Fahrradzukunft Ausgabe 24: Kinder auf dem Rad

„Mobilität für Kinder“ ist das Thema der neuen Ausgabe der Fahrradzukunft. Wolfram Steinmetz eröffnet den Reigen der Artikel mit dem Beitrag „Kinder auf dem Rad – Verkehrserziehung und andere Voraussetzungen“. Er gibt hilfreiche Tipps, um Kindern einen guten Start in das mobile Leben zu ermöglichen. Das beginnt mit Trockenübungen auf dem Spielplatz und führt mit begleitendem Fahren auf Bürgersteigen weiter. Steinmetz plädiert auch für den Kauf von zwar teureren aber leichten Kinderrädern. Ob es wirklich sinnvoll ist, zugunsten eines geringeren Gewichts auf Sicherheitsfeatures wie eine Beleuchtung zu verzichten, will ich einmal dahingestellt sein lassen.

Um den eigentlichen Prozess des Radfahrenlernens geht es im Aufsatz von Ralf Stein-Cadenbach: „Kinder erlernen Radfahren – Fahrdynamik und Ergonomie“. Als Ergänzung zum Artikel sollte man einen Blick auf die Homepage von Stein-Cadenbach mit 111 Fragen und Antworten zum Kinder- und Jugendrad werfen. Vom gleichen Autor stammt auch der folgende Artikel mit der Überschrift „Kinderradfahren im Spannungsfeld von motorischen Lernprozessen, Selbsterfahrung und Sicherheitsdenken“.

Weitere Beiträge in der Fahrradzukunft Nummer 24 beschäftigen sich mit dem Bau eines Stufentandems mit Allradantrieb und mit der Herstellung von Gürteln auzs Fahrradreifen. Die Ausgabe wird abgerundet mit einer neuen Folge von Tobis Fahrradgeschichten.

Fahrradzukunft Nummer 24

15 thoughts on “Fahrradzukunft Ausgabe 24: Kinder auf dem Rad

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  1. Zum hohen Gewicht von Kinderrädern: Über das Design der Rahmen ließe sich das extrem hohe Gewicht etwas senken ohne zwangsläufig mit hochwertigeren Materialien zu arbeiten und die Fahrräder dadurch teurer zu machen. An ca. 98% aller aktuellen Kinderräder finden sehr große Rohrdurchmesser mit Wandstärken, die selbst die von Erwachsenenrädern häufig überschreiten Verwendung. Diese Fahrräder kannst du aus dem 4. Stock auf die Straße werfen, ohne das etwas verbiegt. Asiatische Rahmenschmieden scheinen nur dieses Rahmendesign im Portfolio zu haben, anders lässt sich nicht erklären, wieso hiesíge Kinderfahrrad Hersteller dort immer wieder die gleiche Rahmenform kaufen und mit ihren Logos bekleben.

    1. Tolles Thema, Fahrradzukunft, danke dafür.

      Zu den Rädern: Es gibt ja „moderne“ wie Woom, Kania, Frog. Das ist schon ein großer Unterschied, damit können schon Dreijährige radfahren „mit Pedalen“ – und natürlich ohne Stützräder.

      Die Kinder sitzen zunächst recht laufradmäßig drauf, jedenfalls zB beim Woom 2, die Räder sind wirklich leichter als die bekannten Puky & Co, laufen leicht und laden ein zum aktiven Fahren. Handbremsen. (icht: Batterielampen. Schutzbleche und Gepäckträger brauchen wir jedenfalls nicht, kann man aber nachrüsten. Teuer ja, aber die Kinder lernen super und man kann sie wieder verkaufen. Das sind schon tolle Fortschritte.

  2. Haha, ein Wurf aus dem 4. Stock ist doch nix gegen die Benutzung durch einen 6 Jährigen… 🙂 Wir haben uns für FrogBike (55) entschieden, obwohl größer ist es deutlich leichter als ein 14″ Puky… Unser Sproß (6 Jahre) ballert nun genauso gerne rum und fährt wirklich entspannt weitere Strecken, letzten Sonntag zum Beispiel 15km.

  3. Ja.Tolles Thema 🙂 Der Artikel von Wolfram Steinmetz sollte Pflichtlektüre für Eltern sein 😉 So kompakt und umfassend habe ich bisher nocht nichts zum Thema Kinder und Fahrräder gelesen. Und ich möchte fast jede einzelne Zeile unterschreiben. Sowohl in Bezug auf auf die Tips zum Fahren, als auch zu den Fahrrädern.

    Zu ergänzen hätte ich, dass unbedingt der Schulterblick geübt werden sollte. Auch schon trocken auf irgendeinem Platz: z.B. verschiedene, kleine Gegenstände dabei haben, Kind von einem weg fahren lassen, nach ein paar Sekunden „jetzt“rufen, den Gegenstand kurz hochhalten und das Kind soll durch umschauen erkennen, was man hochgehalten hat. Hat meiner Tochter damals Spaß gemacht.

    Und dass vielleicht mit der Ausnahme vom durchpflügen von Kreuzungen mit massigem und chaotischen Verkehr man das Kind in der Regel vor sich fahren lassen sollte, um beispielsweise jedesmal daran erinnern zu können, wenn der Schulterblick vergessen wurde. Oder zu korrigieren, wenn z.B. in der Dooring-Zone gefahren wird. Und natürlich,um nach hinten abzuschirmen.

    Warum ich das aber gerade jetzt ein besonders tolles Thema finde, ist dass ich just kommende Woche gedenke eine Webseite freizuschalten, an der ich die letzten Monate gebastelt habe und die sich ebenfalls mit Kinderfahrrädern beschäftigt.

    Es handelt sich neben einem kleinen Blog, dessen bisher geschriebene Einträge inhaltlich dem Artikel von Wolfram Steinmetz ziemlich ähnlich sind im wesentlichen um eine recht umfassende Datenbank höherwertiger Kinder- & Jugendfahrräder, in der Eltern nach Angabe von Körpergröße und/oder Innenbeinlänge Ihres Nachwuchses Fahrräder in passender Größe finden können…

    Und weil das so gut zum Thema des Artikels hier passt, dachte ich mir, dass ich Euch geneigten Lesern hier schonmal vorab Zugang zu der Seite gebe. Auch in der Hoffnung, dass beim ein oder anderen Vorab-Besucher dann noch der eine oder andere Bug auffällt, den ich dann noch korrigieren kann.
    (Tippfehler oder kleiner Darstellungs-Unschönheiten meine ich da nicht. Die gibts noch massig. Aber wenn bei jemand etwas nur völlig zerschossen dargestellt wird, wäre ich dankbar für einen Hinweis. Ebenso für jedwedes sonstiges Feedback)

    Die Seite heißt…

    https://kinderfahrradfinder.de

    und Benutzername/Passwort für den exklusiven 😉 Vorab-Zugang lauten:

    rad
    spannerei

    …und sie lässt sich glaube ich besser am Rechner nutzen, als auf dem Telefon.

    So. Gelegenheit genutzt 🙂 Und Dankeschön fürs Seite Anschauen.

    1. Ohne RSS-Feed werde ich das Blog absehbar nicht verfolgen. Ansonsten finde ich die Seite ganz hübsch. Vielleicht sollte bei der Suche bereits vorab die Möglichkeit bestehen, Einschränkungen nach Lichtanlage, Federung, Schaltungsart (fehlt bisher) etc. vorzunehmen.

      1. Edit: Das habe ich offenbar übersehen, daß dies bereits der Fall ist, da außerhalb des sichtbaren Bildschirmbereichs, sorry. Bleibt für mich als Kritikpunkt zunächst nur der fehlende RSS-Feed.

        1. Hallo Peter, danke fürs Anschauen.

          „[..]außerhalb des sichtbaren Bildschirmbereichs[…]“

          Warst Du mit Telefon oder Tablet auf der Seite und die Filter kamen erst nach den gefundenen Fahrrädern ganz unten? Oder hattest Du einen großen Bildschirm und meinst nur, dass die Filtermöglichkeiten neben den gefundenen Rädern beim ersten Öffnen der Seite noch nicht unmittelbar im sichtbaren Bereich sind (nach minimalemscrollen aber schon)?

          Achja: Jetzt gibt es auch einen RSS-Feed 🙂

          1. Hallo reclaim,

            ich merke, daß ich mich dabei unwohl fühle, wenn wir die Gestaltung Ihrer Seite weiterhin hier diskutieren. Einen Verweis und auch erste Hinweise hier im Blog der Rad-Spannerei finde ich noch vertetbar, darüberhinaus sollte man das fairerweise direkt in Ihrem Blog abhandeln. Schreiben Sie doch einen kurzen Blogbeitrag bei sich und nennen hier den direkten Link darauf. Ich verspreche, mich dann dort noch zu etwaigen Bildschirmauflösungen und Betriebssystemen auszulassen.

        2. Hallo Peter,

          Stimmt. Ist sicher nicht der richtige Ort hier, um irgendwelche technische Details zu diskutieren. Danke für den Hinweis. Ich war da wohl gerade etwas betriebsblind 😉

    2. kinderfahrradfinder.de ist seit heute online :).

      Es besteht also ab heute keine Notwendigkeit mehr, seinem Nachwuchs bleischweren Klump aus dem nächstbesten Fahrradladen um die Ecke als Fahrrad unterjubeln zu müssen 😉

      Danke auch an diejenigen hier, die sich die Seite vorab angeschaut hatten. Insbesondere Peter, dank dem die Seite nun auch einen RSS-Feed hat.

  4. Hat mir zum größten Teil gefallen. Gut, dass Kinder zunehmend in den Fokus der Radkampagne geraten. Was vielleicht fehlt: Eine deutliche Klarstellung für die Leser, dass Kinder sich auch mit noch so viel Übung, Training oder Aufklärung nicht zu ‚kleinen Erwachsenen‘ machen lassen, die am Fahrbahnverkehr teilnehmen können.

    Als weiterführende Lektüre deshalb unbedingt zu empfehlen:
    ‚Kinder als Radfahrer in der Altersstufe der Sekundarstufe I‘, Dr Funk u.a. Uni Erlangen-Nürnberg. Sehr aufschlussreich: Erwerb der erforderlichen Fähigkeiten der Kinder nach Altersentwicklung, dargestellt auf Bild 1 und Bild 2 auf den Seiten 6 und 8.

    Und natürlich: Maria Limbourg, Professorin und international bekannte Autorität im Fach ‚Verkehrspsychologie der Kinder‘:

    “Überforderte Kinder im Strassenverkehr“, Verkehrsgerichtstag Goslar, 1998:

    „Fazit ….
    Kinder als Radfahrer:

    Das Verhalten von Kindern als Radfahrer ist bis zum Alter von ca. 8 Jahren so defizitär, daß eine Teilnahme am Straßenverkehr nicht zu empfehlen ist. Zwischen 8 und 14 Jahren entwickeln sich die erforderlichen Fertigkeiten, und es kommt zu einer Verbesserung des Radfahrverhaltens. Mit ca. 14 Jahren sind die Fähigkeiten zum sicheren Radfahren vollständig entwickelt.

    Durch geeignete Trainingsprogramme läßt sich die Verkehrssicherheit von Kindern als Fußgänger und Radfahrer erhöhen, es bleibt aber immer ein beachtliches Restrisiko, da sich auch „trainierte” Kinder hin und wieder ablenken lassen, um dann (doch) ohne sich umzusehen plötzlich auf die Fahrbahn zu laufen oder unerwartet mit ihrem Fahrrad auf der Fahrbahn „aufzutauchen” (vgl. LIMBOURG, 1995).
    Der „Ablenkbarkeit” kommt in Zusammenhang mit kindlichen Verkehrsunfällen eine große Bedeutung zu. Kinder können zwar „einsichtig” sein, aber nur dann, wenn sie die gefährliche Situation auch beachten, d.h. wenn sie ihre Aufmerksamkeit auf diese Situation richten. Und diese Fähigkeit ist erst mit ca. 14 Jahren vollständig entwickelt. Vorher lassen sich Kinder immer wieder „ablenken”.“
    https://www.uni-due.de/~qpd402/alt/texte.ml/Goslar.html

    ‚Kinder‘ auf meinem Blog:

    „Kindliche Mobilität und kognitive Entwicklung.“ https://radverkehrhamburg.wordpress.com/2015/07/15/hello-world/

    Und:

    „Hamburgs Schüler: Geringe Bildungschancen bei sehr hohem Adipositas- und bundesweit höchstem Ritalinrisiko.“
    https://radverkehrhamburg.wordpress.com/2017/01/28/kinder-blos-weg-hier-wie-die-verkehrspolitik-hamburgs-kinder-dick-dumm-und-drogensuchtig-macht/

    1. Den Link hier zu ‚Kinder als Radfahrer in der Altersstufe der Sekundarstufe I‘, Dr Funk u.a. Uni Erlangen-Nürnberg. hatte ich vergessen.
      http://www.ifes.uni-erlangen.de/pub/pdf/m_2_2009.pdf

  5. Tja, die Untersuchungen darüber, was Kinder alles (noch) nicht können haben ja zu StVO §3 Abs. 2a geführt. Dort steht:

    „Die Fahrzeugführer müssen sich gegenüber Kindern, Hilfsbedürftigen und älteren Menschen, insbesondere durch Verminderung der Fahrgeschwindigkeit und durch Bremsbereitschaft, so verhalten, dass eine Gefährdung dieser Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist.“

    „Ausgeschlossen“ ist eine hohe Anforderung!

    Die Botschaft muss also die Forderung sein, dass endlich die StVO durchgesetzt wird und nicht die, dass Kinder aus dem Straßenverkehr ferngehalten werden, wie es Frau Prof. Limbourg empfiehlt. Die StVO nimmt die Fahrzeugführer in die Pflicht zur Unfallvermeidung und nicht die Kinder.

    1. „dass Kinder aus dem Straßenverkehr ferngehalten werden, wie es Frau Prof. Limbourg empfiehlt.“

      Da hast du Prof Limbourg falsch verstanden.

      Kinder sind um so mehr Teil des Strassenverkehrs, wo es fehlertolerante (denn alle Menschen machen Fehler und werden immer Fehler machen, daran wird keine Vorschrift etwas ändern) und vor Kfz weitgehend geschützte Infrastruktur gibt.

      Ich arbeite mit Kindern und kenne wirklich niemanden, der sich bei Kindern und Strassenverkehr darauf verlässt, dass alle Verkehrsteilnehmer die StVO samt Alibi-Pragraphen einhalten.

      Wäre ja sowas von weltfremd.

  6. Das Fahrrad ist doch das perfekte Verkehrsmittel in der Stadt, gerade auch mit Kindern. Es bleibt uns also nichts anderes übrig als mit der Verkehrserziehung so früh wie möglich zu beginnen. Also bereits mit dem Laufrad. Natürlich immer begleitet und vorausschauend beobachtet. Wir müssen wissen wo es gefährlich werden kann und die Kinder soweit im Griff haben, dass wir immer kontrollieren können.
    Klar hilft ein leichtes Kinderfahrrad dabei denn die Kinder werden es immer leichter beherrschen können und dann mehr Aufmerksamkeit der Umgebungen widmen können.
    Meine Tochter ist jetzt auf ein 20 Zoll Rad umgestiegen. Ich bin fest erschrocken, dass dort bei allen Herstellern 8 Gänge schon zum Standard gehören. Hallo? Die Bedienung der Gangschaltung bedeutet in meinen Augen eine viel zu große Ablenkung.
    Als Kompromiss gab es jetzt eine Automatix. Die lenkt nicht ab bietet aber trotzdem einen etwas größeren Übertragungsbereich.
    20 km pro Tag fährt sie locker mit!

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