Die Fraktion der Grünen im Bundestag veranstaltet am kommenden Freitag (17.09.2010) zwischen 14 und 18 Uhr ein Fachgespräch zu Chancen und Risiken von Pedelecs und Co. Dabei sollen folgende Fragen aufgeworfen werden:
- Welche Potenziale haben Elektrofahrräder und wie relevant sind sie für die Entwicklung des Fahrradverkehrs?
- Welche – auch neuen – Nutzergruppen können durch Elektrofahrräder für den Radverkehr erschlossen werden?
- Wie ökologisch sind elektrisch angetriebene Fahrräder?
- Welche Erfahrungen gibt es aus laufenden Pilotprojekten?
- Welche Sicherheitsaspekte sind auf Grund der höheren Geschwindigkeiten und der Akku-Technologie zu berücksichtigen?
- Welche verkehrspolitischen Instrumente und Rahmenbedingungen zur Förderung der Elektrofahrräder sind erforderlich?
Teilnehmen werden Winfried Hermann (Grünen MdB und Vorsitzender des Verkehrsausschusses), Jan Mücke (FDP MdB und Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium), Sarah Stark (ADFC Berlin), Siegfried Neuberger (Zweirad-Industrie-Verband e. V.) und weitere Experten.
Wann: 17.09.2010, 14:00 – 18:00
Wo: Deutscher Bundestag, Paul-Löbe-Haus, E 600, Konrad-Adenauer-Straße 1, 10557 Berlin
Um in das Paul-Löbe-Haus zu gelangen, benötigst du einen Personalausweis, Pass oder ein gleichwertiges Ausweisdokument. Eine namentliche Anmeldung mit Angabe des Geburtsdatums ist erforderlich.
Bündnis 90 / Die Grünen: Elektrofahrräder – neue Chancen und Herausforderungen für den Radverkehr
via BikeBlogBerlin
@Dr.Rad: Wenn Du hier vernünftig diskutieren möchtest, wirst Du mit Deine Argumente an konkrete Personen richten müssen und nicht „Euer“ und „Ihr“ schreiben. Denn Deine Mitdiskutanten hier sind keine homogene Masse, sondern Individuen mit jeweils differenzierten Ansichten zum Thema.
Zum Beispiel betrachte ich Pedelecs, E-Bikes etc. als eine absolut begrüßenswerte Entwicklung. Ein Elektromotor hat schon heute beträchtliche Vorteile gegenüber Verbrennungsmotoren (geringere Geräuschentwicklung) und ist definitiv auch zukunftsträchtiger in Sachen Ressourcenschonung.
Wo auch immer also ein Verbrennungsmotor gegen einen Elektromotor getauscht wird, ist das m.E. begrüßenswert. Eben z.B an Mofas, Mopeds, Rollern und Motorrädern. Und sicher sind Elektromotoren in Autos ebenso vorteilhaft gegenüber Verbrennungsmotoren in Autos.
Was mich nur tierisch nervt, ist die Tatsache, dass Marketingstrategen, Politik und Lobbyvereine wie xtra-energy so tun, als würde aus einem Moped ein Fahrrad, sobald das Moped mit Strom statt mit Benzin angetrieben wird und Hersteller und Lobby so offensichtlich viel stärker unter Radfahrern um Kunden buhlen, als unter Auto und TöffTöff-Fahrern.
Schau doch mal im Terminkalender von xtra-energy nach: http://extraenergy.org/main.php?language=de&category=events&subcateg=38&id=154
95% der Veranstaltungen sind Fahrradmessen. Vielleicht 3% Motorradmessen und eine Automesse habe ich überhaupt nicht entdecken können.
Und was mich dann in der Folge nervt, ist dass diese Lobby dann bei Radfahrern mit Ihrem Gelutsche am gesund-sportlich-umweltfreundlich-Image des Fahrrads auch noch Erfolg hat: Wie oft lese ich selbst hier in der Radspannerei, dass sich jemand davon beeindruckt zeigt, dass er radfahrend von irgendeinem Opa auf einem Pedelec bei Ampelsprint oder am Berg stehengelassen wurde. Oder dass jemand von hier auf irgendsoeiner Werbeveranstaltung mal ein Pedelec oder eBike ausprobiert hat und voller Verblüffung über – und Bewunderung für das Gefährt berichtet, was für ein geiles Gefühl es ist, dass sich das Ding so mühelos und „fast wie von selbst“ beschleunigen ließ…
Voll reingefallen auf die Marketingstrategie kann ich da nur sagen: Die Dinger haben einen MOTOR. Es ist absurd, sich als Radfahrer mit motorisierten Fahrzeugen messen und vergleichen zu wollen. Und wer begeistert vom „fast wie von selbst“-Beschleunigen berichtet, der müsste das konsequenterweise genauso immer dann tun, wenn er mal in einem Auto gesessen hat.
Fahrrad ist nicht gleich MOTORrad. Wie auch immer das Zweirad mit MOTOR aussieht oder genannt wird.
@Chris: Wenn du dich nicht zu der Gruppe zählst, die ich mit „Euer“ und „IHr“ angesprochen habe, überlies es einfach, es ist nichts persönliches, danke. Hatte nämlich gerade keine Lust die Meinungen jedes einzelnen Bloggers hier auseinander zu friemeln.
„95% der Veranstaltungen sind Fahrradmessen.“
Ist ja auch irgenwie logisch aus kaufmännischer sicht. Ist halt einfach einen Radfahrer vom radfahren zu überzeugen als ein Kuh vom fliegen. Ähnlich wie der Faulpelz geht auch die Industrie den Weg des geringsten wiederstandes. Ein Kunde zB geht im tiefsten Winter lieber in ein Geschäft wo die Türen immer weit offen stehen und einen schon der Heizlüfter im Eingangsbereich empfängt, denken zumindest viele Ladenbesitzer.
@Dr.Rad: „Ist halt einfach einen Radfahrer vom radfahren zu überzeugen als ein Kuh vom fliegen“
Das ist doch m.E eben der Punkt: Wer einen Radfahrer zum Pedelec- oder eBike-fahren übezeugt, der überzeugt ihn, das radfahren sein zu lassen und stattdessen lieber MOTORrad oder MOfa zu fahren und eben nicht mehrr Fahrrrad.
Der Fake, der Marketingtrick besteht darin, Radfahrern weiß machen zu wollen, MOTORräder seien plötzlich Fahrräder, weil sie mit Strom statt mit Benzin betankt werden und optisch auf Fahrrad getrimmt sind.
„…stattdessen lieber MOTORrad oder MOfa zu fahren und eben nicht mehrr Fahrrrad.“
Aber wir reden hier immer noch vom P. und nicht vom Mofa wo man nur, um den Motor zu starten, treten muss, ja? Also entweder ist man Fahrradpurist oder man hat eh keinen Bock und sucht schon lange eine Alternative zum anstrengenden Radfahren. Viele telefonieren auch lieber mit dem Handy als ein kabelgebundenes Telefon zu suchen. Wäre mal interessant wieviel Strom da in die Antennentechnik fließt.
Das P. wird nicht der Untergang des Abedlandes sein und auch nicht der Fahrradkultur. Dass die sich jetzt so hartnäckig vom P. abgrenzen muss, nur weil es nicht nur mit reiner Muskelkraft betrieben wird, naja?
„…optisch auf Fahrrad getrimmt sind.“
Wie sollen die denn sonst aussehen? Gut, ja, die EU könnte eine Verordnung erlassen, dass man da son hässlichen Aufklener drauf machen muss:“Das laden dieses P. kann CO² freisetzen!“.
Ist Alles eine Frage der Rellation. Vom Auto her gesehen ist ein P. grün, vom Fahrrad her gesehen gelb, von China aus gesehen sind dt. Kohlekraftwerke die reinen Lufkurorte. Dass die Werbestrategen damit spielen, klaar. Das ist ihr Job, Reize hervorzuheben. Wenn ich ein Produkt habe, egal wie dämlich es ist, dann gilt es, ein Verlangen bei der Bevölkerung zu erzeugen. Wer hätte gedacht, dass man ein Handy braucht, wer hätte gedacht, dass Jamba mit dummen Klingeltönen über 380 Milliarden Umsatz machen kann, wer hätte gedacht, dass man einen dummen Heizpilz braucht um draußen zu sitzen? Das ist Marketing oder Gehirnwäsche 2.0. Wenn man dann auch noch das Geld hat eigene Lobbyisten zu schicken um auch noch die Rahmenbedingungen zu schaffen dann ist man fein aus dem Schneider. Und genau da steckt das Problem: Das sind diese hörigen, auf Karriere angewiesenen, beeinflussbaren Berufspolitiker die Alles tun um nur in Amt und Würden zu bleiben.
Ein Problem ist ja auch, weil es ja wohl ohne Lobby nicht mehr geht, dass die andere Lobby IMMER großer ist als die eigene. Ich hab hier im Forum auch schon Stimmen von Radlern gehört die sich gegen den ADFC ausgesprochen haben und da ist dann die FRage: unterstütze ich das kleinere Übel oder warte einfach doch, ungehört, auf das, was da auf mich zu kommt?
Zitat aus einen anderen Forum:
„…..wir würden uns gerne ein Elektrorad zulegen, kommen aber mit der Vielfalt der Angebote nicht zurecht.
Wir brauchen das Rad hauptsächlich für unseren Kinderanhänger (in dem 2 Kinder sitzen). Da unsere tägliche Strecke zum Kindergarten mit 2 knackigen Steigungen von jeweils ca. 800m Länge gesegnet sind, komme ich da immer total erschöpft und verschwitzt an. Die tägliche Strecke beträgt ca. 10km….“
Wie heißt die richtige Antwort darauf?
„Liebe….Du bist mit 2 wundervollen Kindern gesegnet, die Dich bei Trab halten. Jeden Tag bekommst Du ein Training zum Nulltarif, ohne in einer stickigen Mucki-Bude zu sitzen. Du hast die 10km gemeistert – und darauf kannst Du stolz sein. Spar Dir das Geld und leg es für spätere vernünftige Fahrräder an. So erhälst Du Deine Gesundheit und bleibst schlank. Herzlichen Glückwunsch!“
Natürlich hat es eine derartige Antwort nicht gegeben. Derartige Reaktionen gibt es nie, schon gar nicht meinungsbildenden Handel.
Hier wird ja mindestens das doppelte vergleichsweise zum Fahrrad umgesetzt
Es geht um Komfort.
Und Jugendlichen sollte man lieber ein Liegerad geben – kommt viel geiler rüber als ein Mofa.
„Aber wir reden hier immer noch vom P. und nicht vom Mofa wo man nur, um den Motor zu starten, treten muss, ja?“
Ja. Wir reden vom P., das um als „Fahrrad“ im Sinne der StVO zu gelten…
– …laut Gesetz 250 Watt Leistung über den Motor bereitstellen darf (nach Berechnung unter http://www.rennradtraining.de/kreuzotter/deutsch/speed.htm sind 250 Watt die Leistung, die es z.B braucht um einen untätigen 100kg Fahrer auf einem 25kg Hollandrad in der windstillen Ebene mit 26,6km/h zu bewegen.)
– …ebenfalls laut Gesetz bis 6 km/h auch ohne Pedalbewegung anfahren darf und das für die Bereitstellung der 250 Watt zwischen 6km/h und 25km/h lediglich eine einzige Bedingung erfüllen muss: Ein Bewegungssensor muss feststellen, dass sich die Pedale in Vorwärtsrichtung bewegen. Wie schnell? Mit welcher Kraft sie bewegt werden? Egal. Gesetz hätte ebensogut vorschreiben können, dass der Motor nur laufen darf, wenn der Fahrer min 1 Mal/Minute mit den Ohren wackelt. Der sportliche Aspekt wäre keinen Deut kürzer gekommen.
Stimmt. Da war noch was: Die zugeführte Motorleistung muss sich laut Gesetz mit steigender Geschwinigkeit „progressiv verringern“.
Fragt sich nur wie das wiederrum mit der Tatsache zusammenpasst, dass P., die mit einem Kraftsensor statt eines Bewegungssensors ausgestattet sind, das exakte Gegenteil machen: Die geben nämlich umso mehr Power dazu, je kräftiger getreten wird 100%, 200%, 300%, je nach Gusto des Fahrers.
Achso: So ungefähr ab 23km/h wird dann bei vielen doch langsam runtergeregelt – einfach damit das Ausschalten bei 25km/h nicht ganz so abrupt erfolgt.
siehe hierzu z.B. http://www.pedelec-forum.de/foru/showthread.php?t=513
Die Dinger sind einfach Mofas, bei denen man mit dem Ohr… äh… kleinen Zeh ein bisschen wackeln muss, damit der Motor anspringt. So sportlich, so neu, so erfrischend anders.
p.s @fink: Kauf Dir doch selbst einen Anhänger (das darf man auch kaufen, wenn man keine Kinder hat), pack 50kg Bleigewichte rein und fahr jedenTag 20km Umweg mit ein paar saftigen Steigungen zur Arbeit. So würdest Du Deine Gesundheit erhalten und schlank bleiben, ohne in einer stickigen Muckibude sitzen zu müssen. Dann kannst Du Dich sogar auch gleich selbst beglückwünschen. :-/
p.p.s.: Und wer jetzt findet, 250 Watt seien doch soviel garnicht, weil 26,6km/h nicht wirklich schnell sind: Wenn man das 25kg Hollandrad gegen ein 10kg MTB mit mitelbreiten Slicks tauscht und den 100kg Fahrer gegen einen, der 75kg wiegt (vgl. zwei Beiträge weiter oben), dann reichen die 250 Watt für 32,3km/h. Nur mal so, um eine bessere Vorstellung zu bekommen, was für eine bescheiden unterstützende Kraft zum Zehenwackeln da bei der schwachbrüstigsten Elektromotor-Zweirad-Vaiante namens Pedelec so „hinzugegeben“ wird.
„Fahrrad“. Pff..
@chris
2 Kinder im Anhänger – hab ich alles hinter mir. Es waren übrigens ingesamt 10km, nicht 20km. Was ist daran besonderes?
Die Maßstäbe sind schon sehr ver-rückt.
Kunde in der Muckibude war ich übrigens auch noch nicht.
„2 Kinder im Anhänger – hab ich alles hinter mir“
Umso besser. Dann hast Du den Hänger ja vielleicht noch und bekommst die ganze Fitness so auch zum Nulltarif. Hoffentlich gibts auch genug 800m, knackige Steigungen in der Gegend wo Du wohnst, damit die Sache auch richtig funktioniert.
…
Im Ernst: 95% der Familien dieses Landes hätten sich bei 2 Kids und täglichen 10km Kitaweg durch bergige Landschaft wohl schon lange fürs Auto entscheiden. Immerhin hat sich der/diejenige, den/die Du kritisierst es mit dem Fahrrad probiert und sich jetzt halt entschieden, dass es doch lieber ein Mofa statt eines Fahrrads sein soll.
Und wenn es um Lastentransporte geht, wie im konkreten Fall, dann finde ich das schon ein Stück weit nachvollziehbar. Denn zum Lastentransport bieten Fahrräder – so tolle Anhänger und Lastenräder es inzwischen auch geben mag – nicht wirklich das Maximum an Fahrfreude (sagt ein seit 18 Jahren autoloser, der sein Kind von 6 Monate-3 Jahre immer und viel im tollsten, besten, schönsten und wendigsten Hänger aller Zeiten – dem Chariot Sidecarrier transportiert hat)
…
Und was weist Du über die Frau/über den Mann, der/die da gefragt hat? Vielleicht ist er/sie Leistungssportler oder Fahrradkurier und hat die restlichen Stunden es Tages zwischen den Kitafahrten schon mehr Training als ihm/ihr lieb ist und unsereins in vierzehn Tagen hat 😉
@chris
Nochmals: 10km Gesamtweg für Hin- und Rückfahrt, also 4 Fahrten. Ergo: die angeblichen 20km reduzieren sich also auf einen 2,5km kurzen Kita-Weg – ein völlig ziviler Wert. Mein Kommentar ist keinesfalls unmenschlich.
Was mich stört: in dieser Diskussion von inzwischen 61 Beiträgen wird m.E. die Realität in extremer Weise verzerrt. Und zwar ständig in Richtung einer angeblichen fürchterlichwahnsinnigenbelastung der Radfahrerbeine. Pedelecs und E-Bikes werden mit Komfort und Luststeigerung beworben, niemals mit Behinderungen.
In den letzten 50 Jahren haben sich die Ansichten über körperliche Belastungsfähigkeit stark geändert. Die höchste Gesundheitsgefahr geht eben von mangelnder Bewegung aus. Und die Probleme werden steigern, je länger man sie ignoriert. Auch bei der Diskussion über Fahrradsicherheit wird m.E. der gesundheitliche Wert des Radfahrens an sich gewaltig unterschätzt.
@Fink, aber was ist denn Dein Ziel? Es ist durchaus lobenswert, wenn Du für Dich entschieden hast, ohne Motorisierung auszukommen. Aber sollte das nicht jeder selbst entscheiden können?
Derzeit haben wir den Stand, dass die meisten Menschen bei Transportproblemen ab wenigen Kilogramm gleich eine Tonne Stahl einsetzen. DAS ist unverhältnismäßig, ebenso die Größenordnung von über 100.000 Verkehrstoten allein in Deutschland seit der Wende.
Ich kann die Nachteile des Pedelec durchaus nachvollziehen, wundere mich aber tatsächlich über die Hitze der Diskussion.
Hallo!?! Wer fährt denn alles überhaupt noch Fahrrad? Ich weiß nicht ob ich lüge wenn ich sage, dass das Fahrrad viel weniger als 5% des Gesamtverkehrs BRD (o. Schine/Wasser/Luftfahrt) ausmacht. Die Hälfte davon sind Finanzschwache die sich eh kein P. werden leisten können, der Rest sind dann Überzeugungstäter wie man sie hier im Blog findet und davon werden dann höchstens Drei aufs P. umsteigen.
„Pedelecs und E-Bikes werden mit Komfort und Luststeigerung beworben, niemals mit Behinderungen. “
Was erwartest du? Sollen die Hersteller sagen: „UNser Produkt ist scheiße, ihnen wird es auf langer Sicht schlechter ergehen als wenn Sie eine Echtes Fahrrad benutzen, wir bauen die dinger eh nur aus humanitären Zwecken?“ In der Politik und bei den Krankenkassen wirbt doch keiner für das P. aus gesundheitlichen gründen. Gesundheitlich gesehen ist das P. grenzwertig, hängt aber wieder ab, von welcher Seite man kommt: Auto grün, Fahrrad orange. Natürlich hätte man der Dame sagen sollen: „Zeih das mal einen Monat durch und guck mal ob sich die Kondition verbessert, sprich das aber bitte mal mit deinem Arzt ab“. Das ist eine Sache von Motivation, und die Verlockung dann das Ottomobil zu nehmen ist halt einfach zu groß.
Weiterhin sollte man nicht immer von sich auf Andere schließen. NIcht jeder hat die Freizeit, das Familienleben, die Umgebung, die körperliche Gesundheit, die Finanzkraft um für ausreichende sportliche Bewegung zu sorgen. ICh mag Nordic Walker auch nicht aber vielleicht gehöre ich im gehobenen Alter irgendwann auch einmal zu denen. Für ein P. kann einiges sprechen: Kniegelenkprobleme, hoher Blutdruck, Atemwegsprobleme kardiogene Probleme usw. Nebenbei bemerkt: Zuviel Sport ist auch ungesund. Um die Gesundheit der Gesamtbevölkerung zu retten reicht es einfach nicht das P. zu verteufeln. Vielmehr würde es helfen, wenn man den ganzen Deppen mal sagen würde, dass man statt der zwei LIter Cola und oder Eistee auch mal zwei Liter Mineralwasser am Tag trinken kann! Das Problem ist die Lebensmittellobby denn noch nie zuvor wurden Lebensmittel so stark beworben, noch nie zuvor waren Lebensmittel so hoch energetisch verdichtet wie heute. Vor und wärend des 2.WW waren Fett und vorallem Zucker selten. Heutzutage kommt ein Lebensmittel ohne zweiten Hauptbestandteil Zucker schon garnicht mehr aus und die Industrie fixt ihre Kunde schon früh an. Versucht mal Babylebensmittel ohne Zuckerzusatz zu finden, dass ist gerade zu aussichtslos. Ähnlich wie die Tabbakindustrie , versteht es auch die Lebensmittellobby die Gefahren die in ihren Produkten stecken zu verharmlosen, immerhin sprechen wir ja vom mündigen Kunden und den gibts schließlich und endlich auch beim P. Und damit es den mündigen Bürger gibt sollten Lebensmittelkunde und Hauswirtschaft zum Pflichtfach in der Schule werden.
@Dr.Rad: Schreib das doch mal in Autoforen oder Verbraucherforen und nerv uns nicht dauernd mit deiner Pedelecwerbung.
„der Rest sind dann Überzeugungstäter wie man sie hier im Blog findet und “
Eben. Falsche Adressaten.
„Sollen die Hersteller sagen: “UNser Produkt ist scheiße, ihnen wird es auf langer Sicht schlechter ergehen als wenn Sie eine Echtes Fahrrad benutzen, wir bauen die dinger eh nur aus humanitären Zwecken?”“
Nein. Aber sie sollen ihre Werbung im Fahrradladen und in Fahrradzeitschriften unterlassen und sich stattdessen an Autofahrer richten.
„Aber sie sollen ihre Werbung im Fahrradladen und in Fahrradzeitschriften unterlassen und sich stattdessen an Autofahrer richten.“
Warum sollten sie das tun, mal so aus kaufmännischer Sicht und nicht aus moralischer Sicht gefragt? Da eine Verwandtschaft des P. zum Fahrrad nicht zu verleugnen ist, ist ein Vertrieb über den FAhrradladen auch nicht weiter unorthodox -> „Beim P. ist also vor Allem eine gute Beratung durch den örtlichen freundlichen Fahrradausrüster ratsam!“ vielleicht also auch in Sachen Rechtsabbiegerproblematik, Gesundheit und Umwelt.
Werbung an Autofahrer richten? Verwandschaft mit Fahrrädern?
Sieht vielleicht noch jemand eine Ähnlichkeit von P. zu Mondraketen?!
Mofas. Es sind doch einfach Mofas. Sie haben 2 Räder und einen Motor, der sie auf 25km/h bringt. Nicht mehr und nicht weniger. *heul*
Ihr streitet jetzt nicht ernsthaft darüber, ob man in Auto- oder Fahrradzeitungen Werbung fürs Pedelec machen soll? Irgendwie habt Ihr Euch verrannt, sorry.
„Mofas. Es sind doch einfach Mofas. Sie haben 2 Räder und einen Motor, der sie auf 25km/h bringt. Nicht mehr und nicht weniger.“
Aber man kann damit so tun als würde man Fahrrad fahren, ha!
„Irgendwie habt Ihr Euch verrannt,…“
Ja wer will den jetzt mal bei dem Bündnis 90 anrufen und fragen, was da am Freitag dem 17.09.2010 zwischen 14 und 18 Uhr abgelaufen ist?!?
Pedelecs werden von mir beflissentlich ignoriert. Wer meint, sich so ein Gefährt zu holen, kann dies gern tun und die Vorteile genießen. Natürlich wäre es besser, wenn ein Autofahrer und kein Radfahrer auf ein solches E-Mofa umsteigt. Ein Fahrrad ist es nicht und wird es nie sein, da halte ich mich ganz ignorant an das „Wiener Übereinkommen über den Straßenverkehr“ aus dem Jahre 1968.
«Fahrrad ist jedes Fahrzeug mit wenigstens zwei Rädern, das ausschließlich durch die Muskelkraft auf ihm befindlicher Personen, insbesondere mit Hilfe von Pedalen oder Handkurbeln, angetrieben wird»
Immer noch dieselbe Diskussion? Gibt’s noch Argumente pro und contra, die HIER nicht ausgetauscht wurden?
Es gibt so viele spannende Themen rund um das Rad…
„Gibt’s noch Argumente pro und contra, die HIER nicht ausgetauscht wurden?“
Ja. Ich hätte noch eins (contra natürlich): Wenn Mofas nun ja als Fahrräder im Sinne der StVO gelten, die dementsprechend Infrastruktur für Fahrräder nutzen dürfen bzw. müssen, dann führt das im Fall von bürgersteiggeführten Radwegen zu einer Erhöhung der Gefährdung von Fußgängern durch im Schnitt höhere Geschwindigkeiten von motorisierten Fahrzeugen und zweitens wird es auf allen reservierten Wegen (Radstreifen, Schutzstreifen, Wege in Parks) nochmal ein Stück enger, wenn mittel- bis langfristig der gesamte Mofaverkehr dort auch fahren darf/muss.
„…dann führt das im Fall von bürgersteiggeführten Radwegen zu einer Erhöhung der Gefährdung von Fußgängern durch im Schnitt höhere Geschwindigkeiten von motorisierten Fahrzeugen…“
Auf gemeinsamen Geh- und Radwegen und auf nebeneinander liegenden getrennten Geh- und Radwegen dürfen Radfahrer NUR mit besonderer Rücksicht auf die Fußgänger fahren und nötigenfalls ihre Geschwindigkeit an die der Fußgänger ANPASSEN! Rasen war da noch nie erlaubt.
„…zweitens wird es auf allen reservierten Wegen (Radstreifen, Schutzstreifen, Wege in Parks) nochmal ein Stück enger…“
Was wollt ihr denn nun? Soll Radfahren also doch elitär bleiben? Frei Fahrt für freie Bürger. Wenn der Oppa mit sienem P. unterwegs ist dann ist er ja schnell und kann somit keine Behinderung auf den reservierten Wegen darstellen.
@Dr.Rad:
Nein. Bezüglich „Getrennten Rad- und Gehwegen“ steht in der StVO nichts von besonderer Rücksicht auf Fußgänger oder Anpassung der Geschwindigkeit an Fußgänger.
Diese Sätze finden sich nur in Bezug auf „gemeinsame Geh- und Radwege“.
Aber selbst wenn es tausend mal da stehen würde: Fakt bleibt die Tatsache, dass am Ende mit Motorisierung höhere Geschwindigkeiten gefahren werden ob legal oder illegal und das es dem stärker gefährdeten oder über den Haufen gefahrenen Fußgänger dann im Falle eines Falles herzlich egal sein dürfte, ob er legal oder illegal einer erhöhten Gefährdung ausgesetzt wurde.
„Was wollt ihr denn nun?“
Ich hätte gerne Folgendes: Das P. nicht mehr als Fahrräder im Sinne der StVO gelten, sondern auch in der StVO Mofas gleichgestellt werden.
@chris: „Bezüglich “Getrennten Rad- und Gehwegen” steht in der StVO nichts von besonderer Rücksicht auf Fußgänger oder Anpassung der Geschwindigkeit an Fußgänger.“
Es gab kürzlich ein Urteil eines höheren Gerichts, wo ein Radfahrer wegen eines Fussgängers auf einem Bürgersteigradweg zu Fall gekommen ist. Das Gericht hat dem Radfahrer eine Mithaftung auferlegt. Ich weiss nur nicht, ob es sich dort um einen getrennten oder gemeinsamen Geh- und Radweg handelte. Aber ich nehme an, das ist rein juristisch gesehen egal. Insofern hat Dr.Rad Recht.
Für mich ein Grund mehr, Radwege fast vollständig zu ignorieren.
„Das P. nicht mehr als Fahrräder im Sinne der StVO gelten, sondern auch in der StVO Mofas gleichgestellt werden.“
Das hoffe ich auch. Ich glaube, dass ein Umdenken stattfinden wird in Richtung Fahrbahnbenutzung für alle.
Verzeiht bitte, ich habe jetzt nicht alles im einzelnen gelesen, aber da ich selbst bei der Veranstaltung war, will ich vielleicht einfach mal einige Punkte nennen, die ich selbst ganz interessant fand (Leider habe ich mein Programm liegenlassen und beim Veranstalter, B90/Grüne funktioniert der Link auf die entsprechende Veranstaltung nicht mehr – deshalb fehlen mir einige Namen):
Da wären zunächst einmal ein paar Grundbedingungen an sich. Gunnar Fehlau, Pressedienst Fahrrad, machte die Entwicklung leistungsfähiger Akkus schon mal als Grundvoraussetzung für den heutigen Boom aus. Frühere Ansätze seien mangels technischer Reife schon mal nicht gut am Markt angekommen. Das heutige E-Bike hat jenseits des Seniorensegments mehrere Vorteile, z.B. mit Anti-Schwitz und höherer Lastkapazität neue Nutzergruppen zu erschließen. Hierfür würden aber in Zukunft auch neue Bedingungen an die Infrastruktur gestellt werden, z.B. mit mehr Radspuren in den Städten oder auch verbesserten Abstellanlagen („wertadäquate Abstellanlagen“ nannte Tilman Bracher, Deutsches Institut für Urbanistik das). Siegfried Neuberger, Zweirad-Industrie-Verband, legte einige Zahlen zur Entwicklung vor. Die Verkaufszahlen in der Fahrradbranche allgemein sind von 2007 bis 2009 leicht rückläufig, der Umsatz allerdings steigt. In 2009 sind ca. 150.000 Pedelecs verkauft worden, Tendenz für 2010 noch einmal steigend. In den Niederlanden sind die Verkaufszahlen z.Z. noch höher, Deutschland könnte die Niederlande aber bald ablösen. Erwartet wird in den Niederlanden 2010 ein Umsatz bei Pedelecs von ca. 50% am gesamten Fahrradhandel. Hannes Neupert von ExtraEnergy stellte die provokante These auf, in 20 Jahren gäbe es keine Fahrräder mehr, wie wir sie heute benutzen (Das hat er auch im neuen EE Testheft so geschrieben). Dabei war ihm schon klar, dass da einige eingefleischte traditionelle Radnutzer im Publikum waren. Den Grundgedanken fand ich aber dennoch interessant und der lautet, dass das Rad eines der letzten rein mechanischen Geräte ist, die wir in unserem Alltag verwenden und jetzt stehen wir an der Grenz zur Elektrifizierung auch dieses Gerätes. Das soll nicht bedeuten, dass es in 20 Jahren tatsächlich keinen Radler mehr gäbe, der ohne E unterwegs wäre. Aber der Anteil der Nutzer, die heute NICHT Rad fahren und für die das Pedelec der Schritt in die Radmobilität bedeutet sei dann so groß, dass wir heutigen quasi nur noch eine verschwindend geringe Zahl ausmachen würden. Weiter vorgestellt wurde ein Promotions- und Umfrageprojekt (Verbraucherzentralen?), bei dem 1 Jahr lang ein Pedelec-Testparcour durch D tourte und Leute fahren konnten. Die meisten hätten erstmal abgewunken, treten könnten sie noch selbst, aber wenn sie sich dann doch mal draufgesetzt hätten, seien alle durch die Bank weg begeistert gewesen. Auch der hohe Preis hätte dann nicht mehr so sehr geschreckt, dies allerdings abhängig vom Wohlstandsgefälle in D. Im Norden und Osten war man da wohl doch zurückhaltender als im Süden. Dann war da noch ein Typ von der DEKRA, Namen vergessen, der einen Crashtest mit einem eher realistisch vorkommenden seitlich angefahrenen Rad zeigte, wobei der Akku auseinanderflog, aber nix weiter geschah. Nächster Test, eher akademischer Natur: Akku wird festgekeilt und zerquetscht bzw. mit nem dicken Pikser durchbohrt, alles brizzelt, flammt, explodiert, qualmt und brennt noch endlos weiter rum. Fazit: Ganz gefährliche Teile. Dann gabs noch Tests zu sehen, bei denen Radler(Dummys) über eine sich öffnende Autotür katapultiert werden und sich den Kopf zerschmettern, weil sie keinen Helm tragen. Fazit: Helm her, am besten für alle. Naja, DEKRA halt.
Nicht aufgeschrieben habe ich mir, von wem der Gedanke stammte, die heutigen Pedelecs würden einfach Spaß machen und ein anderes Image haben, und das würde sich letztlich ebenso durchsetzen wie iPhones. Sie erlauben neue Nutzergruppen und Nutzer in Gegenden, die bisher nur einen geringen Radanteil haben, weil sie z.B. zu hügelig sind oder – wie die Nachfrage eines Gastes aus dem Verkehrsministerium in Schwerin zeigte – die zu überbrückenden Entfernungen zu weit für ein Normalfahrrad (benutzt von Normalos).
Ich sage jetzt erst einmal nix weiter wertendes dazu, informativ war die Veranstaltung allemal.
Michael
„Erwartet wird in den Niederlanden 2010 ein Umsatz bei Pedelecs von ca. 50% am gesamten Fahrradhandel.“
Und wieviel Prozent Anteil hat dort der Umsatz bei Pedelecs am Skateboardhandel? Oder am Joghurthandel? Oder am Mondraketenhandel?
Wenn Pedelec-Umsatzanteile sinnvoll angegeben werden sollen, dann doch bitte am Mofahandel, lieber Herr XtraEnergy…
…
Danke für den Bericht!
So, jetzt darf ich 😉
@ chris
Wenn Du ein Problem mit ExtraEnergy hast, musst du das nicht mir anlasten.
Man kann Entwicklungen gut oder schlecht finden oder irgendwas dazwischen. Aber die Augen zuzumachen, hat noch nie was gebracht.
Von mir aus klammer doch den Pedelec-Anteil bei der Fahrradbranche aus (dann jammer aber nicht rum, dass du nicht verstehst, warum der Umsatz einbricht). Das hilft nur nicht bei einer Gesamteinschätzung was den zukünftigen Verkehr anlangt. Ehrlich gesagt ist es mir doch schnuppe, wie die Dinger heissen, die morgen rumfahren und mit denen ich mir den Platz teilen muss. Es ist mir aber nicht schnuppe, dass es dafür dann vielleicht nicht die passenden Regeln gibt bzw. dann vielleicht Regeln gemacht werden, die mich direkt mit betreffen, siehe Helmpflichtphantasien.
Und ja, ohne Mr. ExtraEnergy zu sein (ich schmeiss mich weg…), finde ich die Entwicklung prinzipiell gut. Es zwingt einen keiner, E-unterstützt zu fahren und ich glaube nicht, dass ein wesentlicher Teil der heutigen überzeugten, freiwilligen Radler so schnell auf den Trend abfahren wird. Aber ich bin überzeugt, dass viele andere dank E-Unterstützung zum Rad (äh Verzeihung: Skateboard/Joghurt) kommen und von denen wiederum viele ihr Auto (öfter) stehen lassen.
Mal ne private Frage: Hast du denn schon mal so einen Joghurt gegessen? Ich frage nur, weil man das wirklich nicht verstehen kann, ohne mal auf einem Skateboard gestanden zu haben. Ich habe vor 2 Jahren das erste Mal auf dem Aldi-Joghurt meiner Mutter auf dem Lande gesessen und war echt überrascht. Trotzdem fahre ich noch rein muskelbetrieben, unmittelbar gefährlich ist das Skaten also nicht – über die Langzeitwirkung kann ich natürlich noch nicht sagen, da fehlen wohl auch die klinischen Studien. Wär mal eine Anfrage an ExtraEnergy wert, hehe.
@Michael:
Sorry habe da was verwechselt und so ist es wohl falsch rübergekommen: Mit „Mr. XtraEnergy“ meinte ich nicht Dich, sondern eigentlich Hannes Neupert von extraenergy. Nur sehe ich jetzt, dass ja gar nicht der, sondern Siegfried Neuberger vom Zweirad-Industrie-Verband die Zahlen aus Holland vorgestellt hat.
Ich interessiere mich durchaus auch sehr für die Effekte, die dieser Elektromofaverkehr auf den Fahrradverkehr haben wird. So war das „Danke“ für den Bericht auch absolut ernst gemeint.
„Aber ich bin überzeugt, dass viele andere dank E-Unterstützung zum Rad (äh Verzeihung: Skateboard/Joghurt)“
Aber das ist echt ein Punkt, der mich immer irgendwie zur Weißglut bringt: Wenn jemand ein motorisiertes Fahrzeug als „Fahrrad“ oder auch kurz als „Rad“ bezeichnet. Je mehr sich dieser Kunstgriff vonn Herstellern und Lobby („Pedelecs sind Fahrräder“) einbürgert, desto größer wird auch die Gefahr, dass z.B. bei solchen Regeln wie der Helmpflicht Fahrräder und Elektromofas irgendwann über einen Kamm geschert werden.
„Mal ne private Frage: Hast du denn schon mal so einen Joghurt gegessen?“
Ich bin schonmal Mofa gefahren. Roller auch. Sogar Auto. Alles auch mit Kopfhörern bzw. eingeschaltetem Radio, so dass ich die Verbrennungsmotorgeräusche nicht mehr wahrgenommen habe.
Es war faszinierend und verblüffend toll: Die Gefährte haben sich wie von Geisterhand bewegt. Wow!
Wenn ich bei Gelegenheit mal ein Mofa mit Elektro- statt mit Verbrennungsmotor und Zierpedalen ausprobiere, wird es sicher ein noch verblüffenderes, faszinierendes Aha-Erlebnis werden. Denn das Mofa sieht dann aus wie ein Fahrrad und diese optische Täuschung gepaart mit der Erfahrung meines Körpers, dass Fahrradfahren eigentlich Kraft braucht, wird mein Gehirn dann austricksen und mir am Ende auch noch ein „Wow!“ entlocken.
Oder ist da noch mehr dabei, als einfach höhere Geschwindigkeit mit weniger Kraft gepaart mit einer optischen Täuschung?
@ Chris
„Aber das ist echt ein Punkt, der mich immer irgendwie zur Weißglut bringt: Wenn jemand ein motorisiertes Fahrzeug als “Fahrrad” oder auch kurz als “Rad” bezeichnet. Je mehr sich dieser Kunstgriff vonn Herstellern und Lobby (”Pedelecs sind Fahrräder”) einbürgert, desto größer wird auch die Gefahr, dass z.B. bei solchen Regeln wie der Helmpflicht Fahrräder und Elektromofas irgendwann über einen Kamm geschert werden.“
Die Gefahr sehe ich auch. Ich finde allerdings, dass es schon einen großen Unterschied zwischen einem Mofa mit Elektromotor/Zierpedalen und einem Pedelec gibt. Diese Teile haben schon wesentlich mehr mit einem Fahrrad gemein als ein Mofa. Sie sind auch ohne E gut zu fahren, Du merkst fast keinen Unterschied. Das ist anders als bei diesem Twike, das ein reines E-Auto ist, das man aber auch mit Pedalen ordern kann (die Sportausführung, Waaaahnsinn…). Das Problem finde ich nicht, ob man nun die reine Lehre vertritt, und in Muskel, E und Verbrennung oder sonstwas unterteilt. Das Problem fängt wieder mal bei den Nutzern an. Ich sags mal so: Super, wenn denn jetzt der Bioladen mit nem E-unterstützten Lastdreirad sein Zeug ausfährt statt mit nem knatternden, stinkenden Piaggo Ape (so was fährt hier bei uns rum) oder der Typ im Anzug unverschwitzt im Büro ankommt und auch noch als cool und trendig und was weiß ich gelten darf, oder auch die alte Dame aus unserem Haus jetzt wieder genug Power hat, um fahrend ihre Wege zu erledigen (hat sie bis letztes Jahr gemacht, jetzt schafft sie das nicht mehr). Ziemlich nach hinten losgehen kann die Sache allerdings, wenn die Pseudosportler mit E-Unterstützung über enge Radwege heizen. Spätestens nach den ersten Unfällen geht dann die Helmdiskussion los und das „Fahrräder müssen Kennzeichen haben“ Gegeifer. Bisher muss man eben noch selbst ordentlich treten, damit man sich rücksichtslos benehmen kann. Aber das ist ein Problem, dass im Verhalten untereinander begründet liegt, nicht in der Frage E oder nicht E. Eins ist doch klar: Sobald etwas schneller wird, wirds gefährlicher für Fahrer und Umgebung. Deshalb finde ich die Grenze von 25km/h gar nicht so schlecht und alles bis dahin kann von mir aus als Fahrrad gelten.
Ich denke mal, wir müssen uns von diesen Kategorien in Zukunft einfach lösen. Und was die Begrifflichkeit angeht: Schlag mal nach, was heute unter Elektromobilität verstanden wird. DAS ist ein Beispiel für erfolgreiche Begriffsprägung. Das ist nämlich Auto-Elektromobilität. Seit Jahren versuchen die Umweltverbände, den Begriff Verkehr durch Mobilität zu ersetzen, worunter zu Fuß, Fahrrad, ÖPNV und Autos fallen – und jetzt wird Mobilität wieder als auf Autos basierend propagiert.
Die wichtigste Fragestellung fehlt:
Wie groß ist der gesundheitliche Schaden zu werten, der ensteht, wenn Personen statt Fahrrad Pedelecs fahren?