Exakt 98 Seiten voller Radfahrerkarikaturen und Velobildgeschichten versammelt ein Anfang des letzten Jahrhunderts erschienener Band mit dem Titel „Oh diese Radler!“. Unterbrochen werden die Bilderstrecken durch Witze und – nun ja – lustige Gedichte wie das vom modernen Erlkönig:
Wer radelt so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind.
Es saust der Alte so schnell wie der Blitz,
Doch schwankt der Knabe auf schmalem Sitz.
„Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?“
„Siehst, Vater du den Schutzmann nicht?
Den Schutzmann dort mit dem Helm von Stahl?“
„Mein Sohn, es ist ein Laternenpfahl!“ (Seite 12f)
Nicht jeder gezeichnete Witz ist heute noch spaßig, nicht jedes Gedicht amüsant, aber man kann beim Durchblättern recht gut nachvollziehen, wie das Fahrrad vor mehr als hundert Jahren manches Weltbild zum Einsturz brachte.
Auf diese Perle der Fahrradliteratur macht wie auf viele weitere Fahrradquellen der Twitteraccount Radfahrerwissen aufmerksam. Dahinter steckt Jens Bemme, Veloimker sowie Tourenbuch- und Dorfbackofenforscher.
SLUB Dresden: Oh diese Radler!
Radfahrerwissen bei Twitter
Jens Bemme
Na darauf hab ich ja richtig Lust! Der Erlkönig im Fahrradslang… Toller Tipp Danke!
Mehr „so digitalisiertes Zeug“ findet ihr in den beiden Verzeichnissen auf Wikisource:
Tourenbücher für Radfahrer > https://de.wikisource.org/wiki/Tourenb%C3%BCcher_f%C3%BCr_Radfahrer +++
Fahrrad > https://de.wikisource.org/wiki/Fahrrad.