In Mitte ist ein etwa 60-jähriger Radfahrer tödlich verunglückt.
Ein in südlicher Richtung fahrender Betonmischer wollte von der Wilhelmstraße nach rechts in die Leipziger Straße abbiegen und überrollte dabei den Radfahrer. Dieser starb noch am Unfallort. Zuvor hatten beide gleichzeitig an der roten Ampel gewartet.
Die Wilhelmstraße ist mit Radfahrstreifen ausgestattet, die Haltelinie ist nur geringfügig (ca. 1 Meter) vorgezogen.
Tagesspiegel, 28.9.2011: Radfahrer von Betonmischer überrollt
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Prokrastes schreibt:
Dienstag, 04.10.2011 um 14:10
Die Reform der StVO aus den 80er Jahren, die das Rechtsüberholen stehender Fahrzeuge durch Radfahrer erlaubte, ist m.E. ein riesiger Fehler gewesen. Wenn nicht gar ein gezielter Versuch, die lästigen Radfahrer loszuwerden.
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Das es öfter Probleme mit dieser Regelung gibt liegt oft nicht in den Verhaltenweisen der Radfahrer, sondern meist in den Verhaltensweisen der Autofahrer.
Ich würde die StVO noch verschärfen und vorschreiben, dass rechts für Radfahrer Platz frei gehalten werden MUSS sofern ausreichend Platz dafür da ist.
Meiner Meinung ist es heute schon strafbar in ausreichend breiten Fahrspuren diesen Platz zunichte zu machen, wie es viele Autofahrer absichtlich tun.
@Reclaim:
Sie picken sich den für Sie wichtigen Aspekt der Zeit heraus. Darum geht es mir in erster Linie gar nicht, wenn Sie meine Anmerkung genau gelesen hätten.
Ich habe auch nicht einer Gesetzesänderung das Wort geredet.
Mir geht es in erster Linie darum, wie sich Konfliktsituationen im Straßenverkehr zwischen Autos und Fahrradfahrern vermeiden lassen bzw. was kann ich als Radfahrer dafür tun, mir und anderen das Leben im Straßenverkehr nicht unnötig schwer zu machen.
Konkretes Beispiel ist das Verhalten von Radfahrern an Ampeln. Hier, wie auch bei anderen Situationen im Straßenverkehr, muss ich leider feststellen, dass Radfahrer/innen sich vielfach absolut leichtsinning verhalten bzw. nicht mit Umsicht im Straßenverkehr unterwegs sind. Dabei geht es nicht darum, von vornherein als Radfahrer den Schwanz einzuziehen.
Ihrem Zeitargument kann ich jedoch nicht folgen. Es gibt äußerst selten mal die Situation, dass ich tatsächlich zwei Ampelphasen abwarten muss (wenn Sie meine Anmerkung genau lesen, werden Sie feststellen, dass ich mich mitnichten immer hinten anstelle).
Darüber hinaus, ich fahre fast täglich zweimal eine 14 km lange Strecke. Unter Beachtung aller Ampeln und übrigen Straßenverkehrsregeln benötige ich gerade mal 4-5 min länger unterwegs wie wenn ich Rotphasen (wo ohne Lebensgefahr möglich) nicht beachte und auch ansonsten versuche, möglichst schnell durch den Verkehr zu kommen. Erstere Fahrweise bringt mich jedoch wesentlich entspannter ins Büro als die zweite.
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Jürgen schreibt:
Mittwoch, 05.10.2011 um 16:10
…was kann ich als Radfahrer dafür tun, mir und anderen das Leben im Straßenverkehr nicht unnötig schwer zu machen.
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Das macht man schon in dem Moment wo man Rad, anstatt Auto, fährt.
@Jürgen: Weiter oben schrieben Sie „Ich stimme Prokrastes im wesentlichen zu“.
Und das Wesentliche in @Prokrastes Beitrag war §5 Absatz 8 der StVO (der Radfahrern das vorsichtige Vorbeifahren an stehenden Fahrzeugen bei ausreichendem Platz erlaubt) als „riesigen Fehler“ darzustellen.
Daher habe ich mich erdreistet, Ihren Beitrag so zu verstehen, dass Sie diesbezüglich @Prokrastes Einschätzung teilen würden.
Da Sie nun aber deutlich gemacht haben, dass dem absolut nicht so ist, handelte es sich also um ein Missverständnis und eine weitere zwischen uns über diesen Punkt – die Streichung von §5 Absatz 8 der StVO – erübrigt sich – Auch allein schon deshalb weil ich auf Ihren Diskussionsstil („Dann ist ja alles Bestens!“,“wenn Sie meine Anmerkung genau gelesen hätten.“) überhaupt kein Verständnis aufbringen kann, da ich mich nicht erinnere meinerseits für diese Spitzen auch nur den Geringsten Anlass geliefert zu haben.
Toll übrigens, dass Sie so umsichtig Fahrradfahren. Ich für meinen Teil versuche selbstredend ausnahmslos und völlig ungeachtet der Situation um jeden Preis an Ampeln in die Pole-Position zu kommen. Nur 40cm Platz? Sattelschlepper vorn und es wird grade Grün? Macht mir garnix: Dem zeige ich dann mal, wer hier Recht hat! Dabei höre ich Musik in voller Lautstärke mit InEars, fahre notfalls noch bei Dunkelgelb und wenns garnicht anders geht rase ich klingelnd über den Gehweg, um noch irgendwie über die Kreuzung zu kommen…
@reclaim:
Jetzt muss ich wirklich schmunzeln.
Weshalb fühlen Sie sich eigentlich angepisst? Mit welcher Wortwahl/Ausdrucksweise komemn Sie denn nicht zu recht? Bitte klären Sie mich auf.
Bin heute an der Stelle vorbeigefahren, an der der Radfahrer an der Schillingbrücke totgefahren wurde. Überall Blumen und Kerzen und ein Foto des Getöteten. Das ist sehr berührend und zeigt, dass wir hier über echte Schicksale diskutieren, manchmal vielleicht – und den Vorwurf muss ich mir auch machen – etwas zu abgehoben und zu technisch.
@berlinradler: Sicher fühlt es sich etwas seltsam an, wenn ein solches Schicksal für uns nur eine Zahl in der Statistik ist oder ein Argument für „Ich hab’s doch schon immer gesagt!“ Trotzdem ist gerade die technische Diskussion darüber wichtig, um solche Unfälle in Zukunft zu vermeiden. Würden wir ohne Distanz zu solchen Unfällen diskutieren, wären wir womöglich bei der Forderung, aus Sicherheitsgründen die generelle Radwegbenutzungspflicht wieder einzuführen, damit so etwas nie wieder passiert.
> Und das Wesentliche in @Prokrastes Beitrag war §5 Absatz 8 der
> StVO (der Radfahrern das vorsichtige Vorbeifahren an stehenden
> Fahrzeugen bei ausreichendem Platz erlaubt) als “riesigen Fehler”
> darzustellen.
Genau. Und dazu stehe ich.
Und dazu müssen „wir“ Fahrradfahrer uns einfach mal an die eigene Nase fassen und betrachten, wie mit dieser Regelung umgegangen wird:
Es wird gefahren, auch wenn der Platz nur knapp ein halber Meter ist; die Räder schrammen am Bordstein lang und mit einem Fuß wird bereits auf dem Bordstein gelaufen.
Es wird gefahren was das Zeug hält, auch wenn die Autos links neben einem gar nicht stehen, sondern noch oder schon wieder fahren.
Und plötzlich wird aus jemandem, der sich in eine 50cm-Lücke quetscht, jemand, der ein „Nahüberholerlebnis“ hat. Was soll der Autofahrer auch machen? Nicht losfahren und stehenbleiben, bis alle Radfahrer, die da noch kommen mögen, sich rechts an ihm vorbeigequetscht haben?
Übertreibe ich? Nein!
Genauso wird von vielen gefahren. Wer es nicht glaibt
Und was die Warte-Argumente angeht: Wenn man von anderen Verkehrsteilnehmern fordert, als gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer akzeptiert zu werden, muss man sich halt auch manchmal anstellen und nicht Sonderrechte auf der Grundlage einfordern, daß man ja „was gutes“ tut.
Und schlimmstenfalls muss man einfach eine andere Strecke fahren, als die, wo sich immer die Autos stauen. Da will man doch sowieso nicht langfahren, denn eine so dicht befahrene Straße nervt doch auch, wenn man nicht an einer Ampel warten muss.
Aber nein, man ist ja der ideale Gutmensch, weil man Rad fährt, und so den Planeten rettet. Egal, wie man Rad fährt, oder wo, man ist gut.
Die Kommentare von „siggi“ zeigen deutlich, wie borniert diese Einstellung ist – man fährt Rad und macht allein dadurch anderen das Leben nicht unnötig schwer. Was für eine gequirlte Egoscheiße!
Nein, man macht anderen Leuten das Leben nicht unnötig schwer, indem man sich nicht in engste Lücken quetscht, indem man sichtbar fährt, und indem man von Fehlern der anderen ausgeht.
Das heißt nicht, daß man brav-devot so fährt, wie es der ADAC gerne hätte, und sein Fahrrad am besten schiebt, oder gleich zu Hause stehen lässt, aber das heißt, daß man auch mal aus seiner Egowolke rauskommt und sich mit der Tatsache beschäftigt, daß es auch andere Menschen mit anderen Ansichten als einen selbst gibt. Das mag eine Frage der persönlichen Reife sein, oder eine Frage der Fähigkeit, über den Tellerrand hinauszublicken.
Naja ich würde das Thema etwas differenzierter angehen. Die Radfahrer, die sich ständig selbst im dumme Situationen bringen, sind tatsächlich zahlreich vorhanden. Die wissen nicht, dass sie rechts vorbeifahren dürfen und würden es auch tun, wenns verboten wäre. Da man nicht alle Probleme der Welt lösen kann, handhabe ich es für mich persönlich zumindest so, dass ich für die Interessen der Radfahrer kämpfe, die sich einigermaßen durchdacht fortbewegen wollen. Ich denke, dass die Zielgruppe dieses Blogs auch eher die der „nachdenkenden Radfahrer“ ist, die eben nicht jedes dümmliche Fehlverhalten nachäffen.
Noch nie habe ich einen Radfahrer erlebt, der – wie Du es unterstellst – sich als Gutmensch darstellt, der die Welt rettet. Diesen „Vorwurf“ höre ich sonst nur von Autofahrern. Auch die hier im Blog genannten Gründe fürs Radfahren sind meist gesundheitlicher, sportlicher, praktischer und manchmal auch finanzieller Natur. Ich kenne Radfahrer, die Umweltschutz für totalen Schwachsinn halten.
Auch stimme ich siggi voll zu, dass man mit dem Fahrrad wohl den geringsten Störfaktor im Straßenverkehr darstellt, auf jeden Fall geringer als mit dem Auto. Zwar hört man in Diskussionen immer, wie die Autofahrer so ausgebremst werden – in der Realität muss zwar auch mal jemand hinter mir herfahren, selten aber länger als 20 Sekunden, meist kann er dann überholen und zum nächsten Kfz aufschließen. Anders sind die Wartezeiten für Autos. Wenn da ausgeparkt wird, steht im Zweifelsfalle der ganze Verkehr. Ebenso, wenn jemand in zweiter Reihe parkt – „legalisiert“ mit dem Warnblinker.
Wenn ich an der Ampel wegen 4 Kfz eine Ampelphase länger brauche, dann werde ich ausgebremst, nicht andersherum. 4 Fahrräder oder 4 Fußgänger könnten die Ampel überqueren, es könnten sich zig weitere dazugesellen. Nicht die Entscheidung des Radfahrers ist egoistisch, wenn er nicht mehrere Ampelphasen abwarten möchte. Die Entscheidung der Leute, die ohne Not mit dem Kfz fahren und andere damit aufhalten, ist egoistisch. Sie brauchen ein Vielfaches des Platzes, der eigentlich nötig wäre.
Ob ich mich rechts vorbeischlängele oder mittig hinter den letzten Pkw stelle – beides wird vom Kraftfahrer als „das Leben unnötig schwer machen“ empfunden.
Prokrates, mit solcherlei Verallgemeinerung hilfst Du aber auch niemanden.
Nur weil einige sich so belämmert und überlegt, vielleicht auch vorsätzlich daneben benehmen (bzgl. des Passierens), ist deswegen die Regelung, die das erlaubt, nicht generell schlecht.
Die StVO besteht auch einer Vielzahl von Regelungen und gegen so ziemlich alle wird verstoßen. Wenn man nun deswegen alle Regelungen für unsinnig erachten würde, bloß weil sich einige, weswegen auch immer, nicht daran halten, dann …. Gute Nacht Marie.
Die Überwachung der Einhaltung von Spielregeln, v.a. aber eine vernünftige Verkehrserziehung, sind meiner Meinung nach das A und O und interessanterweise zugleich auch das, was kaum stattfindet, v.a. was die vernünftige Verkehrserziehung angeht.
Und manche Autofahrer erwarten regelrecht, dass man an ihnen an/vor Ampeln noch vorbeifährt. Ich habe schon mehr als genug Autolenker erlebt, die einfach stehenblieben und erwarteten, dass ich als HINTER ihnen fahrender Radfahrer sie rechts noch mal eben überhole. Was ich dann aber nicht tue! Ich bremse und STEHE dann und ärgere mich über den Dödel vor mir, der/die nicht weiterfährt.
Habe mal die Gelegenheit gehabt und eine Autofahrerin fragen können, wieso sie das so tat. Sie wusste es nicht.
Jedoch handelt es sich nicht um ein allein für Radfahrer typisches Problemverhalten. Ich erlebe es unangenehm häufig, dass ich auch vor gerade erst rot gewordenen Ampeln noch „mal eben“, meist mit nochmal ordentlich beschleunigen, überholt werde. Das ist nicht nur schwachsinnig im Quadrat, es ist auch erheblich riskanter und zwar nicht nur mir gegenüber. Da sind mir gesetzesübertretende Radfahrer, die meinen sich unbedingt rechts vorbeidrängeln zu müssen, allemal lieber, denn sie gefährden nicht andere, sondern „nur“ sich selber. (Ich finde es dennoch daneben und sehe in denen keine Helden, oder sowas.)
Ich verstehe die Diskussion hier nicht. Natürlich ist es völlig schwachsinnig und gefährlich, sich als Radfahrer neben den ersten Autofahrer zu stellen. Aber es ist sinnvoll, sich hinter das erste oder zweite oder dritte Fahrzeug zu stellen (oder auch daneben) und dann bei Grün zusammen mit der Kolonne (mittig im Fahrstreifen) loszurollen. Da entsteht weder ein Zeitverlust noch gefährliche Situationen.
@Kai, diskutiert wird hier u.a., was sinnvoll ist, wenn so „viele“ Kfz vor einem stehen, dass man eine oder mehrere Ampelphasen braucht. Wenn nur ein Kfz an der Ampel wartet, besteht das Problem tatsächlich nicht.
@Berlinradler: Ich denke, Kai meint, dass egal wieviele Autos in einer Ampelschlange stehen, es sinnvoll ist, an fast der gesamten Schlange vorbeizufahren, dann aber nicht weiter bis zur pole-position und schon garnicht bis irgendwo neben das erste Fahrzeug und schon ganz und gar überhaupt nicht, wenn es ein LKW ist, sondern bis hinter das erste oder zweite Fahrzeug und dort dann am besten mittig.
So sehe ich das auch.
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berlinradler schreibt:
Donnerstag, 06.10.2011 um 15:10
Wenn nur ein Kfz an der Ampel wartet, besteht das Problem tatsächlich nicht.
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Wenn ich mit dem Rad als erster an einer Ampel ganz rechts stehe, stellt sich der erste Autofahrer auch genau neben mich und schon haben wir wieder die gleiche Situation.
@Berlinradler: Genau diese „alles oder nichts“ Einstellung habe ich ja angesprochen. Natürlich wird man nicht mit dem Rad hinter dem 20. Autofahrer stehen bleiben, wenn da rechts oder links Platz zum Vorbeifahren ist, und das ist praktisch immer der Fall. Aber man soll sich eben auch nicht in die Gefahrenzone rechts neben das erste Fahrzeug stellen, sondern hinter dieses. Also Vorbeifahrern ja, aber hinter dem ersten oder zweiten Fahrzeug bleiben. Und wenn sich die Schlange in Bewegung setzt, miteinordnen und sich nicht abdrängen lassen.
@siggi: Ja, dass sich jemand neben mich stellt, wenn ich als erster an der Ampel bin, ist eine weitere Gefährdung, die sich manchmal vermeiden lässt, indem man mittig steht, manchmal aber auch nicht. Dann kann es tatsächlich gefährlilch werden. Das Gefühl dafür fehlt sowohl Radfahrern als auch Kfzlern.
> Ich denke, Kai meint, dass egal wieviele Autos in einer Ampelschlange stehen,
> es sinnvoll ist, an fast der gesamten Schlange vorbeizufahren, dann aber nicht
> weiter bis zur pole-position und schon garnicht bis irgendwo neben das erste
> Fahrzeug und schon ganz und gar überhaupt nicht, wenn es ein LKW ist,
> sondern bis hinter das erste oder zweite Fahrzeug und dort dann am besten mittig.
Also nix is mit der von Prokarsten angesprochenen Gleichberechtigung, ist ja besondere Ausnahmeregelung. Nee, das geht nich jut.
@Nullbock-Horst: Sorry, Deinen Kommentar habe ich nicht verstanden. Müsstest Du evtl. noch mal klarer formulieren.
@Nullbock-Horst: Welche Gleichberechtigung meinst du? Stelle ich die Strassen mit zweispurigen fünfsitzigen Fahrzeugen zu, von jeweils nur ein Sitz besetzt ist? Sollen sich doch was schmaleres zulegen, wenn sie nicht an mir vorbeikommen.
@Kai: Vielleicht meinen @Prokrastes und @Nullbock-Horst die Wahrnehmung als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer, die sich Autofahrer immer so sehnlich wünschen, aber natürlich solange niemals erhalten werden, solange sie sich erdreisten, den systembedingten Vorteil der höheren, erreichbaren Geschwindigkeiten im Vergleich zu nicht motorisierten Vehikeln tatsächlich mitunter auszunutzen.
Da gehen die beiden dann immer mit gutem Beispiel als Radfahrer voran, nutzen den systembedingten Vorteil der geringeren Spurbreite eines Fahrrads nicht aus und stellen sich immer vor, sie seien auf dem Rad 2,20m breit. Und im PKW sitzend wird an Engstellen niemals nie durchgefahren, wenn dort nicht auch ein LKW durchpassen würde. Man will ja schließlich auch von LKW-Fahrern als gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer wahrgenommen werden 😉
> nutzen den systembedingten Vorteil der geringeren Spurbreite
> eines Fahrrads nicht aus und stellen sich immer vor, sie seien auf
> dem Rad 2,20m breit.
Wer das schreibt, und andererseits was von „Nahüberholern“ und „Sicherheitsabständen“ schreibt, hat irgendwas komplett grundlegendes nicht verstanden.
>>“Wer das schreibt, und andererseits was von “Nahüberholern” und >>“Sicherheitsabständen” schreibt, hat irgendwas komplett grundlegendes >>nicht verstanden.“
Und wer das schreibt, hat irgendwas Grundlegendes bei der Unterscheidung von einer 50km/h schnellen Tonne Metall, die einen ungeschützten, 20km/h fahrenden VT mit 45cm Abstand überholt auf der einen Seite, und auf der anderen Seite 10 kg Metall plus 70kg weichem Material, dass an einer stehenden Tonne Metall mit 15km/h veorbeirollert verstanden. 😉
>Wer das schreibt, und andererseits was von “Nahüberholern” und >“Sicherheitsabständen” schreibt, hat irgendwas komplett grundlegendes nicht >verstanden.
Wer das schreibt, hat den Unterschied zwischen einem spurstabilen zwiespurigen Fahrzeug und einem instabilen einspurigen Fahrzeug nicht verstanden.
…ich wollte bei meinem letzten Beitrag oben natürlich „NICHT verstanden“ am Ende des Satzes schreiben
Zumindest sind ja stehende zweispurige Fahrzeuge spurstabil. Von fahrenden Autos kann man das nicht immer behaupten, an Schlaglöchern fahren die gern mal vorbei, auch wenn da jemand ist.
M.E. wird die Verkehrssicherheit nicht primär von der Frage betroffen, ob man rechts vorbeiradelt, sondern wie.
Von allen Befindlichkeiten (z.B. Neid und Ungeduld, Vorwärtsdrang) mal abgesehen, die vornehmlich die Standpunkte des „Ob“ bedingen, ist für die Sicherheit relevant, dass zwei Fahrzeuge nicht dicht nebeneinander fahren/abbiegen sollten.
Daher ist das Entscheidende, dass die Fahrzeuge stehen, die man rechts überholt. Das sollte viel stärker ins Bewusstsein rücken. Sobald nur die Chance besteht, dass die Fahrzeuge anfahren könnten, bremse ich mich hinter dem nächsten noch Stehenden und vor dem gerade Überholten ein und bleibe für einige Sekunden stehen, bis es tatsächlich losgeht. Wichtig ist zudem, dass man nicht neben den Fahrzeugen bleibt, sondern dahinter/davor fährt. Die Lücken sind normalerweise ausreichend, dass man sich zumindest schräg reinschieben kann. Nach dem Anfahren kann dann auch der übliche (sichere) Abstand zum rechten Fahrbahnrand gewählt werden.
> Daher ist das Entscheidende, dass die Fahrzeuge stehen, die man rechts
> überholt. Das sollte viel stärker ins Bewusstsein rücken.
Immerhin einer, der das Problem versteht.
@Nullbock-Horst: Ich habe oben praktisch das gleiche geschrieben wie Kruste. Vielleicht kannst dich mal entscheiden.
Wieder ein schwerer Unfall an der Schillingbrücke, diesmal wurde eine Fußgängerin erfasst. Ein Transporter wollte auf dem „Fahrradschutzstreifen“ (es ist ein Radweg) überholen und hat sich so dumm angestellt, dass er mit voller Wucht auf den Gehweg gekommen ist.
http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/360937/index.html
An der Stelle ist die Mitbenutzung des Radwegs durch Kfz völlig normal.