Wie in jedem Frühjahr intensiviert die Berliner Polizei zu Beginn der Fahrradsaison die Kontrollen von Radfahrern. Die erste Schwerpunktaktion dieser Art wird in der Woche zwischen Dienstag, dem 5. und Dienstag, dem 12. April 2011 stattfinden.
„Bei den diesjährigen Kontrollen legen die Polizeibeamten wieder besonderes Augenmerk auf folgende Hauptunfallursachen im Zusammenhang mit Radfahrunfällen:
– unzulässiges Befahren von Gehwegen und Fußgängerzonen
– Fahren auf Radwegen in die Gegenrichtung“
Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 1146 vom 01.04.2011 – 10:40 Uhr
Wer aber denkt, dass die Polizei massenhaft Unfälle nach dem klassischen Muster „Radfahrer fährt auf Gehweg Fußgänger um und verletzt ihn schwer“ registriert, der liegt falsch.
Im vergangenen Jahr 2010 gab es eine Pressemeldung der Polizei, in der durch Gehwegradeln ein Fußgänger verletzt wurde:
„In Pankow stießen auf dem Gehweg der Granitzstraße gegen 18 Uhr 10 ein 39-jähriger Radfahrer und ein 45-jähriger Fußgänger zusammen. Hierdurch stürzte der Zweiradfahrer und fiel mit dem Rücken auf einen Stein. Beide Männer verletzten sich bei dem Unfall. Der 39-Jährige kam zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus.“
PM 1611 vom 04.06.2010 – 09:45 Uhr (PM = Pressemeldung)
Insgesamt gab es 2010 acht Pressemeldungen, die das Radfahren auf Gehwegen zum Inhalt hatten.
Fünf Pressemeldungen im letzten Jahr gab es dagegen nach dem Muster „Radfahrer wird auf Gehweg von Auto angefahren“:
„Mit schweren Verletzungen musste eine 73-jährige Radfahrerin gestern Abend in ein Krankenhaus gebracht werden. Ein 55-Jähriger wollte gegen 18 Uhr 40 im Goldhähnchenweg mit seinem Pkw rückwärts in eine Grundstückszufahrt einfahren und übersah dabei die Radfahrerin, die sich ihm auf dem Gehweg näherte. Es kam zu einem Zusammenstoß, bei dem die Frau stürzte.“
PM 900 vom 31.03.2010 – 11:05 Uhr
Ein weiterer Unfall nach diesem Schema:
„Ein Kind wurde gestern Nachmittag beim Fahrradfahren auf dem Gehweg in Bohnsdorf von einem Auto erfasst und schwer verletzt. Gegen 17 Uhr 30 bog ein 29-jähriger „Suzuki“-Fahrer von der Straße Am Falkenberg kommend links in eine Grundstückseinfahrt in der Bruno-Taut-Straße ein. Hierbei erfasste er den 13-Jährigen, der mit seinem Fahrrad auf dem Gehweg fuhr. Der Junge kam mit Verdacht auf eine Wirbelsäulenverletzung in ein Krankenhaus zur stationären Behandlung.“
PM 1451 vom 21.05.2010 – 10:20 Uhr
„Aus bisher ungeklärter Ursache kam gestern Mittag in Charlottenburg ein 69-jähriger Mann mit seinem „BMW“ von der Fahrbahn ab und erfasste dabei eine auf dem Gehweg fahrende Radfahrerin. Der Berliner fuhr gegen 13 Uhr 10 in der Lietzenburger Straße, als er kurz vor der Einmündung Bleibtreustraße plötzlich nach rechts schwenkte, hierbei den Mast eines Verkehrszeichens überfuhr, auf den Gehweg geriet, die 46-Jährige mitriss und schließlich an einem Betonpoller zum Stehen kam. Beide Verkehrsteilnehmer kamen schwer verletzt in ein Krankenhaus, wo sie stationär aufgenommen wurden.“
PM 1790 vom 18.06.2010 – 10:45 Uhr
„Die Polizei sucht Zeugen eines Verkehrsunfalls in Hellersdorf, bei dem eine Fahrradfahrerin schwer verletzt wurde. Die 22-jährige Radlerin war am vergangenen Samstag, 10.Juli 2010 gegen 08:25 Uhr, mit ihrem silbernen Mountainbike auf dem Gehweg der Hellersdorfer Straße in Richtung Stendaler Straße unterwegs. Als sie die Fahrbahn vor den Eckgrundstücken Cottbusser Platz 33/ Hellersdorfer Straße 199 überquerte, wurde sie von einem unbekannten Pkw erfasst. Die Radfahrerin wurde am Kopf und am linken Knie schwer verletzt und zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Der unbekannte Autofahrer flüchtete vom Unfallort. Die Polizei fragt: Wer hat den Unfall beobachtet und kann Angaben zum Unfallhergang machen? Wer kann sonst sachdienliche Hinweise geben? Wer hat das amtliche Kennzeichen des beteiligten Pkw abgelesen? Zeugen werden gebeten, sich bei dem Verkehrsermittlungsdienst der Direktion 6 in der Nipkowstraße 23 in Berlin-Adlershof unter der Telefonnummer (030) 4664 681 800 ober bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.“
PM 2053 vom 12.07.2010 – 16:10 Uhr
„Bei einem Verkehrsunfall wurde gestern Abend ein Kind in Spandau schwer verletzt. Ein 29-Jähriger wollte gegen 19 Uhr 25 in der Sakrower Landstraße von einer Grundstückseinfahrt mit seinem Auto in den Fließverkehr fahren und übersah dabei den Siebenjährigen mit seinem Fahrrad auf dem Gehweg. Der Junge klagte nach dem Zusammenstoß über starke Bauchschmerzen. Er wurde von den Rettungskräften der Feuerwehr zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.“
PM 2139 vom 20.07.2010 – 08:35 Uhr
Nicht in die Kategorie des vorschriftswidrigen Gehwegradelns gehört der folgende Unfall:
„Mit schweren Kopfverletzungen musste in der Nacht gegen 21 Uhr 40 ein 39-jähriger Radfahrer in ein Krankenhaus gebracht werden. Er war vorschriftsmäßig auf dem Radweg des Kladower Dammes unterwegs, als er mit einem 51-jährigen Jogger kollidierte, der teils den Gehweg, teils den Radweg benutzt haben soll. Der Radfahrer stürzte gegen einen an der Ampel wartenden BVG-Bus und erlitt, obwohl er einen Helm trug, erhebliche Verletzungen am Kopf.“
PM 2547 vom 22.08.2010 – 09:35 Uhr
Schließlich die letzte Pressemeldung der Polizei, die sich im Jahr 2010 mit dem Gehwegradeln beschäftigte:
„Heute früh gegen 6 Uhr 15 befuhr ein Radfahrer den Gehweg des Tegeler Borsigdamms von der Veitstraße kommend in Richtung Neheimer Straße, als er in Höhe einer Laterne mit seinem Rad auf nassem Laub wegrutschte und stürzte. Der 55-Jährige wurde von alarmierten Rettungskräften zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.“
PM 3732 vom 23.11.2010 – 11:55 Uhr
Eigentlich erkennt man in fast jeder Meldung ein Argument gegen Radwege (schlechte Sichtbarkeit, unzulässige Drittbenutzung, schlechte Instandhaltung, etc.).
@kalle:
Hast Du Zugriff auf ein Pressemeldungsarchiv der Berliner Polizei? Oder archivierst Du die alle selbst? Manuell? Oder irgendwie automatisch? Oder werden die irgendwo öffentlich zugänglich archiviert und ich habe die Seite noch nicht gefunden?
jedes jahr der selbe scheiss.
@reclaim: Soweit ich weiß werden fast alle Pressemeldungen der Berliner Polizei nach vierrzehn Tagen gelöscht. Im letzten Jahr habe ich alle PMs manuell gespeichert. Kann sein, dass mir zwei/drei durch die Lappen gegangen sind, aber viele dürften es nicht sein. Insgesamt gab es 114 Pressemeldungen mit Bezug zum Radfahren. Das waren nicht alles Unfälle sondern zum Beispiel auch Meldungen über Fahrraddiebstähle. Wenn du Interesse hast an dieser Datei: Mail an die Rad-Spannerei!
Berlin hat fast gar keine Fußgängerzonen und unterscheidet sich damit stark von anderen Städten. Die meisten Fußgängerzonen dürften zudem für Radfahrer freigegeben sein. Insofern eine verwunderliche Angabe.
Das Befahren von Gehwegen ist vielleicht – unfallstatistisch – für Fußgänger wenig relevant, man muss aber auch die Folgeunfälle im Kreuzungsbereich sehen. Mit Radfahrern, die vom Geh- oder Radweg kommen, rechnet im Kreuzungsbereich schlichtweg niemand.
Die Pressemitteilung ist aber erstmal vergleichsweise vielversprechend. So will man das Verhalten von Kraftfahrern beim Rechtsabbiegen überwachen, da man – man höre und staune – bei Kraftfahrern gefahrenträchtige Abbiegevorgänge feststellt. So eine Wortwahl ist neu, bisher machte man hier eher die ihre Vorfahrt erzwingenden Radfahrer verantwortlich, so z.B. in der jährlich erscheinenden Polizeistatistik.
Erfahrungsgemäß wird in der Realität solcher Kontrollen nur nebenbei auf Rechtsabbieger geschaut und trotz der nominell vielen Unfälle dieser Art wohl nur sehr wenige Verstöße festgestellt.
Eine Polizei, die nur autofährt un und heutzutage nicht mal mehr die Rolle des Fußgängers kennt, hat eben einen dementsprechend verzerrten Fokus.
Sowas würde ich mir in Chemnitz auch wünschen. Nicht immer nur so alberne Technik-Checks, ob denn nun auch wirklich eine „helltönende Glocke“ angebaut ist oder ein Air Zound.
Die (gefühl!) meisten Unfälle gibts hier noch immer, weil Radfahrer die Fahrbahn nicht benutzen. In sofern ist es sinnvoll, so oft wie möglich darauf hinzuweisen, wie man sich als Erwachsener Verkehrsteilnehmer auf dem Fahrrad richtig zu verhalten hat.
Im übrigen wurde gestern – im Jahre 21 nach der Wende – in Chemnitz die Innenstadt für Radfahrer freigegeben. Und es war nicht einmal ein April-Scherz.
Die beiden Fußgängerzonen, wo man wohl jetzt mit Begrünung rechnen darf, sind einmal die an der Wilmersdorfer Str. und einmal das kurze Stück Georgenstr. östlich der Friedrichstr. Beide ohne Radfreigabe.
@Berlinradler :“Eine Polizei, die nur autofährt un und heutzutage nicht mal mehr die Rolle des Fußgängers kennt, hat eben einen dementsprechend verzerrten Fokus.“
Ja ja ja ja tausendmal ja, genau das ist das Problem, und mangelndes Wissen von der STVO
Passenderweise:
„Verkehrsunfall mit Polizeifahrzeug – Radfahrerin verletzt“
http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/338633/index.html
😉
und wer die Berliner Zeitung nicht liest:
„In den Fahrradwerkstätten wie etwa in der „Radspannerei“ in der Kreuzberger Admiralstraße ist der Teufel los, wie Fahrradmechaniker Mario Hillmann erzählt.“
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2011/0402/berlin/0017/index.html
Hihi.
Gibt es mitlerweile eigentlich statistisch relevante Unfallzahlen beim befahren von (freigegebenen) Fußgängerzonen?
Nicht, dass ich Gehwegradeln befürworte, aber bei uns sind die Fußgängerzonen breiter als 2 normale Richtungsfahrbahnen. Da läuft das schon eher auf Shared Space hinaus. Da man sowiso dann nur knapp über Schrittempo fahren darf und kann dürfte es keine Rolle spielen.
Zumindest konnte mir die BASt auf eine diesbezügliche Anfrage keine belastbaren Zahlen nennen.
ciao
Holger
Ort mit akuten Problemen & Tradition als Polizei-Checkpoint: Der große Stern. Im Südostquadrant sind Radweg & ordentlicher Teil Bürgersteig für Bauarbeiten abgesperrt. Radler aus der Hofjägerallee müssen eigentlich auf die Straße, erfahren das aber erst, wo sie nur schwierig noch anzufahren ist. Minimum aus meiner Sicht: Rechtzeitig vor der Ampel ein Hinweisschild. Zu allem Überfluss ist die Baustelle erst zu sehen, wenn der Platz zum Bremsen jedenfalls bei hohem Tempo schon ziemlich knapp ist…
Wer fährt von Euch eigentlich die Strecke vom Potsdamer Platz durch die Flottwellstraße, dann durch den Nelly-Sachs-Park und versuchte schon mal, in Richtung Yorckstraße einen Radweg zu finden?
Dabei ist das auch noch der Radfernweg Berlin-Leipzig!
So habe ich das jedenfalls auf der Radroutenkarte der Senatsverwaltung eingetragen gefunden.
Hat jemand eine Erklärung dafür, warum das nicht klappt, dort einen Radweg einzurichten?
In einem alten Artikel im Tagesspiegel fand ich einen Hinweis, dass dieser Radweg eigentlich schon 2008 hätte gebaut werden müssen.
Ich fahre dort notgedrungen auf dem Bürgersteig und ärgere mich jedesmal.
Den Umweg über die Steinmetzstraße (unter der Hochbahn hindurch und um die Kirche rum) will ich jedenfalls nicht machen.
Ich finde, dass dort sehr viele Leute mit ihren Rädern fahren und eigentlich dringend was passieren müsste.
Dagegen ist kein Kraut gewachsen
http://www.tagesspiegel.de/berlin/verkehr/radfahrerin-toedlich-verunglueckt/4024290.html
Scheisse!
> Ich fahre dort notgedrungen auf dem Bürgersteig und ärgere mich jedesmal.
Und sonst geht’s Dir noch gut?
Warum fährst Du nicht da, wo Du hingehörst, wie jeder andere Radfahrer auch:
Auf der Straße.
@Nullbock-Horst
Bin ich lebensmüde?
Du fährst wohl kein Rad. Zumindest nicht im Wilden Westen.
Schau mal auf die Karte.
Könnte es sein, daß Du aus Faulheit, einen Umweg von vielleicht 100 bis 200m zu fahren, auf dem Gehweg fahren willst?
Klar, das ist ’ne bescheuerte Ecke, aber Deine Faulheit ist auch beeindruckend.
Hallo? Du bist mit ’nem Fahrrad unterwegs, damit kann man problemlos zig Kilometer zurücklegen, und Dich stört ein Umweg von ein paar hundert Metern!
http://www.tagesspiegel.de/berlin/verkehr/radfahrerin-toedlich-verunglueckt/4024290.html
Dabei ist es dort zumindest auf der Kiefholzstraße in Richtung Adlershof vor dem Dammweg genau so wie es sein soll: Übersichtlich & Radspur auf der Fahrbahn abgeteilt. So siehts aus: http://tinyurl.com/3qep96f
Von wegen Potsdamer Platz: Wenn das Rad Verkehrsmittel ist & es flott gehen soll, dann gibts für mich zwei Wege Richtung Süden: Die Potse entlang oder Gabriele Tergit Promenade, kleines Stück links als Falschfahrer (mit schlechtem Gewissen, großer Vorsicht und ausgeprägter Rücksicht), Schöneberger Ufer und dann Möckernstraße). Der Flotwell-Weg taugt m. E. wegen Enge & Passantendichte nur zum vorsichtigen Spazierenfahren und wenn ich so fahre, halte ich auch das Stück breiter und übersichtlicher Gehweg bis halblinks das Bülowstraßen-Ende abgeht, für gerade so akzeptabel. Straße ist Mist, weil Du ganz außen um die Luther-Kirche herum musst & dafür gleich zwei mal zwei bis drei stark befahrene Spuren überqueren musst.
Hat jemand schon die Kontrollen gesehen? Würde ja gerne wenigstens in einem Jahr mal Fotos machen können, bisher hab ichs nie geschafft.
> Dabei ist es dort zumindest auf der Kiefholzstraße in Richtung
> Adlershof vor dem Dammweg genau so wie es sein soll:
> Übersichtlich & Radspur auf der Fahrbahn abgeteilt.
Und wieso soll das so sein?
Die abgeteilte Radspur ist die Separation von Fahrrad- und Autoverkehr.
Damit fährt der Radfahrer nicht auf der gleichen Spur wie der LKW-Fahrer und wird von daher ignoriert/übersehen. Was ja hier perfekt funktioniert hat.
@berlinradler
Heute Vormittag standen sie an der Straße des 17. Juni zwischen Bachstraße und Salzufer. Sie haben anscheinend Reflektoren gezählt.
Weitere Kontrollstellen heute Dienstag waren Warschauer Ecke Revaler, Petersburger Freehain, Kreuzung HZD/Bundesallee (an allen Ecken begrünt), nachmittags im Prenzl Schönhauser/Danziger (ebenfalls allseits), die anderen hab‘ ich schon wieder vergessen. Spätnachmittags habe ich dann noch drei Radbullen gemütlich vor der russischen Botschaft über „rot“ fahren sehen, an der Kreuzung UdL/Glinka sind sie dann stehengeblieben und haben offenbar auf „Opfer“ gewartet…
@Hans:
Wenn Du unbedingt vom Popel zur Yorck auf Radwegen fahren willst, dann kannst Du die Strese runterfahren und rechts die Großbeeren rein. Da hast Du fast vollständig Radwege oder -streifen und kommst mittig auf der Yorck raus. Strese bis Kreuzung Mehringdamm/Yorck ist sogar 100 % auf Blutspuren fahrbar, wenn man sich das antun möchte.
> Und wieso soll das so sein?
Weil ich dank der abgeteilten Fahrradspur rechts an den Autos vorbeifahren kann & soweit vorfahren kann, dass der erste Auto-/Lastwagenfahrer mich nicht übersieht.
> Weil ich dank der abgeteilten Fahrradspur rechts an den Autos
> vorbeifahren kann & soweit vorfahren kann,
> dass der erste Auto-/Lastwagenfahrer mich nicht übersieht.
Das setzt aber voraus, daß man da nur lang fährt, wenn man an der roten Ampel anhält.
Wenn aber die Ampel grün ist, musst Du, damit das nach Deiner Logik sichere Konzept sicher bleibt, anhalten und auf die nächste Grünphase warten.
Denn das Konzept ist nur für den kurzen Moment des Wechsels von Rot- auf Grünphase sicher, aber ganz und gar nicht bei fließendem Verkehr oder wenn es gar keine Ampel gibt.
Tatsächlich sicher bist Du im fließenden Verkehr aber niemals NEBEN Lastern und Autos, sondern DAVOR oder DAHINTER.
Das setzt natürlich voraus, daß Du auf der gleichen Spur fährst wie diese, und nicht auf einer abgetrennten Sonderspur.
Nein. Wenn der Laster mich gerade gesehen & überholt hat, wird er mich nicht beim Rechtsabbiegen überfahren. Wirklich gefährlich ist nur: Der Laster steht vor der roten Ampel und die wird gerade grün, wenn ich von hinten kommend neben dem Laster bin. Das allerdings kann wegen § 5 Absatz 8 StVO auch ganz ohne Radfahrstreifen passieren.
Klar: Wenn alle schön hintereinanderfahren und nach vorne und hinten die (allerdings nur für Kraftfahrfahrzeuge) vorgeschriebenen 15 Meter Sicherheitsabstand einhalten, gibts viel weniger Gefahr – vor allem, weil sich kaum noch was bewegt. Wer mehr Sicherheit will, muss auch sagen, was er dafür bereit ist zu opfern. Ich möchte § 5 Absatz 8 StVO behalten (auch wenn ich von ihm bei Lstern & Lieferwagen nur mit erhelbichen Einschränkungen Gebrauch mache).
> Nein. Wenn der Laster mich gerade gesehen & überholt hat,
> wird er mich nicht beim Rechtsabbiegen überfahren.
Das ist ein ganz gefährlicher Trugschluss. Der Laster, der auf einer eigenen Spur neben der abgetrennten Radspur fährt, nimmt Dich nicht unbedingt wahr. Dadurch, daß Du auf einer eigenen Spur unterwegs bist, verschwindest Du aus der Aufmerksamkeit des Fahrers, der z.B. beim an-Dir-Vorbeifahren gerade damit beschäftigt sein kann, auf den auf die Bremse latschenden Taxifahrer vor sich, irgendwas im Gegenverkehr etc. zu achten. Sobald er an Dir vorbei ist, kann er dich, weil Du relativ weit rechts neben ihm fährst, Dich auch im Rückspiegel nicht sehen.
Vor allem: Der Lastwagen hat Dich nicht überholt. Der ist an Dir vorbeigefahren, ein quasi-passiver Vorgang.
hier nochmal: obacht heute (08.04.) auf der warschauer brücke fhain richtung kreuzberg, nicht kurz vor der brücke (helsingforser) über rot fahren, da stehen bullen in zivil, weiter hinter der brücke wird dann abkassiert…
ebenso südwestkorso –> schorlemerallee. ist ne blöd geschaltete radfahrerampel (parallel laufende fußgängerampel hat grün, radler rot…). dort dasselbe spielchen, komplett ohne bezug zu irgendeiner verkehrsgefährdung.
wie gesagt, völlig bescheuert.
und die polizei ist ja auch völlig taub bzgl. fundierter und berechtigter kritik.
kontrollen, ja, bitte gerne. aber dann welche, die tatsächlich zur sicherheit im verkehr beitragen und nicht kontrolle von reflektorfarben und reinen fußgängerquerungen. da passiert eigentlich nie was.
aber is ja auch irgendwie logisch, dass die polizei son blödsinn kontrolliert, da der radverkehr eben meist nicht für unfälle verantwortlich ist, kann man auch nix dergleichen kontrollieren oder feststellen.
da kann man nur hoffen, dass eine grüne regierung ende des jahres diesen kontrollen ein ende macht.
ich bin zum glück anscheinend zu früh und zu spät untwegs und wurde bisher nicht schicka … kontrolliert. nächste woche ist der spuk dann ja wieder vorbei.
so zynisch das jetzt klingt: am meisten würde der verkehrssicherheit wohl geholfen werden, wenn ein fahrradpolizist von dem rechtsabbieger „übersehen“ wird. ok, ich schäm mich jetzt
Im Moment kann man als Faustregel für streßfreies Radfahren wohl formulieren, dass man an jeder pädagogischen Unterhaltungselektronik anhalten sollte. Während Lichtzeichen an großen Knoten problemlos als trendige Straßenmöblierung angesehen werden können.
Oder anders formuliert: diese komischen Fußgängerampeln am Wasserklops sind beachtenswürdig. Über eine Leipziger Str. kann man aber unbehelligt quer durch den Fließverkehr sprinten.
Irgendwo muss man ja die ganze vertrödelte Zeit wieder rausholen. Sagt zumindest der Radkurier in mir.