Schon wieder wurde gestern eine Radfahrerin durch einen rechtsabbiegenden Lkw getötet. Die 21-jährige wollte der Kiefholzstraße in Adlershof folgend den Dammweg überqueren, als ein rechtsabbiegender Lkw sie überrollte.
Die Polizei sucht Zeugen des Unfallhergangs. Aus der Pressemeldung geht nicht hervor, in welcher Richtung die Radfahrerin fuhr. In südlicher Fahrtrichtung wäre sie von einem Fahrbahnradweg in die Kreuzung gefahren, in nördlicher Richtung wäre sie auf der Fahrbahn oder dem Gehweg gefahren.
Kiefholzstraße Ecke Dammweg in Google Streetview
Steht doch da :“Dabei kam es zum Zusammenstoß mit der in gleicher Richtung fahrenden Radlerin.“
Das ist Baumschulenweg und nicht Adlershof.
Zum Glück gabs da einen Schutzstreifen, nicht auszudenken, wie schwer der Schock des LKW-Fahrers ohne besagten Streifen ausgefallen wäre…
🙁
@Boris, ich kann nicht erkennen ob sie in nördlicher oder südlicher Richtung gefahren ist. Hab ich was übersehen?
@TeeKay, danke für den Hinweis.
Nicht schon wieder! 🙁
Wann machen die Verantwortlichen denn endlich mal was???!!
Das gleiche ist bei uns in Leipzig auch schon wieder passiert – Radweg, Grün, Rechts abbiegender LKW – der LKW-Fahrer kam mit einem Schock ins Krankenhaus. Und alles nur, weil diese Idioten zu faul sind, sich vorher zu vergewissern, ob alles frei ist. Und das, obwohl alle Fahrzeugführer wissen, dass sie beim Rechts abbiegen kaum etwas sehen. Für mich vorsätzlicher Mord, es wird aber bestimmt wieder auf ein paar Tagessätze und eine Bewährungsstrafe hinauslaufen.
Der ADFC wird an der Unglücksstelle morgen, 6.4.2011, von 11.00 bis 12.00 Uhr dort eine Mahnwache zum Gedenken der 21jährigen Radfahrerin halten!
Bitte kommt, und unterstützt uns!
Es kann nicht sein, dass die Polizei Kontrollen zum Schutze von Radfahrern durchführt und helltönende Klingeln und Beleuchtung kontrollieren.
Aber eine der wichtigsten Hauptunfallursachen „Rechtsabbiegende Kfz/Lkw töten Radfahrer“
werden nicht kontrolliert !!!
@bernd_z:
Zitat: „Es kann nicht sein, dass die Polizei Kontrollen zum Schutze von Radfahrern durchführt und helltönende Klingeln und Beleuchtung kontrollieren.“
Ich erlaube mir mal meinen Kommentar von der Tagesspiegeseite, den ich dort an @pistonphone gerichtet hatte hier 1:1 auch als Antwort auf Deinen Beitrag (den zitierten Teil) zu posten:
Das eine (rechtsabbiegende LKW) und das Andere (Gehwege befahrende Radfahrer) haben doch schlicht absolut nichts miteinander zu tun.
Ich für meinen Teil finde die Schwerpunktaktion „Gehwegradfahrer und Radweggeisterradfahrer“ sehr gut und hoffe, dass es im Zuge dieser Aktion nicht bei Ermahnungen bleibt, sondern direkt zur Kasse gebeten wird – und dass so auch über den begrenzten Zeitraum der Schwerpunktaktion hinaus so verfahren wird.
Man kann unmöglich als Radfahrer von Autofahrern mehr Rücksicht auf „schwächere“ Verkehrsteilnehmer einfordern und gleichzeitig selbst eigene Rücksichtslosigkeit gegenüber „noch schwächeren“ Verkehrsteilnehmern zum vernachlässigenswerten Bagetelldelikt deklarieren.
Leider scheint aber genau diese Einstellung unter „uns“ Radfahrern weit verbreitet zu sein, wie die jährlichen STatistiken des Deutschen Statistischen Bundesamts belegen: Zwar tragen an gut 70% aller Unfälle zwischen PKW und Fahrrad die PKW-Lenker die Hauptschuld. Aber leider erscheint in diesen Statistiken die Rücksichtslosigkeit von Radfahrern gegenüber Fußgängern ebensohoch zu sein, wie die von Autofahrern gegenüber Radfahrern. Denn bei Unfällen zwischen Radfahrern und Fußgängern trägt in ebenfalls ca. 70% der Fälle der Radfahrer die Hauptschuld.
Natürlich sind die Unfallfolgen einer Kollision Radfahrer/Fußgänger im Schnitt nicht annähernd so schwerwiegend, wie die Unfallfolgen einer Kollision Kraftfahrzeug/Fahrrad. Aber ein von einem Radfahrer auf dem Gehweg an- oder über den Haufen gefahrener Fußgänger, wird sich zu Recht nicht denken „Ach halb so wild und so ein Glück, dass der Radfahrer kein Autofahrer war, da erübrigt sich Strafverfolgung und Verkehrserziehung“ und dem Radfahrer noch dankbar sein.
Überhaupt empfinde ich solche immerwiederkehrende Argumentation, die Polizei solle sich um „wichtigeres“ kümmern regelmäßig als vollkommen substanzlos: Folgte man ihr, dürften am Ende ja höchstens noch Kapitalverbrechen überhaupt noch verfolgt werden.
p.s @bernd_z:
Damit ich nicht falsch verstanden werde: Die Mahnwache halte ich für angebracht und gegen LKWs im Blindflug muss unbedingt endlich wirksam durchgegriffen werden.
Eigentlich bietet es sich zur Klarstellung für mich dazu auch an einen anderen TSP-Kommentar von mir zum selben Artikel 1:1 hier nochmal zu posten:
Rechtsabbiegende LKW im Blindflug. Ich kann es nichtmehr hören. Ganz offenbar ist diese Fahrzeuggattung in ihrer derzeitigen Bauart nicht für eine Benutzung im öffentlichen, innerörtlichen Verkehrsraum geeignet.
Ich bin schockiert und sprachlos.
Wird Zeit, dass sich mal eine Ethikkommission mit rechtsabbiegenden LKWs befasst. Meiner Meinung nach ein unvertretbares Risiko.
@reclaim: Bei begrenzten Ressourcen sind die Ressourcen so zu allokieren, dass maximaler Nutzen entsteht.
Wenn man Nutzen als „weniger Tote und Verletzte“ definiert, dann ist die Kontrolle von Gehwegfahrern und die Kontrolle der StVO-Konfirmität von Fahrrädern, weniger nutzenstiftend als manch andere Kontrollen. Zumal Gehwegfahren ein Symptom ist, keine Ursache. Ursache ist, dass sich viele Radfahrer auf der Straße nicht sicher fühlen. Die Gründe dafür liegen in erster Linie in der oftmals nicht regelkonformen Fahrweise von Autofahrern, die aber seltenst, noch seltener als Verstöße von Radfahrern, geahndet werden. Selbst wenn die Polizei in sehr wenigen Fällen Fahrradstreifen hat, dann werden die nicht zur Ahndung von Verstößen von KfZ-Führern eingesetzt.
Der ADFC setzt sich für ein vernünftiges Miteinander im Straßenverkehr ein.
Dazu gehört selbstverständlich die Einhaltung der StVO – und zwar für ALLE Verkehrsteilnehmer!
Radfahrer haben auf Gehwegen nicht zu fahren! Dann gibt es dort auch keine Konflikte mit Fußgängern .
Wie schnell sich hier einige Leute ein Urteil und Schuldzuweisungen erlauben, ist ebenso schockierend.
Aber so ist der Mensch nun mal gestrickt.
Es gibt immer mehrere Sichtweisen. In diesem Fall sicherlich Radfahrer die schlechte Erfahrungen mit LKW´s gemacht haben, dann von Radfahrern genervte LKW-Fahrer, dann haben wir da noch die Leute die sowieso alles besser wissen und Situation von 200 km Entfernung fehlerhaft einschätzen können … usw usw.
… und dann haben wir da noch die Tagesformabhängigen.
Dann gibt es aber auch noch die Augenzeugen, Kollegen und Polizei.
Jeder dieser „Gruppen“ hat wahrscheinlich eine andere Meinung dazu.
Nun zu meinen tatsächlichen Fakten:
– ich war nicht bei dem Vorfall vor Ort
– es handelt sich hierbei um einen Arbeitskollegen
– ich habe meine Infos von Kollegen
– ich kann die Ursachen nachvollziehen
– es tut mir um den Fahrer, der Radfahrerin und Ihrer Familie leid !
Nun zu dem weitverbreiteten Hauptgrund solcher Vorfälle:
Man muß vorweg sagen das es solche und solche Fahrer gibt. Genauso wie nicht jeder Radfahrer gleich.
In diesem Fall kann ich hiermit versichern, das es sich bei dem Fahrer um einen ruhigen und ausgeglichenen Fahrer handelt und keinen typischen Verkehrssünder in Form von „rücksichtsloser Raser“ etc.
Das Problem ist meist das nicht einhalten KÖNNEN der RUHEZEITEN.
Der Fahrer selbst ist meist in der Opferrolle dabei, auch wenn Branchenfremde das meist nicht nachvollziehen können. Es bringt nichts die Fahrer aus dem Verkehr zu ziehen, denn die sind gegen andere austauschbar, sondern die monatlichen Fahrrerdaten direkt in der Diposition zu überwachen, die für die Zeiten und Aufträge der Fahrer zuständig ist.
Ich hatte gerade erst Diskussionen mit dieser Dispo zu dem Thema, weil ich der erste bin der beladen wird und der mit der letzten Tour. Als Antwort bekommt man da nur “ Na was sollen wir denn dem Kunden sagen“ zu hören. Das Geschäft geht also vor Sicherheit, ganz toll. Die Fahrer werden 6 Tage die Woche verheitzt. Die Löhne sind im Keller, das Privatleben nur noch Sonntags vorhanden, die Lebenspartnerin verliert das Verständnis, die Verpflichtungen im Leben verschwinden auch nicht von allein und Du mußt Dir für jede Erledigung einen Urlaubstag nehmen, da Du in der Woche keine Zeit dafür findest. Irgendwann hast Du nur noch diesen Job. Dazu kommen auch noch die Verkehrsprobleme, die polizeilichen Kontrollen und teilweise aggressive Bauarbeiter, wo es sogar ab und an zu Handgreiflichkeiten kommen kann.
Versucht Euch einmal vorzustellen 6 Tage die Woche 4-5h Schlaf täglich zu bekommen 14-15h Stunden mit einem großen LKW durch Berlin zufahren, dann das Teil noch 1h zu putzen (Betontransport –>Fahrmischer) und 1,5 h „einfachen“ Arbeitsweg zu bewältigen, plus den eben genannten Problemen dazu.
Ich will die Sache nicht schön reden, aber ich möchte mit diesem Beitrag zumindest vielleicht 1-2 Leute das ganze drum herum aufzeigen.
Fazit:
Will man solche Dinge „deutlich verringen“, muß man die Dipositionen der jeweiligen Firmen überwachen und mit vollster Härte zu Rechenschaft ziehen!
Die meisten Fahrer dort würden eine Aussage unterschreiben, das Sie zu diesen Zeiten genötigt wurden. Sie wissen das bei einer Kontrolle der Führerschein weg wäre, aber würden wollen das die Verursacher genauso bestraft werden. Leider viel zu wenig und nur in finanzieller Form.
Da müßte man ansetzen !!!
“ Versucht Euch einmal vorzustellen 6 Tage die Woche 4-5h Schlaf täglich zu bekommen 14-15h Stunden mit einem großen LKW durch Berlin zufahren, dann das Teil noch 1h zu putzen (Betontransport –>Fahrmischer) und 1,5 h “einfachen” Arbeitsweg zu bewältigen, plus den eben genannten Problemen dazu. “
Das ist nicht ganz das was das Arbeitszeitgesetz vorsieht.
Zu der Teildiskussion zwischen reclaim und Bernd Z.:
Ich kann beide Seiten gut verstehen und denke, da besteht nur ein Missverständnis.
Aus der Erfahrung und auch aus Pressemitteilungen können wir schlussfolgern, dass das unachtsame Abbiegen so gut wie überhaupt nicht kontrolliert wird. Aus den jährlichen Auswertungen der Fahrradschwerpunkt-Kontrollen können wir zudem schließen, dass nominell mehr Reflektorenverstöße geahndet werden als Abbiegeverstöße.
Geahndet werden müsste aber beides, und dass dies nicht geschieht, kritisiert Bernd zurecht.
Ein Radfahrer, der sich an die Regeln hält, wird von der Polizei in keiner Weise unterstützt. Das ist schade und frustrierend.
Und zu sx49, direkt gegen den Lkw-Fahrer gerichtete Vorwürfe habe ich hier gar nicht so wahrgenommen, in gewisser Weise muss er sich diese aber auch gefallen lassen.
Meine persönliche Frustration richtet sich jedoch gegen den Misstand, dass diese Unfallursache schlichtweg nicht angegangen wird und man so sehr sicher davon ausgehen kann, dass auch künftig immer wieder Leute auf diese Art und Weise sterben werden. Hauptproblem ist hierbei grundlegend falsche Verkehrsführung (geradeausfahrende Radfahrer rechts von Rechtsabbiegern). Zudem werden bis heute Fahrzeuge zugelassen, deren Fahrer beim Rechtsabbiegen nicht sehen können, ob sie jemanden überfahren.
Dass man so etwas zulässt und auf der anderen Seite dann einen rausgefallenen Reflektor bemängelt, ist ein wirklich schlechter Scherz!
„“““““berlinradler schreibt:
Dienstag, 05.04.2011 um 20:04
Meine persönliche Frustration richtet sich jedoch gegen den Misstand, dass diese Unfallursache schlichtweg nicht angegangen wird und man so sehr sicher davon ausgehen kann, dass auch künftig immer wieder Leute auf diese Art und Weise sterben werden. Hauptproblem ist hierbei grundlegend falsche Verkehrsführung (geradeausfahrende Radfahrer rechts von Rechtsabbiegern).““““““
Genau so ist es.
Trotzdem werden auch diesmal wieder keine Vertreter der „LKW-Fraktion“ weder bei der Mahnwache am 06.04.2011, noch bei irgend welchen anderen Veranstaltung für sicheren Radverkehr anwesend sein.
Auch die „LKW-Fraktion“ müsste eigentlich daran interessiert sein dieses Radwegprinzip abzuschaffen – sind sie aber nicht.
Oder hat schon Jemand davon gehört, dass LKW Fahrer, Fuhrunternehmer oder Speditionen gegen das Pinzip Radweg vorgehen?
Anscheinend ist ihnen die freie Fahrt auf „ihrer“ Fahrbahn dann doch wichtiger.
Daher kein Mitleid für LKW Fahrer bei solchen Unfällen von mir.
[…] verletzt. Mittwoch, 06 Apr 2011 von Ralefo. Kategorie Allgemein Tags: Fahrradhelm, Verkehrsunfall Radfahrerin von rechtsabbiegendem Lkw getötet » Rad-SpannereiSchon wieder wurde gestern eine Radfahrerin durch einen rechtsabbiegenden Lkw getötet. Die […]
berlinradler und siggi sagen alles, was dazu gesagt werden muss.
Wie wärs mit nem Deal? Wenn die „LKW-Fraktion“ mal um bessere Bezahlung und Einhaltung der Ruhezeiten streikt, gibts einen Solifahrradbegleitkorso mit Sprüchen wie „Ruhe für euch – Sicherheit für alle“…
Einen Dank auch an sx49 für die sachlichen Ausführungen. Ich war heute bei der Mahnwache und zwei LKW-Fahrer konnten es sich nicht verkneifen, beim Anblick der Mahnwache zu hupen und den Mittelfinger zu zeigen. Unfassbar.
ach man.. das mädchen war doch erst 21…
hab heute viel an sie gedacht..
@Anke
„…zwei LKW-Fahrer konnten es sich nicht verkneifen, beim Anblick der Mahnwache zu hupen und den Mittelfinger zu zeigen. Unfassbar.“
Idioten gibt es leider in allen Schichten und Gruppen.
Ich versuch allgemein die Dinge objektiv zu betrachten und mit emotionaler Intelligenz zu behandeln. Mein Vorteil hierbei ist, das ich zwar LKW Fahrer bin, jedoch auch gerne Rad fahre.
Ich finde die Mahnwache gut & richtig !!
„“““# sx49 schreibt:
Mittwoch, 06.04.2011 um 20:04
Ich finde die Mahnwache gut & richtig !!““““
Ich sehe so etwas mittlerweile als Beschäftigungstherapie für Radaktivisten. Genau so wie die schon jahrelange Vergeudung von Lobbyarbeit in denen man sich mit sinnlosen Widerspruchsklagen gegen Radwgebenutzungspflichten hochjubelt.
Erst wenn nach solchen Unfällen zum ersten mal ein Verantwortlicher für diesen Radverkehrsmurks mit auf der Anklagebank sitzt wird das einen Flächenbrand auslösen.
„Mein Vorteil hierbei ist, das ich zwar LKW Fahrer bin, jedoch auch gerne Rad fahre.“
Wie viele Radfahrer kenne ich auch die Perspektive hinterm Lenker. Es ist die Hölle, ohne Beifahrer in nem Transporter zu sitzen und zentimeterweise blind abzubiegen, weil man kaum was sieht.
Ich finde es unverständlich, dass immer noch die Leute in der Mehrheit sind, die lieber eine Hochboardradwegruine benutzen als die Fahrbahn. Da wird man dann unter anderem von anderen Radfahrern auch gern mal belehrt…aber sie verstehen es nicht.
Bei nicht wenigen Blauschildern meine ich, dass die einfach übrig geblieben sind, wo nie und nimmer irgendein Kriterium für eine RWBP zutrifft. Ich wette, wenn man sie einfach abschraubt, wird sie niemand vermissen…
Solange Zeitungen so berichten …:
http://www.tz-online.de/aktuelles/muenchen-region/14-jaehrige-radfahrerin-prallt-kieslaster-tz-1193098.html
… wird sich am Bewußtsein der Gefahren von rechtsgeführten Radwegen bei Rad- und Kfz-Fahrern nichts ändern. Was hängenbleibt:
– Der Lkw-Fahrer kann nichts dafür, er hat ja Grün gebabt.
– Der tote Winkel entschuldigt alles.
– Die Radfahrerin ist selber schuld, hätte sie doch einen Helm getragen.
– Außerdem ist sie ja selbst in den Lkw gerast (siehe zugehörige Fotostrecke).
@Anke … ja, die gute alte Zeit der Beifahrer!
Damals, also genau zu jener Zeit als noch gaaanz genau mit vier Augen irgendwo hingeguckt wurde, war das Paradies … zumindest nicht für Radfahrer.
Tödliche Fahrradunfälle (BRD):
– 1.595 tödlich verletzte Radfahrer im Jahre 1978 (absoluter Höchststand)
– 462 tödlich verletzte Radfahrer im Jahre 2009
Vergleich Rückgang tödliche Straßenverkehrsunfälle insgesamt zu tödlichen Fahrradunfällen:
– alle tödlichen Straßenverkehrsunfälle sind zwischen 1978 und 2009 um gut drei Viertel auf 23,99 Prozent zurückgegangen
– die tödlichen Fahrradunfälle reduzierten sich zwischen 1978 und 2009 um knapp drei Viertel auf 28,96 Prozent
– laut 1. Fahrradbericht der Bundesregierung hat sich der Radverkehrsanteil im genannten Zeitraum auf 11 Prozent am Modal Split verdoppelt
– interessant auch: während 1975 noch 55,2 Prozent der an einem Fahrradunfall beteiligten Radfahrer als „Hauptverursacher“ galten, waren es 1999 nur noch 42,8 Prozent
> Damals, also genau zu jener Zeit als noch gaaanz genau mit vier Augen
> irgendwo hingeguckt wurde, war das Paradies … zumindest nicht für
> Radfahrer.
>
> Tödliche Fahrradunfälle (BRD):
>
> – 1.595 tödlich verletzte Radfahrer im Jahre 1978 (absoluter Höchststand)
>
> – 462 tödlich verletzte Radfahrer im Jahre 2009
Und wieviele der toten Radfahrer von 1978 sind rechtsabbiegenden LKW zum Opfer gefallen? Wenn Du den Beifahrer bzw. dessen Fehlen thematisierst, dann musst Du auch berücksichtigen, an wievielen der Unfälle LKWs (und damit auch Beifahrer) beteiligt waren.
Ohne diese Information ist Dein Ausflug in der Statistik recht sinnlos.
@ Martin: (14-jährige in München getötet)
„[Der LKW-Faher] wurde an der Unfallstelle von Notfallseelsorger Albert Wenning betreut.“
Welcher Notfallseelsorger betreute die Eltern?
(Kopfschüttel)
@Prokrastes … in Städten wie Berlin werden etwa die Hälfte der tödlich verletzen Radfahrer durch Lkw zur Strecke gebracht. Das Statistische Bundesamt schweigt sich zum Thema toter Winkel aus. Es gibt auch keine Unfallursache „toter Winkel“ bei der ersten polizeilichen Unfallerfassung. Da ich aber inzwischen einen längeren Zeitraum dieses Thema begleiten durfte, versteige ich mich zu der kühnen These, dass die Verteilung der Ursachen prozentual ziemlich konstant geblieben sind.
Es ist immer gefährlich geradeaus fahrende Radfahrer rechts der Rechtsabbiegespur zu lenken. Ich persönlich fahre niemals rechts der Rechtsabbiegespur, sondern fast immer nahezu mittig in der Fahrspur. Hierbei nutze ich zum geradeaus Fahren (so vorhanden) die Geradeausspur, bzw. bleibe mittig hinter dem Rechtsabbieger stehen und überhole diesen, bei ausreichendem Platz, links.
Insbesondere für zügige Fahrten ist diese Fahrweise nach meiner Erfahrung wesentlich sicherer und auch stressfreier.
Bei vorliegender Benutzungspflicht, missachte ich diese entsprechend der geltenden Unzumutbarkeitskriterien, insbesondere im Sinne der Gefährdungsvermeidung.
Aktuell habe ich erfolgreich die Aufhebung der Benutzungspflicht Anhalter Bhf., sowie Ebert/Voss Str. durchgesetzt. Der Radweg An der Urania soll umgebaut werden.
BITTE JETZT POPO HOCH!
BITTE JETZT RECHTSWIDRIGE BLAUSCHILDER ANZEIGEN!
Mit oder ohne Foto, Hauptsache anzeigen und an die VLB Berlin:
Regina.Riemschneider@SenStadt.Berlin.de
Ich hatte heute Akteneinsicht beim Archiv der VLB. Die Bürgeranzeigen sind keineswegs Luftnummern, sondern führen (zwar nicht immer zum Erfolg) zur konstruktiven Auseinandersetzung und zum “auf die Finger klopfen” der Verantwortlichen. Im Moment ist die VLB am Rotieren auch wegen dem BVerwG Urteils letzten Jahres.
Übrigens: trotz gegenteiliger Aussage der Staatssekretärin f. Verkehr Krautzberger von 12/2010 wurde die Benutzungspflicht Schönhauser Allee zwischen Eberswalder und Bornholmer tatsächlich keineswegs weitesgehend aufgehoben. Es laufen aktuell zwei Anzeigen, jede weitere Anzeige ist hochwillkommen und verstärkt den Bürgerdruck.
POPO HOCH !!!
BLAUSCHILDER J E T Z T ANZEIGEN!
DANKE.
@Fahrradinfoberlin :
Und wenn ich ne Mail mit den Stellen mit Benutzungspflichten die ich für unrecht/überprüfenswert halte an die Frau Riemschneider dann passiert da was?
Ausser das ich ne freundliche Textbaustein-Mail zurück bekomme?
Sollte dem so sein mach ich das glatt, ich fress den Braten aber noch nich so wirklich.
BLAUSCHILDER JETZT ANZEIGEN
@Ze evil Kohl
Ne Textbausteinmail habe ich fast nie bekommen. Die Anzeige des Bürgers kann nicht ganz so leicht weggewischt werden. Insbesondere wenn vom Bürger eine aktuelle Gefahrenlage begründet wird.
Bei mir wurden seit 2010 von 9 konkret angezeigten Blauschildern bei 7 Schildern die Demontage angeordnet und einmal der Umbau des Radweges. Beim dem einen Schild, dass nicht demontiert werden soll, habe ich gegen den Bescheid Widerspruch eingelegt.
Wichtig ist es nachzuhaken und immer Eingangsbest zu fordern sowie Fristen (z.B. 4Wochen) zu setzen. Die Frist der Verwaltungsgeschäftsordnung sieht max 3 Monate vor.
Und immer schön sachlich und freundlich bleiben. Das macht mehr Druck als EMO.
Mach das mal glatt!!! Viel Erfolg und Guten Appetit beim Braten!