Darf man bei Schnee und Eis Rad fahren?

Ab morgen geht das kalte Winterwetter seinem Ende entgegen. Damit wird wohl auch eine Diskussion auf den Kommentarspalten des Tagesspiegel beendet, in der nicht wenige Leser forderten, bei winterlichen Bedingungen komplett auf das Radfahren zu verzichten. Nachdem der Tagesspiegelleser fsiggi gemeldet hatte, dass die Straßen für Radfahrer gut befahrbar seien, brach ein Sturm der Entrüstung los: „Ich kann nicht umhin mein Unverständnis darüber zu äußern, warum man bei Schnee und Eis überhaupt Rad fährt. Diese Selbstgefährdung und Gefährdund Anderer halte ich für vermeidbar.“ Leser vinzenz pflichtet dem Vorposter bei: „Mir ist grad vor ner Stunde so dödeliger, rumeiernder Radfahrer vor den Kühler gefallen. Das ich diesen Mann NICHT überrollt habe grenzt an ein Wunder, es fehlten cm. Und wegen so einem Dödel, der sich Maßlos überschätzt, der Gefahr aber wie ein Mann 1:1 ins Auge blickt, hätte ich wohl eine Menge Ärger bekommen. Das regt mich auf. Und hätte im Ernstfall mein Mitleid arg in Grenzen gehalten.“ Auf die Rückfrage eines anderen Lesers, ob der Sicherheitsabstand möglicherweise zu gering war, antwortet vinzenz: „Sicherheitsabstand war völlig ausreichend. Nur wenn urplötzlich der Fahrradpilot die Hoheit über sein Verkehrsmittel verliert, abrupt nach links eiert und dabei noch nach links auf meine Spur fällt ? Nun bin ich durchaus Menschenfreund, aber in dieser Situation ausreichend Egoist NICHT in den Gegenverkehr auszuweichen.“

Ähnliche Bedenken hatten offenbar auch die Stadtväter von Bologna in Italien. Dort wurde das Radfahren zwischen dem 1. Dezember 2012 und dem 15. März 2013 selbst bei leichtestem Schneefall verboten. Wer dennoch Fahrrad fährt, zahlt eine Strafe von 39,- Euro.

Kommentare aus Tagesspiegel: Achtung, heute Nacht wird es richtig rutschig
Corriere di Bologna: Con la neve vietati scooter e bici, per i trasgressori multa da 39 euro
[via]

60 thoughts on “Darf man bei Schnee und Eis Rad fahren?

Comments-Feed
  1. Der Wahlnorweger lächelt süffisant, zumindest innerlich.

  2. im Winter muss halt jeder vorsichtig fahren.
    man verbietet ja auch kein Autofahren.

    ich fahre vorsichtig in jedem Winter mit dem Rad. zumal die Straßen ja im Gegensatz zu anderen Wegen meistens geräumt werden.

  3. Manchmal frage ich mich echt, ob wir in einem freiheitlich orientierten Land leben. Nicht mal in der DDR hat man über sowas nachgedacht.

  4. Ich weiß nicht, ich hatte den Artikel bisher nicht gelesen, zu winterlochig. Aber die Negativ-Kommentare zum Winterfahren sind ja doch nur von den immer gleichen Beknackten. Da liest man dann wenigstens mal, was die sich dabei denken, wenn sie so fahren, wie sie fahren. Ändert aber nichts daran, dass es eine Minderheit ist.

  5. Ich dachte, Bolgna gehört zu „den“ fahrradfreundlichsten Städten? Oder ist das auch wieder so ein Mythos, wie in Münster?

  6. Watt der Bua nit kennt, datt frisst er nitt.

    Und wer noch nie selber erlebt hat, welche Faktoren bei Winterwetter das Radfahren entweder zu einem „Himmelfahrtskommando“, oder zu einer ganz normal und risikoarm beherrschbaren Angelegenheit machen, wird rasch in der Weise, wie jener zitierte Kommentar, Dünnpfiff daher labern.

    Zuerst einmal aber liegt es an „den Radfahrern“ sich der Risiken bewußt zu sein, sie ernst zu nehmen und dann konsequent die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um die Erkenntnisse auch wirksam umzusetzen.
    Der Gesetzgeber könnte das zudem unterstützen, zumindest theoretisch, wenn „er“ denn endlich mal seine Hausaufgaben in Sachen Radverkehr angehen würde.
    Für „die Autofahrer“ gilt prinzipiell dasgleiche wie oben aufgelistet.

    Preisfrage: Wie könnte man zu einer objektiven Bestandsaufnahme gelangen? Vielleicht sollten „wir“ Herrn Geissler als Gutachter verpflichten?
    (Der letzte Satz sollte ein Witz werden, aber irgendwie isser mir stecken geblieben.)

    Das dumme an so ziemlich allen derartig öffentlich ausgetragenen „Diskusssionen“ (es sind in Wahrheit keine, sondern lediglich öffentliches zur Schau stellen) ist, sie werden emotional geführt und nicht rational/sachlich.

  7. @Jochen, rationale Verkehrsdiskussionen gibt es selten. Auch die gesamte Sicherheitssparte der Verkehrspolitik basiert alleine auf Bauchgefühlen und Wegguck-Mentalität. Daher muss man sich auch echt Sorgen machen, dass Gedanken wie ein Winterradfahrverbot im Verkehrsministerium ankommen.

  8. Winterradfahrverbot? Dann müsste ich mich auch noch bei den widrigsten Bedingungen aufs Rad schwingen.
    http://www.zeit.de/auto/2012-12/kampfradler-verkehrspolitik-ramsauer/komplettansicht

  9. Fahren bei Schnee ist mit breiter Stollenbereifung und niedrigem Reifendruck überhaupt kein Problem. Im Gegenteil: die Weiße Pracht macht Laune.
    Bei Eis muss man halt hin und wieder seitlich die Stützen ausfahren – und?

    Im Stadtverkehr waren in den letzten Tagen bei Schnee und Eis die meisten Verkehrsteilnehmer erfreulich rücksichtsvoll.

    Gefahren gab es aus meiner Sicht keine ausser 3 Mal:
    Es gab innerhalb einer Woche leider 3 Autofahrer (2x SUV aus Vernost und 1x übergewichtiger älterer Herr aus MOL), die mich jeweils mit c.a. 20cm Abstand überholt haben.

    Ich hoffe innigst, dass die Polizei endlich gegen Unterschreitungen des gesetztlich vorgeschriebenen Seitenabstands vorgeht.

  10. Ich fahre schon seit über 20 Jahren täglich von Köln nach Leverkusen mit dem Rad zur Arbeit. Das bei jedem Wetter ohne Aussnahme.
    Während ich in früheren Wintern immer fast fast nie einem anderen Radfahrer auf meinem Arbeitsweg begegnet bin, muss ich feststellen, dass es in den letzten Jahren immer mehr werden die das ganze Jahr durchradeln.
    Letzten Samstag bin ich bei 15 cm Neuschnee meine 75km 1400hm Trainingsrunde um die Dhünntalsperre im Bergischen Land gefahren. Mit 57cm breiten Stollenreifen und etwa 1,5bar Luftdruck ist das absolut kein Problem.
    Für meinen Arbeitsweg habe ich mir nun Spikereifen zugelegt. Ich feue mich schon wieder darauf bei Eisregen an Autoschlangen vorbeizuradeln.

    Wenn die ersten Flocken fallen bricht hier im Kölner Raum regelmässig das Chaos auf den Fahrbahnen aus. Ich habe allerdings noch nie davon gehört, dass irgendwie Radfahrer dabei eine Rolle gespielt haben.
    Eventuell sollte man sich darüber mal Gedanken machen.

  11. Das mit Bologna ist irgendwie zweifelhaft. So heißt es dort:

    „Per i trasgressori, così come per coloro che non monteranno gomme termiche o catene in caso di neve, scatterà una sanzione da 39 euro“.

    Die 39 Euro Bußgeld beziehen sich nur auf Fahren ohne Winterreifen oder Ketten. Radfahrer mit Spikes müssten dann kein Bußgeld berappen. Aber was weiß man schon aufgrund so eines Artikels. Journalisten in Italien sind keinen Deut besser als unsere Dödel.

  12. Mit 57cm breiten Stollenreifen

    Fahrradreifen, so breit wie S-Bahn-Sitze? Wie schwer ist die Gurke denn, um solche „Schlappen“ dürfte einen doch auch jeder testosterongeplagte „Sport“wagenfahrer und Autopornofreund beneiden

  13. @Joe
    Das ist heute die übliche Grösse bei MTB Reifen.
    Gute Faltreifen in dieser Grösse rollen auch bei niedrigem Luftdruck immer noch sehr gut. In entsprechendem Gelände und bei Schneee sowieso hat man mit diesen Dingern den geringsten Rollwiderstand.

  14. siggi, datt Joe hat als Problem sich kein fehlendes, aber eigentlich doch sozusagen dort stehendes Komma „,“ zwischen der 5 und der 7 vorstellen zu wollen, oder zu können.

  15. Solange Autos unterwegs sind, kann auch mit dem Rad gefahren werden – bei jedem Wetter.
    Das Radfahrer vor der Kühlerhaube manchmal nerven kann ich nachvollziehen, aber Autos nerven in vielen Situationen auch.
    Das Stichwort lautet für alle: angepasste Fahrweise. Wen das überfordert, der muss zu Fuß gehen.

  16. Ein Wahnsinn.

    Wie ist denn die Alternative des Herren der meint im Winter soll man kein Rad Fahren? Finanziert der mir ein Kfz? Verschenkt der ÖNPV-Karten? Stellt dieser Herr die Buslinien so um, das Sie auch dahin fahren wo ich hin will – und dann wann ich es will?

    Oder soll ich gehend erfrieren bzw. ausrutschen beim Versuch vereiste, verschneite und ungeräumte Gehwege benutzen? Ggf. als unbeleuchteter Fußgänger in der Nacht doch besser die Fahrbahn oder die Land- oder Bundesstraße ohne Fußweg begehen?

    Oder im Winter einfach aufhören zu Arbeiten, einzukaufen und am sozialen Leben teilzunehmen? Ggf. bekomme ich dann Arbeitslosengeld und Essen auf Rädern frei Haus?

    Oder hat der Dummfug nur mit dem ausklingenden Maya Kalender zu tun? 😉

  17. Ganz unverständlich ist die Überlegung nicht, weshalb Radfahrer bei den Wetterverhältnissen letzte Woche nicht doch lieber aufs Radfahren verzichten sollten.
    Wenn ich an die die Mutter (um die 30) mit Kinderanhänger sehe, die mit gefühlten drei km/h den Prenzlauer Berg hoch eiert und gerade so verhindern kann, dass ihr Vorderrad nicht wegrutscht oder im Schneegestöber bei Matsch auf der Straße ein Radfahrer die Prenzlauer Allee runterfahrend (ebenrfalls schlingernd) um dann bremsenderweise vor der Ampel zur Saarbrücker Straße auf die Kreuzung rutscht, frage ich mich schon: Was soll das? Wer muss hier wem etwas beweisen? Sicher im Straßenverkehr unterwegs sein sieht anders aus. Und die tollen Hechte mit 5,7 cm breiten Reifen sind nun mal nur Hechte im Karpfenteich.

    Ich steige bei Schnee und Glätte lieber auf den ÖPNV um, so ungern ich das auch mache. Aber dafür ist mir meine Gesundheit zu wertvoll.

  18. @ Jürgen: hehe… mutig, mutig, so eine Ansicht hier 😉 … aber neh, ernsthaft, man kann wirklich bei jedem Wetter fahren. Ob das immer Spaß macht ist ne andere Frage. Wichtig ist nur, dass man sich entsprechend drauf einstellt. Natürlich sieht man oft Leute, die das nicht tun, aber da man sich im Winter mit ungeeigneter Fahrweise/Ausstattung schnell mal auf die Fresse legt, führe ich das eher auf Unerfahrenheit zurück. Winterfahrtanfänger, sozusagen. Ist doch schön, dass die auch durchhalten wollen und im nächsten Winter sitzen die dann entweder wieder in der S-Bahn oder sie haben andere Reifen drauf/fahren mit weniger Druck.

    Insgesamt bin ich in den Schneetagen der letzten Zeit auch weniger gefahren. Es sind halt noch andere Einschränkungen da, wie z.B. den Salzmodder an der Kette immer wieder abspülen zu müssen. Mühsam finde ich auch den Schneemulm, der sich in den Nebenstraßen bildet. Das ist wie Fahren im Sand. Aber Wochen oder gar Monate oder Radfahren? Da würde sich die Winterdepression ja gleich in Richtung Suizidgefahr bewegen.

  19. @ Jürgen

    Es tut mir leid, aber ich habe Mühe Deinem Gedankengang zu folgen. Wieso sollte man „das Fahrradfahren“ verbieten, weil Einzelne ihre eigenen Fähigkeiten und/oder Ausrüstung falsch einschätzen. Mit der Logik könnten Fahrräder genausogut generell und ganzjährig verbannt werden, weil jemand mit einem Fahrrad mit losen Achsen/Jutesack am Lenker/inaktzeptablen Bremsen/durchgebremsten Felgen/Hund angebunden/…

    Natürlich gibt es immer wieder mal Situtionen da schüttelt man den Kopf über einzelne Personen in Bussen, Bahnen, Kraft- und auf Muskelfahrzeugen, aber letztendlich gibt es bei dieser Geschichte doch auch wieder eine Parallele zur Helm/Warnwesten/Nummernschild Diskussion – der pure NEID.

    Fahrräder sind in vielerlei Hinsicht weniger reglementiert und überprüft als Kraftfahrzeuge. Das fängt beim TÜV an und zieht sich irgendwie bis hin zu den Kennzeichen. Das hat allerdings gute Gründe, denn das (Fremd)gefährdungspotential ist um Größenordnungen niedriger und außerdem wäre das Aufwand/Nutzen Verhältnis selbst aus der Sichtweise eines regulierungsfreudigen Beamtenapparates absurd hoch (siehe Velovignette Schweiz).

    All die Forderungen diese „Bevorteilung“ zu beschneiden sind doch letztendlich im puren NEID begründet. Sandkasten halt: Wieso darf der Radfahrer bei Rot über die Ampel fahren (und ich kann mir nichtmal sein Nummernschild notieren)/muß ich mir extra Winterreifen kaufen und er nicht/darf er mich an der Ampel überholen…Kindergarten.

    Auch ich bin (vor den Zeiten der Nagelreifen) schon grenzwertig unterwegs gewesen auf vereisten Radwegen. Heute würde ich mich für die Aufhebung der Benutzungspflicht bedanken und es gäbe zu 99,x% auch ohne Spikes keinerlei Probleme.

    Es ist doch ganz normal, dass bei 10cm Neuschnee übernacht alles etwas langsamer geht. Das trifft auch (oder sogar besonders!) auf Kraftfahrzeuge zu. Ich finde das auch gar nicht schlimm. Ein bisschen mehr Gelassenheit und Aktzeptanz des Offensichtlichen ist doch gar nicht so schwer.

    @siggi
    Hut ab vor der täglichen Winterstrecke! Bei mir ist bei „Nichtsportfahrten“ unter Null das Limit bei 20-30min – Finger und Zehen sind dann am Limit.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass breite Reifen im Durschnitt der urbanen Winterbedingungen mit festem Untergrund keine wesentlichen Vorteile bieten, oft „schneiden“ normale Reifenbreiten im Vergleich zum fetten Reifen regelrecht durch den Schnee und laufen dann relativ normal auf dem Asphalt. Bei SEHR tiefem Schnee oder losen(matschigen) Untergründen wendet sich das Blatt dann.
    Auf den fiesen glattgefroren Restschneebuckelpisten (Radweg nach „Räumung“) sind Spikereifen aber wirklich eine Offenbarung
    – aber Vorsicht, der NEID (s.o.) ist garantiert 😉

  20. Ich bin dieses Jahr krankheitsbedingt noch nicht viel bei Schnee unterwegs gewesen, es ist bisher aber überhaupt kein Problem gewesen, selbst mit einer Bereifung von „nur“ 42 bzw. 47mm 😉 Die Geschwindigkeit muss ich zwar erheblich reduzieren und der Pflegebedarf ist nicht unwesentlich höher, bisher habe ich damit aber keine Probleme gehabt, natürlich etwas Vorbereitung und ein gutes Fahrrad vorrausgesetzt.

    Tatsächlich haben mir manche Schneefahrten sogar echt Spaß gemacht und fühle mich auf dem Fahrrad in der Regel auch wohler als zu Fuß, da ich das Gefühl habe, so besser balancieren zu können. Inwiefern das auch objektiv der Fall ist, kann ich nicht sagen.

    Der Räumdienst hier in Kiel hat auch verhältnismäßig gute Arbeit geleistet, nur auf der Straße fahren fällt momentan flach, weil die Schneereste natürlich am Fahrbahnrand liegen und ich so noch nicht mal Platz machen kann.

    Über den Winter jammern ist doch was für Autofahrer.

  21. Ich fand eure Beiträge wunderschön, zur Frage der Sicherheit bis zu den 57cm (5,7) breiten Reifen. Also zumindest in Berlin sind Eis und Schnee ja selten von Dauer; bin aber auch auf ÖPNV umgestiegen, da ich keine Zeit hatte, alles umzurüsten. Übrigens, ich habe ein älteres Auto verkauft und kann mit dem Geld jetzt 6 neue à 500 Euro oder 30 gute gebrauchte Fahrräder kaufen! Und mit den gesparten Nebenkosten (Versicherung, Steuern, Benzin) – nochmal soviele.
    Autos sollten strikt für Gehbehinderte etc ohne Nahverkehrsmöglichkeiten rserviert sein.
    Ich bin dafür, auf den Straßen nur noch Taxis, Busse und lastentragende Vehikel, die das Mehl zum Bäcker und die Medizin zur Apotheke bringen, zuzulassen. Stattdessen überall stille Trams und endlich – keinen Feinstaub, Autoterror, Lärm, Stress, Wut etc mehr – sicheres Überqueren der Straßen, genießbares Straßenleben in Cafés, das Paradies!
    Ein paar böse Radfahrer, die sich ohne Licht und rotzfrech zwischen Fußgängern austoben, würde ich aber übriglassen, sonst wirds zu langweilig im Menschenzoo.

  22. @class:bicycle
    Also, noch mal ganz langsam:

    Ich schrub:

    „Ganz unverständlich ist die Überlegung nicht, weshalb Radfahrer bei den Wetterverhältnissen letzte Woche nicht doch lieber aufs Radfahren verzichten sollten.“

    Steht da etwa von Verbot? Nein. Ich weise darauf hin, dass man nicht immer zu jederzeit unbedingt Fahrrad fahren muss. Noch mehr verwundert mich, wie Sie zu der Schlussfolgerung „purer Neid“ kommen? Auf was denn?

    Klar sind auch Fahrräder in vielerlei Hinsicht weniger reglementiert und überprüft als Kraftfahrzeuge. Das ist aus meiner Sicht auch völlig nachvollziehbar und sollte auf keinen Fall geändert werden. Denn das macht das Fahrradfahren nur teuerer, aber nicht unbedingt sicherer.

    Und wieso darf der Radfahrer bei Rot über die Ampel fahren? Darf er doch überhaupt nicht, macht er aber einfach so (genauso wie etwa jeder 10. Autofahrer momentan auch, z.B. am Ernst-Reuter-Platz in Richtung Hardenbergstraße).

    „Heute würde ich mich für die Aufhebung der Benutzungspflicht bedanken und es gäbe zu 99,x% auch ohne Spikes keinerlei Probleme.“ Das bezweifele ich sehr! Und für die Aufhebung der Benutzungspflicht bin ich auch nicht uneingeschränkt. Denn es gibt aus meiner Sicht einfach Strecken in Berlin, da nehme ich lieber den Hochbordradweg als die Straße (z.B. am Kaiserdamm).

    „Es ist doch ganz normal, dass bei 10 cm Neuschnee über Nacht alles etwas langsamer geht. Das trifft auch (oder sogar besonders!) auf Kraftfahrzeuge zu.“ Klar geht es langsamer zu. Aber Autos haben nun mal vier Räder. Wenn das Auto vor Ihnen steht, kann es Ihnen einfach nicht vor die Füße kippen. Oder haben sie das schon mal erlebt (außer jetzt bei The Fast and the Furios?)

    Mehr Gelassenheit und Aktzeptanz sind tatsächlich angebracht, aber man muss selber nicht auf Teufel komm raus den Helden spielen und vertrackte Situationen noch komplizierter machen als sie eh schon sind.

  23. Also das Beispiel, das Grundlage dieses Artikels ist, ist für mich geradezu sinnbildlich für alle Sicherheitsdiskusionen im Straßenverkehr. Autofahrer überfährt fast einen Radfahrer – und fordert von diesem ein, möglichst nicht zu existieren. Dass die Gefahr (auch) vom Auto ausging, wird ebenso außen vorgelassen wie die Tatsache, dass Menschen sich nunmal von A nach B bewegen müssen. Ich verstehe auch nicht, wie @Jürgen ernsthaft implizieren will, dass von Autos bei Glätte keine Gefahr ausgeht, weil diese nicht umstürzen können. Das ist doch gar nicht notwendig, um gefährliche Situationen herbeizuführen.

    Verbote, um alle Gefahren auszumerzen? Das ist ein möglicher Weg. Die müssten dann aber alle Straßenfahrzeuge betreffen – vom Fahrrad über den Pkw bis hin zum Bus. Das wäre nachvollziehbar, konsequent und logisch. Ein anderer gangbarer Weg ist der, dass man den Winter und seinen Einfluss auf den Straßenverkehr akzeptiert und die Teilnahme daran dem Einzelnen überlässt. Und dann gibts noch einen völlig unlogischen Weg – nämlich den Ausschluss nur einer Verkehrsteilnehmergruppe, deren Gefährdungspotenzial für Dritte nach dem der Fußgänger das zweitgeringste ist.

    Die zwei Grundgedanken, die zum Gedanken des einseitigen Fahrradverbotes führen, sind:

    – Radfahren ist uwichtig und verzichtbar, Autofahren ist wichtig und völlig unverzichtbar.
    – Gefahren, die von wichtigen Verkehrsteilnehmern ausgehen, sind hinzunehmen. Andere nicht.

  24. Jürgen schreibt:
    Montag, 17.12.2012 um 07:49

    Wenn ich an die die Mutter (um die 30) mit Kinderanhänger sehe, die mit gefühlten drei km/h den Prenzlauer Berg hoch eiert und gerade so verhindern kann, dass ihr Vorderrad nicht wegrutscht oder im Schneegestöber bei Matsch auf der Straße ein Radfahrer die Prenzlauer Allee runterfahrend (ebenrfalls schlingernd) um dann bremsenderweise vor der Ampel zur Saarbrücker Straße auf die Kreuzung rutscht, frage ich mich schon: Was soll das?

    Dann kommt noch wegrutschen und mal hinfallen.
    Das wars dann aber schon.
    Alles kein Problem man schiebt auch mal ein Stück und fertig.
    Nun überlege mal welches Chaos Autos im Winter manchmal anrichten, wie unflexibel die sind wenn es mal nicht weiter geht, wieviel Unfälle damit passieren.

    @alle
    Ich habe 57mm breite Reifen an meinem MTB.
    Hab den Schreibfehler eben erst mitbekommen.

  25. Wenn man sich mal im Winter ordentlich um Radverkehrsanlagen kümmern würde und nicht ständig in Sorge vor KFZ-Lenkern haben müsste, die nicht die entsprechenden Abstände einhalten, wäre alles kein Problem, wenn man denn seitens der Politik wirklich wollte.
    Dass die das nicht wirklich mit aller Ernsthaftigkeit will, kann man an zahlreichen Beispielen aufzählen. Nur Maßnahmen, die nix kosten und nicht den KFZ-Verkehr einschränken ist in der Politik in der Regel konsens. Davon muss man wegkommen. Man kann nur hoffen, dass der Radverkehrsanteil weiter steigt. Irgendwann muss die Politik handeln. Sind ja schliesslich alles Wähler auf dem Fahrrad 😉

  26. Nochmal zum Thema Breitreifen. Moderne Leichtlauf-Breitreifen ab 5 cm Breite rollen mindestens genauso leicht wie die bei Alltagsrädern dominierenden Halbschmalspurreifen. Theoretisch haben sie sogar den geringsten Rollwiderstand. Sind aber auf jeden Fall deutlich sicherer in Bezug auf gefährliche Fahrbahnzustände, die auch im Sommer wohl die Hauptursache für Alleinunfälle darstellen. Und im Winter montiert man mindestens auf das Vorderrad einen Spikesreifen. Bei vorsichtiger Fahrweise reicht da auch schon ein verschleißarmer Schwalbe Snowstud mit nur seitlich auf der Lauffläche angebrachten Spikes. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich breitere Reifen bei ähnlichen Anschaffungskosten deutlich langsamer abnutzen und daher besonders wirtschaftlich sind.

  27. Märchenzeit, schönste Zeit 🙂

    Natürlich ist Rad fahren bei Schnee und Eis möglich und sicher – wenn man weiß was man tut. Am besten einfach damit beginnen, dass die Fakten stimmen.

    Stimmt es beispielsweise, dass man 75 Kilometer durch 15 Zentimeter hohen Schnee mit 1.400 Höhenmetern radeln kann? Und das auch noch mit nur 1,5 Bar? Oder waren es nur 15 Zentimeter Straßenbegleitschnee, während die Fahrbahn mit Profistreu durchgesalzen war?

    Fünfzehn Zentimeter Schnee sehen übrigens so aus: http://fotos.benno-koch.de/v/Radfernwege_Deutschland/Radfernwege_und_Radwege_Brandenburg_im_Test/Oderbruchbahn_Radweg/Recherche_Winter-Radtour/?g2_page=5 . Bei meiner wöchentlichen 100-Kilometer-Winterradtour letzte Woche bin ich lediglich 6,5 Kilometer durch 15 Zentimeter hohen ungeräumten Schnee zwischen Lunow und Stolpe auf dem Oder-Neiße-Radweg gefahren. Während der rund 50 minütigen Verweildauer in diesem Bereich war von Rad fahren nur unter äußerster Konzentration und ständigem Einbrechen in einer schmalen Jeepspur sowie einzelnen Fußspuren die Rede.

    Hundert Kilometer Rad fahren im Winter geht – aber mit Sicherheit nicht durch ungeräumten Hochschnee. Nördlich von Stolpe bis Schwedt war der Oder-Neiße-Radweg übrigens geräumt und auf einer verbleibenden dünnen Schneedecke bestens befahrbar.

    Auf den in Brandenburg nach wie vor ebenfalls bestens geräumten Landstraßen fuhr es sich in den letzten Tagen wie immer hervorragend. Ein großes Lob dabei auch an die wenigen verbliebenen Autofahrer: Das durchgängige Überholen mit verminderter Geschwindigkeit auf der Gegenfahrbahn gleich für den nächsten Sommer merken 😉

  28. benno schreibt:
    Montag, 17.12.2012 um 18:03

    Märchenzeit, schönste Zeit 🙂

    Natürlich ist Rad fahren bei Schnee und Eis möglich und sicher – wenn man weiß was man tut. Am besten einfach damit beginnen, dass die Fakten stimmen.

    Komm doch einfach beim nächsten mal mit.
    Die Runde um die Dhünntalsperre ist übrigens eine MTB Strecke – nix Fahrbahn. Sie hat etwa 38km und 1100hm. Die restlichen 40km ist die Anfahrt von Köln – natürlich auch mit dem MTB.

  29. siggi, ich wollte das gar nicht ausarten lassen. Da ich seit der Rückkehr des Winters in unseren Breiten seit 2006 im Winter wöchentlich eine Radtour bei Schnee und Eis mache und dabei genaugenommen noch nie einen anderen Fahrradtouristen getroffen habe (außer, ich habe welche am Nasenring hinter mir hergezogen 😉 , halte ich Wunder zwar für möglich, aber für wenig wahrscheinlich.

    Gratulation, wenn Du 38 Kilometer durch den Tiefschnee heizt. So mehr bergab, eben oder gar bergauf?

  30. @Benno
    Ich habe nichts von Tiefschneee geschrieben.
    Ich habe geschrieben, dass ich bei 15cm Neuschee meine Runde um die Dhünntalsperre gefahren bin.
    Wie die Wegverhältnisse dann im Bergischen Land sind, kannst Du gern herausfinden.
    Achso, wenn wir schon dabei sind.
    Mitte Februr gibt es hier auch jedes Jahr den Eifelmarathon.
    Es geht von Remscheid bis in die Eifel 165 km und etwa 2000hm.
    Die Strecke geht über Trails. Waldwege und Strasse.
    Ich bin natürlich auch schon mitgefahren.

  31. Spätestens ab etwa 10 cm unverfestigtem (festgefahrenem oder festgetrampeltem) Schnee wird das Vorankommen auch – oder gerade – mit breiten Stollenreifen äußerst mühselig – und langsam. 75 Kilometer unter solchen Bedingungen? Never!

    Auf verfestigtem Schnee ist das Fahren mit den Grobstolligen allerdings ein großer Spaß, den ich mir nach Möglichkeit auch nicht entgehen lasse. Bedauerlich nur, dass seit letztem Winter mein Vorrat an Conti Traction Pro endgültig aufgebraucht ist und adäquater Ersatz noch nicht gefunden.

  32. http://www.youtube.com/watch?v=eB2lr68QmBI

    Ist nicht von mir, aber nur mal als Beispiel.
    Wahrscheinlich findet man noch viele andere Videos davon.

  33. Piti schreibt:
    Montag, 17.12.2012 um 21:05

    Spätestens ab etwa 10 cm unverfestigtem (festgefahrenem oder festgetrampeltem) Schnee wird das Vorankommen auch – oder gerade – mit breiten Stollenreifen äußerst mühselig – und langsam. 75 Kilometer unter solchen Bedingungen? Never!

    Auch Du bist beim nächsten Neuschnee zur Dhünnrunde eingeladen.
    Damit Du dann den endgültigen Durchblick hast, kannst Du dich gleich noch zum Eifelmarathon (165 km 2000hm) in sechs Wochen einfinden.
    Wenn dann wieder Neuschnee liegt darfst Du den Jungs dann erzählen, dass das, was sie gerade machen, eigentlich garnicht möglich ist.

    Zum Glück bin ich schon mit einigen Berlinern lange lange Rennen gefahren und weiss eigentlich, dass die auch vor nichts zurückschrecken.
    Sonst würde noch ich denken Berliner wären so etwas wie Weicheier.

  34. Ich fahre seit ca. 25 Jahren das ganze Jahr durch mit dem Fahrrad – im Stadtverkehr. Hier meine kleine Anekdote: Bei Schnee und Eis hatte ich bisher nur einen Sturz. Bei Blitzeis bin ich in einem Bergweg gestürzt und fast die ganze Straße runter geschlittert. Kurz vor der Kreuzung konnte ich mich mit meinen Händen im Schneehaufen am Gehweg „krallen“ und so retten (mein Fahrrad schlitterte weiter in die Kreuzung). Kaum hatte ich mein Fahrrad von der Straße geholt kam von oben ein Transporter – schlitterte den ganzen Hang runter und „rettete“ sich schließlich, in dem er in voller Fahrt in den Gehweg rein rutschte und dort zunächst in den Schneehaufen fuhr, der ihn zum Glück abbremste. Dennoch kollidierte er noch mit der anliegenden Hauswand und blieb „aufgebockt“ auf dem Schneehaufen stehen. Wären da Fußgänger gewesen, sie wären da nicht heil rausgekommen.
    Wenn ich bei Schnee und Eis mit dem Fahrrad fahre, gefähde ich wenn überhaupt mich selber. Ob ich noch sicher fahren kann oder nicht sollte daher allein meine Entscheidung sein. Liege ich in meiner Einschätzung falsch muss ich dann natürlich für etwaige Konsequenzen geradestehen. Beim motorisierten Verkehr ist das anders – der gefährdert andere und das massivst.
    Ein Sturz in 25 Jahren denke ich ist eine gute Bilanz. Und ich habe (leider) keine Spikes. Fahre aber auch nicht mehr bei Glatteis 😉

  35. Wenn ich bei Schnee und Eis mit dem Fahrrad fahre, gefähde ich wenn überhaupt mich selber

    Das ist natürlich Quark. Wenn Du durch Deine Fahrmanöver andere dazu bringst, Dir auszuweichen –und das ist was, was sogar manche Autofahrer machen–, dann gefährdest Du auch sehr wohl andere. Und wenn Du unkontrolliert irgendwelche Bergwege herabrutschst, kannst Du auch genauso unkontrolliert in irgendwelche Fußgänger reinrutschen, die die Dreistigkeit besitzen, da herumzulaufen … und wenn die dann auch noch ins Rutschen kommen, und womöglich noch anderer Verkehr beteiligt ist …

    Nein. Auch bei Eis und Schnee sollte man nur Fahrradfahren, wenn man es kann, wenn man ausschließen kann, andere zu gefährden.

    Die Bevölkerungsdichte üblicher Siedlungsgebiete macht Straßenverkehr seltenst zu einer „one-man-show“.

  36. @ J&T: „Nein. Auch bei Eis und Schnee sollte man nur Fahrradfahren, wenn man es kann, wenn man ausschließen kann, andere zu gefährden.“ Du willst doch dein Rad auch mal benutzen, nicht? Und _ausschließen_ kannst du eine Gefährdung anderer nie, sobald du dein Rad auch nur schiebend bewegst. Ich verstehe aber was du meinst, und ich verstehe auch was unser philantrop meint. Die Absolutheit der jeweils vorgetragenen Haltung stelle ich in Frage, dann passt es.

  37. Ein Nachteil des Rades bei solchen Witterungen ist leider systembedingt:
    Man kann nicht sicher beliebig langsam fahren. Schnee ist da noch das kleinste Problem.
    Wenn nach mehreren Tagen Temperaturwechsel rund um den Gefrierpunkt überall (auch auf der Fahrbahn) schönste Eisrillen haben enstehen lassen, dann geh‘ ich lieber zu Fuß. Da bin ich dann u.U noch schneller als mit dem Rad….

  38. ich bin prächtig unterhalten, geiler querschnitt mitten durch eine haufen individuen – danke dafür!

    zum thema fahren bei schnee und eis muss man halt auch echt unterscheiden zwischen zweckfahrten und sport. hatte ja schon oben geschrieben, dass ich aufgrund meiner begrenzten ausrüstung (oder auch meiner warmgeduschten weicheierigkeit) bei zweckfahrten nach 30min bei -x°C schluss ist. wenn man’s sportlich sieht, schaut das aber GANZ anders aus, da gibt es keinen dresscode und wenn der weg das ziel ist hab kann ich notfalls mehr gas geben, dann wirds von alleine warm!

    übrigens bin ich der meinung, dass man als fahrradfahrer, insbesondere wenn man keine mountainbike erfahrung o.ä. hat mal bei neuschnee ein „fahrsicherheitstraining“ machen sollte. sattel etwas nach unten und einfach an einer stelle mit bekanntem ebenem untergrund die eigenen grenzen ausloten. durch die dicken klamotten und den schnee fällt man im fall der fälle auch schön weich. der lerneffekt ist enorm, es macht spass und es hilft in brenzligen situationen richtig zu reagieren.

    @ siggi
    das video erinner mich an eine tour auf den brocken. am harzrand gings mit wenigen centimetern los und oben warens *mehr* als 15cm. wer dann noch den ollen panzerplattenweg hochgekommen wär (ich komm im sommer grad so hoch – hab dann getragen) hat sich oben nen eintopf und ne olympiateilnahme verdient 😉

  39. Die ganze Diskussion hat mich neugierig gemacht wieviel Leistung der Schnee wohl kostet. Gibt es dazu schon etwas? Denke da an einen Vergleich mit anderen Verlusten wie z.B. die schon schön ausgemessenen Dynamoleistungsaufnahmen.

  40. schnee nach DIN ist leider nur selten verfügbar …

  41. Der Mensch lernt viel durch seine Fehler. Wer im Winter radfahren „kann“, der kennt dies oft durch seine Stürze. Viele Sachen kann man eben nicht nur theoretisch erlernen.

    Das fieseste für mich ist nach wie vor Glatteis mit Spurrillen, da hats mich nicht nur einmal hingelegt.

  42. @Jürgen:

    nd für die Aufhebung der Benutzungspflicht bin ich auch nicht uneingeschränkt. Denn es gibt aus meiner Sicht einfach Strecken in Berlin, da nehme ich lieber den Hochbordradweg als die Straße (z.B. am Kaiserdamm).

    Kannst du die Entscheidung bitte dem Einzelnen überlassen, wo er fahren möchte? Andere möchten dort die Fahrbahn benutzen und beherrschen das auch so, dass keine Gefahren entstehen. Wieder andere fahren nicht dort, wo du auf der Fahrbahn fährst und würden dich als komplett irre bezeichnen. Aus meiner Sicht macht das Konzept „Benutzungspflicht“ generell keinen Sinn. Aus meiner Sicht können 99,9% der Schilder in D abgehängt werden, ohne die Sicherheitslage zu verschlechtern. Die meisten fahren eh freiwillig auf den Wegen, und diejenigen, die es nicht tun, wissen schon gut, was sie tun. Und Autofahrer sollten sich endlich wieder an Radfahrer auf der Fahrbahn gewöhnen.

  43. @Jürgen
    Genau deshalb solltest du für die Aufhebung der Benutzungspflicht sein, die Radwege bleiben doch erhalten und du kannst dann drauf Fahren wie du magst. Es ist also win win, dir bleibt die Freiheit zu fahren wo du willst und die anderen haben diese Freiheit auch. Wer dann lieber auf der Straße fährt macht sogar noch Platz frei auf den Radwegen.

    Da haben wir dann auch mal wieder das gute alte Problem von security vs. safety. Der ein oder andere mag sich im objektiv unsicheren Weg sicherer fühlen, gegen Gefühle hilft Wahrheit uns Statistik nicht viel. Da hilft nur anderer Umgang im Straßenverkehr miteinander.

  44. berlinradler schreibt:
    Mittwoch, 19.12.2012 um 14:48

    Das fieseste für mich ist nach wie vor Glatteis mit Spurrillen, da hats mich nicht nur einmal hingelegt.

    Dagegen hilft z.B. der Schwalbe Ice Spiker.

  45. @siggi, ich weiss. Hab Spikereifen im Keller stehen … für mich persönlich lohnt sich die Montage aber nur, wenns wirklich paar Wochen eisig ist.

  46. @berlinradler: Warum das? Ich fahr Spikereifen von Mitte/Ende November bis Februar/März = 1 x montiert, und gut iss. Minimaler Aufwand – und ich muss in der Zeit niemals klingeln 🙂

  47. Doof ist nur, wenn jetzt nach 6 Tagen Tauwetter die Fahrbahnen blitzblank sind, aber auf Radwegen und Radstreifen noch immer Eisberge (teilweise auch zu grauen Klumpen verbacken) oder haufenweise Split herumliegen. „Dank“ der tollen Radinfrastruktur sind nämlich die Fahrbahnen dann so schmal, dass ein Auto nicht mehr vernünftig überholen kann. Sehr unangenehm. Bilder folgen dann über Weihnachten auf meinem „Blog“.

  48. von hohensaaten (die alte abgerissene brücke ist jetzt neu und kann wie gehabt von „rechts“ genomen werden.) bis nach stolpe war geräumt und alles perfekt zum radeln heute durch das kalte odertal .

  49. Öh, der Tagesspiegel. Rückwärtsgewandte Verkehrspolitik, klar, dass die solche Leser haben. Wollten die nicht schon die Straßenbahn verbieten? Siehe Artikel „Lasst die Straßenbahnen im Depot“.

  50. Passt nur bedingt hier hin, aber ich muss es mal loswerden: Bei uns in München weiss die Polizei gar nicht, dass es auch nicht benutzungspflichtige Radwege gibt. Vor zwei Tagen wurde ich von einer Zivilstreife gebeten doch bitte den angrenzenden Radweg zu nehmen. Ich teilte ihnen mit dass es dort sehr dunkel sei, und man diesen nur benutzen müsse wenn ein blaues Schild stehe. Dieses Argument winkten sie ab: die Strasse sei zu gefährlich für mich bei umsichtigem Wetter. Und wenn ich diskutieren möchte, möge ich mir das mit dem Schild gut überlegen, sie würden eh Recht behalten. Sie waren zwar nicht unfreundlich, ich musste auch nichts zahlen aber sie waren sich sicher, dass sie im Recht waren.
    Die Strasse war hell erleuchtet, wenig befahren, zweispurig je Richtung, perfekt eben, übersichtlich und gleichbreitbleibend asphaltiert.
    Meines Erachtens ist es der dringendste Schritt für den Radverkehr, die Radwegbenutzungspflicht vollständig abzuschaffen.
    Eine Teilabschaffung bringt nur bedingt was, wenn es keiner mitbekommt.

    siehe auch:
    http://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Kreisverwaltungsreferat/Verkehr/Radln-in-Muenchen/Radwegebenutzungspflicht.html

    das Schild soll jetzt wieder ausgetauscht werden, weil Autofahrer denken, Radfahrer dürften hier generell nicht fahren, wenn sie mit 70 an dem Mini-Schild vorbeifahren….

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