sein Getriebe umrühren muss. Und das auch ohne irgendwelche Hampel-Wiegetritt-Exzesse.

    Zugegeben, es sind allerdings ziemlich viele Fakenger unterwegs, die mit übertrieben übersetzten eingängigen Fahrgeräten unterwegs sind und lieber erstmal Grundlage trainieren sollten…

  10. Zum Thema Hipster habe ich am Wochenende eine geniale Sache gesehen:
    Fixer fährt Sonnabends durch die Fußgängerzone (ist strikt verboten), resoluter älterer Semester zuckt kurz zur Seite und der Radler „versucht“ zu bremsen. Hat bei Schneematsch und fehlendem Können nicht ganz geklappt… Es sah zu drollig aus, wie er nicht aus den Schlaufen kam und sich langmachte.
    Fehlendes Können sollte halt nicht durch Leichtsinn wettgemacht werden.

  11. „…Sonnabends durch die Fußgängerzone (ist strikt verboten)…“ Momente mal. Hier in Bln zwei Fußgängerzonen (Wilmersdorfer Str u. Spandau Altstadt): abends und an Wochendenden mit Fahrrad legal befahrbar. Oder reden wir hier vom lieblichen Stuttgart?

    Übrigens, diese Gehässigkeit gegenüber unseren hauptstädtischen Hip“p“stern finde ich unangebracht.

  12. ja, wir sollten uns hier nich ggs. fertig machen. solang sich alle vernünftig verhalten, kann man meinetwegen auch mitm einrad fahren. nicht, dass es am ende noch das pendant zum manta-witz gibt. den fixie-witz. 😉
    der typ in der fußgängerzone hätte sich vermutlich auch mitm rad mit bremsen lang gemacht. glatt is glatt.

  13. Ich seh das eigentlich recht entspannt. Andere Leute tragen andere Kleidung, fahren andere Fahrräder. Persönlich bin ich kein Minimalist, ich nutze die Einrichtung meines Fahrrads regelmäßig. Das geht mit höheren Kosten und höherem Verschleiß einher, keine Frage. Mir persönlich ist es das wert, und wer es anders sieht, soll doch 😉

  14. Hab letztes Jahr auf Singlespeed umgerüstet, 52:18. Finde ich fantastisch. Damit kann ich schnell fahren, bin aber langsamer Anfahrer. Ich find Sprints blöd. Und am allerblödesten finde ich die, die schnell anfahren und denen dann die Puste ausgeht. Die ich dann wieder überholen muss, wenn ich meine Reisegeschwindigkeit erreicht habe. Was soll das? Verstehe ich nicht. Aber gut, jedem das Seine. Allseits gute Fahrt!

  15. tja, andere finden es nervig, nicht zügig anzufahren, weil vor ihnen wer ist, der sich alle Zeit der Welt lässt. Und das beste ist, dass die Person danach mich noch überholen muss, nur um mich bei der nächsten Anfahrt wieder an meiner gleichmäßigen Reisegeschwindigkeit zu hindern. Was soll das? Verstehe ich nicht. Will ich auch gar nicht verstehen.
    Naja, aber so ist das halt.

  16. Andere finden es lustig, wie sich die Hipster gegenseitig beharken. Ich fahr einfach hinter dem schnellen Anfahrer her und überhol ihn dann auf der Geraden, wenn er seine Endgeschwindigkeit erreicht hat. Der langsame Anfahrer darf sich dann in meinen Windschatten hängen.

    Dank einem altmodischen Ausrüstungsgegenstand namens „Schaltung“ geht das. Dann bin ich auch an der nächsten Ampel vorne. Aber dafür seid ihr ja auch hip und stylisch. Jedem das seine ;-p

  17. irgendwie enden diese „diskussionen“ immer mit penisvergleich 😉

  18. @kai
    ich bin zwar hip und stylish (sowieso, wer ist das nicht) aber fahre auch mit Schaltung.
    Leider hat es ja in Fahrradforen wenig Sinn, sich über Sprüche wie „Jedem das S…“ aufzuregen. Ich machs mal trotzdem, muss auch mal sein. 😉

  19. @Johannes: Ich reg mich nicht mehr auf, dafür fahr ich lang genug im Alltagsverkehr rum. Freu mich eigentlich über jeden Alltagsfahrer, vor allem auf der Fahrbahn.

    Fixiefahrer gibts hier(Dortmund) auch eher selten. Von Hipstern kann da garnicht die Rede sein, eher was für Eingeweihte.

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