Wenn BürgerInnen sich gegen zu schnell fahrende Autos engagieren und von der Politik Maßnahmen fordern, werden sie früher oder später mit lokal durchgeführten Geschwindigkeitsmessungen der Polizei konfrontiert. Die Polizei kommt dabei regelmäßig zu dem Ergebnis, dass viel weniger Autos zu schnell fahren, als es dem Empfinden und Beobachten der BürgerInnen entspricht.
Nicht jedoch das Empfinden der BürgerInnen ist falsch. Sondern die Ergebnisse der polizeilichen Geschwindigkeitsmessungen sind nicht geeignet, um ein realistisches Bild der Geschwindigkeitsüberschreitungen zu zeichnen. Auch die durch überhöhte Geschwindigkeit verursachten Unfälle werden in den Statistiken der Polizei erheblich unterschätzt. Dies argumentiert Dirk Jacobi in seinem Beitrag: Schneller als die Polizei erlaubt? Über die Aussagekraft der polizeilichen Geschwindigkeitsmessungen, erschienen in: AKP – Fachzeitschrift für Alternative Kommunal Politik, 2010, 3: S. 52-55.
Der Artikel ist nicht online zu lesen. Auf Anfrage versendet Dirk jedoch den Beitrag per Mail.
AKP – Fachzeitschrift für Alternative Kommunal Politik
Dirk Jacobi bei Facebook
Ist doch auch klar, sobald da einer geblitzt wurde wird das an die diversen Verrätersender gemeldet und schon weiss jeder wo geblitzt wird, und ist man am Blitzer vorbei kann man wieder so fahren wie es sich gehört, viel zu schnell.
Deswegen mehr in Ampeln integrierte Blitzer die nach Zufall zugeschaltet werden, wenn der Verkehr ständig aufmerksam sein muss aus angst geblitzt zu werden dann hat sich das mit der Raserei schnell erledigt.Die Kirschgrünfahrerei auch, würde ich annehmen 😀
Nicht zu vergessen sind die immer populärer werdenden Navis in den Autos, die helfen die Blitzer aufzuspüren. Der Betrieb ist zwar nicht erlaubt, aber leider bieten viele Hersteller die Navis schon fertig mit den points of interest der Blitzerpositionen an.
die blitzermeldugen haben zumindest den vorteil, dass die autofahrer da mit der richtigen geschwindigkeit fahren. danach wird wieder gas gegeben.
man sollte da einfach ma jede menge fake blitzer in die datenbank füttern, damit sich kein autist mehr sicher fühlt und überall mit der richtigen geschwindigkeit fährt. kann man doch sicher irgendwo eintragen, oder? 😉 user generated content eben
Ich glaube die Blitzer, Kontrollen und falschen Messergebnisse sind weniger das Problem. EIn wirkliches Problem sind die Geschwindigkeiten an sich. 50 km/h sind einfach viel zu schnell, um in einer Verkehrsdichten Stadt angemessen zu reagieren. 30 reicht sowieso vollkommen aus…
„man sollte da einfach ma jede menge fake blitzer in die datenbank füttern“
Bei blitzer.de geht das ganz einfach. So wird dort heute z.B. eine Laserkontrolle im Verkehrsberuhigten Bereich in der Senefelderstraße angezeigt, obwohl dort garniemand steht…
Es gibt diverse Verzerrungen bei der Polizeistatistik und nicht nur die Radioankündigungen sind das Problem. Es ist halt eine Statistik wie diejenige über von der Polizei erwischte Ladendiebe. Niemand käme auf die Idee, dass dies der Anzahl der tatsächlich praktizierten Ladendiebstähle entsprechen würde. Anders ist das in der Verkehrspolitik. Da glaubt man wirklich, dass nicht mehr Autos schneller fahren, als von der Polizei beweissicher festgestellt.
Bei Interesse schicke ich, wie gesagt, den Artikel zu.
bzgl. „fake blitzer“
Ich muss schon sagen, es fährt sich wesentlich angenehmer auf der Sonnenallee, wenn dort geblitzt wird. Das geschieht natürlich in den 30er-Abschnitten und das wissen die Autofahrer dann. Hab auch schon überlegt morgens noch schnell beim Radio anzurufen. Aber es gibt eben mehr als einen Sender.
Dass 30 in der Stadt völlig ausreicht, kann ich bestätigen. Das ist ungefähr mein Tempo. Und damit komm ich auch nicht langsamer voran, als die Autos neben mir, die zwischen den Ampeln gerne mal 60 und drüber fahren.
…ist wie beim Radeln: der gebildete Radfahrer weiß auch oft, wo die Polizei Fahrräder kontrolliert und umfährt dann diesen Bereich. Sind wir damit besser als Autofahrer?