1760 Fahrradabstellplätze im kommenden Intercity

Anfang der Woche wurde in Potsdam ein Milliardenvertrag unterzeichnet. Die Deutsche Bahn und Siemens vereinbarten den Kauf von 220 bis 300 neuen Zügen als Nachfolger der alten IC-Züge. Die Züge der ICx-Linie werden in zwei Ausführungen gebaut. Ein siebenteiliger und 200 Meter langer Triebzug mit 499 Sitzplätzen und einer Höchstgeschwindigkeit von 230 kmh soll im heutigen IC-Netz eingesetzt werden. Eine zehnteilige Variante für 724 Passagiere mit einer Länge von 288 Metern und einer Spitzengeschwindigkeit von 249 kmh wird die ersten beiden ICE-Generationen ersetzen. Beide Zugtypen sollen acht reservierbare Fahrradplätze erhalten. Die ersten Züge der neuen Linie werden ab 2016 verkehren.

17 thoughts on “1760 Fahrradabstellplätze im kommenden Intercity

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  1. Überall liest man von 249 km/h – eine sehr unübliche Geschwindigkeitsangabe. Hab grad mal bei Wikipedia geschaut – durch das eine km/h spart man sich strenge europäische Zulassungsvoraussetzungen. Na wenn das kein gutes Omen ist 🙂 Bleibt nur, der Bahn ein glücklicheres Händchen und den Kunden ein künftig stressfreieres Reisen zu wünschen.

  2. Und früher hingen Gepäckwagen an den D-Zügen, in denen 20 und mehr Fahrräder Platz hatten…

  3. Schon wieder werden Unsummen in eine korrupte und unfähige Firma gestopft.

    Soll es funktionieren, oder darf es auch von Siemens sein?

  4. Na datt ist ja mächtig gewaltig! Ganze 8 Fahrradplätze in einem Zug, kommt ja auch alle 10 minuten so ein ICE…Ach Bahn dann lass es doch lieber, dieses Feigenblatt von Fahrradmitnahme ist fast noch schlimmer als das kategorische nein…

  5. ICE rad-mitnahme umsonst nie ein problem gewesen: rad verpacken (extra große müllsäcke funktionieren auch) und schon ist es nur gepäck 😀 Klar – eine zufriedenstellende lösung ist das auch nicht. An die sagenhaften 8 (!!!) plätze glaube ich erst wenn ich sie sehe. Es waren auch bei früheren zug generationen schon welche im gespräch und verschwanden kurzfristig zugunsten von besser bezahlten passagierplätzen…

  6. > ICE rad-mitnahme umsonst nie ein problem gewesen: rad verpacken
    > (extra große müllsäcke funktionieren auch) und schon ist es nur gepäck

    Hahaha.

    Da im ICE Gepäckstücke, die voluminöser sind als eine LEERE Mülltüte, kaum untergebracht werden können, ist der Vorschlag an Realitätsferne nur schwer zu überbieten.

  7. @Prokrastes:

    Das ist nicht realitätsfern, denn die Realität belehrt mich eines Besseren: Ich habe mein Rad auch schon oft im ICE so mitgenommen: Laufräder raus, Lenker vom Vorbau gelöst und das Rad passt in zwei ineinandergestülpte Ikeatüten (ist stabiler als Müllsäcke) und die widerum unter den Arm.

  8. ditto, war ja auch kein vorschlag sondern die konkrete beschreibung dessen, was ich schon x-fach praktiziert habe. Was solch tatsächliches handeln mit realitätsferne zu tun hat bleibt mir schleierhaft. Es werden ja auch ganz andere dinge von passagieren transpoertiert – vom kinderwagen bis bandausrüstung und kompletter 4-mann kamerateam-ausrüstung alles erlebt ohne große probleme selbst auf hauptstrecken 🙂

  9. Mit Klapp- bzw. Falträdern geht das auch jetzt schon sehr gut. Man braucht sie nur zusammenfalten und schon gelten sie als kostenloses Gepäckstück, mittlerweile auch ohne Hülle.

  10. Darum gehts aber doch nicht, solange die bahn keine Kostenlosen Klappräder austeilt ist das nicht Fahrradmitnahme im Sinne der EU-Verordnung und ob 8 Stellplätze für einen kompletten ICE Zug Verordnungskonform sind steht auch noch zur Debatte.

  11. @Ze_Kohl: Von den derzeit ca. 16 Stellplätzen in den IC sind meist fast alle leer; wenn man bedenkt, daß es weit mehr ICE als IC gibt, ist das eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Status Quo.

    Ich find das mal eine erfreuliche Mitteilung.

  12. Schon klar, war eher so in die Richtung gemeint, was heute schon geht bzw. machbar sein wird, zumindest in den schnellen Zügen.

    An die 8 Plätze glaube ich aber noch nicht, und selbst wenn, ist es nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Bei den ICEs wird das nichts, schon bauartbedingt.
    Einen ganzen Wagon wird die Bahn auch nicht bereit stellen. Dann muss man wohl auf die IC oder Interregios ausweichen. Bei denen gibt es im Winter z. B. auch ganze Abteile für die Ski, in den ICEs liegen sie in den Gängen herum.

  13. Man sollte den guten alten Gepäckwaggon wieder einführen. Für Fahrräder und Express-Stückgut von Bahnhof zu Bahnhof. Meinetwegen soll sich die DB dafür auch einen externen Betreiber holen, der das ganze bewirtschaftet.
    Aber nein, die DB AG investiert ihre Gewinne aus Grundstücksspekulationen und Serviceeinsparungen ja lieber für projekte im Ausland:
    http://www.duckhome.de/tb/archives/7698-Die-deutsche-Bahn-Wenns-im-Inland-nicht-klappt-dann-versuchen-sie-es-im-Ausland.html

  14. @Stückgut … genau, die gute alte Zeit!

    Also damals, als grantiert nach jedem (unbewachten) Transport eines Fahrrades im Packwagen irgendwas abgefallen oder verbogen war. Gerne auch mal gänzlich verschwunden. Und als man sein schweres Fahrrad noch so schön über Kopf in den Hochflurpackwagen heben durfte, während der Bahnmitarbeiter aus Versicherungsgründen nicht helfen durfte. Ach war das schön!

    Und natürlich waren die Packwagen sinnvollerweise verschlossen. Und es durfte auch nur die zarte Bahnmitarbeiterin das schwere Rolltor öffnen, bis dies die Berufsgenossenschaft verboten hat. Ein Paradies!

    Und nicht zu vergessen die 473.000 Bahnmitarbeiter, weil natürlich ein Packwagenschaffner mitfahren musste. Heute sehnen sich Fahrradfahrer danach, wieder so wie in der guten alten Zeit 243.000 Mitarbeiter mehr über ihre Ticketpreise zu bezahlen, weils so schön war.

    Und vielleicht noch mal zur Erinnerung: Heute passen in ein Mehrzweckabteil eines Doppelstockwagens mindestens 20 Fahrräder inklusive Gang – wenn man die Packtaschen und Körbe runternimmt und die Räder ordentlich stellt. Macht auf dem Weg zur Ostsee zum Beispiel 100 Fahrräder pro RE5. Damals nannte man diesen Regionalverkehr noch Fernverkehr – und er war das Grauen.

    Ich erinnere mich noch total gerne, wie mich eine Reichsbahnschaffnerin Anfang der 1990er im Morgengrauen aus Skandinavien kommend in Sassnitz aus dem Zug geschmissen hat, weil es ja auch nicht für alle Züge einen Packwagen gab. Oder wie uns in Ostbahnhof schon mit der Polizei gedroht wurde und der Zug nach Hoek van Holland wegen uns mindestens eine halbe Stunde Verspätung hatte.

    Die neuen ICx mit Fahrradmitnahme wären übrigens maximal eine Wiederherstellung des status quo – durch die Verschrottung der damaligen InterRegio- und IC-Züge mit 8 bis 16 Fahrradstellplätzen hat sich die Zahl der Fahrradmitnahmen bei der Deutschen Bahn im Fernverkehr seit Ende der 1990er Jahre bis heute halbiert, obwohl sich zum Beispiel in Berlin der Fahrradverkehr verdoppelt hat.

    Nachdem die in den neuen ICE-T-Zügen seit Ende der 1990er eingebauten Fahrradabteile von der Bahn Bahn aus nicht nachvollziehbaren unternehmenspolitischen Gründen nicht für die Fahrradmitnahme freigegeben wurden fliege ich übrigens im Fernverkehr – http://fotos.benno-koch.de/v/Fahrrad_und_Flieger/ – ein Traum!

  15. @ Nachtregen. Ja, oft sind die IC-Radstellplätze leer, will man aber am Morgen noch für einen Zug buchen, heißt es, die Plätze sein ausverkauft. Mr schon mehrfach passiert und mittags durfte ich mich über freie Plätze (de auch nicht reserviert waren laut Schaffner ) wundern. Die Bahn sollte ihre Mitarbeiter schulen.

  16. @ benno: Die „freigestellten“ Mitarbeiter werden auch von uns bezahlt. 🙂 Bei der Kompetenz der noch „arbeitenden“ Bahnmitarbeitern frage ich mich, warum man ausgerechnet die guten Leute gefeuert hat. Weißt du eigentlich, was du heute alles über deine Ticketpreise bezahlst? Und über deine Steuern? Laut Tagesspiegel zahlt die S-Bahn (100% Tochter der Bundesbahn, für viele jetzt auch DB-AG obwohl immer noch derselbe Laden, aber nur bedingt noch mit deiner Reichsbahn zu vergleichen) über 50 Millionen zu viel für überhöhte Strompreise der DB-Netz, ähnliche Summen werden kolportiert für andere Zahlungen von Leistungen von Bahntöchtern. Über 100 Millionen € jedes Jahr mehr im Berliner Haushalt, das wäre schön. Da würde ich gerne auch für ein paar zusätzliche S-Bahn Bahnhofskasper bezahlen, die bis 2 zählen können.
    Die Züge sollen übrigens im Dezember 2016 erst in Betrieb genommen werden, also könnten wir mit Glück! in der Saison 2017 was davon haben.
    Und ja: Nach zig Jahren des überzeugten Bahnfahrens fliege ich jetzt auch, die dummdreiste Veralberung der Kunden seitens der Bahn reicht einfach irgendwann.

  17. @K.B.: Am gleichen Morgen kann man Radstellplätze am Schalter nicht mehr buchen, das geht nur bis zum Vortag. Angeblich geht Buchung am gleichen Tag über die Radfahrerhotline, das habe ich aber noch nie ausprobiert.

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