In den Straßen von München sind immer mehr Radfahrer unterwegs. Laut einer von Stadtverwaltung in Auftrag gegebenen Studie lag der Anteil der Radler am Gesamtverkehr in diesem Jahr bei 17,4 Prozent. Zum Vergleich: im Jahre 2002 wurden zehn Prozent aller Fahrten mit dem Fahrrad bewältigt, 2008 lag der Wert bei 14 Prozent. Die rot-grüne Stadtregierung will den Anteil weiter steigern, bis 2021 sei ein Anteil von 25 Prozent denkbar, heißt es aus dem Kreisverwaltungsreferat.
Süddeutsche Zeitung: Stadt der Speichen
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- jan von der radspannerei: Der Nabendynamo heißt SON 29 und ist ab September lieferbar. Ein Vorderrad kostet je nach Felge ca. 550 €. Es…
- SuSanne: Auf der VeloBerlin konnte man ihn schon bewundern. Da stand er auch eingespeicht fast unscheinbar neben dem SON-Stand. Angesprochen darauf,…
- jan Ungerer: Vermutlich wird das irgendwann im nächsten Jahr sein.
- Christoph: Das klingt sehr interessant. Ab wann wird man das gute Stück kaufen können?
- jan Ungerer: Daten aus dem Teststand liegen uns leider noch nicht vor. Wir sind aber auch sehr gespannt.
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Wow! Äussert sich das auch in der Infrastruktur?
Wow!
Sch… ich wollte eigentlich nur den Satz mit der Infrastruktur streichen, weil ich inzwischen auch den Link zum SZ-Artikel verfolgt hatte. So ist es ein halber Doppelpost geworden. Soll nicht wieder vorkommen….
Na klar äußert sich das. Da muss was dagegen getan werden. Kann ja nicht sein, dass in der Stadt von BMW Radfahrer plötzlich eine relevante Gruppe werden.
Und ein kleiner Blick in den SZ-Artikel zeigt auch schon, dass man in der Stadt genau so denkt.
Sch(m)utzstreifelchen und ein paar abmarkierte Radfahrstreifen („Billig und ohne viel Arbeit“). Schmutzstreifchen zum Abgewöhnen und Radstreifen, damit auch im Winter keiner auf die Idee kommt, mit dem Rad fahren zu wollen. (Oder werden die in M etwa geräumt? Ich glaub nicht.)
hier in München gibt es sehr viele bauliche Radwege, die wahrscheinlich so in den 70-80er Jahren entstanden sind. Gefühlt viel mehr als in anderen Städten. Diese Radwege sind zum Teil grauenhaft und die meisten benutzungspflichtig. Aber in den letzten Jahren haben sich ein paar Dinge getan. Es sind einige Radfahrstreifen eingerichtet worden, die zum Teil fast 2m breit sind und noch einen Schutzabstand zu parkenden Autos haben.
M.e. sind Radfahrstreifen solange es kein generelles flächendeckendes Tempo 30 innerorts gibt die beste Lösung. Die Abschaffung der Benutzungspflicht hilft erstmal nur den „geübten“ Radfahrern. 90% nutzen weiterhin die 70cm-Dinger. Aus Angst. Teilweise verständlich.
Aber die Stadt wird mittelfristig viel mehr für Radfahrer machen müssen u. auch tun. Langsam fangen sie an die Autos zu stören. z.b. kann man es häufig beobachten dass sich rechtsabbiegende Kfz vor lauter Radlern rückstauen.
Bald soll angeblich eine Stellplatzsatzung für Räder bei Neubauten in Kraft treten, das ist super, aber da hier alles schon zugebaut ist, nur noch im Einzelnen hilfreich.
Meine Hoffnung ist, dass in spätestens 10 Jahren innerhalb des Altstadtrings Kfz nur noch für Anwohner zugelassen werden.
Also wenn München 17% Radverkehrsanteil hat, dann müsste Berlin mindestens 50% haben. Hier in München sind erheblich weniger Radfahrer (absolut und prozentual) als in Berlin unterwegs. Ich behaupte mal, lange genug in beiden Städten gelebt zu haben um das vergleichen zu können. Sind die sicher, dass sie sich da nicht verzählt haben?
Ob sich das in der Radverkehrsinfrastruktur niederschlägt? Kommt drauf an. Ich habe nirdendwo in der Welt soviele Z. 254 (Verbot für Radfahrer) gesehen wie in München und Umgebung. Im Aufstellen solcher Schilder sind die echt gut. Und die Infrastruktur hinkt Berlin im mindestens 20 Jahre hinterher. Überall schmale und holprige Hochbords, die Schlangenlinien in denen die geführt sind, lassen vermuten, dass die zur Wiesn-Zeit geplant oder gebaut worden sind und auch sonst versucht man es den Radfahrern möglichst schwer zu machen. Gefühlt sind die Ampelphasen auch doppelt so lang wie in Berlin.
Ah, doch jetzt fällt mir was ein. Der Asphalt am Isar-Radweg, der sich im übrigen im hervorragenden Zustand befand wurde grade aufgerissen und soll wohl neu gemacht werden. Wozu das gut sein soll ist mir ein Rätsel. Ich befürchte auch hier eine verschlimmbesserungsmaßnahme für Radfahrer. Denn der Teil der bereits wieder neu asphaltiert wurde hat eine viel gröbere und damit mit erhöhtem Kraftaufwand zu befahrene Asphaltdecke bekommen.
@Abwrackprämie: die haben gar nicht gezählt, sondern Befragungen durchgeführt. Basis solcher Umfragen mit dem Ergebnis hoher Fahrradanteile sind dabei die Fahrten und nicht die zurückgelegten Kilometer. So zählt dann die Rad-Fahrt zum nächsten Kiosk genauso wie eine Autofahrt 20 Kilometer durch die Stadt. Genau genommen müsste man die gefahrenen Kilometer als Basis nehmen oder eben reale Verkehrszählungen durchführen. Dann würde der „gefühlte“ und ermittelte Fahrradanteil übereinstimmen und wäre deutlich niedriger.
Beispiel für so eine Umfrage in NRW:
http://www.fahrradfreundlich.nrw.de/cipp/agfs/lib/all/lob/return_download,ticket,guest/bid,1531/no_mime_type,0/~/Standards_Modal_Split_240409.pdf
@kl: Man kann auch die im Verkehr verbrachte Zeit als Basis nehmen, um den Anteil zu ermitteln. Und wahrscheinlich müsste man alle drei Basiswerte erfassen: Zeit, Entfernung und Anzahl der Fahrten.
@Christoph: Wieso Radfahrstreifen doof sind, habe ich schon zu oft aufgeschrieben, dass ich es wieder und wieder schreiben muss… daher hab ich das mal schön in einen kleinen Aufsatz gepackt: http://www.huebsch-gemacht.de/radwege/txt/radfahrstreifen.html
@Abwrackprämie: Da scheint jemand München unter keinen Umständen mögen zu wollen. Als Hamburger, der oft (!) in München ist, halte ich die Zahl für realistisch. In kaum einer deutschen Metropole gibt es in der Innenstadt so viele Radfahrer zu sehen wie in Residenzstraße und Dienerstraße. Und in der Rushhour gibt es längere Kolonnen z.B. auf der Seidlstraße, die jetzt schöne breite Radfahrstreifen hat, oder am Sendlinger Tor-Platz. Hamburg schafft sowas nicht. Weitere Radfahrstreifen hat es nun in der Einsteinstraße, und wenn die Rosenheimer Straße auch welche bekommt zwischen Rosenheimer Platz und Orlansstraße – wie beabsichtigt, dann ist München wirklich einen sehr weiten Schritt nach vorn gegangen, weiter als Hamburg!!!
Habe gerade eben noch die Radfahrerkolonnen in der Paul-Heyse-Straße /-Unterführung und der Marsstraße aufgenommen und bin begeistert von den vielen Radfahrern in München.
Klar hat München auch blöde alte Radwege (Lindwurmstraße), hat Berlin auch (z.B. Schönhauser Allee erst in den 90er (!) Jahren angelegt und so miserabel schlecht und schmal und nicht radverkehrsgerecht). Aber in der Liga der Metropolen Hamburg, Berlin, Köln und München ist die Radlhauptstadt weit vorn 😉
Übrigens bekommt Berlin keinen Winterdienst hin, dagegen waren im letzten Winter viele Münchner Radwege geräumt, einzigartig in einer deutschen Millonenstadt 😉
@CGast: Habe mir den Text durchgelesen, und kann dem nur zustimmen. Aber: Was ist die Alternative zu Radfahrstreifen? Keine Radwege und alle Radfahrer auf die Strasse! Finde ich gut. Aber 90% aller Radfahrer finden das wahrscheinlich nicht gut.
Wenn man von heute auf morgen alle Radwege abschaffen würde, wäre das für die Radfahrzahlen wahrscheinlich schlimmer als eine Helmpflicht. Einige würds freuen, weil man dann entspannt auf der Strasse fahren kann ohne Hup- und Drängelterror durch Kfz, flüssig mitschwimmen, ohne alle 20m Schikanen auszuweichen. Aber ein Großteil hätte Angst. Man muss auch an diese Fahrradfahrer denken!
@kl: Wenn man den Radverkehrsanteil Anteil an allen Wegen und nicht Verkehrsleistung angibt, hat das den Vorteil, dass man daran schnell sieht wieviel weniger Parkplätze man langfristig in einer Stadt braucht. Der Berufs-Pendler aus Starnberg und der aus dem Westend brauchen beide einen Parkplatz.
@Christoph alle Radwege abzuschaffen geht praktisch nicht. Dafür wurde viel zu viel baulich angelegt und damit auf Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte kaputt gemacht.
Jedoch sollten Bürgersteigwege allesamt nur noch freiwillig benutzbar gemacht werden. Und zwar alle. Natürlich dann auch gern mit so Sachen wie „Anhalten an jeder Kreuzung“.
Wenn nun Straßen neu gebaut bzw. neu aufgeteilt werden, so ist darauf zu achten, dass Fahrradfahrer und Autos gleichermaßen auf der Fahrbahn zurecht kommen. Das bedeutet, dass die rechten Fahrstreifen mindestens 4m breit sein sollten. Aber eben ohne zusätzliche Bemalung.
Hierzustadt (Chemnitz) ist es nun leider so, dass ehemals gut benutzbare (breite) Straßen immer häufiger ein Radelstreifchen aufgepinselt bekommen, weil das eben gerade mal „chick“ ist und selbst von den Grünen so gefordert wird.
Es ist erschreckend, wie arrogant man da vor den realen Problemen (siehe Artikel von mir) die Augen verschließt.
@hamburgize: ich hab nix gegen München. Sonst dürfte ich da ja gar nicht wohnen. Aber der Radverkehrsanteil ist nicht mal halb so hoch wie in Berlin (zumindest innerhalb des S-Bahnrings), das ist einfach mal so. Lange Fahrradkolonnen und Häufen von >20 Rädern vor der Ampel wie Ichs z.B. jeden Morgen in der Schönhauser und Kastanienallee hatte hab ich in München noch *nie* irgendwo gesehen. Mal abgesehen vom Isar-Radweg und im Perlacher Forst an sonnigen Sommerwochenenden. Ausflugsverkehr gibst hier viel. Alltagsverkehr extrem wenig. Hier in München wird halt überwiegend Auto gefahren. Dafür sind die Autofahrer hier deutlich weniger aggressiv und gefährlich wie in Berlin und Brandenburg. Die Radverkehrsinfrastruktur ist in Berlin aber um Welten besser. Von dem was es dort gibt träume ich hier immer wieder. Es gibt wenige breite Radstreifen und Strassen ohne benutzungspflichtige holper-Handtuchradwege fast gar keine. Dafür zum Glück auch fast kein Kopfsteinpflaster.
Hamburg lässt sich damit überhaupt nicht vergleichen. Dort würde ich ohne bewaffneten Begleitschutz nicht mehr radfahren wollen. Das ist der blanke Horror.
@CGast Ich persönlich brauche auch keinen Radweg, aber in vielen Diskussionen habe ich erfahren müssen, dass für viele Leute keine Argumente zählen und es für sie ohne Radwege nicht geht.
Deine Auflistung an Nachteilen ist zwar im Prinzip richtig, nur unterschlägst Du die Vorteile, bzw. tust so, als würden sie nicht existieren.
Der Radstreifen an sich ermöglicht zumindest das ausweichen auf die Fahrspur. Das man manchmal nur schwer wechseln kann? Das wäre bei einer 2-spurigen Strasse auf der plötzlich jemand in zweiter Reihe parkt auch nicht anders.
Leute die hupen auch wenn weiter vorne sichtbar ein Hindernis auf dem Radstreifen steht? Das sind die gleichen die hupen wenn Du auf der Strasse fährst und da ist ein NICHT-benutzungspflichtiger Radweg.
Zu schmale Schutzstreifen (oder andere bauliche Mängel)? Ja, das gleiche Lied wie bei den Radwegen. Klar, wenn man aus Platzmangel etwas nicht richtig macht, dann ist es schlecht – das ist aber jetzt nix spezifisches von Schutzstreifen oder Radwegen.
Wenn man bedenkt, dass ein Grossteil der Bevölkerung einfach meint, dass es ohne Radinfrastruktur nicht geht, dann ist der (gut gemachte) Schutzstreifen derzeit der beste Kompromiss und im Stau hat er enorme Vorteile für Radfahrer.
Zumindest hier in Berlin erinnere ich mich an nicht nur einen tödlichen Rechtsabbiegeunfall mit Radfahrern, die auf dem Radstreifen fuhren. Zuletzt in der Wilhelmstraße. Radfahrstreifen lösen also nicht automatisch alle Radfahrerprobleme.
Und so lange sich daran nichts ändert, dass Radwege nach Gutdünken unvorschriftsgemäß gebaut werden dürfen, ohne dass das Konsequenzen hat, werden wir auch immer wieder 1-Meter-Radstreifen im Türöffnungsbereich der parkenden Fahrzeuge auffinden. So lange derartige Planungen keine Anzeigen wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr zur Folge haben, muss man sehr vorsichtig mit dem Ruf nach Radfahrstreifen sein.
Wichtig ist eine ausreichende Breite, die IMMER gewährleistet sein muss – Kompromisse kann es bei der Sicherheit einfach nicht geben. Und eine überlegte Führung im Kreuzungsbereich – dort z.B. als Mischstreifen (Geradeaus und Rechtsabbieger auf einem Streifen).
Beide Aspekte sind oft nicht erfüllt.
@Abwrackprämie: Sind das da an der Paul-Heyse-Unterführung denn nicht genug Radler?
Schönes Bewegtbild, Hamburgize.
Mehr Radfahrer als Autofahrer und Fußgänger. Und müssen trotzdem den kleinsten Straßenbereich nutzen.
Nö, hamburgize, das sind viele. Ungefähr genausoviele wie z.B. in der Schönhauser, Kastanienalle (zumindest vor dem Umbau) oder der Linienstr. etc. Wann haste das denn aufgenommen (ca. Uhrzeit und Wochentag)? Ich hab eine solche Ansammlung hier nämlich noch nie gesehen (Ausnahme Isarradweg und Perlacher im Hochsommer Sonntags) und würde mir das gerne mal live angucken.
„Wann haste das denn aufgenommen“
War wahrscheinlich die Münchner ADFC-Sternfahrt oder so 😉
(Nur ein Joke. Ich war in den letzten Jahren nicht in München und kann mir daher kein Urteil erlauben)
@Abwrackprämie: Das war am 21.11.2011 , gegen 9.00 Uhr. Die Radlhauptstadt ist doch nicht sooo schlecht 😉
naja, ist ja ne Schleife. Im Endeffekt 10 Radler nach Grün an der Ampel, nich?
😉
Auch an anderen Stellen sind in München regelmäßig viele Radfahrer gleichzeitg unterwegs: Residenzstraße im Mai 2011, Residenzstraße 07/2011, Stiglmayerplatz im Juli 2010, Seidlstraße im Juli 2011, Dienerstraße 12/2010, Dienerstraße 08/2010, Residenzstraße 08/2010, mehr . . . .
jaja… ich glaubs ja… 😉