Trotz anhaltender Einschränkungen im S-Bahn-Verkehr, die dem Vernehmen nach erst Ende des nächsten Jahres behoben sein sollen, werden im Januar 2011 die Fahrpreise erhöht.
Besonders stark werden die Preise für Einzelfahrscheine (2,30 statt 2,10 im Tarifgebiet AB) und Fahrradmonatskarten (9,50 statt 8,50 im Tarifgebiet AB) erhöht. Die Verteuerung der Fahrradkarte wird von VBB-Chef Hans-Werner Franz begründet mit einer „Regulierung der Nachfrage“, da die Kapazitäten für die Fahrradmitnahme oft nicht ausreichen. Böse Stimmen könnten nun behaupten, dass auch der neue Preis der Einzelkarte die Nachfrage „reguliert“.
Der Einzelfahrausweis fürs Fahrrad im Tarifgebiet AB bleibt bei 1,50, für die Kurzstrecke (1,10 statt 1,00), BC (1,80 statt 1,70) und ABC (2,10 statt 2,00) steigen die Preise leicht.
ne ne ne eher brennt die bvg…
da bleib ich beim rad
… ich glaube, da ist die Fahrradlobby verloren gegangen: Plus 20 Prozent bei der VBB-Fahrradtageskarte Berlin-Brandenburg auf 6 Euro und plus 16,1 Prozent auf 18 Euro bei der VBB-Fahrradmonatskarte Berlin-Brandenburg. Übrigens die prozentual größten Erhöhungen im VBB-Tarif.
Dagegen werden doch die Besitzer von großen Hunden richtig umworben: Die Mitnahme von großen Hunden ist für Inhaber von Tageskarten, Kleingruppenkarten und Monatskarten weiterhin inklusive – wird also von allen mitbezahlt – sonst gilt mit dem Ermäßigungstarif der Freundschaftspreis.
Ich finde das mit der Regulierung der Nachfrage bedenklich. Mir ist klar, dass man nicht Zaubern kann, aber ich denke, wenn man so eine hohe Nachfrage am Fahrradtransport feststellt, sollte man eher in der Form reagieren, dass man das Angebot verbessert.
Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass ich eine zeitlang nicht aus Quatsch mein Fahrrad im Berufsverkehr mitgenommen habe, sondern aus ganz pragmatischen Gründen, nämlich um auf der letzten Meile am Tag insgesamt 20 Minuten zu sparen.
Dem Verkehr wird ja ein recht großer Raum gegeben – auf Nachfrage wird teilweise mit drastischen Anstrengungen (U55, A100) reagiert. Die sollte es auch bei der Fahrradmitnahme im ÖPNV geben.
Meines Erachtens ist auch der Ansatz bei den neuen S-Bahn-Fahrradabteilen falsch, wobei seit der S-Bahn-Krise keine Umbauten mehr stattfinden, soweit ich weiss. Ich würde Fahrräder gar nicht längs zu den Seitenwänden, sondern quer dazu aufstellen. So würden an eine Wand im Fahrradabteil um die 8 Fahrräder passen. Wichtig wären wohl auch stärkere Hinweise aufs Fahrradabteil – zur Zeit wird das meist von normalen Fahrgästen belegt, so dass kein Platz mehr für Räder ist. Dafür stellen dann manche Radfahrer ihre Räder behindernd dort hin, wo sie gar nicht hingehören.
…schon mal über ein FALTRAD nachgedacht 😉
@Berlinradler – FullAck! Besonders die zwei letzten Punkte haben mich Jahrelang geärgert, als ich auf die Öffentlichen täglich angewiesen war.
Jetzt fahre ich nur noch Rad, und ärgere mich anstelle dessen mit Bekloppten Auto- und auch Radfahrern rum. Ist alles nicht so leicht in so einer großen Stadt wie Berlin, wo die Leute eher dazu neigen sich abzukapseln, und sich nicht mehr bemühen zu überlegen wie sie anderen das Leben etwas erleichtern könnten.
Neulich in der S7 Potsdam Hbf: ein Radfahrer nimmt ne gesamte Seite mit seinem Fahrrad ein: 4 Plätze im Fahrrad fürs Rad allein, 1 für die Tasche, 2 für ihn, da auch die Jacke natürlich standesgemäß abgelegt werden muß. Und guckte völlig erstaunt als andere Radfahrer in dem Abteil einzusteigen versuchten. Und so ein Verhalten seh ich mindestens 1 mal die Woche auf der Linie.
Die neue Vorstandschefin der BVG kommt übrigens von der Deutschen Bahn. Zur Erinnerung: Deutsche Bahn, das sind doch auch die, die das Chaos bei der Berliner S- Bahn zu verantworten haben. Mich wundert nichts mehr! Setzen, sechs.
Faltrad ist echt ein guter Hinweis. Wenn die Preiserhöhung bei der Fahrradmonatskarte so weitergeht, habe ich da in einem Jahr ein Brompton raus 😉
Ich finde die Kombination aus ÖPNV mit Rad für mich optimal. Diese kontinuierliche Gängelei der Radmitnehmer geht mir daher – ich hoffe verständlichweise – auf den Geist. Und das Angebot haben die Anbieter des ÖPNVs nicht zu regulieren, den Preise sind bekanntlich keine Steuer und erhöhte Nachfrage ist was positives.