Guter Tag für Leute, die zu Fuß gehen, Rad fahren oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dem Verkehrsminister die Entlassungspapiere ausgehändigt. Viele Menschen verbinden damit die Hoffnung auf eine andere Verkehrspolitik, auf einen Neuanfang in der Mobilitätspolitik, in der der Mensch im Mittelpunkt steht und nicht der SUV.
Auch in Bogotá, Cochabamba oder Lima hat die Diskussion um den Klimawandel, die Corona Pandemie und die Forderung nach einer gerechteren Verteilung des öffentlichen Raumes dazu geführt, das sich Menschen aufs Fahrrad schwingen um für Veränderung zu sorgen. Auch für das Recht auf Mobilität lässt sich mit dem Fahrrad prima streiten. Die aktuelle Ausgabe 447 der ila, der Zeitschrift der Informationsstelle Lateinamerika, enthält 14 Beiträge aus verschiedenen Ländern Lateinamerikas. Dabei kommen viele Konflikte im Straßenverkehr bekannt vor, etwa wenn Gerold Schmidt aus Mexiko Stadt von aggressiven männlichen gelesenen Autofahrern berichtet, oder wenn Mariana Alegre Escorza und Lucas de la Cruz den zähen Kampf der Fahrrad-Aktivist*innen mit den Behörden in Lima schildern. Anders als in Europa zwingt die große Armut in den Städten viele Menschen lange und gefährliche Fahrtwege mit dem Fahrrad auf sich zu nehmen, das kommt in vielen Beiträgen zur Sprache. Gert Eisenbürger erzählt von den Radsportländern Equador und Kolumbien und der Chance mit dem Fahrrad der Armut zu entkommen. In einem Beitrag von Alix Arnold erinnert Fernando Traverso mit Fahrrad-Streetart an die Verschwundenen der Diktatur in Argentinien. In einem Interview äußern sich drei Berliner Gorilla Rider*innen aus Chile und Mexiko zu ihrer Beteiligung bei den Streiks. Dazu kommen Berichte von Fahrradreisenden, Buchrezensionen und ein Einblick in eine Fahrradwerkstatt in Bolivien.
Fahrräder sind in Zeiten der Pandemie das ideale Vehikel für politische Meinungsäußerung, denn 1,5m Hygiene-Abstände sind bedingt durch die Fahrräder ja von selbst gegeben. Zum 9. Mai, dem Tag der Befreiung vom Faschismus in Deutschland, ruft die VVN-BDA Berlin zu einer Fahrraddemo durch Berlin auf. Start ist um 12 Uhr am Sowjetischen Ehrenmal in der Schönholzer Heide in Wilhelmsruh. Mit diversen Zwischenkundgebungen geht es über Weddding, Mitte und X-berg zum Sowjetischen Ehrenmal in Treptow, wo gegen 18 Uhr der Abschluss ist. Also Kette geölt, Luft aufgepumpt und los zum antifaschistischen Fahrradkorso!
Trotz Klimakrise und Mobilitätsgesetz gibt Berlin 2021 noch 200.000 € pro Meter für eine Autobahn aus.
„Seit Jahrzehnten
hinkt der Verkehrssektor beim Klimaschutz hinterher. Statt
klimaschädliche CO2-Emissionen zu senken, wird munter an den nächsten
Kilometern Autobahn gebaut. Während andere Städte wie New York, Seoul,
Paris ihre Stadtautobahnen zurückbauen, wächst die fragwürdige A100 in
Berlin weiter und weiter, und soll immer teurer werden. Der ADFC-Fahrradklima-Test
zeigt: Radfahrende in Berlin sind mit den Wegen fürs Rad noch nicht
zufrieden. Statt den Kfz-Verkehr zu fördern, muss Berlin jetzt stadtweit
in klimafreundliche Radinfrastruktur investieren“, fordert Frank
Masurat aus dem Vorstand des ADFC Berlin.
Wir wollen Berlin zu einer lebenswerten Stadt für alle machen. Wir
wollen Mobilität für alle und keinen weiteren Meter Autobahn! Es ist
Zeit, wieder auf die Straße zu gehen!
Wir rufen zur Fahrraddemo auf: Samstag, 10. April 2021, 14 Uhr Start: Hermannplatz Wir fahren über die A100 und enden am Bundesverkehrsministerium.
Eine Schneise wird durch Berlin geschlagen und zementiert Pläne einer Stadt im Stil der 50er Jahre: gebaut für Autos, nicht für Menschen. Die Autobahn A100 von Neukölln nach Treptow ist im Bau; der nächste Abschnitt durch Friedrichshain-Kreuzberg und Lichtenberg bis zur Storkower Straße ist beschlossen. Wir sagen: Schluss damit! Wir wollen Mobilität für alle und eine lebenswerte Stadt – keinen weiteren Meter Autobahn! Deutschland hat sich den Pariser Klimazielen verpflichtet, Berlin hat den Klimanotstand ausgerufen. Im Verkehrssektor müssen wir jetzt die Emissionen drastisch senken. Und für Klimagerechtigkeit braucht es noch mehr: eine echte Mobilitätswende und weniger Autos! Wir wollen eine vielfältige Stadt mit sauberer Luft, öffentlichen Parks und Clubkultur. All das ist durch die A100 in Gefahr! Deshalb protestieren wir mit einer großen Fahrraddemo unter dem Motto „A100 stoppen – Lebenswertes Berlin für alle“. Gemeinsam fordern wir: • Sofortiger Baustopp der A100 und aller Autobahnprojekte bundesweit! • Den 16. Bauabschnitt (Neukölln-Treptow) sinnvoll nutzen – mit Platz für Menschen auf dem Rad und zu Fuß, für den ÖPNV, für Kulturveranstaltungen und bezahlbare Wohnungen! • Autobahn-Millionen aus dem Bundesverkehrswegeplan umwidmen für klimafreundliche Mobilität!
Als Berliner*innen, als Radfahrer*innen und Klimaschützer*innen nehmen wir uns auf der A100 den Platz, der sonst nur Menschen mit Auto zugänglich ist – das ist in Berlin nur ein Drittel der Bürger*innen. Mit Tausenden Fahrrädern auf der Autobahn fordern wir ein nachhaltiges und lebenswertes Berlin für alle! Es gibt ein Hygienekonzept. Wir tragen Maske und halten Abstand.
Parkraum ist übelste Verschwendung – wir fordern den öffentlichen Raum zurück!
Das Chamäleon ist eine Plattform auf 2 m Höhe, 5,30 Länge und 2,5 m Breite zur Besetzung von Parkraum. Für den Transport hat es vier berollte Beine, vor Ort installiert ist es nutzbar als Bühne, Balkon, Transpiständer. ..
Derzeit
wartet es noch auf den
ersten Einsatz.
Der Transport ist nur mit mehreren Menschen auf kurzen Strecken
möglich und natürlich wollen wir die
Premiere
gebührend feiern und den Sinn des Ganzen laut und deutlich kundtun,
was
im Moment leider
etwas schwierig ist.
Wir haben das Tier gebaut, damit es sich Initiativen/Gruppen für Kundgebungen oder temporäre Parkraumgestaltung ausleihen können. Da es zukünftig am Moritzplatz einen sicheren Standort bekommt, ist der Bewegungsradius des Chamaeleons zunächst auf Berlin- Mitte und -Kreuzberg beschränkt. Rechtlich gesehen kann das Getier maximal 2 Wochen an der gleichen Stelle im öffentlichen Raum stehen. Wenn man sich um ein paar Dinge kümmert, ist es eine echte Bereicherung der näheren Umgebung!
Den
Bau möglich gemacht haben zahlreiche private Spenden für Material
von Einzelpersonen und Projekten, Menschen
mit Fachwissen,
die uns mit Rat beigestanden haben, Menschen,
die kamen, wenn viel zu stemmen war und
nicht zuletzt ein großartiges Projekt, das über Monate Baulärm,
Fristverschiebungen und Stromausfälle gelassen und geduldig
ausgehalten hat! Danke
an Alle!
Meldet
Euch, wenn Ihr das Tier selbst auf die Straße bringen wollt. Wir
sind gespannt.
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