„Berlin ist eine Fahrrad-Stadt … Ein Eldorado für Fahrradfahrer … Ein großzügig angelegtes Radwegenetz durchzieht die Stadt und verbindet alle wichtigen Orte“. Mit diesen blumigen Worten wirbt Berlin um Touristen.
Dass die Wirklichkeit anders aussieht, zeigt ein Beitrag in der Sendung Klartext des RBB vom 19.03.2014.
via Stefan Gelbhaar
Ich staune. Da kann man ja aus Mediensicht ja schon fast von einem Paradigmenwechsel sprechen.
ebenfalls verblüffend diese kleine aber doch ziemlich umfassende Aufklärungskampagne des Boulevardblatts Berliner Kurier von vor ein paar Tagen unter http://www.berliner-kurier.de/kiez-stadt/darf-der-das–die-zehn-groessten-irrtuemer-uebers-radfahren,7169128,26613324.html
Weniger verblüffend der allseit beliebte Gunnar Schupelius mal wieder im anderen Berliner Boulevardblatt BZ: http://www.bz-berlin.de/thema/schupelius/gruene-welle-fuer-radler-behindert-den-verkehr-article1824191.html
moneyquote:
😀
Na, dann man nur hoffen, dass der mediale Druck auf die Politik weiter steigt. Sind ja auch bald wieder Wahlen 😉
Tatsächlich, es geht weiter:
http://www.welt.de/print/wams/article126613139/Radwechsel.html
via http://www.radverkehrspolitik.de
Bestätigt auch meinen Eindruck Berlins im Vergleich zu Großstädten wie Frankfurt, Stuttgart oder München. Obwohl es sehr, sehr viel mehr Radfahrer gibt, wird relativ wenig getan. In Frankfurt gibt es im Vergleich zu Berlin verschwindend wenige Radfahrer, und trotzdem wird jede Straße in einem Neubaugebiet mit Riesen-Fahrradspuren ausgestattet, wo drei Radfahrer nebeneinander fahren könnten. Allerdings sind meist keine zu sehen. Im Gegensatz zur Schönhauser Allee/ Torstr. Kreuzung, wo bei gutem Wetter morgens mal 30 Radfahrer warten, während auf der 2-spurigen Straße gerade mal 3 oder vier Autos an der Ampel warten.
Lustig am gezeigten Berliner Imagefilm: dass zum Stichwort „breites Radwegenetz“ die Vorzeigeradler auf dem Gehweg fahren…
Ich pendle mit dem Rad zur Arbeit trotz der berliner Radverkehrspolitik und nicht _wegen_ ihr.
Ein Vorschlag an den berliner Senat: An an PKW Lenker gerichtete Medienkampagne „Was bedeutet Fahrradstraße für mich?“ mit begleitenden Polizeikontrollen in selbigen.
Passt doch zum Frühling 😉
Die Pozilei könnte sich auch mal verstärkt an Kreuzungen stellen und beobachten, wie es Autofahrer mit dem Schulterblick halten – anstatt regelmäßig zu großangelegten Reflektoren-Zähl-Aktionen auszurücken, wenn mal wieder ein Radfahrer durch einen Autofahrer, der auf den Schulterblick großzügig verzichtete, umgekachelt wurde.
Auch ziemlich gut
http://www.deutschlandradiokultur.de/verkehr-aufgesattelt-und-ausgebremst.976.de.html?dram:article_id=282231
Das mit den Ampelphasen kann ich nur bestätigen, es ist wirklich ätzend an jeder Ampel abgebremst zu werden. Autos haben über lange strecken Grüne Welle, Radfahrer müssen an jeder Ampel stehenbleiben, egal, ob anderer Verkehr kreuzt oder nicht.
Die Ursache dafür kommt in dem Bericht überraschend gut rüber: die Planer fahren kein Fahrrad. Das ist so, als würde man die Verkehrsplanung für Autobahnen jemandem überlassen, der sich weigert, einen Führerschein zu machen, weil er Autofahren doof findet.
Peinlich, Peinlich … wenn sich ein Staatssekretär „Gaebler“ (SPD !!!!) doch recht negativ über zukünftige (Bau)Maßnahmen für Radfahrer äußert, sich aber gleichzeitig in seinem Lebenslauf damit brüstet Mitglied im ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club) zu sein…
Solche Leute hängen ihre Fahne in den Wind und Reden heute so und morgen wieder ganz anders …. um ehrlich zu sein sehe ich schwarz, weder die 14 unnötig gestorbenen Radfahrer im letzten Jahr, noch die steigende Zahl der Radfahrer, noch „Critical Mass“ haben etwas bewirkt in den Köpfen der Verantwortlichen … die AUTO Lobby ist zu stark.
Ich bin gerade anlässlich einer Petition zum Radverkehr in Neukölln auf das Antwortschreiben vom zuständigen Bezirksstadtrat Blesing aufmerksam geworden.
Es zeigt doch recht ungeschminkt, was von dem schönen Gerede einer „Fahrradstadt Berlin“ auf Bezirksebene zu halten ist.
Das Schreiben ist voll mit Zitaten, die wohl eher unfreiwillig aber umso deutlicher zeigen, dass sich der Radverkehr gefälligst dem KFZ-Verkehr unterzuordnen hat. Nicht nur der letzte Satz spricht diese Sprache sehr laut:
Letztlich bleibt festzuhalten, dass Radfahrer mit Ortskenntnissen und der Bereitschaft, den einen oder anderen „Schlenker und Umweg“ auf dem gut ausgebauten Nebennetz zu fahren, sehr wohl den Bezirk gut durchqueren können.
https://www.dropbox.com/s/c18ca8al10y3kxm/Petition_Fahrradwege.pdf
@Peter Der Herr Blesing hat die „wahre“ StVo verinnerlicht…
http://mucradblog.wordpress.com/2012/04/17/die-wahre-stvo/