Support aus Lviv
Am Morgen des 11.04 gab es eine super Überraschung: Slavik, den wir über Warmshowers kennen lernten, ist in einem Lviver Radforum aktiv. Hier werden kürzere und längere Radtouren geplant. Völlig unerwartet meinte er kurz vor unsere Abfahrt, dass die Radausflügler_innen um die Ecke seien und uns die ersten Kilometer begleiten würde. Super, dann müssen wir nicht alleine aus der Stadt finden und mit vielen Leuten Rad fahren macht Spaß.
Es wurden nicht nur einfach die größeren, von uns gewählten Straßen gefahren, vielmehr ging es ins Gelände. Auf zum Teil recht schlammigen, nicht asphaltierten Wegen wurden abgelegene Dörfer durchquert. An der Burg Swirskij Samok wurde Mittagspause gemacht, pünktlich zum eintreffenden Schauer. Wie mir erklärt wurde, werden alle ukrainischen Ritterfilme an dieser Burg gedreht. Es ist die älteste der Ukraine.
Nach guten 50 Kilometern trennten sich unsere Wege, die Gruppe steuerte Lviv an und wir Berezhany. Hier die nächste Überraschung: Kaum angekommen wurden wir angesprochen. Slavik informierte einen Freund von unserem Eintreffen. Es gab eine Stadtbesichtigung mit Besuch einer alten und halb zerfallenen Burg.
Der Ritt durch die Ukraine
Von Lviv aus wurde in Richtung Südosten gefahren. Die Strecke bot viele Höhenmeter, die es zu überwinden galt. Viele kleine Zuflüsse des Stroms Dnister haben über Jahrtausende Durchbruchtaeler in die Landschaft geschnitten, um zu der lokale Erosionsbasis, der Dnister, zu gelangen. An dem moldawischen-ukrainischen Grenzort Mohyliv-Podilskyi kamen wir schließlich in ihr Tal.
Tal der Dnister
Auf sehr kleinen Wegen folgten wir weiter der moldawisch-ukrainischen Grenze. Die Straßen waren meist sandige und löchrige Feldwege.
In einem Dörfchen an der moldawischen Grenze
Im Gegensatz zu den ersten Kilometern auf ukrainischen Boden sind nun die Bushaltestellen oder Teile von Hauswänden mit Mosaikkunst gestaltet. Die sowjetische Mosaikkunst hatte ihre Blütezeit von 1975- 1985.
Beispiel einer Bushaltestelle
Die Landschaft wird vom Ackerbau geprägt. Typisch für die durchfahre Regionen sind kleine, lang gezogene Felder. Doch auch das Gegenteil konnte gesehen werden: Acker, der ganze Hügel bis zum Horizont überzieht.
Ortschaften wurde nicht nur durch ein einfaches Schild eingeleitet. Oft sind Figuren mit dem Ortsnamen am Eingang zu sehen.
Ein Beispiel ca. 50 Kilometer vor Odesa.
Durch ein wunderschönes, ca. 100 Kilometer langes Tal fuhren wir nach Odesa und genossen die Blühte der Kirschbäume.
Auf der Strecke sind wir an vielen Gedenkorten der von Nazideutschland ermordeten Jüdinnen und Juden vorbeigekommen.
„Es ist geschehen und folglich kann es wieder geschehen“ (Paul Levi)
Nieder mit dem Faschismus!
Bis Bald
KY